Dies ist der Ort wo PAPA großgeschrieben wird
Pfortsatz aus Omis Küche
... den Fingern und sang einen schmissigen Schlager. Uli stimmte gleich mit ein. In kühnem, beispiellosem Umgang mit der Sprache lud Omi ihren treuen Gevatter gleich zum Kaffee ein. Gemeisam spazierten sie Heim. Die Freundlichkeit von Papa verschlug Omi fast die Sprache: er lud die beiden stante pede zu einem frischen Bienenstich ein. Auf dem Weg zur Konditorei stolperten ihnen zwei I-Männchen vor die Füße. Papa nahm Reißaus. Aus Wut über den Vorfall wurden die zwei kleinen Rabauken von Uli vertrimmt. Omi ärgerte sich, weil es jetzt keinen Bienenstich gab. Verstimmt wie zwei Konzertflügel gingen beide Heim. "Der Papa war halt schon immer so´n scheues Reh!" sagte Omi und kredenzte Uli ein frisches Baiser. Ulis Nase lief ununterbrochen. "Das kann einem ganz schön zusetzen." Beide lachten.
Die anderen Kinder in Ulis Klasse hatten von Ulis momentaner Lehrerin, Frollein Barbara, Spitznamen bekommen. Der Eberhard posaunte neulich im Klassenraum umher, er hieße "Zuverlässi". Das machte Uli fuchsig. Er beging Regizid. Geschwind metzelte er den Rabauken um. "Huch, abgestorben!" wisperte Uli. Als dann noch die Lehrerin Uli nicht abnahm, daß er sein Alter nicht wußte, griff er zur Heckenschere. "Lehrerin Nummer 9!" schrie er ins Sekretariat, als die Tat vollendet war. Man wußte, was zu tun war. Als er daheim alles Omi erzählte, geiferte diese vor Vergnügen. "Hei hussassa, meine Omama!" grunzte Uli. Zur Belohnung kochte sie ihm Goulasch, denn es war noch was von Ulis totem Englisch-Mitschüler eingefroren. Nach dem fürstlichen Mahl fühlte sich Uli plötzlich, als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen. Er sagte:"Hab recht vielen Dank, liebe Großmutter, für dieses köstliche Gericht.Es mundete vortrefflich!" Omi war verstört. Was war mit Uli los? Omi rief sofort ihren Freund Burkhart an. Er war Exorzist. "Ein gediegener", wie Omi immer zu sagen pflegte. Als er bei Omi und Uli ankam, stellte sich heraus, daß Uli von seiner alten Lehrerin besessen worden war. Omi staunte nicht schlecht. "Na, Uli, wie geht´s uns denn heute?" fragte Burkhart. "Nun, ich fühle mich etwas marod, aber nach einem exquisiten Diner steht meiner Rekonvaleszenz nichts mehr im Wege." säuselte Uli. "Omi, es scheint sich um einen schwierigen Fall zu handeln." zischte Burkhart zu Omi. Beide nickten sich zu und packten den Besessenen. Sie fesselten ihn an sein Bett. "So muß er nun drei Tage und drei Nächte ausharren. Bring ihm um punkt drei Uhr eine Handvoll Erdnüsse und der Spuk wird bald vorüber sein." knauserte Burkhart aus dem Bart heraus. Omi tat wie ihr der Gastfreund aufgetragen hatte. Als sie Uli die Erdnüsse darbot, drehte er seinen Kopf um 360 Grad und begann zu sabbern.Omi konnte ihm die Medizin nicht in den Mund stopfen, da Uli dann immer mit einer Dämonenstimme anfing "La Paloma" zu singen. Die arme Omi wußte sich keinen Rat mehr. Außer: "Papa!" entfuhr es ihr. Papa war ein examinierter Voodoo-Priester und Omis einzige Hoffnung. Doch Papa war nirgends aufzufinden. Stante pede malte Omi ein Bild von Papa und hielt es dem sich ins Gesicht beißenden Ulrich vor die Nase. Uli schnappte über. "Papa hilf!" rief Omi verzweifelt. Plötzlich hörte sie ein Kratzen am Fenster. Es war tatsächlich Papa höchstpersönlich. Er mußte die Botschaft telepathisch aufgenommen haben. "Hallo, altes Haus!" sagte Omi als Papa ins Zimmer hüpfte. Omis froher Gruß erschreckte ihn jedoch furchtbar. Aber er blieb. Seine Bezahlung wollte er allerdings im Voraus. Omi mußte ihm ihren ganzen Mortadella-Vorrat geben. Dazu noch ihre Schwartau-Extra-Marmelade. Papa schaffte es, Frollein Barbara aus Ulis Körper zu treiben, indem er sagte: "Eins plus eins gleich fünf !" Nach dieser falschen Rechnung übergab Uli sich und somit war die alte Flitsche weg. Uli war wieder er selbst.