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FINNISCHE LEBENSART
Finnland ist ein kleines Land mit einem reichen Kulturerbe. Wenn man dies bedenkt, verwundert es nicht, dass die Finnen zu den Toplesern auf der Welt zählen, und Bibliotheken, Theater und Museen auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausüben. Eine Nation von fünf Millionen Einwohnern schenkt der Welt immer wieder großartige Musiker, Architekten, Designer und Tänzer. „Die Stärke einer kleinen Nation liegt in ihrer Kultur“, sagte schon J.V. Snellman, der führende finnische Staatsmann und Philosoph des 19. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert entdeckten die Finnen ihre alte Dichtkunst wieder, erschufen volkstümliche Literatur und Theater. Das erste goldene Zeitalter der Architektur, Kunst und Musik begann. Dies war ein guter Beginn. Vielleicht ist es seine Jugendlichkeit, die dem Land diese Experimentierfreude, diese Ausgelassenheit und die Fähigkeit zur ständigen Neuorientierung verleiht. Im Sommer ist Festivalzeit in Finnland. Das selbst mag vielleicht nicht überraschen, aber das außergewöhnlichen Format und der hohe Standard der Festivals beeindrucken. Oper, Kammerspiel und moderne Musik, Chor- und Kirchenmusik, Jazz, Rock und Volksmusik liegen in der Luft. Tanz und Theater werden an den ungewöhnlichsten und fantasievollsten Orten veranstaltet. Die Darsteller gehören zur Weltklasse, doch die Preise für die Tickets sind immer noch erschwinglich. Darum verwundert es nicht, dass die Veranstaltungen Jahr für Jahr über eine Millionen Besucher anziehen. Vor der Einführung des Fernsehens schien jeder in Finnland auf irgendeine Art und Weise am Theater beschäftigt zu sein – als Schauspieler, Regisseur, Bühnenbildner oder einfach beim Verkauf von Tickets. Zusätzlich zu den professionellen Theatern gab es hunderte, wenn nicht sogar tausende Amateurtheater. Diese Tradition hat sich bis in das Zeitalter des Fernsehens fortgesetzt – und heute muss man nicht unbedingt die finnische Sprache beherrschen, um sich am finnischen Theater zu erfreuen. Experimente resultieren in mal unfreiwillig komischen, meist aber in äußerst anspruchsvollen Produktionen. Die Klassiker wurden gern neu interpretiert und Konventionen in Frage gestellt. Die unabhängigen Theatergruppen der 1960-er brachten ebenfalls eine frische Brise in die Schauspiellandschaft. Und heute sind finnische Theater mehr denn je bereit, Risiken einzugehen und Konventionen zu brechen. Raatikko schaffte als erste von zahlreichen unabhängigen Tanzgruppen ihren Durchbruch beim Kuopio Tanz und Musik Festival 1974. In ihrem Fahrwasser wurden viele neue Stars entdeckt, darunter auch das Tanztheater ERI, Kenneth Kvarnström & Co oder Nina Hyvärinen. Jorma Uotinen, ein Pionier des experimentellen Tanzes, ist inzwischen Direktor des finnischen Nationalballetts, so dass nun auch an Helsinkis neuer Nationaloper ein experimenteller Geist weht. Der finnische Sommer ist auch die richtige Zeit für Theater- und Tanzentdeckungen. Das Internationale Theaterfestival von Tampere und die Tanz- und Musikfestspiele von Kuopio sind bekannte Bühnen für neue Strömungen in der Kunstwelt. Quelle:http://www.visitfinland.de zurück zur vorherigen Seite zurück zur Finnland-Seite zurück zur Hauptseite |