Dort angekommen spielen wir kurz mit dem Gedanken, auf
der Stelle umzudrehen. Auf dem Parkplatz vor dem Gasthof stehen 3 Autos,
alle Türen offen und aus den Lautsprechern dröhnt die grausamste
Musik aller Zeiten. Es ist erst 20 min vor der verabredeten Zeit, somit
haben wir beschlossen, uns ganz mucksmäuschenstill zu verhalten, vielleicht
sieht uns dann niemand und die nicht wünschenswerten Nachbarn hauen
wieder ab. Gegen jede Logik war es tatsächlich so, kurz darauf standen
nur mehr wir und ein deutsches Auto unter den bemannten Fahrzeugen vor
dem Gasthof. Todesmutig stürzen wir uns ins Verderben. Aus dem Auto
und vorsichtig sei das Haus näher besichtigt. Durch 2 Zimmer sind
wir durchmarschiert, an vielen gänzlich unbekannten Gesichtern vorbei
und wieder raus.
Plötzlich eine Stimme hinter uns: "Zwei Personen
Schön?" Na toll, jetzt haben sie uns gefunden. Mike händigt uns
die Formulare aus, von wegen nicht betrunken in Raftingboote, schwimmen
muß man können usw.
Am Tisch gegenüber sitzen unsere 3 Mitsportasse
UND IM NEBENRAUM EINE HORDE WIENER... Werner, Wolfgang und Jessie haben
sich bereits gestärkt (MIT BIER) und somit geht es los, Neoprenanzug
geholt und dann wird eines nach dem anderen zusammengetragen, Schuhe, Spritzjacke,
Schwimmweste und Helm.
Voll adjustiert lauschen wir dem grammatikalisch formvollendeten
Vortrag über das richtige Verhalten im Wildwasser VON CHRISTIAN, WÄHREND
MIKE VERSUCHTE, MIT UNTERSTÜZUNG DIE BOOTE AUFZUBLASEN, SEHR VERTRAUENSERWECKEND.
Dann geht es los! In unserem Boot sitzen wir zu sechst.
Mike versucht sein bestes ein Gespräch anzukurbeln, aber ohne unsere
tatkräftige Hilfe wäre ein solches wohl nie zustande gekommen.
SCHON AM WEG ZUM WASSER KLÄRTEN WIR, WER AUS WELCHEM
TEIL UNSERES LANDES STAMMT. NÖ + B!?!? ABER ZUR FREUDE ALLER: IM MOMENT
KEINE WIENER UND GERMANEN. MIKE UND ICH KLÄRTEN KURZ AB, DAß
WIR UNS IN DER OÖ-LOKALSZENE PERFEKT AUSKENNEN. SUSI MUßTE PASSEN,
OBWOHL SIE AUS LINZ IST (was nicht heißt, daß ich jedes Lokal
in Steyr kennen muß) UND DER REST VERSTAND EH NUR BAHNHOF. DANN DURFTEN
WIR UNS AUF DEM WASSER HEIMISCH FÜHLEN. DIE SPRITZJACKE NUTZTE ZIEMLICH
WENIG UND IM NU WAREN MEINE FINGER WEGGETRETEN. WIR FÜHRTEN TROTZDEM
MUNTER UNSERE KONVERSATION FORT, VORALLEM FRL. SUSANNE.
Klug, wie Mikeyboy nun mal war, fragt er nach unserem
Alter und erkennt dann nach einer Denkpause, daß unser Durchschnittsalter
ca. 24 Jahre betragt, ein mathematisches Genie.
Frisch (im wahrsten Sinne des Wortes) und munter flitzen
wir mal mehr, mal weniger übers Wasser. Bei der Diskussion über
Mike's Densfraktur hatten wir ungestörte Redezeit, denn die anderen
hielten sich in formvollendeter Höflichkeit zurück und überließen
uns das Schlachtfeld der Konversation. Ab und zu kamen Lebenszeichen!
Nächstes Problem: Wildwasserschwimmen, wer macht
es freiwillig? Wer nicht will, wird gezwungen. Bleibt nur zu sagen, daß
A & S ohne Überredungskünste der männlichen Matrosen
naß wurden.
Tja, irgendwann geht auch die schönste Rafting-Partie
zu Ende, jetzt heißt es: Boot den Berg hinaufziehen. Oje, wir schwachen
weiblichen Wesen dürfen diese schwere Arbeit nicht machen, aber wir
werden anfeuern, versprochen. Und schon waren Alex und ich oben.
DIE 4 HERREN UND DAS BOOT FOLGTEN LANGSAM, ABER SICHER
UNTER SUSIS BEGEISTERTEN ANFEUERUNGSRUFEN UND EIN PAAR BLÖDEN BEMERKUNGEN
MEINERSEITS.
Jetzt stehen wir (alle 6 und das Boot) vor der Entscheidung,
wagen wir uns (laut Mike eine Super-Gruppe. SCHLEIMER!) an den Eingang
des Gesäuses? Keine Frage: Wir tun es! Dieses Stück der Enns
ist eindeutig das Beste, man muß im Boot arbeiten! Am ruhigen Teil
des Flusses stellte Mike uns vor die Wahl noch einmal schwimmen zu gehen,
oder nicht. Alex war sofort Feuer und Flamme, zack, rückwärts
auf den Wulst gesetzt und noch kurz gewartet, bis sich das Boot richtig
gedreht hat, dann hält sie nichts mehr. Gutes kaltes Wasser.
JESSIE WAR AUCH RELATIV FLOTT IM "KÜHLEN" NAß.
NACH EINIGEN METERN STELLT SICH ABER EIN PROBLEM: WIE KOMMT MAN WIEDER
INS BOOT ZURÜCK? HELP!
Und da war auch schon der rettende Engel, Mike, wie er
leibt und lebt, er stand im Großeinsatz. Zuerst Alex, dann Jessie
(mit um- drehen!)
DANN SPRANGEN AUCH WERNER UND WOLFGANG INS KÜHLE
NAß. SUSI BRAUCHTE NOCH ETWAS ZUSPRUCH, ABER MIT UNSERER FREUNDLICHEN
ÜBER- REDUNGSKUNST LANDETE AUCH DIESE DAME IN DER ENNS UND WURDE NACH
ERFRISCHENDEM BAD VON JESSIE GERETTET. ICH HABE SIE "FURCHTBAR" VERMIßT.
ER HÄTTE SIE AUCH DRINNEN LASSEN KÖNNEN. FALLS ES NOCH NIEMANDEM
AUFGEFALLEN IST, EINE PERSON BLIEB TROCKEN. JENE, DIE SO GROß MEINTE
"ALLE ODER KEINER", RICHTIG, UNSER WASSERSCHEUER BOOTSFÜHRER.
Zuerst möchte ich mich herzlich bei Alex für
ihren Verrat bedanken (ICH WEIß JA WARUM), sie wird dafür bezahlen,
früher oder später. Mikeyboy hat das kühle Naß verschmäht,
von wegen der Bootsführer muß im Boot bleiben, unsere Paddel
haben gesprochen. Ihm standen Schweißperlen auf der Stirn.
WOLFGANG HAT DANN NOCH EINE RUNDE VERLOREN UND WIR HABEN
IHN DAS NATÜRLICH NICHT VERGESSEN LASSEN. ZU DIESEM ZEITPUNKT BEGANNEN
GEWISSE HERREN EINEN VORSCHLAG ZU MACHEN UND UNS PERMANENT ZU BE- ARBEITEN
UND MIT FRAGEN ZU LÖCHERN.
Dem Leser dieser Geschichte sei gestattet, sich zu überlegen,
ob wir diverse Fragen beantwortet haben oder nicht. Die wichtigste Frage:
Machen wir die Nachmittagstour im Raftingboot noch mit? Typisch weiblich
lassen wir uns alle Fluchtwege offen UND HÜLLEN UNS AUSNAHMSWEISE
IN VORNEHMES SCHWEIGEN, WAS DIESES THEMA BETRIFFT!
Die Herren hievten wieder das Boot den Berg hinauf, unter
unserem tatkräftigen "Hauruck". Treffpunkt Gasthof: Während Alex
ihr Finger wieder zu neuem Leben erweckt und ich die Sonne genieße,
werfen sich alle Herren Nahrung in die Figur.
SUSI HAT SICH EIN BIER IN DIE FIGUR GEWORFEN - SHOCKING!
AN ERICH SEI DIESER SATZ GERICHTET: SUSI HAT NICHTS GEGESSEN. ICH KANN
ES IMMER NOCH NICHT GLAUBEN. SIE WOLLTE NUR MITLEID ERHASCHEN (IHREN MAGEN
HAT MAN GEHÖRT - AUCH WENN SIE ALLES ABSTREITET). SUSI NICHTS GEGESSEN,
ICH BIN FASSUNGSLOS, ERSCHÜTTERT - SUSI UND BIER, ICH BIN AM ENDE.
Nur zu jedermanns Information, Alex ist auch ohne einen
Happen vom Tisch aufgestanden. Das Ergebnis dieser Mittagsrunde: Wir sind
um ATS 500.- ärmer und eine Nachmittagsbeschäftigung reicher.
Auch diesmal sei uns der Gott des Rafting gnädig. Die Salza ist unser
Ziel.
ZUM UNTERSCHIED DER ANDEREN MIT TROCKENEN NEOPRENANZÜGEN
(MIKE AUS GENOMMEN, DER WURDE JA NICHT NAß). ZU UNS 5 + MIKE GESELLTE
SICH NOCH EIN GERMANE UND EINE 3-KÖPFIGE WIENER FAMILY. CHRISTIAN
MUßTE (ER WAR NICHT SEHR ERFREUT) MIT 10!!! WILDGEWORDENEN, LEICHT
ANGEHEITERTEN WIENERN VORLIEBNEHMEN. ICH HATTE SUSI IM BOOT - SCHWERE ENTSCHEIDUNG.
Die anderen hätten Alex sicher nicht genommen, sie
waren so schon überfüllt, versanken fast in der knietiefen Salza
und waren sich selbst zu anstrengend.
NEIN EHRLICH, ICH KANN DOCH SUSI NICHT ALLEINE LASSEN
- IRGENDWER MUß DOCH AUF SIE AUFPASSEN.
Kann mir jemand erklären, warum sie sich nach ca.
1/2 der Fahrt neben Mike gesetzt hat. Um auf mich aufzupassen?
ICH BIN UNSCHULDIG, MIKE HAT GESAGT, ICH MUß PLATZ
WECHSELN UND ICH HAB EINMAL GEHORCHT (NACH MEHRMALIGEM NACHFRAGEN). ABER
VON DORT HATTE ICH SUSI GANZ GUT IM AUGE. JA, JA, JA.
Gut, hier die dazugehörige Geschichte: Jedesmal,
wenn ich mich umdrehte, weil ich überprüfen mußte, ob sich
Alex benimmt, kam mir ein Lächeln ins Gesicht und als mein Blick über
meine Mitrafter zurückglitt, grinste Jessie nur, was tu ich also ...
auch grinsen!
WAS SOLL ICH SAGEN: ICH KONNTE SUSI NICHT ANSEHEN, OHNE
ZU LACHEN. WIR DACHTEN ZIEMLICH DAS GLEICHE UND SO VERSUCHTE ICH SOWENIG
ALS MÖGLICH SUSI ANZUSEHEN. DANK BOOTSFÜHRER HATTE ICH SIE ABER
VOR DER NASE. DER REST - DENKBAR. VORNE LACHTEN SIE ALLE UND ICH MUßTE
MICH MIT MIKE RUMSTREITEN UND DISKUTIEREN UND WIEDER GRINSTE (LACHTE) SUSI
UND IN MIKES AUGEN WAR ICH AN ALLEM SCHULD. ICH BIN ARM (AUCH WENN SUSI
ANDERER MEINUNG IST)
Arme Alex! Neben Mike zu sitzen war eigentlich schon
Strafe genug, aber noch mit ihm sprechen zu müssen, das war der Gipfel
in der heißen Unterwelt.
WIR PADDELTEN ALSO MUNTER, MEHR ODER WENIGER AUF MIKES
KOMMANDO HORCHEND, VOR UNS HIN, ALS PLÖTZLICH EINE BRÜCKE VOR
UNS AUF- TAUCHTE. MONSIEUR MEINTE NOCH: "DA KÖNNT IHR RUNTERSPRINGEN!"
SUSI UND MEINE WENIGKEIT GLAUBTEN NOCH AN EINEN SCHERZ, DA HIEß ES
SCHON: "ALLE ODER KEINER!" - AUSNAHME MIKE (GLAUWÜRDIGE AUSREDE) TJA
UND DA LEGTEN WIR AN UND GINGEN DEN WEG RICHTUNG BRÜCKE - GUT, DAß
ICH NICHTS GEGESSEN HATTE!
Somit standen wir oben, vom Abgrund nur durch eine Holzbrüstung
getrennt. Tapfer starrten wir in die Tiefe und Mann um Mann wagte den Sprung.
Noch zwei, noch einer; jetzt kommt schon die Mutter der Wiener family aus
unserem Boot dran und tatsächlich, sie springt. "Susi, das schaffst
auch du!" Das Klettern über die Brüstung wäre im letzten
Moment noch schief gegangen, aber nein, jetzt steh ich da, Sekunden trennen
mich von dem kalten Wasser. Tief durchatmen und ... Brrr! Geschafft, doch
leider ist Alex gleich mir nach, somit keine Chance für mich, ihren
todesmutigen Sprung live mitzuverfolgen.
DAS GELÄNDER WÄRE AUCH MIR BEINAHE ZU VERHÄNGNIS
GEWORDEN. AUGEN ZU - EIN LETZTER GEDANKE AN DIE LINSEN UND AB. WAR ALLES
NICHT SO SCHLIMM, NUR BEIM RAUSKLETTERN HABE ICH EINEN STEIN (FELSEN, BERG)
ÜBERSEHEN. EINE SCHRAMME AM KNIE UND EIN WEITERES LOCH IM NEOPRENANZUG
SIND DAS SOUVENIR. ALLE LEBEN UND SIND WOHLAUF - ALSO ZURÜCK INS BOOT
UND WEITER GEHT'S!
MIKE KANNJEDENFALLS NICHT GUT EINSTECKEN - NUR BLÖD
MELDEN UND WENN SUSI IHREN SENF DAZUGIBT, MÜSSEN ANDERE BÜßEN.
Ich sage nur: "Verrat - frühe Rache!"
ALSO DIE GESCHICHTE WAR JENE: SUSI MEINTE, SIE MÜSSE
WIEDER EIN LEBENSZEICHEN VON SICH GEBEN. ALSO NAHM SIE IHR PADDEL UND SPRITZTE
RICHTUNG MIKE - DANEBEN - ICH, NETT WIE ICH BIN, ERKLÄRE MICH (DAS
LETZTE MAL) SOLIDARISCH MIT SUSI UND ÜBERNEHME IHRE AUFGABE. DAS ERGEBNIS:
Alex fiel und zwar mit solcher affenmäßigen
Geschwindigkeit, daß uns restlichen im Boot vor Schreck das Herz
stehenblieb.
ICH KANN ES IMMER NOCH NICHT GLAUBEN, ER HAT MICH WIRKLICH
REINGE- WORFEN. ER HATTE ES JA MEHRMALS ANGEDROHT - ABER DROHUNG UND AUSFÜHRUNG
SIND ZWEI VERSCHIEDENE PAAR NEOPRENSCHUHE. ICH HABE GESCHLUCKT UND GEHUSTET
UND ERSTMAL GESCHAUT UND GESCHAUT UND GESCHAUT. IRGENDWIE BIN ICH WIEDER
IN DIE NÄHE DES BOOTES GEKOMMEN UND JESSIE HAT SICH MEINER ERBARMT
UND MICH INS TROCKENE GEHOLT. DAS WASSER DER SALZA SCHMECKT NICHT GUT -
GLAUBT MIR, ICH HAB'S GE TESTET UND SO MUßTE ICH ERST EINMAL EINWENIG
HUSTEN. ICH HAB SUSI ANGESEHEN UND WAS MACHT SIE, WAS MACHT SIE: LACHEN.
SIE HAT GELACHT!
Bitte, hier muß man mit seinem bildlichen Vorstellungsvermögen
arbeiten. Alex wird von einem starken Mann aus dem Wasser gezogen und
sitzt jetzt total erschlagen nicht auf ihrem Platz. Sie schaut mit großen
Augen auf unsere Gesichter, richtig nach dem Motto: "Was ist passiert,
wo bin ich, wer bin ich!" Wenn man Alex kennt, weiß man, daß
ein solcher Gesichtsausdruck das komplette Gegenteil zu ihrer Person darstellt.
Schlußfolgerung: Lachen!
ICH HUSTE MICH DUMM UND DEPPERT UNS SUSI - VORALLEM SIE
- LACHT. ICH HOFFE NUR, MIKE HAT AUFGRUND MEINES HUSTENS EIN WENIG BEREUT.
MIT SUSI HABE ICH JEDOCH NOCH EINE RECHNUNG OFFEN. DIE RACHE SEI MEIN.
SIE WIRD KOMMEN, VIELLEICHT NICHT HEUTE, VIELLEICHT NICHT MORGEN, ABER
SIE KOMMT UND SIE WIRD FURCHTBAR.
Mike hat, glaube ich schon bereut, was bei Alex' Husten
jeder getan hätte. Betreffs der Rache ist es mir durchaus klar, daß
ich teuer für meinen unkontrollierten Gefühlsausbruch bezahlen
muß. Eine Rechtfertigung (die Wahrheit) wird nicht anerkannt, somit
harre ich mit dem Wissen, daß Alex mich nicht gänzlich vernichten
wird (sie liebt Tiere) der Dinge, die da kommen mögen.
NICHT ALLE TIERARTEN!
Mein Dank gebührt an dieser Stelle der kleinen Daniela
aus Wien. Weil sie nicht schnell genug aus dem Boot kam, wurden wir restlichen
Insassen vor dem letzten Wasserbad verschont. Sonst hätten unsere
Mitfahrer das Boot gekentert! Danke! Die Rückfahrt zum Stützpunkt
gestaltete sich kalt und kälter. Die Finger meiner Mitstreiterin kannten
kein Blut mehr und brauchten auch geraume Zeit, um wieder Lebenszeichen
von sich zu geben. Mike hatte nichts besseres zu tun, als die gesamte Fahrt
blöd zu melden. Alex Reaktion waren Verachtung und böse Blicke.
NOCH 5 MIN UND ICH HÄTTE MIKEYBOY GELUNCHT, ER FÜHLTE
SICH DOCH GLATT ANGEGRIFFEN, WEIL ICH BÖSE AUF IHN WAR. ICH WERDE
IHM IRGENDWANN VERGEBEN, DENKE ICH.
Endlich konnten wir aus unseren nassen Neoprenanzügen
raus. Jedem war kalt, aber Gott sei Dank hat Morle den ganzen Tag über
Sonne getankt und somit sogar unseren Wurstsemmeln das überschüssige
Fett herausgeschmolzen.
Wir machen uns also auf Richtung Pruggern ohne auf unsere
Freunde aus NÖ, B und Germanien zu warten. Doch schon bei der ersten
Tank- stelle stellen wir fest, daß Morle eventuell Hunger nach diesem
ungemein günstigen Benzin hat.
9.43 ÖS STATT 11.14 ÖS. ICH STEHE AUF DIESE
BENZINPREISE. DA MÖCHTE ICH ÖFTER TANKEN.
Während wir so dastehen und das Auto vollaufen lassen,
fahren doch tatsächlich auf der Straße die vorher erwähnten
Freunde vorbei. Im letzten Moment sehen sie uns und winken. Kurze Zeit
später sind auch wir wieder auf der Strecke und sind sprachlos vor
Erstaunen als wir hinter der nächsten Kurve die beiden Autos auf uns
warten sehen. Somit geht's im 3er Konvoi zum Hotel (1 h Fahrt)
ICH AN IHRER STELLE HÄTTE NICHT GEWARTET.
Mikeyboy hat netterweise im Hotel angerufen, daß
wir etwas später eintreffen werden, denn wir hätten um 19.30
Uhr bereits Richtung Almhütte starten sollen, allerdings sind wir
erst um 18.30 Uhr in Johnsbach weggefahren. Dennoch wurden wir bereits
sehnsüchtig erwartet. Aber wir haben uns keinen Streß gemacht
und sind nach dem Verteilen der Zimmer noch unter die heiße Dusche
(ein Gottesgeschenk) gesprungen!
ICH HABE WERNER MITGETEILT,DAß ICH OHNE HEIßE
DUSCHE GAR NICHTS MACHE. ER HAT ES AKZEPTIERT.
Hatte keine andere Chance!
Es muß hier offen erwähnt werden, daß
Alex und ich alle Rekorde gebrochen haben, 15 min nach unserer Ankunft
im Hotel standen wir geduscht, umgezogen und frisiert zur Abfahrt bereit.
wer war nicht da und ließ uns auch noch weitere 15 min warten? Wolfgang,
Werner und Jessie! Da sag noch einer, daß die Damen immer die letzten
sind. Ich kann nur sagen, wir nicht!
Nachdem sich alle Hungrigen, auf dem Speiseplan standen
Kasnock'n auf einer Alm, auf die beiden VW-Busse verteilt haben, mindestens
15 Leute (Fahrer nicht mitgerechnet), geht es los.
Alex und ich haben mit fachlicher Präzision das Auto
mit den Germanen erwischt (aus Siegen und Leipzig). Es steht außer
Frage, daß wir auf der jetzt folgenden Fahrt relativ stumm waren,
ungewöhnlich für A & S, aber in diesem Fall wahr.
Der Fahrer des Busses, Werner hieß er, ließ
sich den Spaß nicht nehmen und erzählte unseren westlichen Nachbarn
die besten Gschichteln, die wir an dem Tag gehört haben. Wenn er seine
Stories nicht mit so todernstem Gesicht erzählt hätte, wären
viel- leicht auch wir darauf hereingefallen. Aber so, ha, wir sind abgebrüht
und somit immun gegen den aufgesetzten Witz der Steirer.
ICH MEINE EINFACH, SUSI HAT'S AM ANFANG GEGLAUBT, WAS
ER VON SICH GAB!
Falsch!
KANN MAN NACHHER IMMER SAGEN!
Ich glaub und weiß es!
JA, JA, JA.
Selbstverständlich wollten die Organisatoren des
ganzen Spektakels unseren germanischen Freunden etwas absolut Besonderes
bieten, in diesem Falle waren es Jungkühe. die, man glaubt es nicht,
blöd in der Gegend herumstanden und durch nichts davon abzuhalten
waren, stumm auf dem Weg stehenzubleiben. Somit die ideale Gelegenheit
für Touristen, diese milchgebenden Viecher aus weniger als 1 m Entfernung
zu fotografieren. Allerdings muß hier erwähnt werden, daß
A & S erstens keinen Fotoapparat mit und zweitens dieses Programm schon
im Urlaub in Norwegen genossen haben.
Irgendwann sind wir dann am Zielort angekommen, die Almhütte
war warm und dunkel. Das bißchen Kerzenschein war zwar romantisch,
aber weil jetzt jeder Hunger hatte, vollkommen zwecklos. Kurz nach unserem
Eintreffen stellte die Hüttenwirtin die vollen Pfannen auf den Tisch
und gibt den Startschuß. Für ein paar Minuten ist es jetzt still.
Die Ruhe bleibt aber nicht lange aufrecht, denn schon bald beginnen sich
die ersten Gespräche zu entwickeln.
Alex und ich haben jetzt erst mal festgestellt, wer unsere
nächsten Nachbarn waren. Tja, zu meiner linken befand sich Wolfgang
aus NÖ, Alex wartete mit Hartwig aus NÖ auf.
Die Unterhaltung kam vom hundertsten ins tausendste.
Der gute Hartwig kennt sogar die Gartenstadt in Puchenau.
ER IST EBEN GEBILDET. WIR WOHNEN IN EINER ARCHITEKTONISCH
INTER- ESSANTEN SIEDLUNG VON ROLAND RAINER ERBAUT UND HARTWIG MIT ARCHITEKTURSTUDIENABSCHLUß
(SEIT 3 TAGEN) WEIß SOETWAS ZU WÜRDIGEN
Was heißt hier architektonisch interessant? Solche
Blöcke schauen nur von hinten gut aus, sprich, wenn man von der Donau
kommt, aber wer macht das schon?
ES GEHT UM DIE WOHNQUALITÄT UND NICHT DARUM, DAß
SICH AUßEN- STEHENDE ANGESPROCHEN FÜHLEN. HARTWIG WEIß
DAS ZU WÜRDIGEN. (MASSEURINNEN, WIE HARTWIG SAGEN WÜRDE, NICHT)
Gut, Hartwig hat nichts von Masseurin gesagt, er kennt
sich mit Physios aus, schließlich hat er so eine zu Hause, eine diplomierte
sogar.
JA, JA, JA.
Es war gemütlich und die Herren taten sich an den
Schnäpsen (die Auswahl war groß) gütlich. Jessie hat mir
fünfmal seinen Schnaps zum Kosten angeboten und mir jedesmal erzählt,
daß wenn ich 2 x nein sage, es nein ist.
Je später der Abend, desto mehr geleerte Stamperl
(ICH HABE NICHT GEWUßT, DAß MAN IN SO EINER KLEINEN HÜTTE
SO VIELE STAMPERL LAGERN KANN) auf dem Tisch. Plötzlich stand die
noch halbvolle Flasche vor uns und kurze Zeit später war sie leer.
DIE HERREN HABEN DIE WIRTIN SICHER BESCH... WIR HABEN
UNS JEDENFALLS KÖSTLICH MIT JEDEM (AUßER DEN GERMANEN) UNTERHALTEN.
Als es dann zum Zahlen ging, kam die große Freude.
Unsere Getränke wurden fast alle von Jessie gezahlt. Unser Dank hat
ihn ereilt!
SO BILLIG BIN ICH SCHON LANGE NICHT MEHR GEFAHREN.
Ab zurück ins Auto und wieder Gschichteln vom guten
Werner, erzählt in einem steirisch eingefärbten Hochdeutsch.
Alex und ich haben uns hervorragend amüsiert, böse wie wir nun
mal sind!
DIE GERMANEN VERSTEHEN EINFACH ÜBERHAUPT KEIN ÖSTERREICHISCH.
Beim Pruggererhof angekommen trifft mich fast der Schlag,
Alex klingt so, als wenn sie sich von den Vorschlägen der Herren herumkriegen
läßt und noch mit zum Feuerwehrfestl fährt. Wenn sie fährt,
will sie mich sicher auch noch überreden.
AUCH ICH WILL EINMAL JA SAGEN, SONST BRINGT UNS SUSI
IMMER IN IRGENDWELCHE SITUATIONEN (ICH ERINNERE AN ETLICHE ANDERE URLAUBE).
WAS SUSI KANN, KANN ICH SCHON LANGE. ES WAR ERST 11 ODER SO UND ICH WAR
NOCH NICHT MÜDE.
Als mir dann jedoch außer einer genauen Rückfahrzeit
(1.30 Uhr pünktlich) auch noch die Möglichkeit, ein neues Auto
zu fahren in Aussicht gestellt wird, sage ich zu. Alex und ich sind schließlich
die einzigen, die noch unter der erlaubten Promillegrenze liegen.
JÜRGEN UND WERNER HABEN MIR NOCH AUFGETRAGEN, AUF
DIE MEUTE AUFZUPASSEN, SUSI EINGESCHLOSSEN.
Bei dem Auto angekommen, stehe ich vor einem leichten
Problem, es war stockfinster und das Gefährt war eines in dunkler
Farbe. Somit habe ich nach dem Türschloß gesucht und leider
nicht gefunden.
WIE WAR DAS MIT ERLAUBTER PROMILLEGRENZE?
Nicht besoffen, es war nur finster und da sehen die besten
Augen eher wenig!
JA, JA, IMMER DIESE AUSREDEN!
d.h. vielleicht hätte ich es gefunden, wenn nicht
Hartwig hinter mir gestanden wäre und mir etwas von einer Lampe am
Schlüssel erzählt hätte. Zu guter Letzt haben wir mit vereinten
Kräften das Auto aufgekriegt und saßen auch schon drin. Die
Fahrt war lustig, Hartwig hat geredet wie ein Wasserfall.
Wir fuhren wieder im 3er Konvoi, vorne die Wirtin mit
Wolfgang, Werner und Jessie, dahinter Alex mit Harry, Robbi und Herfried
und dann ich mit Hartwig und Wolfgang.
ALSO DER TOYOTA CARINA WAR TOLL EINGEFAHREN. KEIN VERGLEICH
MIT EINEM GEWISSEN AX. DIESER DIESEL WAR EIN HAMMER, TOLL ZU FAHREN. MIT
KL-KENNZEICHEN. HARRY HAT VERSUCHT (MIT UNTERSTÜTZUNG VON HERFRIED
UND ROBBI) MICH ZU ÜBERREDEN, LÄNGER ALS BIS 1/2 2 ZU BLEIBEN.
ICH BIN STANDHAFT GEBLIEBEN, HABE ABER NICHT GEWUßT, OB ICH MICH
AUF SUSI VERLASSEN KANN.
Entweder du vertraust mir, oder du hast viel Arbeit!
DIE HABE ICH SOWIESO.
Selbstverständlich sind wir trotz ortskundiger Führung
der Wirtin gegen eine Einbahn gefahren. Aber heute nimmt keiner etwas übel,
deshalb schnell ein Parkplatz gesucht und rein ins Vergnügen des Feuerwehrfestes.
BEIM AUSSTEIGEN HATTE ICH LEICHTE PROBLEME MIT DEM AUTOSCHLÜSSEL
(KNOPF) UND HARRY VERSUCHTE DOCH GLATT MICH ZU ERPRESSEN; ROBBI WUßTE
AUCH NICHT, WIE DER SCHLÜSSEL ABGEHT. SCH... TECHNIK! SELBST IST DIE
FRAU, ICH HABE DEN SCHLÜSSEL ALLEINE HERAUSBEKOMMEN UND BIN BEI 1.30
UHR GEBLIEBEN.
Alex und ich genossen natürlich antialkoholische
Getränke.
Die meiste Zeit haben sich Hartwig und ich auf der Tanzfläche
herumgetrieben, nachdem er mir nach dem zweiten Tanz gestanden hat, Formationstanz
zu machen. Schade, daß wir so wenig Platz hatten, allerdings läßt
es sich zu den Zillertaler Schürzenjägern auch nicht besonders
fachgerecht drehen. Wir hatten Spaß und gute Unterhaltung. Alex hat
sich Harry gewidmet und er ihr alle möglichen und unmöglichen
Dinge erzählt. Er hat schon leicht betrunken gewirkt und doch immer
wieder erzählt, daß er morgen noch alles wissen wird.
TJA, ICH HABE VERSUCHT, MEIN BESTES ZU TUN, SUSIS HEIMATSTADT
ZU VERTEIDIGEN. GOTT SEI DANK GAB ES NOCH HERFRIED UND ROBBI (DER WAR FAST
NÜCHTERN) MIT DENEN ICH MICH UNTERHALTEN KONNTE. VON SUSI UND HARTWIG
HAT MAN NICHTS MEHR GEHÖRT UND GESEHEN. JA, JA, ... ICH HABE DANN
DIE SCHWERE AUFGABE GEHABT, AUFZUPASSEN, DAß DIE ANDEREN NICHT UNTERM
TISCH LANDEN. WOLFGANG IST VON ZEIT ZU ZEIT VORBEIGESCHWIRRT UND SELBST
AUF DIE BURGENLÄNDER HATTE ICH TEILWEISE EIN WACHES AUGE.
Um Punkt halb 2 Uhr hat Alex die Meute zusammengeholt
und uns von der Tanzfläche herunter. Zu meinem Erstaunen hatte keiner
irgendwelche Einwände. Alle schlichteten sich wieder in die wartenden
Autos.
MAN MUß EBEN AUTORITÄT AUSSTRAHLEN UND SICH
DURCHSETZEN KÖNNEN.
DIE BURGENLÄNDER SIND NICHT MIT UNS GEKOMMEN, DIE
AUTOS WAREN VOLL, ABER SIE SIND JA ALT GENUG, UM NACH HAUSE ZU KOMMEN.
Den Trick mit der Lampe habe ich in der Zwischenzeit
auch nicht vergessen. Die Heimfahrt ist bei mir angenehm verlaufen, Musik
aus dem Lautsprecher und Wolfgang ist gleich nach dem Einsteigen ein- geschlafen.
WIR HABEN MIT VEREINTEN KRÄFTEN WIEDER ZUR HAUPTSTRAßE
GEFUNDEN UND SUSI WÄRE NICHT SUSI, WENN SIE NICHT BLIND HINTERHERGEFAHREN
WÄRE. ICH HÄTTE JA WEIß GOTT WOHIN FAHREN KÖNNEN UND
ICH FRAGE MICH, OB ES IHR ÜBERHAUPT AUFGEFALLEN WÄRE. EHRLICH?
ICH DENKE NICHT. ABER DAS IST EH KLAR, ODER? AUF DER BUNDESSTRAßE
HABE ICH DANN EIN PAAR 70 KM/H SCHILDER IGNORIERT, ABER DAS WIRD MAN VERSTEHEN,
ICH HATTE MIR JA DAS ZIEL GESETZT, UM 1.45 UHR IM GASTHOF ZU SEIN - ICH
HAB ES GESCHAFFT!
Wohlgemerkt, sie hat mich nachher leise gefragt, ob sie
wirklich so schnell gefahren ist. Ja, sie ist es!
AUS MEINEM (HARRY'S) AUTO SIND KEINE KLAGEN GEKOMMEN.
Die waren zu!
ROBBI NICHT!
Wir haben aber alle Mitfahrer wieder gut nach Hause gebracht
und endgültig verabschiedet, nachdem wir noch einen Weckdienst für
morgen vereinbart haben.
Alex und ich sind auch bald darauf in unsere Betten gesunken
und nach ein bißchen Konversation eingeschlafen.
4.6.95
Schon bevor unser in weiser Voraussicht mitgebrachter
Wecker läutet, sind wir beide munter und somit steht der Weckdienst
schon vor 8 Uhr auf der Schwelle. Nachher mußten wir uns sagen lassen,
es wäre zu früh gewesen. Wir sagen dazu nur: Selber schuld. Wer
unsere Weckdienste in Anspruch nimmt, hat damit zu rechnen, rechtzeitig
aus dem Bett geworfen zu werden.
MÄNNERN KANN MAN ES EINFACH NICHT RECHT MACHEN,
TYPISCH!
Alex und ich sind aber ganz gemütlich zum Frühstück
gegangen. Im Speisesaal war schon eine Person anwesend, der Germane aus
Siegen. Nun ja, wir haben auch ihn zum Reden gebracht. Dann verlangte es
Alex, während wir so dasitzen, das Müsli in uns hineinstopfen
und an nichts Böses denken plötzlich nach einer Zeitung.
Tatsächlich, 1 min. nach Aussprache des Wunsches
liegt das gute Stück vor uns. Die Krone! Gott sei Dank gibt es am
Sonntag zwei Teile. Für mich natürlich die bunte Krone, hübsch
anzuschauen und von absolut wissenswertem Inhalt.
FÜR SUSI REICHT ES!
Somit ist die Zeit des Essens und des Kaffeetrinkens
sinnlos genützt. Unser Frühstück dehnt sich auf ca 1 h aus
und wir kriegen noch den Aufmarsch der schlafenden Flieger mit (am Vortag
waren sie Drachenfliegen). Lauter gesunde Sachen werden zum Aufwachen getrunken,
Orangensaft, Tee und Kakao.
Wen wir allerdings nicht sahen, waren unsere Raftingpartner,
sie mußten ja auch mit dem Taxi heimfahren. Die genaue Uhrzeit ihrer
Ankunft kennen wir nicht, noch nicht.
Schließlich verlassen Alex und ich den Saal und
beim Hinaufgehen treffen wir auf W., W. und J., die drei kamen erst um
4 Uhr zurück. Allerdings sahen sie nicht so aus, als ob sie überhaupt
schon da waren. Wer jung sein will, muß leiden.
WIR WOLLTEN SIE GERADE WECKEN. NETT, WIE WIR SIND. WIR
KÖNNEN NICHT VERANTWORTEN, DAß SIE SICH VERSCHLAFEN.
Wir packen unsere Sachen zusammen, um noch ein paar Minuten
Sonne im Garten genießen zu können. Zum Canyoning geht's erst
um 10 Uhr. Die Sonne scheint warm und wir dösen vor uns hin. Doch
bald ist es mit der Ruhe vorbei. Bei den Herren sind die Lebensgeister
zurückgekehrt und jetzt präsentieren sie uns, was sie sich alles
gestern noch gemerkt haben. Unsere Hochachtung, denn es war wirklich bemerkenswert,
was sie aus ihren Gehirnen herausholten. Nur der Wolfgang hatte noch einen
mittelschweren Haarwurzelkatarrh. Allerdings ließ er sich nicht von
der roten Tour, die heute auf dem Programm stand, abhalten und er plante
schon das nächste Fest für diesen Abend.
SCHON AM VORTAG VERSUCHTEN UNS GEWISSE HERREN ZUR ROTEN
TOUR ZU ÜBERREDEN, JETZT GING ES MIT DEN nö WEITER. WIR BLEIBEN
STANDHAFT! LEIDER! NORMALERWEISE GEHT SUSI DOCH EH IMMER EIN (AUSNAHME
VORABEND)
Immer wieder treffen Wiener ein. A & S machen stichelnde
Bemerkungen von wegen, daß die sich alle die rote Tour machen. Der
Höhepunkt war ein Bus voller Touristen aus der Bundeshauptstadt. Ha,
alle rote Tour, jawohl!
Unsere Strafe kam jedoch noch früh genug. Kurz nach
11 Uhr, wir waren schon alle leicht verstimmt, kommt endlich der "Meister
des Canyoning". Zuerst natürlich die blaue Tour. Gewand, sprich Neoprenanzug,
Socken, Helm geschnappt und dann traf uns der Blitz des Zeus, die Rache
für unsere Sticheleien war fürchterlich. Alle Wiener machten
die blaue Tour mit Alex und mir und jetzt war es Sache der Herren, Witze
über uns zu machen. Gut, Gerechtigkeit muß sein. Wir haben es
auch tapfer ertragen und stumm die Anzüge in Morle gepackt und sind
wie geschlagene Hunde hinter dem Auto der Bergführer nachgefahren.
EIGENTLICH HÄTTEN WIR JA INM WIENER BUS MITFAHREN
SOLLEN, GENAU WIE DIR GERMANEN, ABER WÄHREND SUSI IHRE BLASE ENTLEERT,
MUß ICH EIN ERNSTES WORT MIT UNSEREN BERGFÜHRERN REDEN. SUSI
WÄRE GARANTIERT IN DEN BUS GESTIEGEN. ICH VERKLICKERTE DENEN, DAß
WIR GANZ UNMÖGLICH MIT DEM BUS FAHREN KÖNNEN, UND SIEH DA, WIR
DURFTEN MIT MORLE FAHREN. WNN SCHON AUF DIE BLAUE TOUR MIT WIENERN, DANN
MIT WÜRDE, ALSO VONWEGEN GESCHLAGENE HUNDE. JÜRGEN MUßTE
VORHER NATÜRLICH NOCH EINE BEMERKUNG ÜBER UU MACHEN (WIE SCHON
SO MANCHE PERSON AM VORTAG, STICHWORT M.). ANDAUERND MUßTEN WIR AUF
DEN BUS WARTEN UND ALS DER EINMAL EINEN BAHNSCHRANKEN NICHT PACKTE, STIEG
JÜRGEN DOCH GLATT AUS UND FRAGTE, WOFÜR UU DENN STEHT. ICH BIN
SCHOCKIERT. JA, JA, DIE STEIRER. IRGENDWANN WAR DER ZUG VORBEI UND DER
BUS SCHLOß AUF. SUSI NEBEN MIR MAULTE NUR ÜBER WIENER.
Das gehört sich so. Diese Fahrt ging hinein in die
Berge. Am Parkplatz angekommen, hieß es Umziehen, raus aus den Kleidern,
rein in Badezeug und Neopren.
Nach einem kurzen Spaziergang über die Wiese hatten
wir die Sölk erreicht. Dieses Flüßchen war nun für
die nächsten zwei Stunden unser Zuhause. Kurze Erklärung von
wegen Vorsicht und Abstand halten bei Sprüngen und beim Rutschen.
Und jetzt geht es los. Zwischen Wienern (SUSI MAG SIE DOCH SO, DRUM IST
SIE 5 VON 7 TAGEN IN DER WOCHE BEI IHNEN) und Deutschen wandern wir über
Stock und Stein. Wir gedenken unseres Urlaubs in Norwegen und befinden
dieses Gewässer für Schwierigkeitsgrad 0. Nach dem ersten Sprung
über 3 m (LT. JÜRGEN 4 M) ins schwarz-grüne Wasser stört
uns gar nichts mehr.
MEINEN MAGEN HAT DER SPRUNG SCHON NOCH IRRITIERT.
Wir schwimmen im eiskalten Wasser und springen und rutschen
und klettern. Sehr lustig, doch zuviel Leute für unseren Geschmack.
ICH HABE MICH KURZ MIT JJÜRGEN UNTERHALTEN UND IHM
GESAGT, DAß DAS EIN NETTER SPAZIERGANG IST, MEHR NICHT. ER MEINTE
DANN: "WIRKLICH, IHR HÄTTET EUCH ZUR ROTEN TOUR ÜBERREDEN LASSEN
SOLLEN!" AUCH ER HATTE ES AM VORABEND VERSUCHT, WIR BLIEBEN LEIDER STANDHAFT.
Mit den Ersatzteilen, die wir am Rande der Sölk
gefunden haben, hätten wir ein halbes Auto zusammengebracht, vom Motorblock
über Blechteile war alles da. Ein Wiener wollte sich sogar eine Säge
mitnehmen, wie diese Geschichte weiterging, haben wir Gott sei Dank verpaßt,
denn jetzt kommt nach der absolut nicht anstrengenden Wanderung, Nigardsbreen
und Prekestolen waren bei weitem kräfteraubender, der Aufstieg zum
Parkplatz. Im Gänsemarsch geht es in Serpentinen eine Steigung von
20 % hinauf. Alle keuchen und schnaufen und irgendwann sagt Alex' Knie
"Halt, nicht mehr weiter!" Sonst ist es zwar gesund und munter, doch bei
solchen Extrembelastungen wie diesem Gang nach Canossa ist es zum Wegschmeißen.
EIN ALTES SCHIWOCHENENDE LÄßT BEI SOLCHEN
SACHEN GRÜßEN. LÄNGER BERGAUF (SO CA. 20 MIN KONSTANTE
STEIGUNG) ODER BERGAB GEHEN EINFACH AUF DIE GELENKE UND SIND TÖDLICH.
SUSI HATTE KEIN MITLEID, ABER EIN WIENER.
Ich habe netterweise auf sie gewartet, hatte es zwar
auch nötig (meine Lunge brauchte Luft) aber Alex hätte mir sonst
den Marsch geblasen.
HA HA HA
Glücklicherweise war das Ende nicht mehr weit und
wir freuten uns über Morles Anblick. Nach dem großen Umziehen,
ich hasse nasse Neoprenanzüge (ACH WIRKLICH) müssen wir noch
mal mit zum Pruggerer- hof, um die Sachen abzuliefern.
ES KOMMEN NOCH BLÖDE BEMERKUNGEN VONWEGEN MEINEM
KNIE UND SCHIFAHREN. MÄNNER! KEINE HILFE VON SUSI NATÜRLICH.
Leider sind keine Lebenszeichen von den roten Canyoningleuten
zu sehen, die Fotos, die sie geschossen haben, werden uns für immer
verwehrt bleiben. Oh well!
AUßER SUSI RUFT BEI BAC AN UND ERKUNDIGT SICH NACH
DER ADRESSE. ABER STIMMT, SCHADE UM DIE FOTOS, HÄTTE ICH GERNE GESEHEN.
Am Nachhauseweg habe ich chauffiert und Alex hat
nebenbei etwas geschlafen und selbstverständlich hat es geregnet,
nur 1 1/2 Tage war Sonnenschein, tja, wenn Englein reisen. Bei der Autobahnraststation
in Ansfelden haben wir uns noch Kaffee und Kuchen gegönnt. Gute Wahl.
AN ERICH: SUSI HAT KUCHEN GEFUTTERT.
AN GABI: SIE KONNTE MIT NIEMANDEM REDEN, ICH HABE DIE
MENSCHHEIT GERETTET UND SIE ABGESONDERT.
Ha, Ha, Ha.
Das Abenteuerwochenende war super, aber für unsere
Kondition nicht sehr fordernd. Vielleicht finden wir beim nächsten
Mal etwas mit weniger Wienern und Germanen!
STIMMT, DAS WOCHENENDE WAR TOLL UND WIR HATTEN EINE MENGE
SPAß. WIENER UND GERMANEN KANN MAN JA IGNORIEREN UND MIT DEN RESTLICHEN
ÖSIS GAB'S 'NE GAUDI. ES SCHREIT NACH EINER WIEDERHOLUNG, WENN SUSI
MITMACHT.
Na selbstverständlich, mit roter Tour, wann und
wo?
MEIN TERMINKALENDER STEHT BEREIT.