Adrian
Kissmett
sieht sich noch kurz im Zimmer um, bevor er durch eine Tür kriecht, steht dann
auf und rennt blitzschnell durch die Hintertür. "Verdammter Mist"
denkt sich Kissmett "so kurz davor alles zu erfahren aber den Kerl krieg
ich und wenn ich ihn bis Kashur (für nichtwissende Kashur liegt irgendwo im
Morgenland) verfolgen muss." Kurz nach der Hintertür taucht Kissmett
perfekt im Schatten unter, so dass er fast eins ist mit dem Schatten selbst.
Jetzt beobachtet er die Umgebung, seine Augen, die sich schnell an die
Dunkelheit gewöhnt hatten, erkennen einen weiteren Schatten. Einer der wie er
selbst versucht verborgen zu bleiben. Der andere Schatten scheint ein bisschen
zu warten und huscht dann weg zu einer Hauswand die mit Efeu bewachsen ist und
klettert daran hoch bis aufs Dach dort verschwindet der Schatten.
Kissmett
sprintet ebenfalls zur Hauswand und klettert schnell die Wand hinauf. Auf dem
Dach erblickt er den Schatten erneut der sehr schnell über das Dach läuft.
Kissmett verfolgt den Schatten und ist etwas zu schnell, kurz darauf rutscht er
auf einer glitschigen Stelle aus und fällt mit einem Poltern hin. Blitzschnell
ergreift er ein Stück vom Dachgiebel und zieht sich wieder hinauf, dann rennt
er weiter hinter dem Anderen her. Der Schatten muss sein Ausrutschen mitbekommen
haben, denn auch der rennt als ob der Teufel hinter ihm her wäre in Richtung
Stadtmitte.
Nach
einer langen Verfolgungsjagd über die Dächer von Tauh'Eff springt der Schatten
von einem Dach hinunter in eine Gasse. Kissmett sprintet hinterher und zieht im
Sprung seinen Dolch, den er kurz darauf auf den Schatten wirft. Dieser schreit
kurz auf hechtet aber dann weiter und ein Klimpern ist zu vernehmen, dann biegt
der Schatten um eine Ecke. Kissmett rennt zur Stelle wo er das Klimpern gehört
hatte und hebt seinen blutverschmierten Dolch auf, biegt dann ebenfalls um die
Hausecke und rennt dem Schatten direkt in die Arme, der mit gezogenem Schwert
auf Kissmett losgeht. Kissmett weicht dem Hieb aus, zieht dabei nun ebenfalls
sein Schwert und geht auf den anderen los. Nach einer Folge von Hieben die die
beiden austauschen wird Kissmett schwer in die Seite getroffen und geht kurz
darauf zu Boden.
Während
der Schatten wieder losrennt rappelt sich Kissmett wieder auf und stürzt dem
anderen hinterher. Kurz darauf hört er in einiger Entfernung Befehle, die von
einer lauten Stimme geschrieen werden. Es sind Befehle die eigentlich nur auf
Schiffen gerufen werden. "Das Hafengebiet, hier mach ich mal
langsamer." Denkt sich Kissmett. Jetzt etwas langsamer schleicht er hinter
dem Schatten her den er auf ein Schiff eilen sieht. Hinter ein paar Fässern
geht Kissmett in Deckung. Ein Schiff das im Begriff ist abzulegen die Segel sind
zum Teil schon gesetzt und die Leinen werden gerade losgemacht. "Bei Taras
Titten wer ist das mit dem der elendige Hund spricht - das ist ja Horvath!"
denkt sich Kissmett. "Ich habe genug gesehen." Kissmett schleicht im
Schatten von den Fässern weg und begibt sich leise an den Häuserzeilen entlang
in Richtung Taverne. Nicht so schnell, denn den Schlag den er abbekommen hat
blutet doch schon etwas mehr, als er gedacht hat. Sein blutverschmiertes Schwert
gibt ihm die Bestätigung, dass er ihn wenigstens auch einmal getroffen hat.
In
der Taverne angekommen sieht er die erwartungsvollen Blicke auf sich gerichtet.
Kissmett setzt sich erst mal auf einen Stuhl zieht sein Hemd aus und verbindet
sich, wobei ihm Gabrok behilflich ist. Shimor und Bardón schauen Kissmett
teilweise erstaunt, teilweise fragend an. "Und hast du ihn erwischt?"
fragt Shimor. "Nein, nicht ganz." Dann fängt Kissmett mit seiner Erzählung
an und endet mit dem Satz: "...tja und das Schiff heißt 'Morgenröte'! Wir
sollten übrigens erst mal unseren neuen Freund besuchen, den dort wo der
Bogenschütze gestanden hat, konnte man nicht so gut Wogan treffen und Tarak
versteht es doch gut mit dem Bogen umzugehen. Wenn er nicht mehr da ist, hat
Wogan seinem Tod mit einem Zimmer bezahlt. Im Übrigen ist Wogan überhaupt
Tod?"
Bernd
(Gabrok)
Der
kleine Zauberlehrling stutzt und räuspert sich bevor er spricht: "Also, du
glaubst, dass Tarak Wogan erschossen hat?" Kissmett sieht Gabrok erstaunt
an, und nickt träge. Doch Gabrok lässt nicht locker: "Aber wieso hat er
Wogan nicht im Getümmel des Kampfes getötet, wo es doch für ihn wesentlich
unauffälliger gewesen wäre. Wieso sollte er statt dessen warten, bis wir hier
unter uns sind und somit die Gefahr des eigenen Todes auf sich nehmen, wenn wir
ihn enttarnen, bevor er seinen Plan ausführen kann?" Nun, dies scheint
nicht uninteressant zu sein, denn die Anwesenden tauschen Blicke aus. Dann meint
Gabrok leise, als würde er einen bösen Widerspruch erwarten: "Lassen wir
ihn doch selbst mal zu Wort kommen." Bardón löst sich zuerst und nickt
zustimmend. "Ich möchte niemanden grundlos Verurteilen, also hoch zu ihm.
Aber wehe ihm, wenn er es war! Dann werde ich ihm das Lebenslicht auspusten und
sollte er nicht mehr da sein, dann werde ich ihn bis an mein Lebensende jagen,
was natürlich für den richtigen Täter gilt, wenn es Tarak nicht gewesen
war!" Shimor nickt entschlossen und bestätigt den Schwur auch für seine
Person. Grimmig entschlossen stapft Bardón die Treppen hinauf, Shimor, Gabrok,
Kissmett und Abraxa hintendrein.
Als
sie Tür des jungen Kämpfers erreichen schlägt der adelige Abenteurer mit der
Faust dagegen, bis sich im Zimmer jemand regt und ruft: "Wer ist da?"
Gabrok und Bardón tauschen Blicke aus, Shimor und Kissmetts Hände schließen
sich fest um ihre Waffen. Dann sagt Bardón mit fester Stimme: "Ich, Bardón!
Mach die Tür auf, wir haben zu reden! Jetzt und hier!"
Florian
(Tarak)
Tarak
öffnet die Tür und sogleich steht die Gruppe im Raum. "Was gibt es?"
fragt der junge Mann erstaunt. "Was es gibt?" Kissmett schnellt wütend
hervor. Jetzt erst bemerkt Tarak die Schwerter in den Händen der Anderen. Doch
bevor er zu seinem Schwert greifen kann verpasst Kissmett ihm einen Kinnhaken
der ihn auf einem Stuhl landen lässt. Ganz überrascht von dieser Attacke will
er sich wieder aufrappeln und auf seinen Angreifer losgehen, doch Shimor und
Gabrok packen ihn und drücken ihn zurück auf den Schemel. Tarak keucht
entsetzt "Lasst mich los! Was wollt ihr von mir?"
"Wogan
ist tot!" fängt Bardon mit ernster Stimme an zu erzählen.
"Tot?" fragt Tarak ungläubig zurück "Ja, tot! Getötet von
jemandem der sehr gut mit Pfeil und Bogen umzugehen weiß!" fährt Kissmett
dazwischen. "Ach, du denkt ihr ich wäre es gewesen!" blickt Tarak
unschuldig in die Runde "Ja, weil nur du im Moment dafür in Frage
kommst!" Tarak schüttelt den Kopf "Ich war es nicht!"
"Allein
durch leugnen kommst du aus der Sache nicht mehr raus! Du musst uns schon
Beweise für deine Unschuld liefern !" raunzt Kissmett "Am besten wäre
es wenn du, Kissmett, erzählst was heute Abend passiert ist und Tarak soll uns
seine Version erzählen." unterbricht Bardón Kissmett. Also fängt dieser
erneut an zu erzählen. Die Verfolgungsjagd, der Hafen, das Schiff und der
geheimnisvolle Schütze zusammen mit Horvath. Als er fertig ist schaut die
gesamte Runde auf Tarak. Bardón tritt hervor. "Und was
hast
du dazu zu sagen?"
"Ich
war es nicht !" und nach einer kleinen Pause "Und ich werde es euch
beweisen."
"So
da bin ich aber mal gespannt." schnaubt Kissmett
"Ihr
glaubt mir also nicht, Kissmett. Seit sicher das ich der Mörder bin.";
"So ist es !"
"Gut,
aber wie ich sehe habt ihr bei dem Kampf auch etwas abbekommen."
"Eine
kleine Wunde. Und was ist damit?" murmelt Kissmett
"Dürfte
ich kurz?" Bardon nickt Shimor und Gabrok zu und beide lassen Tarak los.
Tarak greift sein Schwert und wirft es Kissmett zu. "Was soll ich
damit?"; "Zieht es aus der Lederhülle." Kissmett zieht es heraus
und dreht es in seinen Händen. "Und was fällt euch auf?" fragt Tarak.
"Nichts..."
meint Kissmett. "Die Klinge ist sauber. Hätte ich euch mit diesem Schwert
angegriffen wäre die Schneide blutig." erläutert Tarak, da faucht der
Hagere den jungen Mann an: "Ihr hättet das Blut abwaschen können und den
Lappen im Hafen wegwerfen."
"Sicher
das hätte ich tun können. Wie ich sehe haftet an eurem Schwert auch Blut und
wie ihr erzählt habt an eurem Dolch auch. Das heißt ihr habt den Gegner
zweimal verletzt. Und zwar so schwer das die Wunden anfingen zu bluten. Keine
Kratzer. Und nun seht euch meinen Körper an." Tarak hob Hemd und
Hosenbeine hoch.
"Keine
Verletzung." bejaht Gabrok die Aussage.
"Also
kann ich nicht euer Mörder sein." sagt Tarak bestimmt.
"Aber
wer kann es dann sein, wer da schleicht durch finstre Nacht? Welch dunkles
Wesen?" schnauft Abraxa erstaunt.
"Wir
wissen es nicht, Abraxa." Bardon geht in die Ecke und legt der alten Frau
seine Hand auf die Schulter. "Ich biete euch meine Hilfe an." meint
Tarak vorsichtig.
Bernd
"Danke
Tarak. Aber nun müssen wir schnell handeln, denn Horvath ist weg und ich bin
der Meinung, dass auch wir so schnell wie möglich weg müssen. Shimor, versuche
doch auf irgendeinem Kahn jemanden dazu zu bewegen, dass er uns nach Smöhre
bringt. Denn dorthin müssen wir... Der Rest - wenn denn alle noch wollen -
packt seinen Kram zusammen und wartet auf den Aufbruch. Überlegt es euch gut,
denn es ist mittlerweile eine persönliche Sache geworden. Wer aussteigen will
soll es jetzt sagen." Damit sieht er in die Runde, aber als sich bei
niemanden Widerspruch regt, sieht er Tarak an und fragt ihn, während die
anderen aus dem Zimmer gehen: "Wie sieht es mit dir aus, wir könnten einen
guten Mann gebrauchen, wo wir doch unseren Kämpfer Atlan verloren haben?"
Tarak nickt kurz und gibt sich daran seine Sachen zusammen zu packen.
Bardón
geht runter in den Schankraum und untersucht Wogans Taschen und den Beutel. Ein
wenig Proviant, eine Schlafdecke, einige Messer und Stichwaffen, ein Schwert und
- das Dokument des Königs, das Wogan den Wachen eben gezeigt hatte. Er liest es
sich aufmerksam durch und stellt fest, dass es nicht auf Wogans Namen
ausgestellt ist, sondern "dem Träger" des Dokuments freie Hand im
Namen des Königs gewährt. Der Adelige steckt das Dokument seines toten
Freundes ein und begibt sich zu seinen Sachen, um sie zu packen.
Bernd
(ISL)
Man
trifft sich etwas später im Schankraum wieder, wo der Wirt gerade sein Geld für
Schaden, Umstände und Proviant, den Bardón für alle hat zusammenstellen
lassen, einstreicht. Jeder nimmt sein Beutel an sich und wartet gespannt auf
weiteres. Bardón klärt alle auf, dass ihm Wogan kurz bevor er starb noch
einiges hat mitteilen können, so auch dies: "Rapoge’reis, unser Forscher
und Ziel unseres weiteren Auftrages, den wir im Namen Wogans weiterführen
werden, Rapoge’reis ist also schon letzte Woche nach Smöhre geflüchtet, weil
er Wind davon bekommen hat, dass man hinter ihm her ist. Wir müssen auch
dorthin, wobei Horvath uns leider voraus ist. Dennoch sollten wir nichts
unversucht lassen." Da keiner widerspricht klärt Bardón alle weiter auf,
dass Shimor einen verwegenen Kahnschiffer ausfindig gemacht hat, der sie nach Smöhre
bringen will. Und so brechen sie zum Schiff auf.
Der
Morgen bricht düster und stürmisch an und die Küste ist schon in der Dämmerung
zu erkennen, als die Gruppe um Bardón und Shimor auf dem Deck stehend und dem
Wind trotzend den Ruf des Ausgucks vernimmt: "Smöhre in Sicht, Kap'tain!"
Sie sind in der zweiten Nachthälfte mit einem nicht gerade vertrauend
aussehenden Zweimaster ausgelaufen und den ganzen Rest der Nacht hindurch
gesegelt. Der Sturm, der abends aufgezogen ist, ist mittlerweile etwas
abgeflaut, dennoch ist der Wind noch recht unangenehm. Etwas später laufen sie
in den Hafen ein, wo schon mehrere Schiffe angelegt an den Piers liegen. Es regt
sich schon einiges, bei drei Kähnen ist man am aus- oder einladen.