wurde 1955 in Obernkirchen
(Niedersachsen) geboren und lebt heute in Auetal-Rolfshagen. Sie schreibt
seit 1973 und wurde mit ihren Verschenk-Texten eine der erfolgreichsten
Poetinnen der 80er Jahre. Ausserdem hat sie an einigen Büchern mitgewirkt,
veröffentlicht in Zeitschriften und Anthologien und gibt unter ihrem
Namen Sammlungen unbekannter Autoren heraus.
(entnommen: Farbe will ich,
nicht schwarzweiss)
Ihr Werk ist dermassen umfangreich,
dass ich mich hier nur auf ein paar ganz wenige Gedichte beschränken
möchte. Mein Lieblingsgedicht stelle ich an den Anfang:
Farbe
will ich,
nicht Schwarzweiss
Farbe im Denken.
Farbe in der Seele.
Farbe im Gefühl.
Farbe in der Liebe.
FarbigesLeben!
Weitere:
Gedanken zum täglichen
Kleinkrieg
Ist es Naivität
Oder Zynismus,
was die meisten Menschen
es fertig bringen läßt,
aus Berührungspunkten
immer wieder Reibungsflächen
zu machen?
Ich sah nie
Ich sah nie einen zweifelnden
Berg,
nie eine unsichere Rose,
keinen fanatischen Stein,
nie depressive Wolken,
keinen durchgestylten Himmel.
Nie begegnete mir ausgebranntes
Feuer,
noch traf ich verlogenes Wasser.
All diese Adjektive
Tragen wir Menschen allein
- als fraglichen Schmuck.
Leben
Leben
Leben
Leben
Leben
Leben
Leben
Leben
Leben
Leben
Leben
Leben
Leben
Leben
Leben
Leben
...was denn sonst!...
Bildnis so vieler Ehen
Nebeneinanderher,
Verdrängung, Schuld,
Ausreden, Ausbrüche,
Kitten, Vorsätze,
tägliches Einerlei.
Es muss eines der
schwersten Dinge sein,
diese Unliebe zu leben.
Nur keine falsche Rücksichtnahme
Wohlplaziert
zwischen allen Stühlen
habe ich eine Bleibe
gefunden
und gestatte mir die Freiheit,
meinen Weg zu gehen.
Dein Leben-dein Auftritt
Du kannst weder
den Zeitpunkt der
Vernissage
noch den der
Finissage bestimmen.
Das Werk dazwischen
musst du selber
schaffen!
>>
Fundsache <<
Ich wollte
keine
neue Liebe.
Doch als wir
uns begegneten,
war >>wollen<<
bedeutungslos.
Liebesgedicht
Ich wll den Himmel
nicht von dir
und die Sterne von dort
schon gar nicht.
Sie gehören nicht dir.
Und nicht mir.
Ich will keine Artigkeiten
und schönen Worte,
wenn sie nicht echt sind.
Und sag mir, was soll ich
mit deiner hübschen,
sorgfältig hergerichteten
Fassade, wenn sie doch
nicht hält.
Ich will dich,
wie du wirklich bist.
UND DAS IST VIEL!
Auf dem Friedhof
sehe ich Gräber,
schön gepflegt
mit Blumen und Sträuchern.
Lasst mein Grab
verwildern
und gebt mir zu
Lebzeiten die Blumen.
VOM STERBEN
Manche sterben durch Unfall.
Manche sterben durch Krankheit.
Manche sterben durch Gewalt.
Manche sterben an Altersschwäche.
Manche sterben durch ihre eigene
Hand.
Viele sterben an Lieblosigkeit
-
das ist der schlimmste Tod,
weil man danach noch weiter
lebt.
So, das soll es gewesen sein.
Vielleicht ist es mir ja ansatzweise gelungen, dir diese Autorin und ihre
Vielseitigkeit vorzustellen, nahezubringen? Dich neugierig zu machen auf
mehr von ihr?
Die Gedichte sind teilweise
folgenden Bänden entnommen:
Trotz alledem
Verschenktexte von Kristiane
Allert-Wybranietz
erschienen im lucy körner verlag
ISBN 3-922028-02-0
Farbe will ich, nicht schwarzweiss
Verschenktexte von Kristiane
Allert-Wybranietz
erschienen bei Heyne
ISBN 3-453-05564-0
ca. 16 DM
Träume nicht nur für
den Tag
Poetische Texte, gesammelt
und herausgegeben von
Kristiane Allert-Wybranietz
erschienen bei Heyne
ISBN 3-453-08023-8
ca. 16 DM
Wenn es denn so ist, wünsche ich dir
beim Lesen ihrer Texte die gleiche Freude, die ich empfinde.
Kannst mir ja mal mailen, wenn es so ist
;-)
Oder in meinem Gästebuch
hinterlassen, wie dir dieser lyrische Ausflug gefallen hat.
Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet
am 19.3.1999
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