1.
7Lektion (primeira lição)
Die Einleitung zur Einleitung finden Sie im Anhang. Gehen Sie also zunächst dorthin, um herauszufinden, ob es sich für Sie lohnt, an diese Stelle zurückzukommen.
Hier ist der Rücksprung zum Einstieg:
Nehmen wir einmal an, Sie kommen als ehrlicher Mensch mit einem gültigen Pass in Brasilien an.
Vermutlich landen Sie in Cumbica, dem internationalen Flughafen von São Paulo. Sie gehen durch die Passkontrolle, was schnell gehen kann, z.B. 30-60 Minuten, suchen die Gepäckausgabe, kann auch schnell gehen, dann zur Zollkontrolle. Da Sie nicht nur ehrlich sind, sondern auch so aussehen, sind Sie im Nu hindurch (ich selbst wurde allerdings schon mehrmals aufgehalten, aber man fand natürlich nichts).
Sie sind kaum durch die Passkontrolle, werden Sie auch schon angesprochen: Táxi, senhor?
Sie haben alles verstanden und nicken. Ein freundlicher Herr begleitet Sie zu einem der vielen Taxis, die draußen auf Fahrgäste warten. Bis hierhin haben Sie noch kein Wort Portugiesisch gesprochen. Aber Sie standen ja bisher auch nur am Rande von Brasilien, erst jetzt nimmt man Besitz von Ihnen (achten Sie immer auf Ihren Besitz!), und man will Sie ins große Herz von São Paulo transportieren (was nicht ganz billig ist, rechnen Sie mal mit gut 50 Dollar).
Der Taxista merkt schon, dass mit Ihnen etwas nicht stimmt und fragt nur Hotel? Sie nicken zum zweiten Mal und nennen den Namen des Hotels, das liebe Freunde Ihnen zu Hause empfahlen: Campobelo.
Das klingt schön und bedeutet Schönes Feld. Es ist ein gutes Hotel mit mehreren Sternen und liegt im Stadtteil Campo Belo. Es wird Ihnen gefallen, meiner Frau und mir gefiel es vor Jahren ebenfalls, denn auch wir stiegen damals dort ab, -in der Hoffnung, bald ein schönes Haus zu finden.
Vielleicht fragt der Taxifahrer Sie : Onde fica? (D.h. eigentlich sagt er "ondschi fika", jedenfalls so ähnlich klingt es.)
Jetzt wissen Sie entweder, was onde fica bedeutet, oder Sie sagen einfach das Naheliegendste, nämlich die Adresse, die Sie natürlich ebenfalls parat haben. Also Rua Demóstenes. Wollen Sie ihm auch die Nummer sagen? Also gut, sie lautet 748. Sagen Sie ihm die Ziffern eine nach der anderen: sätschi, kwatru, oitu.
(Onde fica bedeutet übrigens wo liegt? Onde fica o hotel "Campobelo"? Wo liegt das Hotel "Campobelo". Sie merken schon, dass Portugiesisch für Sie kein Problem sein wird.)
Ich will Ihnen jetzt nicht die vielen Eindrücke schildern, die sich Ihnen auf der etwa einstündigen Fahrt aufdrängen werden. Aber achten Sie schon mal auf die Verkehrsdichte und auf die Möglichkeiten, die die Autofahrer in Brasilien entwickelt haben, um trotzdem vorwärts zu kommen. São Paulo begeistert einen nach wenigen Augenblcken: São Paulo fascina em poucos instantes. (S.P. fassina e-ing pohkus ingstangtschis. Die fetten Buchstaben markieren die Betonung. Die durch einen Bindestrich getrennten Vokale sollten Sie möglichst gut "verschleifen". Das ist nur Vorläufiges zur Aussprache, damit Sie schon mal mitreden können.)
Das Hotel gefällt Ihnen, Sie ruhen sich einige Stunden aus, möchten dann aber etwas von der Stadt sehen, -am liebsten zu Fuß, a pé sprich: a pä.
Sie bringen es nicht übers Herz, den an sich freundlich dreinschauenden Herrn am Empfang um Auskunft zu bitten, Sie befürchten ein Kommunikationschaos. OK, gehen Sie einfach los.
Ich gebe Ihnen einen Tip: Wenn Sie das Hotel verlassen, gehen Sie einen Block nach links bis zur Avenida Vereador José Diniz. Dann geht's nach rechts, immer gerade aus, über eine lange Brücke, die die Av. dos Bandeirantes kreuzt. Nach etwa zwanzig Minuten sehen Sie auf der rechten Seite der Straße -nun heißt sie Av. Ibirapuera- ein großes Einkaufszentrum: Shopping Ibirapuera, auch sonntags geöffnet! (Ibirapuera ist eines der ca. 30 000 Tupi-Wörter, die in das brasilianische Portugiesisch eingedrungen sind, und soviel wie abgestorbener Baum bedeutet. Demnächst mehr zum Thema Tupi. Der heutige Stadtteil Santo Amaro hieß früher auch einmal Ibirapuera.)
Einige hilfreiche Sätzchen
Mit Hilfe der folgenden kurzen Sätze werden Sie sich wesentlich freier bewegen können. Lernen Sie sie zunächst einfach auswendig, und machen Sie sich keine Sorgen über die darin verborgene Grammatik, denn wozu haben wir einen Abschnitt, der sich Grammatik nennt?
Você podia chamar um táxi para mim? (sprich: wosse podia schamar ung taksi para ming?) Können Sie mir ein Taxi rufen? (Antwort: claro, não tem [teing] problema) Onde há uma farmácia? (ongdschi a uma farmassia?) Wo gibt es eine Apotheke? Estou com dor de cabeça (estou kong dor dchi kabessa) Ich habe Kopfschmerzen. Você pode me ajudar? (wosse podchi mi aschudar ?) Können Sie mir helfen? Você tem um mapa (oder uma planta) da cidade? (um mapa rodoviário) (ssidadschi) Haben Sie einen Stadtplan (eine Strassenkarte)? Onde é o shopping Ibirapuera? (Antwort: o senhor segue em frente nessa avenida.) Wo ist das Einkaufszentrum I.? (Gehen sie auf dieser Avenida immer geradeaus.) Onde fica um bom restaurante? (ongdschi fika ung bong hestaurangtschi?) Wo gibt es ein gutes Restaurant? |
Jetzt sind Sie dort, wo Sie hin wollten. Sie werden sich jetzt bestimmt alleine durchbeißen!
Sie sehen aber, dass man als Neuling nicht für jede Situation einen passenden Satz parat haben kann, erst der längere Umgang mit der Sprache wird uns zu Meistern machen! (Da sollte es tröstlich sein zu wissen, dass man mit 1000 Wörtern -richtig abgewandelt!- praktisch jeder Situation gewachsen ist. Ein Wortschatz von ca. 5000 verschiedenen Wörtern, vocábulos, ist schon riesig. Der sprachgewaltige Machado de Assis, benutzte in seinem Roman Memórias Póstumas de Brás Cubas etwa 6700 verschiedene Vokabeln, also etwa so viele, wie sich im ganzen Alten Testament befinden.
Sie sollten sich in jedem Fall noch in Deutschland einen guten Sprachführer kaufen, z.B. das PONS Reisewörterbuch, Brasilianisch, Klett-Verlag, ISBN 518211. Es handelt sich um ein sehr gut gemachtes Buch mit einer einfachen Lautschrift, mit vielen Fotos und nützlichen Tips.
In Brasilien erhalten Sie an den meisten Zeitungskiosken (bancas de revistas), deren es in jeder größeren Stadt viele gibt, die Guias e Mapas "Quatro Rodas". Die Straßenkarten -guias e plantas de cidades- heißen Guia Quatro Rodas Ruas. Es gibt sie für die meisten größeren Städte. Ferner erhalten Sie guias turísticos mit Programmen für das Wochenende -fim de semana. Neuerdings (2001) gibt es zwei neue Führer, Guia Fuja und Guia Fique. Der erste Führer (fliehe!) zeigt Möglichkeiten auf, am Wochenende die nähere Umgebung von São Paulo zu erkunden, bis zu etwa 400 km, der Guia Fique (bleibe!) ist ein nützlicher Führer durch São Paulo mit guten Beschreibungen der zu besichtigenden Objekte.
Bis jetzt liegen diese Führer nur auf Portugiesisch vor. Es ist also ratsam, sich einen deutschsprachigen Brasilienführer mitzubringen, z.B. den Baedeker.
Im Allgemeinen spreche ich vom Brasilianischen und nicht vom Portugiesischen. Jeder Brasilianer, der einmal nach Portugal kam, wird wissen, was ich meine: man versteht ihn nicht so recht, und er versteht die Portugiesen nicht gut, -jedenfalls haben beide Parteien große Verständigungsprobleme; mir ist sogar ein Fall bekannt, in dem beide Gesprächspartner sich -angeblich- des Englischen bedienten. Dieses Problem betrifft aber i.a. nur die gesprochene Sprache, denn ein geschriebener Text ist in beiden Ländern -weitgehend- gleich. Selbst ein Spanier oder ein Spanisch sprechender Südamerikaner hat nur geringe Mühe, geschriebenes Portugiesisch zu verstehen. Aber es ist nicht nur die Aussprache, die das Portugiesische vom Brasilianischen trennt, auch der Wortschatz und die Grammatik sind verschieden.
Der Linguist Nicolau Leite von der PUC (gespr. puki), Pontifícia Universidade Católica de São Paulo, fragte einmal: "Wie kann unsere Sprache Portugiesisch sein, wenn sie 30000 Vokabeln aus den Indiosprachen enthält und wenn mehr als 3000 Wörter afrikanischen Ursprungs sind, importiert von afrikanischen Sklaven?"
Vergessen Sie nicht, dass das Brasilianische nicht alle sprachlichen Entwicklungen mitgemacht hat, die sich nach 1500 in Portugal vollzogen. Das gilt erst recht umgekehrt: Das Portugiesische hat von der eben erwähnten Wortschatzerweiterung nichts abbekommen. Auch die Aussprache hat sich in beiden Ländern verschieden entwickelt.
Zur Aussprache
Eine offizielle Bühnenaussprache, wie wir sie im Deutschen kennen, gibt es in Brasilien nicht. Bei aller Buntheit kann man dennoch zwei Sprechweisen als die bedeutendsten herausheben: die Aussprache von São Paulo und die von Rio (sprich: hiu). Ich werde i.a. die Aussprache der Paulistanos benutzen, trotz der Behauptung, dass die der Cariocas (Einwohner von Rio) dem Portugiesichen näher stehen soll, z.B. Schluss-s wie "sch" aussprechen. Beide Varianten werden übrigens in ganz Brasilien verstanden! Viele Radiosprecher in São Paulo haben einen Carioca-Akzent. (Der Akzent heißt auf Brasilianisch sotaque, sprich: ssotaki. Im Anhang der 8. Lektion werden wir das Thema der Aussprache des Brasilianischen nochmals aufgreifen. Dort gebe ich Ihnen auch einen wichtigen Literaturtip.)
Beginnen wir mit den Akzenten, von denen es wie im Französischen drei gibt, und die uns etwas über Ausprache und Betonung sagen.
Nun gibt es auch noch die Tilde (~), o til -sprich: tchiu-, mit der die nasale Aussprache von betonten Vokalen und Diphthongen bezeichnet wird. Z.B. ist in fã der Fan, der Anhänger das a durch die Nase zu sprechen. (Das klingt etwa so, als ob Sie "fang" sagten, ohne aber zu tief in den Kehlkopf hinabzusteigen, lassen Sie das "-an(g)" durch die Nase strömen, und versuchen Sie, das g nicht auszusprechen.)
Ein anderes Beispiel ist irmã die Schwester. Wenn Sie einfach "irma" sagen, werden Sie bestimmt verstanden, besser aber -und richtiger- ist die Aussprache "irman(g)", wobei "-an(g)" wieder durch die Nase entweichen muß, aber ohne dass man das Schluss-g hört!
Der Bruder ist der irmão und klingt in erster Näherung wie "irmau". Hier ist "irmaung" die bessere -wenn auch noch nicht die ganz richtige- Aussprache. Lassen Sie "-ung" unbedingt den Weg durch die Nase nehmen!
(Auf der deutschen Tastatur erzeugen Sie ã, indem Sie ALT+0227 eingeben, für die Ziffern die Zifferntastatur verwenden. Ein õ erhalten Sie mit ALT+0245.)
Bei pão das Brot sollten Sie die Aussprache "pau" in jedem Fall vermeiden, sagen Sie lieber "paung", denn pau ist der Stock, das Holz. (Denken Sie mal an das Padre nosso Vater unser, in dem Sie doch sicher um das tägliche Brot bitten wollen, o pão nosso de cada dia, und bestimmt nicht um den täglichen pau!)
Der Hans ist der João, und Sie können ihn mit "Joaung" anreden, aber ein anlautenes J klingt wie das J in Journal oder Jury, also wie ein "weiches" sch. Dasselbe Journal-J sprechen Sie auch, wenn ein Wort mit ge oder mit gi beginnt, z.B. in gente die Leute, wir. Gesprochen: jentschi - wieder j wie in Journal.
Wir wollen künftig dabei bleiben: j ist ein Journal-j.
Wenn nun aber ein deutsches Jahr-j zu sprechen ist, wie z.B. in malha das Netz, so benutzen wir ein y: malya. Wie gesagt: j ist reserviert für das j in Journal, y ist das j in Jahr. Ich werde die Aussprache von nun an i.a. in eckige Klammern setzen, z.B. malhar dreschen, klopfen [malyar], malhado durchtrainiert [malyadu].
(In der Kombination -lh- wird das l jedoch oft gar nicht gesprochen, d.h. man hört nur [mayar, mayadu].
veio [veyu] kann bedeuten die Erzader oder er, sie, es ist gekommen vom Verb vir kommen.)
Merken Sie sich doch auch gleich, dass -te am Ende eines Wortes meist wie -tschi gesprochen wird.
Und noch was: Das en in der Silbe gen- ist ebenfalls nasaliert auszusprechen! Ungefähr wie "jein(g)" , worin j wieder wie das j in Journal klingt und ei wie ay in say. Die Leute sind also richtiger als "jein(g)-tschi" anzusprechen.
Eigentlich zeigt das n nur an, dass das voraufgehende e nasal zu sprechen ist. In unserer Lautschrift könnten wir daher notieren [je~tschi], wobei ~ die Nasalierung von e anzeigt.
Sie finden dieses nasale e auch in vencer siegen, mentir lügen, vender verkaufen, aprendendo lernend -hier gibt es sogar zwei nasale e-Laute: apre~de~du!
Weitere Einzelheiten zur Aussprache werden wir in den nächsten Lektionen besprechen. Aber in der Zwischenzeit sollten Sie schon mal an ambos beide und antes vorher das nasalierte Anfangs-a üben, das in den Anfangssilben am- und an- steckt. Sprechen Sie bitte ein offenes, nasales a, und beachten Sie, dass der dem Nasalvokal folgende Konsonant, b bzw. t, deutlich hörbar ist. (Man wird Sie problemlos verstehen, wenn Sie das a nicht nasalieren. Aber fein klingt das nicht! Übrigens wird das a nicht jedesmal, wenn ein Wort mit am bzw. an beginnt, nasaliert. Z.B. wird amiga die Freundin richtig "deutsch" ausgesprochen: [amiga]. O animal das Tier wird [animau] ausgesprochen, wobei -wie gesagt- das Schluss-l in Brasilien wie u klingt. (Nur Getúlio Vargas, der Exdiktator, sagte trabalhadores do Brasil Arbeiter Brasiliens - mit richtigem l in Brasil. Aber Getúlio kam auch aus dem Süden.
Wenn Sie einmal Tooor! für Brasilien zu beschreien haben, so rufen Sie bitte ganz laut Brasiuuu!)
Natürlich ist es fast unmöglich, die Aussprache des Brasilianischen nur anhand von Beschreibungen und Vergleichen zu erlernen. Die folgenden Tips sollen Ihnen das phonetische Leben erleichtern.
Hinweise zu Literatur und Internet
Ruas que são minhas
que são sujas
mas respeitam minhas asas
que tem casas
que são lares
ou lugares mais felizes
que são bares.
Das Substantiv und der Artikel
Das Portugiesische unterscheidet nur zwei Geschlechter der Substantive, das Maskulinum und das Femininum.
Der Plural wird durch Anhängung von s gebildet, wenn das Wort auf einen Vokal endet.
Z.B. quero dois (três) cafés ich möchte zwei (drei) Kaffee (i.a werden aber vereinfacht nur dois café bestellt, also ohne das Plural-s.)
Der bestimmte Artikel ist für das Maskulinum Singular o, für das Femininum Singular a .
(Der unbestimmte Artikel lautet um [ung] ein und uma eine. Die Pluralformen uns [ungs] und umas bedeuten soviel wie einige oder ungefähr.)
o livro das Buch, a casa das Haus [kasa, also stimmhaftes "weiches" s], um livro ein Buch, uma casa ein Haus;
uns dez livros etwa 10 Bücher, umas vinte xícaras de café etwa 20 Tassen Kaffee.
Der Plural des bestimmten Artikels heißt bei maskulinen Substantiven os, bei femininen as: os livros, as casas
Endet ein Wort auf r, s, z, so bildet man den Plural des Substantivs durch Anhängen von -es: o professor, os professores; o freguês (der Kunde), os fregueses [fregeses]; o nariz (die Nase), os narizes [narises]
(Der g-Laut wird vor e und i als gu geschrieben, vor a, o, u als einfaches g. z klingt wie "weiches" s.)
Endet ein Wort auf betontes ão, so wird dies i.a. in ões verwandelt: o limão [limaun(g)] die Zitrone, os limões [limois];
es gibt jedoch Ausnahmen: o irmão, os irmãos oder o alemão, os alemães [alema-in(g)s],
o cão [kaun(g)] der Hund, os cães [kain(g)s], o capitão [kapitaun(g)] der Kapitän, os capitães [kapitain(g)s] usw.
Wörter, die auf ão enden, können den Plural also auf drei Arten bilden: -ões, -ães, -ãos.
Mit einem Bleistift, o lápis, schreibt man nur noch selten. Aber dennoch sollten Sie wissen, dass er zu den Wörtern zählt, die sich im Plural nicht verändern: os lápis. Dazu gehören alle Wörter, die auf unbetontes is, es, as, ax enden.
Diese Wörter sind also unveränderlich, invariáveis. (Dieses Adjektiv ist der Plural von invariável [ingvariave-u]- und welche Regel können wir dabei lernen? Wörter auf el -oder auch il- gehen im Plural auf eis aus: hotel, hotéis; nível, níveis; réptil, répteis; projétil, projéteis. Falls il betont ist, wie z.B. in barril [bachiu, das Fass], so endet die Mehrzahl einfach in -is: barris [bachihs]. (Be)merkenswert ist, dass der Honig, o mel [mÄu], zwei Plurale bildet: méis und meles, aber wozu kann das von Nutzen sein? Wer kauft schon Honige?)
Wenn wir uns jetzt noch schnell notieren, dass Wörter auf m im Plural auf ns endigen, dann wissen wir, warum zwei gute Studenten dois bons estudantes sind, obgleich gut bom heißt.
Und dass der Plural von cardeal [kardiau] Kardinal cardeais lautet, liegt daran, dass Wörter auf al den Plural auf ais bilden (die auf ol, ul, el machen ihren Plural mit óis, uis, éis). qual welcher bildet den Plural quais.
Damit haben wir die wichtigsten Pluralregeln kennen gelernt. In einer der nächsten Lektionen werde ich Ihnen auch erzählen, woran sie das Geschlecht eines Wortes erkennen können (dafür gibt es eine Menge nützlicher Hinweise!).
Die Deklination
Jetzt kommt endlich mal was Einfaches: Eine Deklination im eigentlichen Sinne des Wortes gibt es im Portugiesischen nicht. Dennoch benutzen wir aus Bequemlichkeit die Begriffe "Nominativ", "Genitv" usw.
Der "erste Fall" (Nominativ) und der "vierte Fall" (Akkusativ) werden äußerlich nicht unterschieden.
Der "Wesfall" (Genitiv) wird -wie im Französischen- mit Hilfe der Präposition de von, der "Wemfall" (Dativ) -ebenfalls wie im Französischen- mit Hilfe der Präposition a zu, an gebildet. Hierbei wird de o zu do und a o zu ao zusammengezogen.
Im Plural Maskulinum ergeben sich dos und aos. Z.B. er ist einer der Direktoren wäre nicht ele é um de os diretores, sondern: ele é um dos diretores.
Der weibliche "Genitiv" de a wird zu da kontrahiert (im Plural wird aus de as einfach das).
Der weibliche "Dativ" a a wird zu à kontrahiert (im Plural wird aus a as einfach às).
In synthetischen Sprachen wie Griechisch, Latein, Deutsch, Russisch usw. ist die syntaktische Funktion eines Substantivs an der Kasusendung ablesbar. Die romanischen Sprachen sind analytische Sprachen und haben kein Kasussystem mehr. Wenn wir daher von "Fall, Nominativ, Genitiv usw." reden, so geschieht dies nur aus Bequemlichkeit.
Man könnte sagen, dass die romanischen Sprachen den Artikel zusammen mit Präpositionen benutzen, um die Kasus zu simulieren. So wird statt "des Gartens" gesagt "von dem Garten", statt "meines Mannes", heißt es "von meinem Mann". Z.B. sind "die Freunde meines Mannes" os amigos de meu marido. Oder "die Tage der Woche" sind "die Tage von der Woche", os dias da (= de a) semana
Beim Dativ, z.B. "ich gebe das Buch einem Kollegen", sagt man "ich gebe das Buch an einen Kollegen", dou o livro a um colega.
Ele mora em [ein(g)] a casa [kasa] da família er wohnt in dem Haus der Familie. Aber so sagt man nicht!
Man muss auch em a kontrahieren! -und zwar zu na. Es muss also richtig heißen: ele mora na casa da família.
Übrigens heißt em casa zu Hause, es ist eine feststehende Wendung; z.B. ele está em casa er ist zu Hause.
Wenn vor casa noch ein besitzanzeigendes Pronomen steht, Possessivpronomen, z.B. minha meine, so kann man im Brasilianischen den Artikel a vor dem Pronomen verwenden, aber man muss es nicht.
Hier ein Beispiel: não havia livros na (em a) minha casa es gab keine Bücher in meinem Haus. Sie könnten aber auch sagen: não havia livros em minha casa, also ohne den Artikel a.
Dies gilt aber nicht nur für casa. Im Brasilianischen ist der Gebrauch des Artikels vor dem Possessivpronomen fakultativ, d.h. es steht Ihnen frei, ihn zu setzen; vergleiche vorhin os amigos de meu marido = os amigos do (= de o) meu marido.
In Portugal setzt man aber i.a den Artikel vor das pronome possessivo.
Beispiele: na/em minha opinião meiner Meinung nach, no/em seu país in deinem (seinem) Land,
na/em minha memória in meiner Erinnerung, o resultado do/de seu exame [esami] das Ergebnis deines (seines) Examens.
Die Präpositionen de, em können auch mit dem unbestimmten Artikel verbunden werden: de + um = dum,
em + um = num. In Brasilien bevorzugt man i.a. jedoch die Getrenntschreibung.
Beispiele: ele morreu de um câncer er starb an Cancer; o rosto de uma jovem estudante loira das Gesicht einer jungen blonden Studentin. (Auch in Brasilien gibt es die Klasse der Blondinenwitze, piadas de loiras. In den Übungen zur Grammatik können Sie sich davon überzeugen.)
(Die Zusammenziehungen mit em in kommen sehr häufig vor. Z.B. em o sábado am Samstag muss heißen: no sábado, na primavera im Frühling, na semana passada in der vergangenen Woche, na terça-feira da semana passada am Dienstag der vergangenen Woche, usw. Woher die seltsame Bezeichnung der Wochentage mit Hilfe von feira Wochenmarkt kommt, werden wir noch besprechen.)
Im übrigen sind diese Zusammenziehungen uns Deutschen nicht fremd. Sagen wir nicht vom statt von dem, am stattt an dem und zum anstelle von zu dem ?
Die Präposition de kennzeichnet nicht nur den eigentlichen "Genitiv" und a nicht nur den "Dativ". Wir finden de z.B. auch zur Bezeichnung eines Zwecks, etwa in sala de espera Wartesaal -Saal zum Warten- oder in sala de aula Klassenzimmer -Saal für den Unterricht.
Auch das Italienische ist sehr reich an Verschmelzungen. Im Spanischen wird der männliche Artikel el mit den beiden Kasuspräpositionen de und a zu del und al zusammengezogen, andere Zusammenziehungen gibt es jedoch nicht.
Bei den Verben andar, ir gehen und viajar reisen gibt de das Verkehrmittel an: de carro [kachu] mit dem Auto, de táxi, de trem [trein(g)], de avião [awiaun(g)] mit dem Taxi, dem Zug, dem Flugzeug usw., aber: a pé zu Fuß, a cavalo zu Pferde usw.
Weitere Anwendungen werden wir noch kennen lernen.
Die Anwendung von a findet man besonders häufig bei Verben, die eine Bewegung beinhalten (Verben der Bewegung).
Beispiele:
eu vou ao colégio [kolÄju] ich gehe zur Schule (höhere Schule), chegamos [schega~mos] ao Rio wir kommen in Rio an -das a in chegamos ist nasal zu sprechen!
cheguei [schegei] à casa dele ich kam zu ihm (in das Haus von ihm), eu fui ao cinema, ele foi ao parque ich bin ins Kino gegangen, er ist in den Park gegangen, eu vou/ele vai ao jóquei clube [jOkei klubi] ich gehe/er geht zum Jockey Klub.
vou ao banco e depois (danach) ao(s) correio(s) [kocheius] ich gehe zur Bank und danach zur Post.
Statt a benutzt man auch häufig para: eu vou para o Norte ich gehe in den Norden, vou para casa às oito e um quarto Viertel nach acht gehe ich nach Hause -also nicht para a casa; aber: fui para a cama ich bin ins Bett gegangen.
Ferner: ele viaja para/a Paris er reist nach Paris (ohne Artikel) -aber: ele viaja para o/ao Rio (mit Artikel!)
Beherzigen Sie den folgenden Rat: Se beber -vá de táxi. Wenn Sie vorhaben zu trinken -nehmen Sie ein Taxi.
Wenn ich sage: eu vou para o Brasil, dann ist damit gemeint, dass ich dort länger bleiben werde. Vou ao Brasil ich gehe nach Brasilien -z.B. aus geschäftlichen Gründen oder des Urlaubs wegen- meint einen vorübergehenden Aufenthalt.
Beispiel:
Ela viaja todo ano para a Alemanha onde estuda canto. Sie reist jedes Jahr nach Deutschland, wo sie
Gesang studiert. (Sie bleibt jedesmal länger in Deutschland)
Merke: todo ano jedes Jahr, todos os anos alle Jahre, onde wo
Eine Anmerkung verdient das Verb chegar ankommen. Nach den Regeln der guten älteren Grammatik muss es mit a "konstruiert" werden und nicht -wie man immer mehr hört- mit em. Denn: quem chega deve chegar a um lugar, e não em um lugar wer ankommt, muss an einer Stelle ankommen und nicht in einer Stelle.
So würde ein Portugiese sagen: chegei a casa ich kam zu Hause an, ein Brasilianer dagegen: chegei em casa.
In feiner Sprechweise sagen wir auch: cheguei ao Rio ich kam nach Rio, chegarei ao campo ich werde auf dem Land ankommen, usw.
Da São Paulo -wie auch Paris- im Gegensatz zu Rio ohne Artikel benutzt wird, sollte man sagen chegei a São Paulo, aber, was hört man?, natürlich: chegei em São Paulo. So fragt man denn auch: quando chega em São Paulo? Wann kommt (z.B. das Flugzeug) in São Paulo an?
Genau dasselbe gilt natürlich für das Substantiv a chegada die Ankunft. Es sollte heißen: sua chegada a Recife und nicht sua chegada em Recife.
Im Grunde werden alle Verben der Bewegung mit der Präposition a konstruiert. Vou ao colégio ich gehe zur Schule, aber man sagt i.a. vou no (em + o) colegio; ela veio [weyu] ao Rio sie kam nach Rio; ela vai à casa de seu pai sie geht zum Hause ihres Vaters (auch: para a casa ...)
In der folgenden Tabelle finden Sie die wichtigsten Zusammenziehungen (Kontraktionen):
Präpositionen
Preposições |
Bestimmter Artikel Artigo definido |
|||||
o |
os |
a |
as |
|||
a |
an |
ao |
aos |
à |
às |
|
de |
von |
do |
dos |
da |
das |
|
em |
in |
no |
nos |
na |
nas |
|
por |
durch |
pelo |
pelos |
pela |
pelas |
Das folgende Gedicht von Cecília Meireles gibt Ihnen nochmals Gelegenheit, die Kontraktionen zu üben.
(Die Form pela benutzen wir gleich unten in dem Ausdruck foi criada pela avó sie wurde von der Großmutter erzogen.)
Cântico IV
Cecília Meireles (Nasceu no Rio, em 7 de novembro de 1901, mesma cidade em que morreu, a 9 de novembro de 1964. A menina foi criada pela avó materna, Jacinta Garcia Benevides.
Geboren am 7. November 1901 in Rio, in derselben Stadt, in der sie starb, am 9. November 1964.
Das Mädchen wurde erzogen von der Großmutter mütterlicherseits, Jacinta Garcia Benevides.)
Anstelle von a 9 de novembro hätte man auch sagen können: no dia nove de novembro oder auch
em nove de novembro.
(Monatsnamen werden, weil es keine Eigennamen, nomes próprios, sind, klein geschrieben, com letra minúscula.
Auch die Wochentage werden traditionsgemäß, tradicionalmente, mit Minuskeln geschrieben -ebenso die Jahreszeiten, estações [estassoin(g)s] do ano.)
Der einfache Satz
Schauen wir uns jetzt einmal an, wie der Brasilianer seine Sätze baut. Natürlich halten wir uns zunächst an ganz einfache Dinge, wie: ich bin Deutscher, wo kann ich ein Bier kriegen?, was tun Sie in São Paulo?, São Paulo ist eine echt lustige Stadt, usw.
Grammatisch gesehen werden wir uns zunächst mit einfachen Aussagesätzen befassen. Der Brasilianer sagt übrigens gramática, und den Aussagesatz nennt er sentença declarativa. Statt sentença sehen Sie aber auch oração oder frase.
(In der brasilianischen Grammatik werden diese beiden Begriffe definiert, etwa so:
Frase é uma palavra ou um conjunto de palavras que tem um sentido completo.
Frase ist ein Wort oder eine Gesamtheit von Wörtern, die einen vollständigen Sinn ergeben.
Z.B. Ele chegou er kam. Bom dia! Guten Tag!
Eine Oração muss ein Verb enthalten, braucht aber keinen Sinn zu ergeben, z.B. Quero ich will. Quero você aprenda ich will Sie lernen. Derartige "sinnlosen" Ausdrücke enthalten erst dann einen Sinn, wenn sie zu einer Frase vereinigt werden, z.B. quero que você aprenda ich will, dass Sie lernen.
Período é a frase organizada em uma ou mais orações. Eine Periode ist eine Frase, die aus einer oder mehreren Orações besteht.)
Als erstes Beispiel nehmen wir: Pedro compra um livro Pedro kauft ein Buch (was sonst?).
Pedro Peter ist das Subjekt (o sujeito) des Satzes (man fragt: wer kauft? Pedro.)
compra er kauft ist das Verb (o verbo)
um livro ein Buch ist das direkte Objekt (objeto direto). Im Deutschen sprechen wir vom Akkusativ-Objekt, denn man fragt wen oder was kauft er? Ein Buch, um livro.
(Im Portugiesischen erwarten Sie drei Konjugationen:
Verben auf -ar, wie compr-ar kaufen, 1. Konjugation
Verben auf -er, wie vend-er verkaufen, 2. Konjugation
Verben auf -ir¸ wie garant-ir garantieren,3. Konjugation
Gestern las ich in einer Kirche die Worte ...é importante que saibais conjugar... es ist wichtig, dass ihr konjugieren könnt. Aber ich muß drei Dinge eingestehen: a) In Brasilien werden Sie den Konjunktiv der 2. Person Plural Präsens saibais vermutlich nie hören oder benutzen, b) in dem Papstwort, das ich las, war nicht die Rede von der Konjugation von Verben, sondern davon, dass man es verstehen müsse, Reichtum mit Milde zu verbinden, was auch conjugar bedeutet;
c) man geht nicht in die Kirche, um Grammatik zu treiben!)
Zusammenfassung: Die normale Wortfolge in Haupt- und Nebensätzen ist: sujeito + verbo + objeto direto |
Wir können etwas interessantere Sätze bilden, wenn wir ein weiteres Objekt hinzu nehmen.
Beispiel:
Ich gebe (dou) meinem Vater (a meu pai) ein Geschenk (um presente [presen(g)tschi]).
Dou um presente a meu pai.
Wo ist das Subjekt? Es scheint keines vorhanden zu sein! Aber das scheint nur so, es steckt in dem Verb dou ich gebe;
"ein Geschenk" antwortet auf die Frage: wen oder was gebe ich? Es ist also das Akkusativobjekt (objeto direto)
"meinem Vater" antwortet auf die Frage: wem gebe ich ein Geschenk? Es ist das Dativobjekt.
Im Portugiesischen benutzt man dafür die Bezeichnung objeto indireto oder complemento indireto.
Das objeto indireto wird von einer Präposition, hier von a, eingeleitet, das objeto direto nicht (não).
Da dar geben 2 Objekte verlangt (Akkusativobjekt und Dativobjekt), wird es ein verbo direto e indireto genannt.
Will man noch betonen, dass dar ein transitives Verb ist, so sagt man genauer: dar = verbo transitivo direto e indireto.
(Intransitive Verben machen eine sinnvolle Aussage über das Subjekt, ohne dazu ein Objekt bemühen zu müssen. Z.B. sind sterben oder verschwinden intransitive Verben. Ein Satz wie: Mein Vater starb ist ohne weiteren Zusatz sinnvoll; auch der Satz: Mein Fahrrad ist verschwunden drückt so wie er da steht bereits meinen vollen Kummer aus.
Wenn Sie aber den Satz hören: Michael liebt, so sind Sie unzufrieden, denn Sie wollen wissen, wen? oder was? der Junge liebt. Richtig klar wäre der Satz also nur, wenn noch ein Objekt angegeben würde, etwa die Grammatik oder auch Ursula.
Ergebnis: lieben ist ein transitives Verb, das ein Akkusativobjekt verlangt: amar é um verbo transitivo direto.
Das Verb pertencer gehören, z.B. a bicicleta pertence [perte~ssi] a Carlos das Fahrrad gehört Carlos, ist natürlich verbo transitivo indireto (wem? gehört das Fahrrad, also Dativobjekt).
Der große brasiliansiche Kunstmacher -und kritiker Mário de Andrade war allerdings der Meinung, dass amar ein intransitives Verb sei und schrieb zum Beweis dieser These seinen Roman: Amar, Verbo Intransitivo.)
Beispiele:
Empresto o carro à irmã. Ich leihe das Auto der Schwester. emprestar [en(g)prestar] leihen
Das à steht für die Verbindung aus der Präposition a und dem Artikel a (a + a).
Emprestei cem (100) reais [heais oder cheais, wobei ch immer wie in Bach klingen muss.] ao meu amigo. Ich habe meinem Freund 100 Reais geliehen.
(Die Währungseinheit in Brasilien ist der Real mit augenblicklich, Sept. 2001, etwa 1 DM. Der Plural von real ist reais.
Wenn Sie sich bei einfachen Verkäufern nach dem Preis einer Ware erkundigen, hören Sie meist nur den Singular, auch wenn der Plural angezeigt wäre. Das Zeichen für Real ist R$.)
Ele entregou a lição à aluna e ao aluno. Er hat die Lektion der Schülerin und dem Schüler gegeben.
Ela dedicara (widmete) toda a sua vida aos irmãos. Sie widmete ihr ganzes Leben den Geschwistern.
Entregarei a carta à mãe. Ich werde den Brief der Mutter übergeben.
Die Aussprache von mãe ist main(g). Selbst wenn Sie unnasaliert mai sagen, werden Sie verstanden.
(Das Futur wird ganz einfach gebildet: hänge bei der 1. Pers. Einzahl einfach ei an die Grundform (Infinitiv). Z.B. ich werde kaufen: comprar-ei; ich werde verkaufen: vender-ei usw.)
Dem Ex-Präsidenten Getúlio Vargas -wir erwähnten ihn schon- wird der folgende Ausspruch zugeschrieben:
"Aos amigos tudo, aos inimigos a lei." Den Freunden alles, den Feindes das Gesetz.
Hier fehlt zwar das Verb, aber es ist leicht hinzuzufügen, z.B. dá gib! (geben Sie! wäre: dê)
Auch hier wird man oft statt
a die Präposition para finden:Vielleicht merken Sie sich noch die folgenden Ausdrücke mit amanhã, sie sind oft, z.B. in Übungen, nützlich:
amanhã morgen (sprich: ama~nyang), amanhã de manhã morgen früh, o café da manhã das Frühstück
tomar o café da manhã frühstücken (wörtl: trinken den Kaffee des Morgens)
amanhã é feriado morgen ist Feiertag; vou viajar (de avião) amanhã ich werde morgen (mit dem Flugzeug) reisen.
vou viajar
ist dasselbe wie viajarei ich werde reisen, also Futur.
Versuchen Sie zu übersetzen:
Lösungen:
Wir werden die Kurzgeschichte O outro Der Andere von Rubem Fonseca lesen, die sprachlich einfach und inhaltlich interessant ist.
Die Sätze sind kurz und eignen sich als Modelle für eigene Schreibversuche. Das Vokabular können Sie direkt in einen Bericht über Ihren eigenen Alltag übernehmen: Büro, Telefon, Mittagspause, Berge von Arbeit, Sekretärin, Anzeichen von Herzinfarkt, leichte sportliche Betätigung -und trotz allem noch Zeit für Almosen.
Rubem Fonseca ist i.a. kein bequemer Autor, er schreibt oft eine brutale Prosa, die nicht jedermanns Sache ist.
Er wurde 1925 in Minas Gerais geboren, studierte Jura in Rio und New York, wurde Hochschuldozent und eine Zeit lang auch Direktor der Elektrizitätswerke von Rio de Janeiro.
Für sein literarisches Werk erhielt er wichtige Preise, u.a. den Goethe-Literaturpreis. Sein Roman Bufo & Spallanzani, 1987 auch im Piper-Verlag erschienen, wurde 2000 von Flávio Tambellini in einer stark verdünnten Fassung, an der Fonseca selbst mitarbeitete, verfilmt.
Die Erzählung habe ich der folgenden Sammlung entnommen:
Romance Negro, Feliz Ano Novo e outros contos, Verlag Ediouro Publicações S.A., Rio de Janeiro, 1996
O outro
Eu chegava todo dia no meu escritório às oito e trinta da manhã.
Almoçava em uma hora, às vezes uma hora e meia, num dos restaurantes das proximidades,
Jeden Tag kam ich morgens um halb neun in mein Büro.
Der Wagen hielt vor der Tür des Etagenhauses und ich sprang heraus, ging zehn oder fünfzehn
Schritte und trat ein.
Wie jeder Manager verbrachte ich die Vormittage damit zu telefonieren, Memoranden zu lesen,
meiner Sekretärin Briefe zu diktieren und mich über Probleme aufzuregen.
Wenn die Stunde des Mittagessens kam, hatte ich hart gearbeitet.
Aber immer hatte ich den Eindruck, nichts Nützliches getan zu haben.
Ich aß um eins zu Mittag, manchmal um halb zwei, in einem der Restaurants in der Nähe
und kehrte ins Büro zurück. Es gab Tage, an denen ich mehr als fünfzig mal telefonierte.
Die Briefe waren so zahlreich, dass meine Sekretärin oder einer der Assistenten für mich unterschrieb.
Und am Ende des Tages hatte ich immer den Eindruck, dass ich nicht alles getan hatte,
was ich hätte tun müssen. Ich lief gegen die Zeit.
In unserem Textausschnitt handelt es sich offenbar um Handlungen und Geschehnisse, die sich täglich wiederholten. Der Autor musste also das PI benutzen.
o escritório [
eskritOryu] Büro, Arbeitszimmer, Kanzlei; Ausländer denken bei Büro oft an office und suchen vergeblich nach der oficina des Senhor Silva. oficina bedeutet Werkstatt. (Bei der Aussprache des oft vorkommenden Namens Silva müssen Sie daran denken, dass das brasilianische l am Ende einer Silbe wie ein u klingt: syuwa.)exasperar [
esassperar] erbittern, zur Verzweiflung bringenLösungen:
Einleitung zur Einleitung:
Wenn Sie noch nie eine Fremdsprache gelernt haben, dann ist dieser Kurs vielleicht nicht der richtige Weg für Sie, um brasilianisches Portugiesisch zu lernen. Wenn Sie nur als Tourist nach Brasilien reisen und einige Grundkenntnisse für einen erfolgreichen Baraufenthalt benötigen, dann lohnt sich der Kurs auch nicht. Überhaupt ist die Darstellung für einen Schnelleinstieg höchst ungeeignet, denn sie setzt voraus, dass Sie bereit sind, sich Zeit zu nehmen, um Brasilien Schritt für Schritt zu meistern.
Was braucht man, um ein Brasilienmeister zu werden?
Man braucht vor allem Bereitschaft, auch dann noch hoffnungsvoll zu lächeln, wenn's eigentlich recht traurig ist. Aber es sollte kein hochmütiges Lächeln sein. Brasilien ist entdeckbar, aber nur, wenn man bereit ist, Wochen und Monate zu investieren. Am Anfang dieses Bemühens steht zweifellos die Sprache: Brasilianisch.
Ich möchte Ihnen helfen, diese Língua do Brasil sprechen, lesen und schreiben zu lernen. Vielleicht haben Sie sich meinen Latein -oder Griechischkurs angesehen (oder gar studiert?) und wissen dann, wie der neue Kurs aussehen wird: ähnlich!
Anhand von Originalliteratur, Zeitungsartikeln, Dialogen usw. werden wir uns mit den Menschen und ihrer Welt beschäftigen.
Im Grunde schrieb ich diese Kurse jedoch für mich selbst, denn was soll ich als pensionierter Oberstudienrat tun, während meine Frau sich abmüht, um die Einnahmen eines multinationalen Konzerns aufzubessern?
(Durante os cinco anos em que minha mulher trabalhou numa empresa multinacional -numa companhia alemã- tive a oportunidade de estudar e escrever.)
Aber, so dachte ich, sollte es nicht Menschen geben, denen es Freude machen wird, Griechisch, Latein oder Portugiesisch zu lernen? Eventuell auch Pensionäre, aposentados, mit viel Zeit und Lust, neue Welten zu entdecken, -denen aber die Möglichkeit eines geeigneten Einstiegs fehlt. Das Internet ist das Medium, mit dem sich derartige Wünsche realsieren lassen!
Versuchen Sie einmal, die erste Lektion zu bewältigen. Ich weiß, sie ist recht lang, die folgenden werden aber leider kaum kürzer sein, desculpe! Zu Beginn ist es außerdem nötig, eine Menge Kleinzeug zusammenzustellen.
Lassen Sie sich für die Durcharbeitung der Lektionen viel Zeit, die haben Sie doch, oder? Schreiben Sie sich alle Vokabeln und viele Modellsätze heraus, machen Sie möglichst alle Übungen -Sie dürfen ruhig viele Fehler machen! Niemand wird Sie tadeln. Sie tun alles nur aus Freude und nur für sich! Manchmal können Fehler auch richtig Freude machen.
Ich werde Ihnen von Zeit zu Zeit Bücher empfehlen oder Seiten im Internet angeben, die Ihnen von Nutzen sein können. Manches Buch ist in Brasilien erschienen, aber selbst diese können Sie über das Internet bestellen (Adressen teile ich später mit, in der 3. Lektion). Eigentlich brauchen Sie also nur zuzugreifen.
Wenn es mir gelingen sollte, Ihnen einen Zugang zu diesem fast grenzenlosen Land mit seinen vielfarbigen und vielschichtigen Menschen zu verschaffen, habe ich nicht umsonst gearbeitet (klingt das nicht gut?). Vielleicht werden Sie selbst hier leben und gar feststellen, dass Sie eigentlich alles ganz anders sehen, -nun auch dann war unser beidseitiges Bemühen nicht umsonst (und das meine ich ganz ernsthaft).
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg -und vor allem Freude!- bei Ihrem Ansturm aufs Brasilianische.