Meistertrainer Orkos Rooht hatte sich sehr auf den
Neubeginn einer Gladiatorenliga gefreut. Vertragliche
Bindungen untersagten es ihm zwar, selbst für diese Liga
tätig zu werden, doch zuschauen durfte er noch. Mit
Genuß verfolgte er den ersten Kampftag, der sehr viele
schöne Kämpfe zu bieten hatte und nur drei Tote zu
beklagen waren. Orkos wußte aus eigener Erfahrung, wie
schlimm es für einen Stall war, zu viele Leute zu
schnell zu verlieren. Er war der Meinung, einer guten
Liga beizuwohnen und sagte sich, auch in den folgenden
Wochen dieser Liga treu zu bleiben. Schon zwei Wochen
später, zum zweiten Kampftag, war er wieder in der Arena
zu finden. Doch dieses mal betrachtete er ein
Schlachtfest.... Sieben Tote, viele Verstümmelungen. Das waren zwar für die blutrünstigeren Zuschauer sehr gute Bilanzen, aber für Leute wie ihn, die ausgeglichene und spannende Kämpfe sehen wollten, eine herbe Enttäuschung. Zu eindeutig setzte sich das Gewaltpotential einiger Gladiatoren durch und zu wenig wirklich interessante Kämpfe konnte er sehen. Schon am nächsten Tag rief er seinen Schreiber zu sich, der eine Mitteilung an die Manager der Ställe niederschreiben sollte, die er ihm diktierte. Er wollte ihnen die Tips geben, die sie benötigen würden, um gute Talente auszuwählen und zu guten Gladiatoren auszubilden, damit er sich wieder auf die Liga freuen konnte. So fing er denn an: "Höret her ihr Edelleut! Heuer betrachtete ich die Kämpfe eurer Mannen bei des Königs Spielen. Vielerlei Leid mußte ich betrachten, welches eurer Sache sicherlich nicht dienlich ist. In den Ruin treiben solche Totenzahlen die Ställe. Darum erlaubet mir, euch werten Herren mit einigen Hilfestellungen aus meiner jahrelangen Erfahrung dienlich zu sein. Merket: Überleget euch, was für euch im Vordergrunde
steht. Soll euer Mann durch seine Kraft gewinnen oder mit
guter Abwehr zu seinen Siegen kommen? Beides zu erreichen
bleibt den normalen Kämpfern verwehrt, drum solltet ihr
Prioritäten setzen bei der Auswahl eurer neuen Recken. Wählet die Waffen eures Streiters mit Wohlbedacht. Es
ist von keinem Nutzen, einen schwachen Kämpfer mit
Dolchen auszustatten, helfen sie ihm doch in keinster
Weise, seinen Gegner zu verletzen. Hier wäre vielleicht
eine zweihändig zu führende Waffe angebrachter. Achtet auf den Schutz eures Kämpfers. Trägt euer
Mann nur leichte Rüstung, sollte er viel einstecken
können und über eine gute Abwehr verfügen, ansonsten
drohen ihm schnell Amputationen. Doch auch zuviel
Rüstung kann schädlich sein, beeinträchtigt sie doch
zu sehr die Beweglichkeit eures Streiters, was einem
Todesurteil gleich kommt. Sehet nur, wie Pleasure &
Pain geschehen, er war das beste Beispiel. Denket daran: Euer Kämpfer sollte so kräftig sein,
das er zumindest eine Kettenrüstung durchstoßen kann
und nicht mehr als zwei oder drei Treffer benötigen
sollte, um auch den widerstandsfähigsten Gegners dann
noch schwere Verletzungen zuzufügen. Merket weiter: Auch die größte Kraft nützet nichts,
verfügt der Kämpfer über keine Technik, um seinen
Gegner zu stellen. Verlaßt euch nicht zu sehr auf die Kämpfer ein und desselben Types. Solltet ihr euch nämlich irren und die Kämpen nicht so gut sein, wie ihr erhofft hattet, gehen euch die Alternativen aus. Variiert lieber, damit ihr gegen verschiedene Gegner auch mit den entsprechenden Gladiatoren aufwarten könnt. Einem Stall von dem man weis, das deren Kämpfer über viel taktisches Gespür verfügen, sollte man keinen Mann gegenüber stellen, der sich auf das Fintieren verläßt. Ihr wißt nicht, wie es bei euren Gegnern aussieht? Nun, heuert Spione an, laßt euch Berichte über eure Gegner anfertigen. Alle Welt tut sowas... Mehr kann ich euch leider nicht sagen, um nicht gegen meinen Vertrag mit dem König zu verstoßen, aber merket euch meine Worte gut und denket an sie, wenn ihr neue Talente begutachtet, die ihr für euren Stall einkaufen wollt." |