Wie wir auf die Idee kamen, Pateneltern bei Plan International zu werden

Eigentlich haben wir so etwas in der Art schon immer vorgehabt, aber es blieb immer beim guten Willen...Erst durch die Ereignisse vom 11.9.2001 in New York wurden wir dann wachgerüttelt. Es war uns ein Bedürfnis, nun endlich etwas ZU TUN. Also forschten wir im Internet herum und stießen auf diverse Patenschaftsorganisationen. Wir forderten Unterlagen an, verglichen diese und hörten uns um. So kam es schließlich, dass wir uns für zwei Patenschaften bei Plan International entschlossen. Na ja, irgendwie war das fast schon klar, bevor die Unterlagen eintrafen, denn in den Webseiten von Plan las ich, Andrea, einen Satz, der mir im Kopf hängen blieb. Ich finde ihn wunderschön. Sinngemäß lautet er:

"Irgendwo auf der anderen Seite der Weltkugel sitzt ein kleiner Mensch und wartet darauf, dich kennen zu lernen."

Da wir leider nicht zum Rockefeller-Clan gehören, können wir nur in kleinem Rahmen dazu beitragen, das Elend der Kinder dieser Welt zu mildern. Wir bekamen unsere zwei Patenkinder von Plan innerhalb einer Woche: Diana aus Ecuador und Lan aus Vietnam (eigentlich sind es insgesamt 5 Kinder geworden, denn Lan hat drei Geschwister: Luan, La und Thanh). Für die Patenschaften bezahlen wir monatlich 42 DM pro Kind.

Mit diesem Geld, das nicht an die Familien der Kinder geht sondern in einen großen Topf für die ganze Gemeinschaft, fördert Plan International Projekte, an der alle im Bezirk beteiligt sind. So sollen langfristig die Lebensumstände der armen Menschen verbessert werden. Wie solche Projekte aussehen, kannst Du auf den Seiten Ecuador und Vietnam nachlesen -oder du schaust mal bei Plan International direkt nach.

Für unser Geld bekommen wir auch noch eine ganze Menge zurück: Zur Begrüßung erhielten wir eine Patenmappe. In dieser fanden wir -neben wichtigen Infos zum Kontakt mit den Kiddies und einem Formular für den allerersten Brief sowie für jedes Kind eine Beschreibung der familiären und örtlichen Verhältnisse plus eine Beschreibung der Plan-Vorhaben- etwas für uns ganz kostbares: Auf jeweils zwei Fotos konnten wir "unsere" Zwerglein sehen. Ich kann gar nicht so recht beschreiben, was ich bei ihrem Anblick gefühlt habe. Ich war ziemlich gerührt, denn es wurde mir klar, dass dieses Fotoshooting für die kleinen Mädchen bestimmt etwas ganz wichtiges und aufregendes gewesen sein muss. Vielleicht bilde ich mir das ein, aber als ich so in Lans bezauberndes kleines, feierlich und ernst blickendes Gesichtchen sah, kam es mir vor, als würde ich sie denken hören: "Hoffentlich gefalle ich den Leuten auch". Auch der bezaubernden kleinen Diana steht die Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Aber sie war da noch so winzig, dass sie sich wohl eher über die komischen Erwachsenen gewundert hat.

Natürlich haben wir schon seitenlange Briefe an die Kinder geschrieben und diese zusammen mit kleinen Willkommensgeschenken (bis 150 g pro Kind, verpackt in Gefrierbeutel) an die fünf Süßen auf den langen Weg geschickt. Nun warten wir gespannt auf Antwort. Die wird monatelang brauchen, bis wir sie in den Händen halten können...Erst geht die Post zum Plan-Büro in Hamburg, dann erst zum Bestimmungsort. Die genauen Adressen bekommen weder Pateneltern noch Patenkinder in die Hand. Wenn es so weit ist, werden wir diese Schätze gerne mit Euch teilen. Natürlich können wir nur darauf hoffen, dass unsere Patenkinder überhaupt Lust zum Schreiben haben. Falls nicht, tröstet uns der jährliche Bericht von Plan International mit einem aktuellen Foto. Wir werden auch dann weiter persönlichen Kontakt halten.

Übrigens: Viele Leute reagieren auf das Thema Patenschaften mit dem Spruch "Na ja, ich bezweifele, dass das Geld auch tatsächlich da ankommt!" Sorry, das ist FÜR UNS nur eine superbequeme, einfache Ausrede. Man kann sich informieren, um das Risiko zu minimieren und man muss auch nicht in jedem Fall die Geldbörse aufmachen, um anderen etwas Gutes zu tun! Aber wenn keiner handelt, wird sich auf dieser Welt nichts ändern. Ausbaden müssen das die Kinder -und die können sich nicht aussuchen, in welche Verhältnisse sie hineingeboren werden.

Kinder sind die Zukunft der Erde.