KRIEGSTAGEBUCH
DES SOLDATEN FRICKEL |
INFANTERIE-REGIMENT NR. 118 (6. KOMPANIE)
|
25.
Mai 1916. Abends um 10.00 wurde das Bataillon in Vrigne verladen und fuhr
bis Dun.
26.
Mai 1916. Nach zweistündigem Marsch kam es an dem Waldlager Brieulles an
und bezog daselbst in strömenden Regen Biwak. Um 7.30 abends ging
es mit Sturmgepäck nach vorn zur Höhe „Toter Mann.“
27.
Mai 1916. Nach anfangs langwierigem, mit häufigen Stockungen unterbrochenen
Marsch, wobei die Kompanie noch durch einen schwer unter Feuer
liegenden Laufgraben mußte, kam sie
bei Morgengrauen in der 2. Reservestellung an und löste RIR 205 ab.
Tagsüber lag der Graben dann und wann unter stärkerem
Artilleriefeuer.
28.
Mai 1916. Des Morgens ging die Kompanie gruppenweise zurück in den
altdeutschen Graben am Südrand des Forges-Waldes und bildete mit
der 8. Kompanie Brigadereserve.
29.
Mai 1916. Vormittags und abends trug die Kompanie zweimal Stollenrahmen und
Sandsäcke vom Hauptpionierlager vor zum Bataillon. Durch
Volltreffer im Graben gab es einen Toten.
30.
Mai 1916. Am
Vormittag herrschte abwechselnd starkes Artilleriefeuer auf dem
Toten
Mann. Nachmittags wurden 40 Stahlhelme empfangen, die die Kompanie
mit vor nahm in die 2. Reservestellung.
31.Mai
1916. Der Vormittag verlief sehr ruhig. Nachmittags herrschte rege
Flieger- tätigkeit unserseits. Abends setzte starkes Sperrfeuer
unserseits ein bei einem Angriff der Franzosen bei den 35ern.
1.
Juni 1916. Den ganzen Tag über fand starkes Artillerieduell statt. Abends
ging ein Zug vor und begann 200 m hinter der vorderen Linie einen
neuen Reservegraben anzulegen.
2.
Juni 1916. Vormittags
ziemlich ruhig. Nachmittags begannen die Franzosen die Stellungen
und Laufgräben mit Schrapnells abzutasten. In der Nacht schanzte
wieder ein Zug, während der Rest der Kompanie Material nach der
vorderen Linie trug.
3.
Juni 1916. Während am Vormittag schönes Wetter herrschte, setzte zum
Nachmittag Regen ein. So wie tags zuvor fand wieder eine Beschießung
der Stellung und des rückwärtigen Geländes durch Schrapnelle
statt. Nachts um 00.30 wurde unsere Ablösung durch die 9. Kompanie
bewerkstelligt. Ohne Verluste kam die Kompanie zurück und traf bei
Tagesanbruch im Waldlager 3 bei Brieulles ein.
4.
Juni 1916. Der Vormittag blieb den Leuten zur Ruhe, während am Nachmittag
Löhnungsappell
stattfand.
5.
Juni 1916. Am diesem Tage fanden einige kleinere Löhnungsappelle statt. Im
übrigen war den Leuten die Ruhe vergönnt.
6.
Juni 1916. Wie
tags zuvor.
7.
Juni 1916. Abends um 19.00 rückte die Kompanie zum 2. Male, nachdem sie
Lebensmittel und Kaffee empfangen hatte, nach der Stellung Toter
Mann. Vorerst kam die 6 Kp. in Reservestellung in die sogenannte
altdeutsche Stellung jenseits des Forges-Baches, etwa 2 Stunden vom
Waldlager Brieulles entfernt, woselbst die Kp. um
09.30 abends ankam.
8.
Juni 1916. Hier in der altdeutschen Stellung angekommen verblieb die Kompanie
bis 11.00 abends (Pfingstfeiertag) in Reserve, der 1. Zug lag hier
am weitesten links, ihm folgte nach rechts der 2. Zug und am
weitesten rechts der 3. Zug (siehe
beiliegende Skizze).
9.
Juni 1916. Am 9. Juni hatte die Kp. außer Kranken keine Verluste, weil hier
auf dem Graben fast kein Feuer lag. Hier konnten jeden Tag Post und
Lebensmittel herangeschafft werden.
10.
Juni 1916. Der
10. Juli verlief ebenfalls ruhig wie der vorhergehende Tag. Hier in
dieser Stellung hatte jeder Zug einen Posten, und es wurde zugweise
Material vom Forges-Wald nach der vorderen Stellung gebracht, sonst
hatte die Kompanie Ruhe.
11.
Juni 1916 (Pfingstsonntag). Auch der 11. Juni verlief ruhig. Abends um 10.00 bei anbrechender
Dunkelheit ging die 6. Kp. in vorderste Stellung Toter Mann. Der 1.
Zug zuerst, sodann
folgte der 2. und 3. Zug. Hier löste die Kp. Die 2. Kp. ab. Die Kp.
kam ohne Verluste etwa abends um 11.00 im vordersten Graben an; sie
besetzte folgendermaßen: der 3. Zug links, dann folgte der 2. Zug
und am weitesten rechts der 1. Zug . Die Nacht vom 11. auf den
12. Juni verlief im allgemeinen ruhig.
12.
Juni 1916. Auch der 12. Juni verlief verhältnismäßig ruhig. Hier im 1.
Graben am Südhang des TM konnte sich bei Tage niemand sehen lassen,
weil der Feind alles einsehen konnte; er konnte sogar von der
rechten Flanke her (Höhe 304) in unsere Grabensohle sehen. Wenn am
Tage bei klarem Wetter sich jemand zeigte oder im Graben schanzte,
erhielt der Abschnitt sofort Granatfeuer von den feindlichen Linien.
So verlief dann weiter der Tag bis abends 10.00. Nun bei
angebrochener Dunkelheit konnte man sich einigermaßen in dem fast völlig
zerschossenen Graben sehen lassen. Der 1. Zug lag ungefähr 200 m
halbrechts ... in einem Graben, der links keinen und rechts an den
Stützpunkt des IR 35 Anschluß hatte, auch nicht an die eigene
Kompanie. Überhaupt hatte die Komp. weder links noch rechts Anschluß.
Bei
angebrochener Dunkelheit gingen Abteilungen zum Ausheben eines neuen
Grabens ungefähr in die Höhe des 1. Zuges vor. Außer etwas
Granatfeuer auf die Schanzabteilung verlief die Nacht vom 12. Auf
den 13. Juni ruhig.
13.
Juni 1916. Der 13. Juni war schon etwas lebhafter, besonders als sich zum
Nachmittag der Himmel etwas aufhellte. Die feindliche Artillerie
schoß von nachmittags 04.00 an. Das Feuer steigerte sich manchmal
bis zum Trommelfeuer, sonst bei Tage nichts von Bedeutung. Bei
Dunkelheit ging wieder eine Abteilung vor zum Schanzen. Die Nacht
vom 13. auf den 14. Juni verlief verhältnismäßig ruhig.
14.
Juni 1916. Am 14. Juni war die Zeit von Tagesanbruch bis 2.00 nachmittags
ruhig, sodann begann der Feind ein kräftiges Artilleriefeuer auf
unsere Gräben zu legen, welches bis 06.00 abends anhielt. Sodann
ließ das Feuer nach bis zur anbrechenden Dunkelheit. Im Laufe der
Nacht mußte wieder an dem neuen Graben etwa 200 m vor der alten
Stellung geschanzt werden, wobei sich der 3. Zug (welcher schanzen
wollte) verlief und vom Feind heftiges Feuer bekam, aber ohne
Verluste zurückkehrte. An Verlusten hatte die Komp. bis jetzt 1
Toten und mehrere Verwundete durch Verschüttung.
15.
Juni 1916. (Verhängnisvoller Tag der 6./118)
Der 15. Juni 1916 fing ganz ruhig an. Die Ruhe dauerte etwa bis
10.00. Dann setzte feindliches Granatfeuer ein, das sich bis zum
Trommelfeuer steigerte und bis etwa 05.30 anhielt. Dann ließ das
Feuer nach, und die feindliche Infanterie ging gegen unsere Stellung
vor. Als unserer Kp.-Führer Herr Leutnant Schlamp die Kp.
alarmieren wollte, war schon die Hälfte der Komp. (was nicht durch
Trommelfeuer tot war) gefangen genommen. Die Franzosen waren nur
noch etwa 50 m entfernt. Lt. Schlamp, sein Bursche Elsässer und
Melder ... konnten sich nur retten, indem sie sich nach links zum 3.
Zug zurückzogen; hier wollte
Lt. Schlamp den Graben durch Sandsäcke abdämmen und sich mit dem
Gewehr in der Hand verteidigen. Aber dies hatte keinen Zweck, weil
von der ganzen Komp. nur noch etwa 10 Mann übrig waren. Die
feindliche Artillerie schoß sehr genau und immer noch auf unseren
Graben, in dem sich der Rest der Komp. befand, kaum 50 m vor die
eigene Infanterie. Diese ging Schritt für Schritt von rechts
aufrollend vor, schließlich war sie nur noch 15 m
von uns entfernt, und der Rest der Komp. war gezwungen den
Komp.-Abschnitt aufzugeben und sich durch den Verbindungsweg nach
der 2. Stellung zurückzuziehen, weil die Komp. links mit der 8.
Komp. auch keinen Anschluß hatte. Hier waren es noch 10 Mann, die
sich zurückziehen konnten, nämlich Lt. Schlamp, Feldwebel Disse,
Gefreiter .., Gefr .., Musk. Elsässer, Musk. .., ..., .., Renner
(Richard) und Gefr. .. .Diese 10 Mann kamen kriechend bis zur Hälfte
auf dem Wege nach dem 2. Graben. Hier verfehlten sie den Weg, weil
er an dieser Stelle ganz zerschossen war. So lagen sie nun zwischen
Freund und Feind im beiderseitigen Granatfeuer. Von 06.00 abends (zu
welcher Zeit Lt. Schlamp durch einen Granatsplitter fiel und
Feldwebel Disse, Gefr. .., Musk. Elsässer, Musk. .. verwundet
wurden) lagen sie sodann bis etwa 10.00 abends, darauf ging einer
nach dem anderen kriechend nach dem 2. Graben zurück, wo sie auch
alle glücklich ankamen. Hier berichtete Feldwebel Disse dem
Btls.Stab II./118 den Vorfall und daß Lt. Schlamp gefallen ist. Die
zurückgekehrte Mannschaft begab sich nun nach dem Waldlager
Brieulles, wo sie um etwa 08.00 an kam. Am Morgen des 16. Juni
bestand der Rest der Komp. noch aus 12 Männern, nämlich den 6 zurückgekehrten
und 6 unverwundeten Kaffeeträgern.
16.
Juni 1916. Am 16. Juni war für die Komp. schon Ersatz, etwa 30 Mann,
eingetroffen.
17.
Juni 1916. Der
neue Ersatz hatte exerzieren, sonst war kein Dienst.
18.
Juni 1916. Am 18. Juni bekam die Komp. noch
80 Mann Ersatz.
19.
Juni 1916. Verpassen der Gasschutzmasken für den Ersatz.
20.
Juni 1916. Bei heiterem Wetter fand am 20. Juni im Waldlager Brieulles eine
Besichtigung durch Herrn Gen.Maj. v. Wichmann statt. Er hielt eine
kurze Ansprache an das II. Btl. und wies darin auf die Bedeutung der
Höhe TM hin und ermahnte das Btl. .. den alten Traditionen des
Regiments treu auszuharren. Um 07.30 marschierte die Komp. mit
Sturmgepäck ausgerüstet in die neue Stellung am TM. Dort löste
sie die 5./IR 35 ab. Der 1. und der 3. Zug der Komp. verblieb in der
2. Linie, während der 2. Zug in die vorderste Linie zur Verstärkung
der 5. + 7.Komp. vorrückte. Die Nacht verlief ruhig, so daß noch während
der Nacht am Ausbau der Kampf- und Laufgräben gearbeitet werden
konnte.
21.
Juni 1916. Am Morgen erkannte man, daß es in der neuen Stellung noch manches
zu tun gab. Vor allem mußten Kampfgraben
und Laufgraben vertieft werden, da sie von der Höhe 304 aus vom
Feinde stellenweise flankiert werden konnte. Von 12.00 - 01.00 fand
ein Feuerüberfall durch den Feind statt, bei dem die Komp.
erfreulicherweise keine Verluste zu verzeichnen hatte. Im übrigen
verlief der Tag ohne Störung. Die Nacht wurde dazu benutzt, die
beiden genannten Gräben um je ½ m zu vertiefen.
22.
Juni 1916. Der Tag verlief ruhig. Tagsüber fand mehrmaliges Beschießen der
2. Stellung durch die Franzosen statt. Einige Granaten schlugen im
Graben und auf der Deckung ein, doch war kein Verlust zu beklagen.
23.
Juni 1916. In der Frühe des 23. Juni war Herr Lt. Lingens, Komp. Führer der
5. Komp. gefallen. Deshalb übernahm Herr Lt. Mellis für die nächsten
beiden Tage noch die Führung der 5. Komp. Während der Nacht vom
22. auf den 23. Juni war durch eine Offizierspatrouille festgestellt
worden, daß der vordere Schützenschleier um 30-40 m vorverlegt
werden mußte, damit der Höhenkamm vor der Stellung überblickt
werden konnte. Zugleich mußte Verbindung mit IR 55 gesucht werden
werden. Noch in der Nacht wurde die Sache ausgeführt. Jedoch
stellte sich heraus, daß der linke Flügel der dünnen Schützenschleier
sich nicht halten konnte, sondern in seine alte Stellung zurückgehen
mußte. Bei Tage ließ sich die Lage genau überblicken. Mit Einfügen
einer Gruppe wurde gemäß den Befehlen des Herrn Lt. Mellis lautlos
der Schützenschleier vollends vorverlegt und die gewünschte
Verbindung mit IR 55 hergestellt. Bei dem nachfolgenden Feuer des
Feindes wurde leider der L.R. August Scherf infolge Verschüttung
getötet. Sonst herrschte tagsüber das übliche Artillerieduell. In
der Nacht trugen 2 Züge Stollenbretter und Sandsäcke vom
Pionierlager nach der vorderen Stellung.
24.
Juni 1916. Da der 2. Zug der 6. Komp. bereits 2 Tage in der
vordersten Stellung zugebracht hatte, wurde er in der Nacht vom 23.
auf den 24. Juni vom 1. Zug abgelöst, was sich ohne Störung
vollzog. Tagsüber verhielt sich der Feind ziemlich ruhig, so daß
sich die am Abend erfolgte Ablösung der Komp. Durch 11./118 in
aller Ruhe vornehmen ließ. Mit Tagesgrauen langte die Komp. in der
Reservestellung am T-Wäldchen an.
25.
Juni 1916. Da die Stellung am T-Wäldchen dem feindl.
Artilleriefeuer ausgesetzt ist, war früh um 06.00 gleich ein
Verlust zu beklagen. Der Musketier Franz Klein wurde ein Opfer des
Artilleriefeuers, als er seinen Stollen betreten wollte. Im Laufe
des Tages wurde die Komp. stark vom feindl. Artilleriefeuer belästigt.
Der Tag hatte hellen Sonnenschein gebracht, infolgedessen herrschte
... Fliegertätigkeit.
Von
jetzt an konnte die Komp. auch wieder mit warmen Mittagessen
versehen werden. Die Feldküchen fuhren bis in den
Forges-Wald, von wo aus das Essen gruppenweise durch die Mannschaft
abgeholt wurde.
26.
Juni 1916. Trübe brach der Tag an und trübe verlief er. Die feindl. Art.tätigkeit
war geringer, denn die Beobachtung war bei dunstigem Wetter
mangelhaft. Am Mittag gegen 01.00 trat heftiger Regen ein, der fast
den ganzen Nachmittag anhielt. Aber trotz des geringen Feuers hatte
die Komp. stärkere Verluste. Der Ldst.R. Langenberg verlor infolge
Einschlagens einer Granate die .. .Und der Kriegsfreiwillige ..
wurde durch eine Granate verschüttet und konnte nur tot aus seinem
Stollen herausgeholt werden. Und abend um 11 ½ Uhr durcheilte eine
betrübliche Nachricht die Reihen der Komp.: „Feldwebel Stiep ist
verwundet,“ ging von Mund zu Mund und große Bestürzung malte
sich auf allen Gesichtern. Seit 2.8.14 befand sich Herr Feldwebel
Stiep bei der Kompanie, hatte sie in alle Gefechte begleitet und
unseren siegreichen Waffengang in der Komp. miterlebt. Überall war
er mit heiler Haut davongekommen und jetzt mußte ein irrender
Granatsplitter ihn am Halse treffen und sein Leben gefährden. Zum
Glück erwies sich die Wunde als nicht lebensgefährlich und ...
dankte im stillen dem lieben Gott, daß das teure Leben des für die
Kompanie so ... besorgten Feldwebels erhalten blieb.
27.
Juni 1916. Am Morgen stellte sich heraus, daß noch ein weiterer Verlust vom
Tage zuvor zu verzeichnen war. Am Abend vorher war eine Gasgranate
im Bereich der Komp. eingeschlagen, so daß sich die Mannschaft vorübergehend
der Gasschutzmasken hatte bedienen müssen. Bei Tagesanbruch fand
man nun den L.R. Fritz Matthar in seinem Stollen tot vor. Er war an
Gasvergiftung gestorben. Allmählich klärte sich der trübe Himmel
wieder auf und die feindl. Flieger- und Artillerietätigkeit setzte
stärker ein. Infolge davon fielen am Abend noch der Gefreite .. und
Musk. ...
28.
Juni 1916. Der 4. Tag in der Reservestellung verlief ruhig. Das feindliche
Feuer war an diesem Tage gering und lebte erst gegen
Abend etwas auf. Um 12 ½ Uhr endlich wurde die Kp. von der
12./118 abgelöst. Die Ablösung erfolgte ohne jede Störung und
gegen Morgen des 29. Juni langte die Kp. im Waldlager bei Brieulles
an. Ihre Gesamtverluste während ihres ... in Stellung betrugen 6
Tote und 25 Verwundete.
29.
Juni 1916. Nach ihrer Rückkunft wurde die Mannschaft sofort mit
Lebensmitteln versorgt und begab sich zur Ruhe.
30.
Juni 1916. Abgesehen
von kleinen Appellen verblieb der Tag den Leuten zum Ausruhen.
1.
Juli 1916. In
der Frühe um 05.30 marschierte die Kp. vom Waldlager ab nach dem
Bahnhof Vilosnes. Dort wurde sie nach Stenay verladen, wo sie um
08.00 eintraf. Nach kurzer Ruhepause trat sie den 12 km langen Fußmarsch
nach der Ortsunterkunft Landrécourt an, wo die Kp. einige Zeit in
Ruhe bleiben soll.
gez.
Melli. Lt.+ Kp.Führer
14.
August 1917
verbleibt
die Kp. im Syrie-Waldlager. 08.00 abends Weitermarsch nach
Ortsunterkunft Amel. Ankunft daselbst 10.30 abends.
15.
August 1917, 04.00 nachmittags wird das Dorf von den Franzosen stark
beschossen, wobei die Kp. 4 Verwundete und 1 Toten hat. Wegen der
Beschiessung wird das Dorf geräumt und das Btl. bezieht Unterkunft
im Waldlager Penardwald.
Vom
16. - 18. August 1917
abends verbleibt die Kp. daselbst und rückt am 18.8.
10.00 abends in Stellung in den Charrière-Wald. Für den am
17.8.17 erkrankten Kp.-Führer Lt. Pielmann übernimmt Lt. Herte die
Kp.
19.
August 1917. Da sich im Abschnitt eigentliche Gräben nicht befinden, so wird
ein Jagdkdo. gebildet und dazu Vfw. Gemmer, 1 Uffz. und 8 Mann
kommandiert. Lt. Lahr übernimmt die Führung.
20.
August 1917
abends führt Vfw. Manth für den verwundeten Vfw. Gemmer das
Jagdkdo. vor zur Ablösung.
21.-28.
August 1917. Die Kp. bleibt im Charrière-Wald und leistet Arbeitsdienst. Die Küche
traf in Morgemoulin eingebaute Kessel, wo morgens, mittags und
abends das Essen in .. trägern geholt wird. Der
Charrière-Wald wird heftig beschossen, jedoch traf die Kp.
keine großen Verluste (2 Verwundete). Das Jagdkdo. kann nur kalt
verpflegt werden, da der Weg zu weit und vom Feinde vollständig
einzusehen ist. Am 24. kehrt Lt. Pielmann zurück und übernimmt
wieder die Führung der Kp. Die Kp. verbleibt .. chlich im Stollen.
In der Nacht vom 28. auf den 29.8.17 wird die Kp. Vom 6./207 abgelöst
und rückte gegen 02.00 früh in das Penard-Lager.
29.
August 1917. Löhnungsappell um 07.00 nachm. Abmarsch nach Bahnhof Barancourt,
woselbst die Kp. 10.00 abends verladen wird.
30.
August 1917. Nachts um 03.00 wird das Btl. in Chauvency bei Montmédy
ausgeladen und marschiert bei Regenschauer nach Remoiville. Ankunft
gegen 07.00 vormittags. Die Kp. wird notdürftig untergebracht.
Marschleistung 18 km.
31.
August 1917. Um
07.00 früh wird die Kp. im .. des .. in Lastautos verladen und nach
dem Schmiedecke-Lager nach Romagne gefahren. Hier wird noch schnell
Mittagessen und eine 2. Eiserne Portion (für 2 Tage) ausgegeben. Um
02.45 marschiert die Kp. in die Volker-Stellung (alte dte.
Stellung). In der Nacht geht die Kp. vor in die Hagen-Stellung, wo
sie verbleibt
.
1.-
4. September 1917. Die Komp. verbleibt in der Stellung. Die Stellung ist nur
trassiert und (es) wird am Ausbau derselben fest gearbeitet. Die Kp.
ist .. besatzung für den Falle eines feindlichen Durchbruchs.
6.
September 1917. Die Vorzeichen eines feindl. Angriffs verdichten sich. Das Rgt.
118 wird weiter vorgezogen. 6./118 besetzt die Hagen-Stellung im
Herbebois. Nachts wird die Kp. vorgezogen und kommt als Unterstützungs-Kp.
in den Magdeburger-Graben rechts und links der Kegelbahn.
7.
September 1917. Am Tage lebhaftes Zerstörungsfeuer auf die vorderen Gräben. Die
Kp. hat keine Verluste.
8.
September 1917. In der Nacht wurde durch franz Überläufer der feindl. Angriff für
den 8.9.17 morgens ... von 04.00 steht die Kp. zur Hälfte bereit,
der andere Teil ist alarmbereit. Dichter Nebel lagert über dem
Trichterfeld. Das Hintergelände sowie unsere Artillerie wurden in
der Nacht völlig vergast. 06.15 vorm. setzte stärkstes
Trommelfeuer auf die vorderen Linien ein. 06.30 wurde dasselbe
weiter zurückverlegt und verwandelte sich in Sperrfeuer. Unter dem
Schutze des Nebels, durch Nebelbomben noch verstärkt, und des
Trommelfeuers, konnte sich der Feind bis dicht an unsere Linien
heranarbeiten und drang 06.30 überraschend in die vordere Linie
ein, die sich nicht mehr halten konnte und sich zurückzog. In dem
Magdeburger- Graben rechts und links der Kegelbahn, besetzt durch 6.
und Tle. 8./118 vermochte der Gegner nicht einzudringen. Doch gelang
es ihm rechts und links davon, der Besatzung in den Rücken zu
kommen. Dort stieß der Gegner auf den 3. Zug 6./118, der etwas rückwärts
lag und dessen Vorrücken aufhielt. Der Nebel verzog sich etwas. Die
Besatzung vom Stp. X (2 Offiziere und etwa 30 Mann) erkennen jetzt
ihre gefährliche Lage, verteidigen sich jedoch erfolgreich durch
MG- und Inf.feuer. Die Handgranaten ... fast alle, ebenso die
Inf.Mun. Rechts gelang es, den Feind gegen den Fosses-Wald zurückzutreiben,
das besetzte Grabenstück aufzurollen und die Verbindung mit I./118
wiederherzustellen. Ebenso wurden noch 2 Franzosennester vor dem
Stp. X durch Inf.Feuer gesäubert, die linke Flanke blieb offen.
Nachmittags
02.00 versuchte der Feind unseren Graben von der linken Flanke
aufzurollen, wurde jedoch vom Stp. X aus, der erblöst lag, durch
Inf.Feuer und Handgranaten aufgehalten und verjagt. Abends 06.30
setzte der Feind 2 Stoßtrupps gegen Stp. X an. Er wurde durch Inf.-
und Sperrfeuer zurückgehalten. Die in unserem Sperrfeuer zurückflutenden
feindl. Inf.-Massen ließen erkennen, daß wiederum ein starker
Angriff angesetzt war. Der Tag war heiß und blutig.
Verluste
1 Offz. Und 2 Mann tot, 12 Mann verwundet und 2 Mann vermißt, doch
zeigte sich bei dem kleinen Rest der Kp. ein berechtigter Stolz,
seine Stellung gegen dreimaligen übermächtigen Angriff behauptet
zu haben.
9.
September 1917. Vormittags 05.00 wird die Kp. durch
../ 118 abgelöst und marschiert in die 2. Hauptstellung, in
der Dreck-Schlucht. Die Kp. liegt in einem offenen Graben und
erleidet bei heftiger Beschießung durch alle Kaliber zwischen 4.00
und 10.00 abermals starke Verluste.
10.
September 1917. Die Artillerietätigkeit läßt nach. Nachts wird die Kp. durch IR
88 abgelöst und marschiert in die Küchen-Schlucht im Caures-Wald.
11.
September 1917. Die Versprengten sammeln sich zur Kp. Die Kp. Erhält 1 Uffz. und
3 Mann Ersatz.
12.
September 1917. Das ganze Regiment wird aus der Kampflinie herausgezogen und
sammelt sich im Mureaux-Lager, woselbst die Kp. 07.00 abends
eintrifft. Die Kp. hat insgesamt an Verlusten:
1 Offizier und 2 Mann tot, 2 Mann vermißt und 51 Mann durch
Verwundung und Gasvergiftung. Die Unteroffiziere sind bis auf 2 alle
ins Lazarett gekommen.
13.
September 1917. Die Verluste werden nochmals genau festgestellt, desgleichen wird
nach den fehlenden Ferngläsern, Pistolen, Dolche und dergleichen
Nachforschung gehalten. Die Mannschaften reinigen an ihren sehr
verschmutzten Anzügen.
14.
September 1917. Die Kp. erhält 31 Mann Ersatz 18 und 19 jährige junge Leute. Es
findet Gewehrreinigen und Instandsetzen der Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände
statt.
15.
September 1917. Gründliches Gewehrreinigen und Waffenappell durch den
Waffenmeister. Am Nachmittag wird mit der Ausbildung am Mg begonnen.
05.00 Appell in Eiserner Portion und Auffüllung der Munition, so daß
jeder Mann wieder im Besitz von 150 Patronen ist.
16.
September 1917. 09.00
kath. Gottesdienst, 10-11.00 Gewehrreinigen. Am Nachmittag
dienstfrei.
17.
September 191
. Besichtigung des Rgts. durch Seine Excellenz Gen.Lt. Kühne, z.Zt.
Befehlshaber der Maasgruppe Ost, bei Mobilmachung Kommandeur der 25.
Division. Nachdem S.E. bei Abschreiten der Front die Kompanien begrüßt
hatte, hielt er eine Ansprache, in welcher er darauf hinweis, daß
sich das Rgt., solange es unter seinem Kdo. (25.Div.) stand, stets
vorzüglich bewährt hätte. Stets habe er sich auch später nach
dem Regiment erkundigt und immer nur Gutes von seinem alten Regiment
gehört. Mit besonderer Freude habe er auch jetzt wieder gesehen, daß
sich das Rgt. in den letzten Tagen wieder ganz hervorragend
geschlagen hat und spricht seine volle Anerkennung für die
Leistungen am 8.9. aus. Da am heutigen Tage der Geburtstag Ihrer
Kgl. Hoheit der Großherzogin v. Hessen ist, gilt das Hoch dem Grhz.
Hause. Ein Parademarsch in Gruppenkolonnen beschloß die
Besichtigung. Von
18. September 1917
bis 22.9.17 findet täglich am Vormittag 2 Stunden Gefechtsdienst
statt. Der Nachmittag wird zum weiteren Instandsetzen des Anzuges
verwendet. 20 Mann werden täglich 4 Stunden am l.Mg. 08/15
ausgebildet.
23.
September 1917, 05.00 vormittags marschiert die Kp. ab und löst 6./186 in der Küchenschlucht
ab. Während der Ablösung ist es sehr ruhig. Die Kp. ist
gruppenweise in Stollen untergebracht und wird zur Arbeitsleistung
am Stollen und zum Ausbau der Hagenstellung herangezogen. Der
Abschnitt der Kp. wird zeitweise heftig beschossen.
28.
September 1917
abends wird vom Btl. höchste Alarmbereitschaft befohlen, da rechts
Angriffe der Franzosen erfolgt sind.
Am
29. September 1917
früh wird die Alarmbereitschaft aufgehoben. Sonst während dieser
Zeit keine besonderen Ereignisse.
Am
5. Oktober 1917
zwischen 12.00 und 01.00 vormittags löst die Kp. 4./118 in der
vordersten Linie im Abschnitt G ab. Die Kp. liegt in 3 Zügen
gestaffelt. Ein Zug besetzt den Schützenschleier, 1 Zug den
Kampfgraben, und der 3. Zug ist als Reserve in einer Stollenkaserne
untergebracht. Am
6. Oktober 1917
abends begibt sich Vfw. Gemmer mit 5 Mann auf Patrouille und kehrt
nach 2 Stunden mit allen Leuten unversehrt zurück. Eine 2.
Patrouille unternimmt Uffz. Mathes mit 5 Mann. Nach Erledigung
seines Auftrages kehrt er ohne Verluste nach ½ stündiger Dauer zurück.
Am
8.
Oktober 1917
liegt auf unserem Abschnitt lebhaftes Artilleriefeuer, so daß mit
der Möglichkeit eines feindlichen Angriffs gerechnet werden muß.
Die Kp. befindet sich daher bis zum 9.10. in erhöhter
Alarmbereitschaft. Für den kommandierten Lt. Pielmann übernimmt
Lt. Mayer die Führung der Kp. In der Nacht vom
9.-10.
Oktober 1917
wird die Kp. von 11./118 abgelöst und bezieht als Brigade-Reserve für
I.R.186 die Hessen-Schlucht. Während der Zeit vom 5. - 9.10. hat
die Truppe viel unter ungünstigem Wetter zu leiden. Das Feuer auf
den Abschnitt ist nicht besonders stark, doch beschießen feindliche
Mg. von Zeit zu Zeit das Gelände, wodurch 3 Mann der Kp. leicht
verwundet wurden. In der Hessenschlucht verbleibt die Kp. bis zum
14. Oktober 1917
. An den beiden ersten Tagen schanzt die Kp. in der Hagen-Stellung.
An den übrigen 3 Tagen wird Material zum Pionierpark Beaumont
getragen. In der Nacht vom 14.10. auf den 15. Oktober 1917
wird die Kp. von einer Kp. Bayer. Inf.Rgt. Nr. 32 abgelöst und
bezieht die Quartiere in der Küchen-Schlucht, wo sie bis zum
19. Oktober 1917
verbleibt. Das
Wetter ist sehr ungünstig, und die feindliche Gefechts- und
Artillerietätigkeit gering. Die Kp. geht schanzen und trägt
Material von Ville eintreffen.
Von hier aus wird das Essen durch einen Trägertrupp nach vorn
gebracht. Die Verluste waren nicht hoch, dagegen kamen wegen der
sehr schlechten Witterung mehrere Leute in das Lazarett.
Am
24.10. 08.30 vormittags marschiert die Kp. nach Bahnhof Peuvillers
und wird hier im Verband des Btls. auf der Kleinbahn nach Montmèdy
befördert. Hierselbst wird das Gepäck mittels Lastauto nach der
neuen Ortsunterkunft gebracht. Die Lastautos kommen wieder zurück
und fahren die Mannschaften ebenfalls ins Quartier. Ankunft in St.
Mard bei Virton 04.30 nachmittags. Die Quartiere sind im allgemeinen
gut zu nennen.
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