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Der V. und letzte Teil der Episode - "der unbeschreiblich schrecklichen Jahre erzwungener Sportlichkeit" Jahre mit dem Versuch ein "richtiger Mann" zu werden, . . .

Ab 1964 stieg ich dann langsam in Ratzeburg aus. Auch aus dem Einer. 
Die gesamte Jugendzeit, der erzwungene, nie gern gemachte Sport, anfangs durch meinen Vater später durch die selbstauferlegte Kasteiung im Männersport, eine Zeit also die völlig überflüssig über mich gekommen war und mich zu einem großen und kräftigen Menschen, ja äußerlich auch zu einem Mann formte. 

Aber es war alles vergeblich. Latente "Transsexualität" ist nicht mit noch soviel Sport oder Kraftraining zu beseitigen. Sie konnte nur leicht übertünscht werden. Sonst nichts.

Auch die Idee durch eine Ehe mit einer Frau die Rolle des Mannes, eines Vaters ein- und anzunehmen, verlängerte nur die trostlos vertane Zeit. 
Als ich 1973 schon auf dem "Weg" war, und meine Östrogentherapie unter ärztlicher Aufsicht begonnen hatte, kam ich auf die Schnappsidee meinem Vater noch einen Spaß zu machen  und meldete über den Ratzeburger Ruderclub, - ich war noch immer Mitglied - zur 1. Veteranenregatta auf der neuen Münchner Olympiastrecke.
Natürlich fuhr ich hinterher, war fast 10 Jahre aus dem Training und bekam zum Rennen noch eine Grippe dazu.
Gewinner wurde ein Mensch, der früher nie eine Chance gegen mich gehabt hätte und jetzt von einer Veteranenveranstaltung zu anderen fuhr. Ich fand das so dämlich.

Und ich wurde doch noch glücklich!

Ich verlor meine Muskeln und wurde durch eine geschlechtsangleichende Operation im "Klinikum rechts der Isar" in München endlich auch äußerlich zu dem Menschen, den ich schon immer in mir gefühlt und erlebt hatte,

- einer Frau!

Nach der Operation wurden meine Papiere und Urkunden erneuert und ich durfte mir meine Vornamen nun selbst bestimmen. Da ich als Malerin schon vorher den Künstlernamen: "Yvonne" tragen durfte, ergänzte ich diesen mit Simone zu "Simone-Yvonne".

SIMONE war nun mein erster Vorname. Als Zweiten wählte ich CHRISTINE. Dabei dachte ich an Christine Jörgensen, deren Schicksal mich in den 50er Jahren ergriff; mir ans Herz ging und ich wußte zum ersten Mal in meinen Leben:

Es gibt eine Möglichkeit und ich war nicht die Einzige mit diesem Problem auf dieser Welt.

Da ich vorher 3 männliche Vornamen tragen mußte, wollte ich ebensoviele weibliche. Und da ich zwei Töchter habe, die auf die Namen Sylvia und Patricia hören hätte ich bei der dritten Tochter für Olivia gestimmt. Doch dazu kam es nicht, sondern ich wählte diesen schönen Namen für mich als den Dritten: OLIVIA

Ich war also schon immer die Simone Christine Olivia und bin heute eine glückliche Frau - "a lucky woman" - auch wenn ich einen Großteil meines Lebens im falschen Körper leben mußte.

I'm sitting in the middle of my pictures in the App. in Munich

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