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Geschrieben von Prof.Dr.Wilhelm Alff (erhalten am 7.10.1999 von Birlenberg-Alff Agnes)

Geschichliches über die Familie Alff und die Prümer Lederindustrie.

Der Ursprung der weitverzweigten Familie Alff (auch Alf) in Prüm reicht bis ins 6. Jahrhundert n. Chr. zurück. Sie ist eng verbunden mit der Prümer Lederindustrie, die ein gleiches Alter aufweist. Mit dem Niedergang der Römerherrschaft in Gallien kamen die befreiten Gebiete beiderseits der Mosel unter fränkische Staatshoheit. Dies hatte eine neue Einteilung derselben in Gaue und Hundertschaften zur Folge. Der neuen Einteilung des Landes entsprach auch die Rechtspflege. Die Gerichtsbarkeit wurde durch höhere und niedere Gerichtsinstanzen ausgeübt. Ausnahme bildeten die Königshöfe, freie Erbhöfe, deren Besitzrechte der König sich vorbehielt. Der Königshof (villa regia) hatte eine eigene Gerichtsbarkeit. Keltogermanische Volkstämme bewohnten damals das Trier Land. Nach ihnen wurden auch die neugebildeten Gaue gennant.
Im Prümer Gau wohnte der Stamm der Karoesen. Seine Eingliederung in das Frankenreich erfolgte reibungslos. Die Gerichtsverfassung, die für alle Instanzen die Mitwirkung von aus dem Volke gewählten Schöffen vorsah, fand die volle Zustimmung der Gauinsassen. Die Gerichte der Hundertschaften bearbeiteten die wichtigsten Eigentumsvergehen sowie die Klagen über die Freiheit der Person und peinliche Sachen (Strafsachen). Man nannte sie Hundgerichte, auch Hochgerichte und Hochding. Dann gab es noch ein Gemeinde- oder Zehnereigericht, das sich mit der Schlichtung von wirtschaftlichen Angelegenheiten und feldpolizeilichen Uebertretungen zu befassen hatte. Die Königshöfe hatten Ihre eigene Gerichtsbarkeit.
Im Karoesgau gab es fünf Königshöfe: Prüm, Alff, Awe, Selich und Gundebrett. Die Höfe hatten ihre Gerichtstätte unter einer mächtigen Buche, der "Königsbuche", wo im Namen des Königs Recht gesprochen wurde. Die Gerichtsstätte befand sich im Bering des Königshofes Alff. In einer Urkunde des Jahres 806 finden die genannten Höfe und die Königsbuche Erwägung. Nur die beiden Höfe Prüm und Alff haben sich im Laufe der Jahrhunderte zu grösseren Ortschaften entwickelt und sind auch für die Nachkommschaft der ersten Besitzer von Bedeutung gewesen.

Königshof Alff

Ihr hoher wirtschaftlicher Aufstieg ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass beide Höfe sich von Anfang an eng zusammenschlossen. Der Hof Prüm gliederte seinem landwirtschaftlichen Betrieb gar bald die Lederindustrie an, der Hof Alff (heute Bleialf), der über reiche Bodenschätze verfügte, führte an seinem Bering den Bergbau auf Bleierze ein. Der Alffler Bergbau entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem der bedeutesten im Kurstaat Trier.
Der Königshof Alff leitet seinen Namen von dem Flüsschen Alf, der Königshof Prüm den seinigen von dem Prümflusse ab. Die Lage des letzteren im Prümtale und die dortigen Wasserverhältnisse waren dem Anlegen von Gerbereien besonders günstig. Für eine gute Entwicklung der Lederindustrie trug auch der Umstand wesentlich bei, dass sich in der Umgebung ausgedehnte Lohecken befanden, die den für die Lederbearbeitung nötigen Gerbstoff lieferten. Dass die Alffler dauernd mit der Prümer Leder- industrie verbunden waren, geht aus geschichlichen Belegen klar hervor.
Schon zu Zeiten Karls des Grossen stand die Prümer Lederindustrie in hoher Blüte. Er schickte seinem Zeitgenossen, dem grossen Kalifen Harun al Raschid durch einen Gesandten wertvolle Geschenke, darunter Reisekoffer aus Prümer Leder, in Prüm gefertigt.
Der 30jährige Krieg und die Stürme der letzten Jahrhunderte haben so vieles in den Trierer Landen zerstört. Auch die Prümer Lederindustrie blieb nicht verschont, doch gelang es immer, sich auch von den schwersten Schlägen wieder zu erholen. In dem 1000jährigen Existenzkampf zeichneten sich die Gerberfamilie Alff besonders aus. Der französischen Revolution folgte zu Anfang des vorigen Jahrhunderts wieder eine Blütezeit.
Viele tausende Wild- und inländische Häute wurden jährlich verarbeitet. Das Prümer Sohlleder war auf dem Handelsmarkt ein gesuchter Artikel, zumal es von Fachleuten als das beste rheinische Leder bezeichnet wurde. Dies bestätigt auch ein Bericht der Trierer Regierung vom 5. Oktober 1836, der besagt: "In der Lederfabrikation zu Prüm erhält sich der bisherige lebhafte Betrieb. Im verflossenen Monat wurden an Sohlleder 145 Fuhren nach den Messen zu Frankfurt und Leipzig versandt." Auch die Trierer Handelskammer hebt in einem späteren Jahresbericht die Bedeutung der Prümer Leder- industrie hervor, die besonders in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts einen mächtigen Aufschwung genommen habe. Als besonders bedeutsam wird in diesem Jahresbericht die Lederfabrik der Gebrüder Franz, Bartholomäus und Jacob Alff genannt. Der Stammbaum dieser Eifler Gerber- familie reicht, wie eingangs erwähnt, bis ins 6. Jahrhundert.
Grössere Königshöfe, wie Prüm und Alff, besassen weitläufige Oekonomiegebäude, ausserdem zum Schutze gegen feindliche Ueberfälle Wohntürme (Burgen). Auf diesen Höfen nahmen die Herrscher des Landes gelegentlich auch Absteigsquartier. So wird in der Chronik der Stadt Merzig berichtet, dass Kaiser Lothar sich in seinem dortigen Königshof aufhielt, als er im Herbst 843 die Trierischen Lande besuchte. Auch Prüm und Alff wurden von ihm besucht. In dem zwischen beiden Höfen gelegenen grossen Schneifelwalde wurden damals Hofjagden abgehalten. In der alten Abteikirche zu Prüm hat Kaiser Lothar seine letze Ruhestätte gefunden. Die Besitzer der erblichen Königshöfe (Burgen) nannten sich "edle Herren". Sie waren Gaugrafen.
Klodwig (481-511) ist der Gründer des grossen Frankenreiches gewesen. Die Franken waren in drei Hauptstämme geteilt: Die Salfranken bewohnten das Rheindelta, die Ripuarier hatten das Gebiet von Köln bis Trier, auch die Eifel gehörte zu ihrem Besitz. Südlich von Trier bis in die Gegend von Lothringen waren die Chatten ansässig. Die Einigung ging von den Salfranken aus. Ihr hochbegabter König Klodwig aus dem Geschlecht der Merowinger erstrebte das Ziel, ganz Gallien zu erobern und alle Franken unter einem Zepter zu vereinigen. Er eroberte den Rest der römischen Besitzungen in Gallien, das Gebiet um Soisson und Paris, besiegte die Alemannen, deren Ausdehnung den Franken am Niederrhein bedrohlich wurde, und räumte sämtliche Könige der übrigen Frankenstämme aus dem Wege. So kam 500 auch Prüm mit dem Reiche der ripuarischen Franken an Klodwig. Im gleichen Jahr erfolgte auch die Gründung der erblichen Königshöfe Prüm und Alff im neugeschaffenen Karoesgau.
Nach dem Siege bei Zülpich 496 liess sich Klodwig durch den Bischof von Reims taufen. Viele Franken folgten dem Beispiel des Königs. So war die religiöse Einigung zwischen den schon christlichen römischen Bewohnern Galliens und den fränkischen Eroberern hergestellt. Von den Königshöfen aus, bei denen christliche Pfarrgemeinden mit stattlichen Gotteshäusern errichtet wurden, fand der christliche Glaube dann raschen Eingang im ganzen Karoesgau.
Bertrada, eine Fürstin aus dem Geschlecht der Merowinger stiftete mit ihrem Sohn Charibert im Jahre 672 bei dem Königshof Prüm die berühmte Benediktiner Abtei in Prüm. Die genannte Fürstin, die auf der an der Kyll gelegenen Burg Mürlenbach ihren Wohnsitz hatte, war die Grossmutter der Gemahlin des französischen Königs Pipin. König Pipin und Karl der Grosse mehrten die Güter des Klosters durch reichliche Schenkungen, und dieses hob sich immer mehr unter Karls Sohne Ludwig dem Frommen. Die Abtei Prüm, welche gefürstet war, hatte Sitz und Stimme im Rate der Fürsten. Im Jahre 1576 wurde die Abtei die bisher selbständig war, mit dem Erzstifte Trier vereinigt. Die Kurfürsten und Erzbischöfe von Trier waren von nun an Administratoren der Abtei und hatten von da ab auch Sitz und Stimme im Fürstenamt.
Im Bering des Königshofes Alff fanden sich mächtige Bleierzlager, deren Ausbeutung schon von dem ersten Besitzer in die Hand genommen wurde. Nachdem rund 1400 Jahre hier mit dem bestem Erfolg Bergbau betrieben wurde, musste der Betrieb 1884 mangels genügend Absatz stillgelegt werden. Bei Beginn des zweiten Weltkrieges wurde der Bergwerksbetrieb zeitweise wieder aufgenommen. Beim Roden eines Waldstückes stiess man vor einigen Jahren auf Reste einer Glashütte, die nach Ansicht von Fachleuten aus frühfränkischer Zeit stammt. Ausser Schlacken und Glasscherben wurde ein gut erhaltener gläserner Schöpflöffel mit dem Bildnis der Muttergottes bei den Nachgrabungen gefunden.

Aus der Familiengeschichte Alff

In den Trierer Landen kommen die Familiennamen Alf und Alff vor, am häufigsten der Name Alff, dessen Ursprung auf ein Hofgut Alff zurückgeht, das schon im frühen Mittelalter sich besonderer Freiheiten erfreute. Der Hof Alff bildete mit drei anderen Höfen einen reichsunmittelbaren Bezirk mit eigener Gerichtsbarkeit. Mitten in diesem Bezirk befand sich eine mächtige Buche, wo von Zeit zu Zeit unter dem Vorsitz eines Grafen Gerichtsverhandlungen abgehalten wurden, bei denen im Name des Königs Recht gesprochen wurde. Im Bereich des Hofgutes Alff befinden sich die berühmten Bleierz- lager, die aber erst im späten Mittelalter ausgebeutet wurden. die bei den Bleibergwerken später entstandene Ortschaft nannte man Bleialff (heute Bleialf). Die vier Höfe Alff, Selerich, Awe und Gundebrett sind die einzigen in der Eifel gewesen, wo im Namen des Königs Recht gesprochen wurde. Im Jahre 1806 wird eine Buoche (Buche) als Grenze des Prümer Waldes bezeichnet, die 1304 "Boicht", 1581 "Bescheit", 1601 "Boechent" heisst und sich als das heutige am Schneifelwald so idyllisch gelegene Dorf "BucHet" bei Bleialf entpuppt. Diese Gerichtsbuche wird in späteren Weistümern als "Königsbuche" bezeichnet. Die betreffende Stelle lautet: "An der selbigen Stelle scheiden 4 Höfe -Alff, Awe (heute Awo), Selerich und Gundebrett und 3 Bistump (Bistümer): Trier, Coelln und Kendigh (Luettich).
In der Nähe der Königsbuche stand früher eine Burg. Von dieser Burg hat sich folgende Sage erhalten: Einst wollte der Burgherr bei starkem Schneesturm zur Christmette nach Bleialf reiten. Er verlor die Richtung und irrte längere Zeit in dunkler Nacht umher. Als er bereits die Hoffnung auf Rettung augegeben hatte, hörte er auf einmal von ferne die Weihnachtsglocken läuten, die ihm den richtigen Weg nach Bleialf zeigten. Zum Dank für die Rettung aus grosser Not machte der Burgherr der Pfarrkirche bei Bleialf eine Stiftung, wonach alljährlich in der Weihnacht die Glocken eine Stunde lang vor Beginn der Mette läuteten. Nachkommen derer vom Hofe Alff sollen die Ersten gewesen sein, die im frühen Mittelalter die Lederindustrie in Prüm eingeführt haben. Prüm ist von jeher berühmt gewesen wegen seiner ausgebildeten Lederindustrie, deren Erzeugnisse auf dem Handelsmarkte (Leipziger Messe) als das beste rheinische Sohlleder noch heute einen sehr guten Artikel bilden. Der Name Alff stand die ganzen Jahrhunderte hindurch an führender Stelle.
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