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23. 01. 98
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir sind alle keine Engel. Das muß ja auch nicht sein und wäre völlig utopisch. Jeder Mensch hat Ecken und Kanten und mehr oder weniger liebenswerte Eigenschaften. Jeder ist anders, doch das macht ja auch den Reiz des Miteinanders aus. Ein besonders enges Verhältnis pflegen unsere Kleintierzüchter, schließlich bilden sie aus eigenem Antrieb Vereine, Sondervereine und Clubs und treten freiwillig solchen Gemeinschaften bei, um einem gemeinsamen Hobby zu frönen.
Man sollte meinen, daß die gemeinsame Sache oder das Interesse für dieselben Themen solchen Gemeinschaften einen Großteil des zwischenmenschlichen Zündstoffs" nehmen. Doch weit gefehlt! Manchmal scheint es so. als seien dann erst recht Ärgernisse vorprogrammiert. Wer kennt das nicht bei den Versammlungen? Ein Zuchtfreund läßt seinem Unmut freien Lauf und greift (hoffentlich nur) verbal einen anderen an. Der Angegriffene wiederum wertet die gemachten Aussagen und Aktionen über, die meist spontan gemacht werden. So erleben die unbeteiligten Mitglieder , daß ein Züchter plötzlich seinen Austritt erklärt, Ämter niederlegt oder in der Versammlung scheinbar aus heiterem Himmel wie eine Rakete hochgeht". Das berühmte Faß ist dann wohl zum Überlaufen gebracht worden. Dennoch schütteln viele nur den Kopf, weil sie die Reaktion als übertrieben oder kindisch erachten.
Daher: Einen kühlen Kopf bewahren und wie erwachsene Menschen miteinander reden, dann braucht man sich hinterher nicht über überstürzte Reaktionen zu ärgern, die man am liebsten rückgängig machen würde und verliert zudem auch nicht die Achtung der anderen Vereinsmitglieder, die unter der Auseinandersetzung von zwei oder drei Streithähnen zu leiden haben. Das Wohl der Gemeinschaft sollte oberstes Gebot sein. Mißverständnisse oder Ärger sind am besten auszuräumen, indem man ruhig und sachlich dem anderen die Kritik ins Gesicht sagt, Lösungsvorschläge, wie man es besser machen könnte, bringt und dem anderen zugesteht, daß kein Mensch vollkommen ist.
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