Wogans Auftrag

9) Hinter Horvath

Adrian

Kissmett sieht sich noch kurz im Zimmer um, bevor er durch eine Tür kriecht, steht dann auf und rennt blitzschnell durch die Hintertür. "Verdammter Mist" denkt sich Kissmett "so kurz davor alles zu erfahren aber den Kerl krieg ich und wenn ich ihn bis Kashur (für nichtwissende Kashur liegt irgendwo im Morgenland) verfolgen muss." Kurz nach der Hintertür taucht Kissmett perfekt im Schatten unter, so dass er fast eins ist mit dem Schatten selbst. Jetzt beobachtet er die Umgebung, seine Augen, die sich schnell an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkennen einen weiteren Schatten. Einer der wie er selbst versucht verborgen zu bleiben. Der andere Schatten scheint ein bisschen zu warten und huscht dann weg zu einer Hauswand die mit Efeu bewachsen ist und klettert daran hoch bis aufs Dach dort verschwindet der Schatten.

Kissmett sprintet ebenfalls zur Hauswand und klettert schnell die Wand hinauf. Auf dem Dach erblickt er den Schatten erneut der sehr schnell über das Dach läuft. Kissmett verfolgt den Schatten und ist etwas zu schnell, kurz darauf rutscht er auf einer glitschigen Stelle aus und fällt mit einem Poltern hin. Blitzschnell ergreift er ein Stück vom Dachgiebel und zieht sich wieder hinauf, dann rennt er weiter hinter dem Anderen her. Der Schatten muss sein Ausrutschen mitbekommen haben, denn auch der rennt als ob der Teufel hinter ihm her wäre in Richtung Stadtmitte.

Nach einer langen Verfolgungsjagd über die Dächer von Tauh'Eff springt der Schatten von einem Dach hinunter in eine Gasse. Kissmett sprintet hinterher und zieht im Sprung seinen Dolch, den er kurz darauf auf den Schatten wirft. Dieser schreit kurz auf hechtet aber dann weiter und ein Klimpern ist zu vernehmen, dann biegt der Schatten um eine Ecke. Kissmett rennt zur Stelle wo er das Klimpern gehört hatte und hebt seinen blutverschmierten Dolch auf, biegt dann ebenfalls um die Hausecke und rennt dem Schatten direkt in die Arme, der mit gezogenem Schwert auf Kissmett losgeht. Kissmett weicht dem Hieb aus, zieht dabei nun ebenfalls sein Schwert und geht auf den anderen los. Nach einer Folge von Hieben die die beiden austauschen wird Kissmett schwer in die Seite getroffen und geht kurz darauf zu Boden.

Während der Schatten wieder losrennt rappelt sich Kissmett wieder auf und stürzt dem anderen hinterher. Kurz darauf hört er in einiger Entfernung Befehle, die von einer lauten Stimme geschrieen werden. Es sind Befehle die eigentlich nur auf Schiffen gerufen werden. "Das Hafengebiet, hier mach ich mal langsamer." Denkt sich Kissmett. Jetzt etwas langsamer schleicht er hinter dem Schatten her den er auf ein Schiff eilen sieht. Hinter ein paar Fässern geht Kissmett in Deckung. Ein Schiff das im Begriff ist abzulegen die Segel sind zum Teil schon gesetzt und die Leinen werden gerade losgemacht. "Bei Taras Titten wer ist das mit dem der elendige Hund spricht - das ist ja Horvath!" denkt sich Kissmett. "Ich habe genug gesehen." Kissmett schleicht im Schatten von den Fässern weg und begibt sich leise an den Häuserzeilen entlang in Richtung Taverne. Nicht so schnell, denn den Schlag den er abbekommen hat blutet doch schon etwas mehr, als er gedacht hat. Sein blutverschmiertes Schwert gibt ihm die Bestätigung, dass er ihn wenigstens auch einmal getroffen hat.

In der Taverne angekommen sieht er die erwartungsvollen Blicke auf sich gerichtet. Kissmett setzt sich erst mal auf einen Stuhl zieht sein Hemd aus und verbindet sich, wobei ihm Gabrok behilflich ist. Shimor und Bardón schauen Kissmett teilweise erstaunt, teilweise fragend an. "Und hast du ihn erwischt?" fragt Shimor. "Nein, nicht ganz." Dann fängt Kissmett mit seiner Erzählung an und endet mit dem Satz: "...tja und das Schiff heißt 'Morgenröte'! Wir sollten übrigens erst mal unseren neuen Freund besuchen, den dort wo der Bogenschütze gestanden hat, konnte man nicht so gut Wogan treffen und Tarak versteht es doch gut mit dem Bogen umzugehen. Wenn er nicht mehr da ist, hat Wogan seinem Tod mit einem Zimmer bezahlt. Im Übrigen ist Wogan überhaupt Tod?"

Bernd (Gabrok)

Der kleine Zauberlehrling stutzt und räuspert sich bevor er spricht: "Also, du glaubst, dass Tarak Wogan erschossen hat?" Kissmett sieht Gabrok erstaunt an, und nickt träge. Doch Gabrok lässt nicht locker: "Aber wieso hat er Wogan nicht im Getümmel des Kampfes getötet, wo es doch für ihn wesentlich unauffälliger gewesen wäre. Wieso sollte er statt dessen warten, bis wir hier unter uns sind und somit die Gefahr des eigenen Todes auf sich nehmen, wenn wir ihn enttarnen, bevor er seinen Plan ausführen kann?" Nun, dies scheint nicht uninteressant zu sein, denn die Anwesenden tauschen Blicke aus. Dann meint Gabrok leise, als würde er einen bösen Widerspruch erwarten: "Lassen wir ihn doch selbst mal zu Wort kommen." Bardón löst sich zuerst und nickt zustimmend. "Ich möchte niemanden grundlos Verurteilen, also hoch zu ihm. Aber wehe ihm, wenn er es war! Dann werde ich ihm das Lebenslicht auspusten und sollte er nicht mehr da sein, dann werde ich ihn bis an mein Lebensende jagen, was natürlich für den richtigen Täter gilt, wenn es Tarak nicht gewesen war!" Shimor nickt entschlossen und bestätigt den Schwur auch für seine Person. Grimmig entschlossen stapft Bardón die Treppen hinauf, Shimor, Gabrok, Kissmett und Abraxa hintendrein.

Als sie Tür des jungen Kämpfers erreichen schlägt der adelige Abenteurer mit der Faust dagegen, bis sich im Zimmer jemand regt und ruft: "Wer ist da?" Gabrok und Bardón tauschen Blicke aus, Shimor und Kissmetts Hände schließen sich fest um ihre Waffen. Dann sagt Bardón mit fester Stimme: "Ich, Bardón! Mach die Tür auf, wir haben zu reden! Jetzt und hier!"

Florian (Tarak)

Tarak öffnet die Tür und sogleich steht die Gruppe im Raum. "Was gibt es?" fragt der junge Mann erstaunt. "Was es gibt?" Kissmett schnellt wütend hervor. Jetzt erst bemerkt Tarak die Schwerter in den Händen der Anderen. Doch bevor er zu seinem Schwert greifen kann verpasst Kissmett ihm einen Kinnhaken der ihn auf einem Stuhl landen lässt. Ganz überrascht von dieser Attacke will er sich wieder aufrappeln und auf seinen Angreifer losgehen, doch Shimor und Gabrok packen ihn und drücken ihn zurück auf den Schemel. Tarak keucht entsetzt "Lasst mich los! Was wollt ihr von mir?"

"Wogan ist tot!" fängt Bardon mit ernster Stimme an zu erzählen. "Tot?" fragt Tarak ungläubig zurück "Ja, tot! Getötet von jemandem der sehr gut mit Pfeil und Bogen umzugehen weiß!" fährt Kissmett dazwischen. "Ach, du denkt ihr ich wäre es gewesen!" blickt Tarak unschuldig in die Runde "Ja, weil nur du im Moment dafür in Frage kommst!" Tarak schüttelt den Kopf "Ich war es nicht!"

"Allein durch leugnen kommst du aus der Sache nicht mehr raus! Du musst uns schon Beweise für deine Unschuld liefern !" raunzt Kissmett "Am besten wäre es wenn du, Kissmett, erzählst was heute Abend passiert ist und Tarak soll uns seine Version erzählen." unterbricht Bardón Kissmett. Also fängt dieser erneut an zu erzählen. Die Verfolgungsjagd, der Hafen, das Schiff und der geheimnisvolle Schütze zusammen mit Horvath. Als er fertig ist schaut die gesamte Runde auf Tarak. Bardón tritt hervor. "Und was

hast du dazu zu sagen?"

"Ich war es nicht !" und nach einer kleinen Pause "Und ich werde es euch beweisen."

"So da bin ich aber mal gespannt." schnaubt Kissmett

"Ihr glaubt mir also nicht, Kissmett. Seit sicher das ich der Mörder bin."; "So ist es !"

"Gut, aber wie ich sehe habt ihr bei dem Kampf auch etwas abbekommen."

"Eine kleine Wunde. Und was ist damit?" murmelt Kissmett

"Dürfte ich kurz?" Bardon nickt Shimor und Gabrok zu und beide lassen Tarak los. Tarak greift sein Schwert und wirft es Kissmett zu. "Was soll ich damit?"; "Zieht es aus der Lederhülle." Kissmett zieht es heraus und dreht es in seinen Händen. "Und was fällt euch auf?" fragt Tarak.

"Nichts..." meint Kissmett. "Die Klinge ist sauber. Hätte ich euch mit diesem Schwert angegriffen wäre die Schneide blutig." erläutert Tarak, da faucht der Hagere den jungen Mann an: "Ihr hättet das Blut abwaschen können und den Lappen im Hafen wegwerfen."

"Sicher das hätte ich tun können. Wie ich sehe haftet an eurem Schwert auch Blut und wie ihr erzählt habt an eurem Dolch auch. Das heißt ihr habt den Gegner zweimal verletzt. Und zwar so schwer das die Wunden anfingen zu bluten. Keine Kratzer. Und nun seht euch meinen Körper an." Tarak hob Hemd und Hosenbeine hoch.

"Keine Verletzung." bejaht Gabrok die Aussage.

"Also kann ich nicht euer Mörder sein." sagt Tarak bestimmt.

"Aber wer kann es dann sein, wer da schleicht durch finstre Nacht? Welch dunkles Wesen?" schnauft Abraxa erstaunt.

"Wir wissen es nicht, Abraxa." Bardon geht in die Ecke und legt der alten Frau seine Hand auf die Schulter. "Ich biete euch meine Hilfe an." meint Tarak vorsichtig.

 

Bernd

"Danke Tarak. Aber nun müssen wir schnell handeln, denn Horvath ist weg und ich bin der Meinung, dass auch wir so schnell wie möglich weg müssen. Shimor, versuche doch auf irgendeinem Kahn jemanden dazu zu bewegen, dass er uns nach Smöhre bringt. Denn dorthin müssen wir... Der Rest - wenn denn alle noch wollen - packt seinen Kram zusammen und wartet auf den Aufbruch. Überlegt es euch gut, denn es ist mittlerweile eine persönliche Sache geworden. Wer aussteigen will soll es jetzt sagen." Damit sieht er in die Runde, aber als sich bei niemanden Widerspruch regt, sieht er Tarak an und fragt ihn, während die anderen aus dem Zimmer gehen: "Wie sieht es mit dir aus, wir könnten einen guten Mann gebrauchen, wo wir doch unseren Kämpfer Atlan verloren haben?" Tarak nickt kurz und gibt sich daran seine Sachen zusammen zu packen.

Bardón geht runter in den Schankraum und untersucht Wogans Taschen und den Beutel. Ein wenig Proviant, eine Schlafdecke, einige Messer und Stichwaffen, ein Schwert und - das Dokument des Königs, das Wogan den Wachen eben gezeigt hatte. Er liest es sich aufmerksam durch und stellt fest, dass es nicht auf Wogans Namen ausgestellt ist, sondern "dem Träger" des Dokuments freie Hand im Namen des Königs gewährt. Der Adelige steckt das Dokument seines toten Freundes ein und begibt sich zu seinen Sachen, um sie zu packen.

 

Bernd (ISL)

Man trifft sich etwas später im Schankraum wieder, wo der Wirt gerade sein Geld für Schaden, Umstände und Proviant, den Bardón für alle hat zusammenstellen lassen, einstreicht. Jeder nimmt sein Beutel an sich und wartet gespannt auf weiteres. Bardón klärt alle auf, dass ihm Wogan kurz bevor er starb noch einiges hat mitteilen können, so auch dies: "Rapoge’reis, unser Forscher und Ziel unseres weiteren Auftrages, den wir im Namen Wogans weiterführen werden, Rapoge’reis ist also schon letzte Woche nach Smöhre geflüchtet, weil er Wind davon bekommen hat, dass man hinter ihm her ist. Wir müssen auch dorthin, wobei Horvath uns leider voraus ist. Dennoch sollten wir nichts unversucht lassen." Da keiner widerspricht klärt Bardón alle weiter auf, dass Shimor einen verwegenen Kahnschiffer ausfindig gemacht hat, der sie nach Smöhre bringen will. Und so brechen sie zum Schiff auf.

 

Der Morgen bricht düster und stürmisch an und die Küste ist schon in der Dämmerung zu erkennen, als die Gruppe um Bardón und Shimor auf dem Deck stehend und dem Wind trotzend den Ruf des Ausgucks vernimmt: "Smöhre in Sicht, Kap'tain!" Sie sind in der zweiten Nachthälfte mit einem nicht gerade vertrauend aussehenden Zweimaster ausgelaufen und den ganzen Rest der Nacht hindurch gesegelt. Der Sturm, der abends aufgezogen ist, ist mittlerweile etwas abgeflaut, dennoch ist der Wind noch recht unangenehm. Etwas später laufen sie in den Hafen ein, wo schon mehrere Schiffe angelegt an den Piers liegen. Es regt sich schon einiges, bei drei Kähnen ist man am aus- oder einladen.

Bardón nimmt seinen Freund Shimor bei Seite und berät sich mit ihm, wie sie weiter vorgehen wollen: "Was meinst du, was nun am Sinnvollsten ist? Rapoge’reis ist mit Sicherheit untergetaucht - oder schon wieder weg.“

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