Bernd
(ISL)
Die
Freunde sind schon den ganzen Rest des Tages unterwegs, mittlerweile hat sich
die Landschaft um sie herum verändert, sie ziehen gerade durch einen Wald, der
fast undurchdringlich erscheint. Nur ein schmaler Weg, auf dem gerade mal ein
Karren Platz hat zieht sich erkennbar vor ihnen her. Das
Als
sie gerade im Begriff waren, sich auf einen Platz zu einigen, hären sie Laute
in der Ferne durch den Wald. Ein Fluchen, Schreien, ja man hat sogar das Gefühl,
dass sich Kampflärm unter diese Laute gemischt hat. Alle sehen sich schnell an
- Tarak und Shimor schalten am schnellsten: sie laufen, durch einen Wink von
Bardón ermuntert, in Richtung des Lärms und verschwinden so im Dickicht des
Waldes...
Antje
Zweige
schieben sich vorsichtig auseinander, als ein Augenpaar auf die Lichtung späht.
Der Anblick, der sich dort bietet, ist nicht gerade ungefährlich. Ein gutes
Dutzend ziemlich grimmig aussehender Gestalten sind dort versammelt. Zwerge,
Elben, Kobolde und in der Mitte - Horvath, der seine beiden Gefangenen anbrüllt,
die in Fesseln zu seinen Füßen liegen. Aha - einer von ihnen ist Rapoge'reis.
Mit grimmigem Gesicht beginnt Horvath ihr Gepäck zu durchwühlen.
"He!
Wen haben wir denn da? Keinen Schritt weiter! Waffe fallen lassen und... he...,
wer ist denn das? Dich habe ich doch schon mal gesehen. " Tarak ist verblüfft,
die schlanke Gestalt der Amazone vor sich zu sehen, die ihnen bereits vorher
begegnet ist. "Nanu? Silvermoon Wie kommst denn du hierher? Und wo ist
Shimor?"
"Du
kannst dein Schwert wieder einstecken. Ich bin eben Shimor zufällig begegnet.
Er wollte sich die Angelegenheit mal aus einem anderen Blickwinkel ansehen. Ich
schätze, er beobachtet die Lichtung von der gegenüberliegenden Seite aus. Im
Augenblick sieht es nicht so gut aus. Diese Kerle sind eindeutig in der Überzahl.
Ich schätze, wir müssen eine List anwenden. Ich lenke die Kerle hier ab, während
du Verstärkung holst" Ohne eine Antwort abzuwarten, tritt Silvermoon auf
die Lichtung hinaus, als wäre es das natürlichste der Welt. "Sei gegrüßt,
Kriegsführer. Ich bin eine reisende Söldnerin und gerade auf
Horvath
will gerade etwas zorniges erwidern und dreht den Kopf herum, aber als er
Silvermoon sieht, verschlägt es ihm die Sprache. Er lässt sogar den Beutel
sinken, den er gerade durchwühlt hat. Sein Blick gleitet über Silvermoons üppige
Formen, die sich deutlich unter ihrer enganliegenden Lederbekleidung abzeichnen.
Silvermoon
tritt etwas näher an ihn heran und beugt sich etwas herab, so dass sein Blick
auf ihr ausladendes Dekollté fällt. "Was habt ihr denn da? Reiche
Kriegsbeute? Und die da sind wohl eure
"In
der Tat, aber ich frage mich, wo sie das versteckt haben, das.. aaah..."
Horvath schreit triumphierend auf, als er einen mit geheimnisvollen Zeichen
verzierten Kasten aus dem Beutel zieht. Silvermoon streckt ihre Hand aus, um die
Zeichen zu berühren. Gleichzeitig steckt sei mit ihrer anderen Hand den beiden
Gefangenen heimlich ein kleines Messer zu. Zufrieden nimmt sie den erstaunten
aber dankbaren Blick der beiden zur Kenntnis und sieht, dass sie bereits eifrig
damit beginnen, ihre Fesseln durchzuschneiden.
"Eine
schöne Arbeit, ich frage mich, wer wohl der begabte Handwerker gewesen
ist," denkt Silvermoon laut.
Bernd
(ISL)
Aber
gleich sind zwei von Horvaths Gehilfen bei Silvermoon und versuchen sie zu überwältigen.
Die Amazone wehrt sich noch standhaft, aber es kommen immer mehr von Horvaths
Bande ihren Kumpanen zu Hilfe, bis Horvath dem Treiben ein jähes Ende bereitet.
Ein kurz entschlossener, kräftiger Schlag in den Nacken und die Frau sackt wie
ein Stein zu Boden.
Der
Anführer grinst sich eins: "Na, da haben wir uns aber ein schönes Früchtchen
eingefangen! Fesselt sie und bringt sie in mein Zelt - mal sehen, was man mit
ihr so alles anstellen kann!" Dann hört er einen jähen Schrei, er wirft
sich herum und sieht, dass die Gefangenen weg sind. Sein Blick eilt rasch umher,
aber er kann keine Schachtel erblicken! "Schnell! Ihr drei da sucht die
Schachtel und du bleibst bei unserem Kratzkätzchen - der Rest sucht die
Gefangenen!" So gibt er die Anweisungen und wendet sich zum Gehen. Doch plötzlich
sieht er Bardón, Kissmett und Tarak dicht vor sich auf ihn zulaufen, Abraxa und
Alexander
Am
Rande der Lichtung sieht Abraxa, wie die Gefährten auf die Lichtung stürmen -
ihre Waffen gezogen. Sofort bricht ein Kampfgetümmel aus und es sieht nicht gut
aus, denn die Zahl der Gegner ist hoch.
Einen
Moment lang ist Abraxa erschrocken, denn der Fluch zeigt keine Wirkung. Sofort
schreit sie einen weiteren Fluch dem Heraneilenden entgegen, diesmal
erfolgreich. Im Nu winden sich verdorrte Äste aus dem Boden der Lichtung und
fangen den Fuß des Mannes. In einem Sturz fällt dieser zu Boden und ist einen
Moment später von dem wachsenden Grün gefangen.
Bernd
Bardón
muss sich gleich mit zwei Gegnern auseinander setzen, die ihn von zwei Seiten
angreifen - ein gefährlich aussehender Zwerg, der bedrohlich in der einen Hand
eine Streitaxt schwingt und in der anderen eine Art Morgenstern, während der
Andere ein kräftiger aber tumb aussehender Jüngling ist, der mit einem
armdicken, schweren Ast in beiden Händen auf den Abenteurer zustürmt.
Bardón
reagiert schnell. In dem Augenblick, in dem der Zwerg mit seiner Axt und dem
Morgenstern zuschlagen will, ist auch schon der Tumbe heran und schwingt seinen
Ast - Bardón duckt sich behände und weicht blitzschnell zur Seite aus. Das
Ergebnis ist, dass sich die Axt des Zwerges in den Ast des Tumben bohrt, uns
zwar so feste, dass der Tumbe zur Seite gerissen wird und die Axt sich nicht
mehr aus dem Holz löst. Der Morgenstern, der noch im Schwung ist und den der
Zwerg nun nicht mehr unter Kontrolle hat, hagelt auf den Körper des Tumben, der
unter dem Schlag zusammenbricht. Bardón will die Gunst nutzen und dem Zwerg die
Beine unter seinem Körper wegtreten, aber er hat nicht damit gerechnet, dass
der Zwerg seine Waffen loslässt, sich im gleichen Augenblick herumwirft und
sich mit bloßen Händen auf Bardón stürzt. So geraten beide in eine wilde
Rauferei...
Adrian
Während
Bardón Tarak Abraxa und Gabrok weiter schnell und mit entschlossenem Schritt
auf Horvath zugehen, lässt sich Kissmett nach hinten fallen und gibt seinen
Platz in der Reihe an Gabrok weiter, der ihn dann sogleich auch einnimmt und anfängt
etwas zu murmeln.
Kissmett
läuft in seiner bevorzugten geduckten Haltung - die ihn als sowieso schon
kleinen Menschen noch kleiner macht, und er so nicht besonders auffällt - von
der Gruppe weg in einem Rundbogen auf das Zelt zu, in das soeben Silvermoon
gebracht wurde. Vor dem Eingang des Zeltes standen gerade noch zwei Wachen, die
eben zu Horvath geeilt sind. Kissmett kriecht hinter dem Zelt auf dem Boden,
hebt kurz die Zeltwand hoch und schaut sich um. Sein Blick fällt auf drei
Personen: eine Wache, ein Magier und Silvermoon. Kissmett denkt kurz nach, dann
fällt sein Blick auf ein Seil, das mit der Zeltstange verbunden scheint und
wohl dazu da ist das Zelt zu heben. Kissmett zieht seinen Wurfdolch aus dem
Stiefel und wirft ihn auf das Seil - man hört ein "sssssss" und kurze
Zeit später sieht man nur noch eine Zeltwand, die in sich zusammen gefallen
ist. Kissmett hatte sich die Richtung gemerkt, wo Silvermoon gefesselt auf dem
Boden saß. Man hört ein Schreien und ein Fluchen, während sich Kissmett durch
die Zeltbahnen zu Silvermoon vorkämpft. Dann hat er sie erreicht und schneidet
ihr behände mit einem weiteren Dolch die Fesseln durch, gibt ihr dann den Dolch
und meint zu ihr: "Schnell schneide den Rest durch." Silvermoon nimmt
den Dolch und schneidet sich die Fußfesseln selbst auf, während Kissmett mit
seinem dritten Dolch die Zeltbahnen aufschneidet. Dann hilft er Silvermoon aus
dem Zelt heraus. Draußen angekommen überblickt er erst mal die Sachlage.
Kissmett zieht Silvermoon hinter sich her und will mit ihr durch das Gebüsch
abhauen, doch sie hören plötzlich ein lautes "Stop!" und weder
Kissmett noch Silvermoon können sich noch bewegen...
Bernd
"Stop!"
schallt es vom Rande des Geschehens und alle bleiben wie erstarrt stehen! Der
Ruf kommt von Gabrok, der einen wunderschön verzierten Stab in seiner Hand hält,
den er auf die kämpfende Gruppe richtet. 'Prima, hat doch wunderbar
funktioniert!' denkt sich der Zauberlehrling erleichtert. Er hatte den Stab
unter einem Busch gefunden, unter dem er vor den herannahenden Kämpfern
Horvaths flüchtete - beinahe hätte er sich noch so unglücklich darauf gestützt,
dass der Stab daran zerbrochen wäre. 'So, und was nun? Was mache ich jetzt mit
denen?' Ratlosigkeit macht sich auf seinem Gesicht breit. 'Wie komme ich da nur
wieder heraus? Ich kann die doch nicht tanzen lassen...' Der Stab ist aber noch
auf die Kampfhähne gerichtet, und somit fangen die meisten an sich zu einer
nicht hörbaren Melodie zu wiegen und zu bewegen. Trotz seiner Ratlosigkeit muss
der junge Zauberer schmunzeln - zu kurios sieht das Ganze aus...
Doch
plötzlich löst sich einer aus dem Bann und kommt auf Gabrok zu - es ist sein
alter Freund Bardón. "Aber wieso kannst du dich bewegen und die anderen
nicht?" fragt der kleine Zauberlehrling halb verduzt, halb erfreut.
"Ach,
Wogan hat mir noch ein Geheimnis verraten, kurz bevor er starb. Er hinterließ
mit einen Gegenzauber, mit dem man sich von Bann befreien kann - den hatte der
vor unserer Reise in den alten Stadtarchiven gefunden, als er die Unterlagen und
Hintergründe studierte." sagt Bardón und nimmt Gabrok den Stab ab,
richtet ihr wieder auf die Gruppe, die sich darauf hin niederlegt. Dann lässt
er seine Gefährten nacheinander von Gabrok aus der Gefahrenzone ziehen und
diese werden wieder 'wach'. Dann fesseln sie die Übriggebliebenen, um sich
danach zur Besprechung zusammenzusetzen.