Abenteuerwochenende

3/4.6.1995                                                                                                                         Back      Index      Next

3.6.95
Ein Abenteuerurlaub ist doch auch nicht schlecht! Natürlich machen Alex und ich diesen (Alp-) Traum wahr und gehen am Samstag früh- morgens um kurz nach 6 Uhr auf die Reise ins grüne Herz Österreichs, genauer nach Johnsbach zum Gasthof am Ende der Welt; auf jeden Fall lag dieser Ort, an dem sich alles, was raften wollte, traf, 1/2 h östlich von Liezen.
Wir haben die Fahrstrecke ohne etwaige Probleme hinter uns gebracht, jedoch mußten wir wenigstens einmal unsere Blasen befriedigen, aufgrund des "hervorragenden " Zustandes der Örtlichkeit suchten wir sofort nach namentlicher Erwähnung von Kalle, leider nein.
AN DER MAUTSTELLE BOSRUCKTUNNEL MUßTE SUSI WIEDER SUSI SEIN - 3 X DARFST DU RATEN, GABI - RICHTIG, SIE REDET MIT WILDFREMDEN LEUTEN. BRUMMIFAHRER NEBEN UNS UND KIDS IM BUS VOR UNS. IRGENDWANN RESIGNIERT MAN. ICH NOCH NICHT, ABER BALD.
Alex hat sich daraufhin hinter ihrer Zeitung verkrochen und mich blöd sein lassen. Samstags bin ich immer blöd.
NUR SAMSTAG?
In Liezen wurde noch gefrühstückt, natürlich nicht, ohne uns vorher für die nächsten 2 Tage mit Essen eingedeckt zu haben. 4 Wurstsemmeln pro Frau und Nase.
ICH HABE SUSI DIE PEINLICHKEIT ÜBERLASSEN, 8 WURSTSEMMELN ZU BESTELLEN.
Nachdem alle neu erworbenen Dinge in Morle verstaut waren, geht es auf das letzte Stück der Reise ins Abenteuer, zum Rafting-Camp.

Dort angekommen spielen wir kurz mit dem Gedanken, auf der Stelle umzudrehen. Auf dem Parkplatz vor dem Gasthof stehen 3 Autos, alle Türen offen und aus den Lautsprechern dröhnt die grausamste Musik aller Zeiten. Es ist erst 20 min vor der verabredeten Zeit, somit haben wir beschlossen, uns ganz mucksmäuschenstill zu verhalten, vielleicht sieht uns dann niemand und die nicht wünschenswerten Nachbarn hauen wieder ab. Gegen jede Logik war es tatsächlich so, kurz darauf standen nur mehr wir und ein deutsches Auto unter den bemannten Fahrzeugen vor dem Gasthof. Todesmutig stürzen wir uns ins Verderben. Aus dem Auto und vorsichtig sei das Haus näher besichtigt. Durch 2 Zimmer sind wir durchmarschiert, an vielen gänzlich unbekannten Gesichtern vorbei und wieder raus.
Plötzlich eine Stimme hinter uns: "Zwei Personen Schön?" Na toll, jetzt haben sie uns gefunden. Mike händigt uns die Formulare aus, von wegen nicht betrunken in Raftingboote, schwimmen muß man können usw.
Am Tisch gegenüber sitzen unsere 3 Mitsportasse UND IM NEBENRAUM EINE HORDE WIENER... Werner, Wolfgang und Jessie haben sich bereits gestärkt (MIT BIER) und somit geht es los, Neoprenanzug geholt und dann wird eines nach dem anderen zusammengetragen, Schuhe, Spritzjacke, Schwimmweste und Helm.
Voll adjustiert lauschen wir dem grammatikalisch formvollendeten Vortrag über das richtige Verhalten im Wildwasser VON CHRISTIAN, WÄHREND MIKE VERSUCHTE, MIT UNTERSTÜZUNG DIE BOOTE AUFZUBLASEN, SEHR VERTRAUENSERWECKEND.
Dann geht es los! In unserem Boot sitzen wir zu sechst. Mike versucht sein bestes ein Gespräch anzukurbeln, aber ohne unsere tatkräftige Hilfe wäre ein solches wohl nie zustande gekommen.
SCHON AM WEG ZUM WASSER KLÄRTEN WIR, WER AUS WELCHEM TEIL UNSERES LANDES STAMMT. NÖ + B!?!? ABER ZUR FREUDE ALLER: IM MOMENT KEINE WIENER UND GERMANEN. MIKE UND ICH KLÄRTEN KURZ AB, DAß WIR UNS IN DER OÖ-LOKALSZENE PERFEKT AUSKENNEN. SUSI MUßTE PASSEN, OBWOHL SIE AUS LINZ IST (was nicht heißt, daß ich jedes Lokal in Steyr kennen muß) UND DER REST VERSTAND EH NUR BAHNHOF. DANN DURFTEN WIR UNS AUF DEM WASSER HEIMISCH FÜHLEN. DIE SPRITZJACKE NUTZTE ZIEMLICH WENIG UND IM NU WAREN MEINE FINGER WEGGETRETEN. WIR FÜHRTEN TROTZDEM MUNTER UNSERE KONVERSATION FORT, VORALLEM FRL. SUSANNE.
Klug, wie Mikeyboy nun mal war, fragt er nach unserem Alter und erkennt dann nach einer Denkpause, daß unser Durchschnittsalter ca. 24 Jahre betragt, ein mathematisches Genie.
Frisch (im wahrsten Sinne des Wortes) und munter flitzen wir mal mehr, mal weniger übers Wasser. Bei der Diskussion über Mike's Densfraktur hatten wir ungestörte Redezeit, denn die anderen hielten sich in formvollendeter Höflichkeit zurück und überließen uns das Schlachtfeld der Konversation. Ab und zu kamen Lebenszeichen!
Nächstes Problem: Wildwasserschwimmen, wer macht es freiwillig? Wer nicht will, wird gezwungen. Bleibt nur zu sagen, daß A & S ohne Überredungskünste der männlichen Matrosen naß wurden.
Tja, irgendwann geht auch die schönste Rafting-Partie zu Ende, jetzt heißt es: Boot den Berg hinaufziehen. Oje, wir schwachen weiblichen Wesen dürfen diese schwere Arbeit nicht machen, aber wir werden anfeuern, versprochen. Und schon waren Alex und ich oben.
DIE 4 HERREN UND DAS BOOT FOLGTEN LANGSAM, ABER SICHER UNTER SUSIS BEGEISTERTEN ANFEUERUNGSRUFEN UND EIN PAAR BLÖDEN BEMERKUNGEN MEINERSEITS.
Jetzt stehen wir (alle 6 und das Boot) vor der Entscheidung, wagen wir uns (laut Mike eine Super-Gruppe. SCHLEIMER!) an den Eingang des Gesäuses? Keine Frage: Wir tun es! Dieses Stück der Enns ist eindeutig das Beste, man muß im Boot arbeiten! Am ruhigen Teil des Flusses stellte Mike uns vor die Wahl noch einmal schwimmen zu gehen, oder nicht. Alex war sofort Feuer und Flamme, zack, rückwärts auf den Wulst gesetzt und noch kurz gewartet, bis sich das Boot richtig gedreht hat, dann hält sie nichts mehr. Gutes kaltes Wasser.
JESSIE WAR AUCH RELATIV FLOTT IM "KÜHLEN" NAß. NACH EINIGEN METERN STELLT SICH ABER EIN PROBLEM: WIE KOMMT MAN WIEDER INS BOOT ZURÜCK? HELP!
Und da war auch schon der rettende Engel, Mike, wie er leibt und lebt, er stand im Großeinsatz. Zuerst Alex, dann Jessie (mit um- drehen!)
DANN SPRANGEN AUCH WERNER UND WOLFGANG INS KÜHLE NAß. SUSI BRAUCHTE NOCH ETWAS ZUSPRUCH, ABER MIT UNSERER FREUNDLICHEN ÜBER- REDUNGSKUNST LANDETE AUCH DIESE DAME IN DER ENNS UND WURDE NACH ERFRISCHENDEM BAD VON JESSIE GERETTET. ICH HABE SIE "FURCHTBAR" VERMIßT. ER HÄTTE SIE AUCH DRINNEN LASSEN KÖNNEN. FALLS ES NOCH NIEMANDEM AUFGEFALLEN IST, EINE PERSON BLIEB TROCKEN. JENE, DIE SO GROß MEINTE "ALLE ODER KEINER", RICHTIG, UNSER WASSERSCHEUER BOOTSFÜHRER.
 
 

Zuerst möchte ich mich herzlich bei Alex für ihren Verrat bedanken (ICH WEIß JA WARUM), sie wird dafür bezahlen, früher oder später. Mikeyboy hat das kühle Naß verschmäht, von wegen der Bootsführer muß im Boot bleiben, unsere Paddel haben gesprochen. Ihm standen Schweißperlen auf der Stirn.
WOLFGANG HAT DANN NOCH EINE RUNDE VERLOREN UND WIR HABEN IHN DAS NATÜRLICH NICHT VERGESSEN LASSEN. ZU DIESEM ZEITPUNKT BEGANNEN GEWISSE HERREN EINEN VORSCHLAG ZU MACHEN UND UNS PERMANENT ZU BE- ARBEITEN UND MIT FRAGEN ZU LÖCHERN.
Dem Leser dieser Geschichte sei gestattet, sich zu überlegen, ob wir diverse Fragen beantwortet haben oder nicht. Die wichtigste Frage: Machen wir die Nachmittagstour im Raftingboot noch mit?  Typisch weiblich lassen wir uns alle Fluchtwege offen UND HÜLLEN UNS AUSNAHMSWEISE IN VORNEHMES SCHWEIGEN, WAS DIESES THEMA BETRIFFT!
Die Herren hievten wieder das Boot den Berg hinauf, unter unserem tatkräftigen "Hauruck". Treffpunkt Gasthof: Während Alex ihr Finger wieder zu neuem Leben erweckt und ich die Sonne genieße, werfen sich alle Herren Nahrung in die Figur.
SUSI HAT SICH EIN BIER IN DIE FIGUR GEWORFEN - SHOCKING! AN ERICH SEI DIESER SATZ GERICHTET: SUSI HAT NICHTS GEGESSEN. ICH KANN ES IMMER NOCH NICHT GLAUBEN. SIE WOLLTE NUR MITLEID ERHASCHEN (IHREN MAGEN HAT MAN GEHÖRT - AUCH WENN SIE ALLES ABSTREITET). SUSI NICHTS GEGESSEN, ICH BIN FASSUNGSLOS, ERSCHÜTTERT - SUSI UND BIER, ICH BIN AM ENDE.
Nur zu jedermanns Information, Alex ist auch ohne einen Happen vom Tisch aufgestanden. Das Ergebnis dieser Mittagsrunde: Wir sind um ATS 500.- ärmer und eine Nachmittagsbeschäftigung reicher. Auch diesmal sei uns der Gott des Rafting gnädig. Die Salza ist unser Ziel.
ZUM UNTERSCHIED DER ANDEREN MIT TROCKENEN NEOPRENANZÜGEN (MIKE AUS GENOMMEN, DER WURDE JA NICHT NAß). ZU UNS 5 + MIKE GESELLTE SICH NOCH EIN GERMANE UND EINE 3-KÖPFIGE WIENER FAMILY. CHRISTIAN MUßTE (ER WAR NICHT SEHR ERFREUT) MIT 10!!! WILDGEWORDENEN, LEICHT ANGEHEITERTEN WIENERN VORLIEBNEHMEN. ICH HATTE SUSI IM BOOT - SCHWERE ENTSCHEIDUNG.
Die anderen hätten Alex sicher nicht genommen, sie waren so schon überfüllt, versanken fast in der knietiefen Salza und waren sich selbst zu anstrengend.
NEIN EHRLICH, ICH KANN DOCH SUSI NICHT ALLEINE LASSEN - IRGENDWER MUß DOCH AUF SIE AUFPASSEN.
Kann mir jemand erklären, warum sie sich nach ca. 1/2 der Fahrt neben Mike gesetzt hat. Um auf mich aufzupassen?
ICH BIN UNSCHULDIG, MIKE HAT GESAGT, ICH MUß PLATZ WECHSELN UND ICH HAB EINMAL GEHORCHT (NACH MEHRMALIGEM NACHFRAGEN). ABER VON DORT HATTE ICH SUSI GANZ GUT IM AUGE. JA, JA, JA.
Gut, hier die dazugehörige Geschichte: Jedesmal, wenn ich mich umdrehte, weil ich überprüfen mußte, ob sich Alex benimmt, kam mir ein Lächeln ins Gesicht und als mein Blick über meine Mitrafter zurückglitt, grinste Jessie nur, was tu ich also ... auch grinsen!
WAS SOLL ICH SAGEN: ICH KONNTE SUSI NICHT ANSEHEN, OHNE ZU LACHEN. WIR DACHTEN ZIEMLICH DAS GLEICHE UND SO VERSUCHTE ICH SOWENIG ALS MÖGLICH SUSI ANZUSEHEN. DANK BOOTSFÜHRER HATTE ICH SIE ABER VOR DER NASE. DER REST - DENKBAR. VORNE LACHTEN SIE ALLE UND ICH MUßTE MICH MIT MIKE RUMSTREITEN UND DISKUTIEREN UND WIEDER GRINSTE (LACHTE) SUSI UND IN MIKES AUGEN WAR ICH AN ALLEM SCHULD. ICH BIN ARM (AUCH WENN SUSI ANDERER MEINUNG IST)
Arme Alex! Neben Mike zu sitzen war eigentlich schon Strafe genug, aber noch mit ihm sprechen zu müssen, das war der Gipfel in der heißen Unterwelt.
WIR PADDELTEN ALSO MUNTER, MEHR ODER WENIGER AUF MIKES KOMMANDO HORCHEND, VOR UNS HIN, ALS PLÖTZLICH EINE BRÜCKE VOR UNS AUF- TAUCHTE. MONSIEUR MEINTE NOCH: "DA KÖNNT IHR RUNTERSPRINGEN!" SUSI UND MEINE WENIGKEIT GLAUBTEN NOCH AN EINEN SCHERZ, DA HIEß ES SCHON: "ALLE ODER KEINER!" - AUSNAHME MIKE (GLAUWÜRDIGE AUSREDE) TJA UND DA LEGTEN WIR AN UND GINGEN DEN WEG RICHTUNG BRÜCKE - GUT, DAß ICH NICHTS GEGESSEN HATTE!
Somit standen wir oben, vom Abgrund nur durch eine Holzbrüstung getrennt. Tapfer starrten wir in die Tiefe und Mann um Mann wagte den Sprung. Noch zwei, noch einer; jetzt kommt schon die Mutter der Wiener family aus unserem Boot dran und tatsächlich, sie springt. "Susi, das schaffst auch du!" Das Klettern über die Brüstung wäre im letzten Moment noch schief gegangen, aber nein, jetzt steh ich da, Sekunden trennen mich von dem kalten Wasser. Tief durchatmen und ... Brrr! Geschafft, doch leider ist Alex gleich mir nach, somit keine Chance für mich, ihren todesmutigen Sprung live mitzuverfolgen.
DAS GELÄNDER WÄRE AUCH MIR BEINAHE ZU VERHÄNGNIS GEWORDEN. AUGEN ZU - EIN LETZTER GEDANKE AN DIE LINSEN UND AB. WAR ALLES NICHT SO SCHLIMM, NUR BEIM RAUSKLETTERN HABE ICH EINEN STEIN (FELSEN, BERG) ÜBERSEHEN. EINE SCHRAMME AM KNIE UND EIN WEITERES LOCH IM NEOPRENANZUG SIND DAS SOUVENIR. ALLE LEBEN UND SIND WOHLAUF - ALSO ZURÜCK INS BOOT UND WEITER GEHT'S!
MIKE KANNJEDENFALLS NICHT GUT EINSTECKEN - NUR BLÖD MELDEN UND WENN SUSI IHREN SENF DAZUGIBT, MÜSSEN ANDERE BÜßEN.
Ich sage nur: "Verrat - frühe Rache!"
ALSO DIE GESCHICHTE WAR JENE: SUSI MEINTE, SIE MÜSSE WIEDER EIN LEBENSZEICHEN VON SICH GEBEN. ALSO NAHM SIE IHR PADDEL UND SPRITZTE RICHTUNG MIKE - DANEBEN - ICH, NETT WIE ICH BIN, ERKLÄRE MICH (DAS LETZTE MAL) SOLIDARISCH MIT SUSI UND ÜBERNEHME IHRE AUFGABE. DAS ERGEBNIS:
Alex fiel und zwar mit solcher affenmäßigen Geschwindigkeit, daß uns restlichen im Boot vor Schreck das Herz stehenblieb.
ICH KANN ES IMMER NOCH NICHT GLAUBEN, ER HAT MICH WIRKLICH REINGE- WORFEN. ER HATTE ES JA MEHRMALS ANGEDROHT - ABER DROHUNG UND AUSFÜHRUNG SIND ZWEI VERSCHIEDENE PAAR NEOPRENSCHUHE. ICH HABE GESCHLUCKT UND GEHUSTET UND ERSTMAL GESCHAUT UND GESCHAUT UND GESCHAUT. IRGENDWIE BIN ICH WIEDER IN DIE NÄHE DES BOOTES GEKOMMEN UND JESSIE HAT SICH MEINER ERBARMT UND MICH INS TROCKENE GEHOLT. DAS WASSER DER SALZA SCHMECKT NICHT GUT - GLAUBT MIR, ICH HAB'S GE TESTET UND SO MUßTE ICH ERST EINMAL EINWENIG HUSTEN. ICH HAB SUSI ANGESEHEN UND WAS MACHT SIE, WAS MACHT SIE: LACHEN. SIE HAT GELACHT!
Bitte, hier muß man mit seinem bildlichen Vorstellungsvermögen arbeiten. Alex wird von einem starken Mann aus dem Wasser gezogen und  sitzt jetzt total erschlagen nicht auf ihrem Platz. Sie schaut mit großen Augen auf unsere Gesichter, richtig nach dem Motto: "Was ist passiert, wo bin ich, wer bin ich!" Wenn man Alex kennt, weiß man, daß ein solcher Gesichtsausdruck das komplette Gegenteil zu ihrer Person darstellt. Schlußfolgerung: Lachen!
ICH HUSTE MICH DUMM UND DEPPERT UNS SUSI - VORALLEM SIE - LACHT. ICH HOFFE NUR, MIKE HAT AUFGRUND MEINES HUSTENS EIN WENIG BEREUT. MIT SUSI HABE ICH JEDOCH NOCH EINE RECHNUNG OFFEN. DIE RACHE SEI MEIN. SIE WIRD KOMMEN, VIELLEICHT NICHT HEUTE, VIELLEICHT NICHT MORGEN, ABER SIE KOMMT UND SIE WIRD FURCHTBAR.
Mike hat, glaube ich schon bereut, was bei Alex' Husten jeder getan hätte. Betreffs der Rache ist es mir durchaus klar, daß ich teuer für meinen unkontrollierten Gefühlsausbruch bezahlen muß. Eine Rechtfertigung (die Wahrheit) wird nicht anerkannt, somit harre ich mit dem Wissen, daß Alex mich nicht gänzlich vernichten wird (sie liebt Tiere) der Dinge, die da kommen mögen.
NICHT ALLE TIERARTEN!
Mein Dank gebührt an dieser Stelle der kleinen Daniela aus Wien. Weil sie nicht schnell genug aus dem Boot kam, wurden wir restlichen Insassen vor dem letzten Wasserbad verschont. Sonst hätten unsere Mitfahrer das Boot gekentert! Danke! Die Rückfahrt zum Stützpunkt gestaltete sich kalt und kälter. Die Finger meiner Mitstreiterin kannten kein Blut mehr und brauchten auch geraume Zeit, um wieder Lebenszeichen von sich zu geben. Mike hatte nichts besseres zu tun, als die gesamte Fahrt blöd zu melden. Alex Reaktion waren Verachtung und böse Blicke.
NOCH 5 MIN UND ICH HÄTTE MIKEYBOY GELUNCHT, ER FÜHLTE SICH DOCH GLATT ANGEGRIFFEN, WEIL ICH BÖSE AUF IHN WAR. ICH WERDE IHM IRGENDWANN VERGEBEN, DENKE ICH.
Endlich konnten wir aus unseren nassen Neoprenanzügen raus. Jedem war kalt, aber Gott sei Dank hat Morle den ganzen Tag über Sonne getankt und somit sogar unseren Wurstsemmeln das überschüssige Fett herausgeschmolzen.

Wir machen uns also auf Richtung Pruggern ohne auf unsere Freunde aus NÖ, B und Germanien zu warten. Doch schon bei der ersten Tank- stelle stellen wir fest, daß Morle eventuell Hunger nach diesem ungemein günstigen Benzin hat.
9.43 ÖS STATT 11.14 ÖS. ICH STEHE AUF DIESE BENZINPREISE. DA MÖCHTE ICH ÖFTER TANKEN.
Während wir so dastehen und das Auto vollaufen lassen, fahren doch tatsächlich auf der Straße die vorher erwähnten Freunde vorbei. Im letzten Moment sehen sie uns und winken. Kurze Zeit später sind auch wir wieder auf der Strecke und sind sprachlos vor Erstaunen als wir hinter der nächsten Kurve die beiden Autos auf uns warten sehen. Somit geht's im 3er Konvoi zum Hotel (1 h Fahrt)
ICH AN IHRER STELLE HÄTTE NICHT GEWARTET.
Mikeyboy hat netterweise im Hotel angerufen, daß wir etwas später eintreffen werden, denn wir hätten um 19.30 Uhr bereits Richtung Almhütte starten sollen, allerdings sind wir erst um 18.30 Uhr in Johnsbach weggefahren. Dennoch wurden wir bereits sehnsüchtig erwartet. Aber wir haben uns keinen Streß gemacht und sind nach dem Verteilen der Zimmer noch unter die heiße Dusche (ein Gottesgeschenk) gesprungen!
ICH HABE WERNER MITGETEILT,DAß ICH OHNE HEIßE DUSCHE GAR NICHTS MACHE. ER HAT ES AKZEPTIERT.
Hatte keine andere Chance!
Es muß hier offen erwähnt werden, daß Alex und ich alle Rekorde gebrochen haben, 15 min nach unserer Ankunft im Hotel standen wir geduscht, umgezogen und frisiert zur Abfahrt bereit. wer war nicht da und ließ uns auch noch weitere 15 min warten? Wolfgang, Werner und Jessie! Da sag noch einer, daß die Damen immer die letzten sind. Ich kann nur sagen, wir nicht!
Nachdem sich alle Hungrigen, auf dem Speiseplan standen Kasnock'n auf einer Alm, auf die beiden VW-Busse verteilt haben, mindestens 15 Leute (Fahrer nicht mitgerechnet), geht es los.
 

Alex und ich haben mit fachlicher Präzision das Auto mit den Germanen erwischt (aus Siegen und Leipzig). Es steht außer Frage, daß wir auf der jetzt folgenden Fahrt relativ stumm waren, ungewöhnlich für A & S, aber in diesem Fall wahr.
Der Fahrer des Busses, Werner hieß er, ließ sich den Spaß nicht nehmen und erzählte unseren westlichen Nachbarn die besten Gschichteln, die wir an dem Tag gehört haben. Wenn er seine Stories nicht mit so todernstem Gesicht erzählt hätte, wären viel- leicht auch wir darauf hereingefallen. Aber so, ha, wir sind abgebrüht und somit immun gegen den aufgesetzten Witz der Steirer.
ICH MEINE EINFACH, SUSI HAT'S AM ANFANG GEGLAUBT, WAS ER VON SICH GAB!
Falsch!
KANN MAN NACHHER IMMER SAGEN!
Ich glaub und weiß es!
JA, JA, JA.
Selbstverständlich wollten die Organisatoren des ganzen Spektakels unseren germanischen Freunden etwas absolut Besonderes bieten, in diesem Falle waren es Jungkühe. die, man glaubt es nicht, blöd in der Gegend herumstanden und durch nichts davon abzuhalten waren, stumm auf dem Weg stehenzubleiben. Somit die ideale Gelegenheit für Touristen, diese milchgebenden Viecher aus weniger als 1 m Entfernung zu fotografieren. Allerdings muß hier erwähnt werden, daß A & S erstens keinen Fotoapparat mit und zweitens dieses Programm schon im Urlaub in Norwegen genossen haben.
Irgendwann sind wir dann am Zielort angekommen, die Almhütte war warm und dunkel. Das bißchen Kerzenschein war zwar romantisch, aber weil jetzt jeder Hunger hatte, vollkommen zwecklos. Kurz nach unserem Eintreffen stellte die Hüttenwirtin die vollen Pfannen auf den Tisch und gibt den Startschuß. Für ein paar Minuten ist es jetzt still. Die Ruhe bleibt aber nicht lange aufrecht, denn schon bald beginnen sich die ersten Gespräche zu entwickeln.
Alex und ich haben jetzt erst mal festgestellt, wer unsere nächsten Nachbarn waren. Tja, zu meiner linken befand sich Wolfgang aus NÖ, Alex wartete mit Hartwig aus NÖ auf.
Die Unterhaltung kam vom hundertsten ins tausendste. Der gute Hartwig kennt sogar die Gartenstadt in Puchenau.
ER IST EBEN GEBILDET. WIR WOHNEN IN EINER ARCHITEKTONISCH INTER- ESSANTEN SIEDLUNG VON ROLAND RAINER ERBAUT UND HARTWIG MIT ARCHITEKTURSTUDIENABSCHLUß (SEIT 3 TAGEN) WEIß SOETWAS ZU WÜRDIGEN
Was heißt hier architektonisch interessant? Solche Blöcke schauen nur von hinten gut aus, sprich, wenn man von der Donau kommt, aber wer macht das schon?
ES GEHT UM DIE WOHNQUALITÄT UND NICHT DARUM, DAß SICH AUßEN- STEHENDE ANGESPROCHEN FÜHLEN. HARTWIG WEIß DAS ZU WÜRDIGEN. (MASSEURINNEN, WIE HARTWIG SAGEN WÜRDE, NICHT)
Gut, Hartwig hat nichts von Masseurin gesagt, er kennt sich mit Physios aus, schließlich hat er so eine zu Hause, eine diplomierte sogar.
JA, JA, JA.

Es war gemütlich und die Herren taten sich an den Schnäpsen (die Auswahl war groß) gütlich. Jessie hat mir fünfmal seinen Schnaps zum Kosten angeboten und mir jedesmal erzählt, daß wenn ich 2 x nein sage, es nein ist.
Je später der Abend, desto mehr geleerte Stamperl (ICH HABE NICHT GEWUßT, DAß MAN IN SO EINER KLEINEN HÜTTE SO VIELE STAMPERL LAGERN KANN) auf dem Tisch. Plötzlich stand die noch halbvolle Flasche vor uns und kurze Zeit später war sie leer.
DIE HERREN HABEN DIE WIRTIN SICHER BESCH... WIR HABEN UNS JEDENFALLS KÖSTLICH MIT JEDEM (AUßER DEN GERMANEN) UNTERHALTEN.
Als es dann zum Zahlen ging, kam die große Freude. Unsere Getränke wurden fast alle von Jessie gezahlt. Unser Dank hat ihn ereilt!
SO BILLIG BIN ICH SCHON LANGE NICHT MEHR GEFAHREN.
Ab zurück ins Auto und wieder Gschichteln vom guten Werner, erzählt in einem steirisch eingefärbten Hochdeutsch. Alex und ich haben uns hervorragend amüsiert, böse wie wir nun mal sind!
DIE GERMANEN VERSTEHEN EINFACH ÜBERHAUPT KEIN ÖSTERREICHISCH.
Beim Pruggererhof angekommen trifft mich fast der Schlag, Alex klingt so, als wenn sie sich von den Vorschlägen der Herren herumkriegen läßt und noch mit zum Feuerwehrfestl fährt. Wenn sie fährt, will sie mich sicher auch noch überreden.
AUCH ICH WILL EINMAL JA SAGEN, SONST BRINGT UNS SUSI IMMER IN IRGENDWELCHE SITUATIONEN (ICH ERINNERE AN ETLICHE ANDERE URLAUBE). WAS SUSI KANN, KANN ICH SCHON LANGE. ES WAR ERST 11 ODER SO UND ICH WAR NOCH NICHT MÜDE.
Als mir dann jedoch außer einer genauen Rückfahrzeit (1.30 Uhr pünktlich) auch noch die Möglichkeit, ein neues Auto zu fahren in Aussicht gestellt wird, sage ich zu. Alex und ich sind schließlich die einzigen, die noch unter der erlaubten Promillegrenze liegen.
JÜRGEN UND WERNER HABEN MIR NOCH AUFGETRAGEN, AUF DIE MEUTE AUFZUPASSEN, SUSI EINGESCHLOSSEN.
Bei dem Auto angekommen, stehe ich vor einem leichten Problem, es war stockfinster und das Gefährt war eines in dunkler Farbe. Somit habe ich nach dem Türschloß gesucht und leider nicht gefunden.
WIE WAR DAS MIT ERLAUBTER PROMILLEGRENZE?
Nicht besoffen, es war nur finster und da sehen die besten Augen eher wenig!
JA, JA, IMMER DIESE AUSREDEN!
d.h. vielleicht hätte ich es gefunden, wenn nicht Hartwig hinter mir gestanden wäre und mir etwas von einer Lampe am Schlüssel erzählt hätte. Zu guter Letzt haben wir mit vereinten Kräften das Auto aufgekriegt und saßen auch schon drin. Die Fahrt war lustig, Hartwig hat geredet wie ein Wasserfall.
Wir fuhren wieder im 3er Konvoi, vorne die Wirtin mit Wolfgang, Werner und Jessie, dahinter Alex mit Harry, Robbi und Herfried und dann ich mit Hartwig und Wolfgang.
ALSO DER TOYOTA CARINA WAR TOLL EINGEFAHREN. KEIN VERGLEICH MIT EINEM GEWISSEN AX. DIESER DIESEL WAR EIN HAMMER, TOLL ZU FAHREN. MIT KL-KENNZEICHEN. HARRY HAT VERSUCHT (MIT UNTERSTÜTZUNG VON HERFRIED UND ROBBI) MICH ZU ÜBERREDEN, LÄNGER ALS BIS 1/2 2 ZU BLEIBEN. ICH BIN STANDHAFT GEBLIEBEN, HABE ABER NICHT GEWUßT, OB ICH MICH AUF SUSI VERLASSEN KANN.
Entweder du vertraust mir, oder du hast viel Arbeit!
DIE HABE ICH SOWIESO.

Selbstverständlich sind wir trotz ortskundiger Führung der Wirtin gegen eine Einbahn gefahren. Aber heute nimmt keiner etwas übel, deshalb schnell ein Parkplatz gesucht und rein ins Vergnügen des Feuerwehrfestes.
BEIM AUSSTEIGEN HATTE ICH LEICHTE PROBLEME MIT DEM AUTOSCHLÜSSEL (KNOPF) UND HARRY VERSUCHTE DOCH GLATT MICH ZU ERPRESSEN; ROBBI WUßTE AUCH NICHT, WIE DER SCHLÜSSEL ABGEHT. SCH... TECHNIK! SELBST IST DIE FRAU, ICH HABE DEN SCHLÜSSEL ALLEINE HERAUSBEKOMMEN UND BIN BEI 1.30 UHR GEBLIEBEN.
Alex und ich genossen natürlich antialkoholische Getränke.
 

Die meiste Zeit haben sich Hartwig und ich auf der Tanzfläche herumgetrieben, nachdem er mir nach dem zweiten Tanz gestanden hat, Formationstanz zu machen. Schade, daß wir so wenig Platz hatten, allerdings läßt es sich zu den Zillertaler Schürzenjägern auch nicht besonders fachgerecht drehen. Wir hatten Spaß und gute Unterhaltung. Alex hat sich Harry gewidmet und er ihr alle möglichen und unmöglichen Dinge erzählt. Er hat schon leicht betrunken gewirkt und doch immer wieder erzählt, daß er morgen noch alles wissen wird.
TJA, ICH HABE VERSUCHT, MEIN BESTES ZU TUN, SUSIS HEIMATSTADT ZU VERTEIDIGEN. GOTT SEI DANK GAB ES NOCH HERFRIED UND ROBBI (DER WAR FAST NÜCHTERN) MIT DENEN ICH MICH UNTERHALTEN KONNTE. VON SUSI UND HARTWIG HAT MAN NICHTS MEHR GEHÖRT UND GESEHEN. JA, JA, ... ICH HABE DANN DIE SCHWERE AUFGABE GEHABT, AUFZUPASSEN, DAß DIE ANDEREN NICHT UNTERM TISCH LANDEN. WOLFGANG IST VON ZEIT ZU ZEIT VORBEIGESCHWIRRT UND SELBST AUF DIE BURGENLÄNDER HATTE ICH TEILWEISE EIN WACHES AUGE.
Um Punkt halb 2 Uhr hat Alex die Meute zusammengeholt und uns von der Tanzfläche herunter. Zu meinem Erstaunen hatte keiner irgendwelche Einwände. Alle schlichteten sich wieder in die wartenden Autos.
MAN MUß EBEN AUTORITÄT AUSSTRAHLEN UND SICH DURCHSETZEN KÖNNEN.
DIE BURGENLÄNDER SIND NICHT MIT UNS GEKOMMEN, DIE AUTOS WAREN VOLL, ABER SIE SIND JA ALT GENUG, UM NACH HAUSE ZU KOMMEN.
Den Trick mit der Lampe habe ich in der Zwischenzeit auch nicht vergessen. Die Heimfahrt ist bei mir angenehm verlaufen, Musik aus dem Lautsprecher und Wolfgang ist gleich nach dem Einsteigen ein- geschlafen.
WIR HABEN MIT VEREINTEN KRÄFTEN WIEDER ZUR HAUPTSTRAßE GEFUNDEN UND SUSI WÄRE NICHT SUSI, WENN SIE NICHT BLIND HINTERHERGEFAHREN WÄRE. ICH HÄTTE JA WEIß GOTT WOHIN FAHREN KÖNNEN UND ICH FRAGE MICH, OB ES IHR ÜBERHAUPT AUFGEFALLEN WÄRE. EHRLICH? ICH DENKE NICHT. ABER DAS IST EH KLAR, ODER? AUF DER BUNDESSTRAßE HABE ICH DANN EIN PAAR 70 KM/H SCHILDER IGNORIERT, ABER DAS WIRD MAN VERSTEHEN, ICH HATTE MIR JA DAS ZIEL GESETZT, UM 1.45 UHR IM GASTHOF ZU SEIN - ICH HAB ES GESCHAFFT!
Wohlgemerkt, sie hat mich nachher leise gefragt, ob sie wirklich so schnell gefahren ist. Ja, sie ist es!
AUS MEINEM (HARRY'S) AUTO SIND KEINE KLAGEN GEKOMMEN.
Die waren zu!
ROBBI NICHT!
Wir haben aber alle Mitfahrer wieder gut nach Hause gebracht und endgültig verabschiedet, nachdem wir noch einen Weckdienst für morgen vereinbart haben.
Alex und ich sind auch bald darauf in unsere Betten gesunken und nach ein bißchen Konversation eingeschlafen.
 

4.6.95

Schon bevor unser in weiser Voraussicht mitgebrachter Wecker läutet, sind wir beide munter und somit steht der Weckdienst schon vor 8 Uhr auf der Schwelle. Nachher mußten wir uns sagen lassen, es wäre zu früh gewesen. Wir sagen dazu nur: Selber schuld. Wer unsere Weckdienste in Anspruch nimmt, hat damit zu rechnen, rechtzeitig aus dem Bett geworfen zu werden.
MÄNNERN KANN MAN ES EINFACH NICHT RECHT MACHEN, TYPISCH!
Alex und ich sind aber ganz gemütlich zum Frühstück gegangen. Im Speisesaal war schon eine Person anwesend, der Germane aus Siegen. Nun ja, wir haben auch ihn zum Reden gebracht. Dann verlangte es Alex, während wir so dasitzen, das Müsli in uns hineinstopfen und an nichts Böses denken plötzlich nach einer Zeitung.
Tatsächlich, 1 min. nach Aussprache des Wunsches liegt das gute Stück vor uns. Die Krone! Gott sei Dank gibt es am Sonntag zwei Teile. Für mich natürlich die bunte Krone, hübsch anzuschauen und von absolut wissenswertem Inhalt.
FÜR SUSI REICHT ES!
Somit ist die Zeit des Essens und des Kaffeetrinkens sinnlos genützt. Unser Frühstück dehnt sich auf ca 1 h aus und wir kriegen noch den Aufmarsch der schlafenden Flieger mit (am Vortag waren sie Drachenfliegen). Lauter gesunde Sachen werden zum Aufwachen getrunken, Orangensaft, Tee und Kakao.
Wen wir allerdings nicht sahen, waren unsere Raftingpartner, sie mußten ja auch mit dem Taxi heimfahren. Die genaue Uhrzeit ihrer Ankunft kennen wir nicht, noch nicht.
Schließlich verlassen Alex und ich den Saal und beim Hinaufgehen treffen wir auf W., W. und J., die drei kamen erst um 4 Uhr zurück. Allerdings sahen sie nicht so aus, als ob sie überhaupt schon da waren. Wer jung sein will, muß leiden.
WIR WOLLTEN SIE GERADE WECKEN. NETT, WIE WIR SIND. WIR KÖNNEN NICHT VERANTWORTEN, DAß SIE SICH VERSCHLAFEN.

Wir packen unsere Sachen zusammen, um noch ein paar Minuten Sonne im Garten genießen zu können. Zum Canyoning geht's erst um 10 Uhr. Die Sonne scheint warm und wir dösen vor uns hin. Doch bald ist es mit der Ruhe vorbei. Bei den Herren sind die Lebensgeister zurückgekehrt und jetzt präsentieren sie uns, was sie sich alles gestern noch gemerkt haben. Unsere Hochachtung, denn es war wirklich bemerkenswert, was sie aus ihren Gehirnen herausholten. Nur der Wolfgang hatte noch einen mittelschweren Haarwurzelkatarrh. Allerdings ließ er sich nicht von der roten Tour, die heute auf dem Programm stand, abhalten und er plante schon das nächste Fest für diesen Abend.
SCHON AM VORTAG VERSUCHTEN UNS GEWISSE HERREN ZUR ROTEN TOUR ZU ÜBERREDEN, JETZT GING ES MIT DEN nö WEITER. WIR BLEIBEN STANDHAFT! LEIDER! NORMALERWEISE GEHT SUSI DOCH EH IMMER EIN (AUSNAHME VORABEND)
Immer wieder treffen Wiener ein. A & S machen stichelnde Bemerkungen von wegen, daß die sich alle die rote Tour machen. Der Höhepunkt war ein Bus voller Touristen aus der Bundeshauptstadt. Ha, alle rote Tour, jawohl!
Unsere Strafe kam jedoch noch früh genug. Kurz nach 11 Uhr, wir waren schon alle leicht verstimmt, kommt endlich der "Meister des Canyoning". Zuerst natürlich die blaue Tour. Gewand, sprich Neoprenanzug, Socken, Helm geschnappt und dann traf uns der Blitz des Zeus, die Rache für unsere Sticheleien war fürchterlich. Alle Wiener machten die blaue Tour mit Alex und mir und jetzt war es Sache der Herren, Witze über uns zu machen. Gut, Gerechtigkeit muß sein. Wir haben es auch tapfer ertragen und stumm die Anzüge in Morle gepackt und sind wie geschlagene Hunde hinter dem Auto der Bergführer nachgefahren.
EIGENTLICH HÄTTEN WIR JA INM WIENER BUS MITFAHREN SOLLEN, GENAU WIE DIR GERMANEN, ABER WÄHREND SUSI IHRE BLASE ENTLEERT, MUß ICH EIN ERNSTES WORT MIT UNSEREN BERGFÜHRERN REDEN. SUSI WÄRE GARANTIERT IN DEN BUS GESTIEGEN. ICH VERKLICKERTE DENEN, DAß WIR GANZ UNMÖGLICH MIT DEM BUS FAHREN KÖNNEN, UND SIEH DA, WIR DURFTEN MIT MORLE FAHREN. WNN SCHON AUF DIE BLAUE TOUR MIT WIENERN, DANN MIT WÜRDE, ALSO VONWEGEN GESCHLAGENE HUNDE. JÜRGEN MUßTE VORHER NATÜRLICH NOCH EINE BEMERKUNG ÜBER UU MACHEN (WIE SCHON SO MANCHE PERSON AM VORTAG, STICHWORT M.). ANDAUERND MUßTEN WIR AUF DEN BUS WARTEN UND ALS DER EINMAL EINEN BAHNSCHRANKEN NICHT PACKTE, STIEG JÜRGEN DOCH GLATT AUS UND FRAGTE, WOFÜR UU DENN STEHT. ICH BIN SCHOCKIERT. JA, JA, DIE STEIRER. IRGENDWANN WAR DER ZUG VORBEI UND DER BUS SCHLOß AUF. SUSI NEBEN MIR MAULTE NUR ÜBER WIENER.
Das gehört sich so. Diese Fahrt ging hinein in die Berge. Am Parkplatz angekommen, hieß es Umziehen, raus aus den Kleidern, rein in Badezeug und Neopren.
Nach einem kurzen Spaziergang über die Wiese hatten wir die Sölk erreicht. Dieses Flüßchen war nun für die nächsten zwei Stunden unser Zuhause. Kurze Erklärung von wegen Vorsicht und Abstand halten bei Sprüngen und beim Rutschen. Und jetzt geht es los. Zwischen Wienern (SUSI MAG SIE DOCH SO, DRUM IST SIE 5 VON 7 TAGEN IN DER WOCHE BEI IHNEN) und Deutschen wandern wir über Stock und Stein. Wir gedenken unseres Urlaubs in Norwegen und befinden dieses Gewässer für Schwierigkeitsgrad 0. Nach dem ersten Sprung über 3 m (LT. JÜRGEN 4 M) ins schwarz-grüne Wasser stört uns gar nichts mehr.
MEINEN MAGEN HAT DER SPRUNG SCHON NOCH IRRITIERT.
Wir schwimmen im eiskalten Wasser und springen und rutschen und klettern. Sehr lustig, doch zuviel Leute für unseren Geschmack.
ICH HABE MICH KURZ MIT JJÜRGEN UNTERHALTEN UND IHM GESAGT, DAß DAS EIN NETTER SPAZIERGANG IST, MEHR NICHT. ER MEINTE DANN: "WIRKLICH, IHR HÄTTET EUCH ZUR ROTEN TOUR ÜBERREDEN LASSEN SOLLEN!" AUCH ER HATTE ES AM VORABEND VERSUCHT, WIR BLIEBEN LEIDER STANDHAFT.
Mit den Ersatzteilen, die wir am Rande der Sölk gefunden haben, hätten wir ein halbes Auto zusammengebracht, vom Motorblock über Blechteile war alles da. Ein Wiener wollte sich sogar eine Säge mitnehmen, wie diese Geschichte weiterging, haben wir Gott sei Dank verpaßt, denn jetzt kommt nach der absolut nicht anstrengenden Wanderung, Nigardsbreen und Prekestolen waren bei weitem kräfteraubender, der Aufstieg zum Parkplatz. Im Gänsemarsch geht es in Serpentinen eine Steigung von 20 % hinauf. Alle keuchen und schnaufen und irgendwann sagt Alex' Knie "Halt, nicht mehr weiter!" Sonst ist es zwar gesund und munter, doch bei solchen Extrembelastungen wie diesem Gang nach Canossa ist es zum Wegschmeißen.
EIN ALTES SCHIWOCHENENDE LÄßT BEI SOLCHEN SACHEN GRÜßEN. LÄNGER BERGAUF (SO CA. 20 MIN KONSTANTE STEIGUNG) ODER BERGAB GEHEN EINFACH AUF DIE GELENKE UND SIND TÖDLICH. SUSI HATTE KEIN MITLEID, ABER EIN WIENER.
Ich habe netterweise auf sie gewartet, hatte es zwar auch nötig (meine Lunge brauchte Luft) aber Alex hätte mir sonst den Marsch geblasen.
HA HA HA
Glücklicherweise war das Ende nicht mehr weit und wir freuten uns über Morles Anblick. Nach dem großen Umziehen, ich hasse nasse Neoprenanzüge (ACH WIRKLICH) müssen wir noch mal mit zum Pruggerer- hof, um die Sachen abzuliefern.
ES KOMMEN NOCH BLÖDE BEMERKUNGEN VONWEGEN MEINEM KNIE UND SCHIFAHREN. MÄNNER! KEINE HILFE VON SUSI NATÜRLICH.
Leider sind keine Lebenszeichen von den roten Canyoningleuten zu sehen, die Fotos, die sie geschossen haben, werden uns für immer verwehrt bleiben. Oh well!
AUßER SUSI RUFT BEI BAC AN UND ERKUNDIGT SICH NACH DER ADRESSE. ABER STIMMT, SCHADE UM DIE FOTOS, HÄTTE ICH GERNE GESEHEN.

Am Nachhauseweg  habe ich chauffiert und Alex hat nebenbei etwas geschlafen und selbstverständlich hat es geregnet, nur 1 1/2 Tage war Sonnenschein, tja, wenn Englein reisen. Bei der Autobahnraststation in Ansfelden haben wir uns noch Kaffee und Kuchen gegönnt. Gute Wahl.
AN ERICH: SUSI HAT KUCHEN GEFUTTERT.
AN GABI: SIE KONNTE MIT NIEMANDEM REDEN, ICH HABE DIE MENSCHHEIT GERETTET UND SIE ABGESONDERT.
Ha, Ha, Ha.

Das Abenteuerwochenende war super, aber für unsere Kondition nicht sehr fordernd. Vielleicht finden wir beim nächsten Mal etwas mit weniger Wienern und Germanen!
STIMMT, DAS WOCHENENDE WAR TOLL UND WIR HATTEN EINE MENGE SPAß. WIENER UND GERMANEN KANN MAN JA IGNORIEREN UND MIT DEN RESTLICHEN ÖSIS GAB'S 'NE GAUDI. ES SCHREIT NACH EINER WIEDERHOLUNG, WENN SUSI MITMACHT.
Na selbstverständlich, mit roter Tour, wann und wo?
MEIN TERMINKALENDER STEHT BEREIT.

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