Kamelsafari in der Wueste von Jaisalmer In Jaisalmer, das ziemlich nahe an der Pakistanischen Grenze liegt, werden Kamelsafaris angeboten, die dem Besucher nicht nur einen unvergesslichen Ritt auf einem Kamel, sondern auch eindrueckliche Kontakte mit dem einheimischen Volk bieten. Ich habe mich fuer eine zweitaegige Tour entschieden, die uns in eine grosse Sandduene fuehrte, wo wir dann uebernachteten.So machten wir (ein Schotte, eine Amerikanerin und ich) uns per Jeep auf in die Wueste, wo wir dann mit den Kameltreibern und unseren Kamelen bekannt gemacht wurden. Mein Kamel hiess "Moru" und schien wenig beeindruckt von meinen ersten Annaehrungsversuchen wie Streicheln und Zureden -scheinbar ist es sich schon ziemlich daran gewoehnt irgendwelche Touristen durch die Wueste zu tragen und somit weder stoerrisch noch zickig (oder sagt man kamelig?). Aber da es mein erstes Mal auf einem Kamelbuckel war, dachte ich, dass ein bisschen Nettigkeit wohl nicht schaden konnte...
Es zeigte sich, dass sich meine Bemuehungen um die Freundschaft des grossen Tieres gelohnt hatten, denn das Kamel schien mir wohlgesinnt :-)
Auf unserem Kameltrip kamen wir bei einzelnen Siedlungen vorbei, die aus Lehmsteinen bestanden. Die Leute hier leben vom Ackerbau und von der Tierzucht und fuehren ein sehr einfaches Leben. Wie ueberall hier in der Wueste gibt es keine Elektrizitaet -da geht man schlafen, wenn's dunkel wird und steht beim ersten Hahnenschrei wieder auf! Leider koennen die Bauern hier jedoch nicht immer nur gut schlafen, denn wilde Tiere, die nachts ums Haus schleichen, machen es noetig, dass man oefters nach dem Vieh schauen muss.
Die angetroffenen Einheimischen waren sehr freundlich und wollten unbedingt fuer eine Foto posieren!
Wie in vorherigen Berichten schon erwaehnt, ist der muslimische Einfluss hier nahe der pakistanischen Grenze besonders stark spuerbar. Der Anteil der Muslims ist hier hoeher als anderswo in Indien. Die beiden Maenner in der Mitte sind Hindus und die beiden Auesseren sind Muslims.
...nun aber wieder zurueck zum Kameltrip!
Bei der Sandduene angekommen, wurden wir von einem Einheimischen begruesst. Obwohl er kein Wort Englisch sprach, ein Kommunizieren mit Worten also unmoeglich war, verstanden wir uns praechtig. Mit Handzeichen, Lachen und Augenzwinkern kann man sich manchmal auch ganz gut unterhalten. Dies beweist wieder einmal mehr, dass man sich oft auch ohne Worte versteht! Er wollte sich unbedingt meine Sonnenbrille aufsetzen und fuer eine Foto posieren...na gut, den Wunsch wollte ich ihm nicht ausschlagen ;-)
Am Abend brachte unser neuer Freund dann sein Tabula, ein gitarreaehnliches Saiteninstrument (nicht zu verwechesln mit Tabla, was eine indische Trommel ist) mit ans Lagerfeuer. So sassen wir also mit den Kameltreibern ums Feuer und horchten den fuer uns ungewohnten Klaengen. Natuerlich mussten wir auch vom mitgebrachten "Wuestenwhiskey" probieren. Obwohl die Kameltreiber Pakistanis, also Muslims waren, tranken sie kraeftig mit. Das Gesetz, das den Muslims den Alkoholkonsum verbietet, scheint hier in der Wueste nicht zu gelten!
So wurde bis in die fruehen Morgenstunden gesungen und gelacht. Schliesslich legten wir uns nieder und hoerten noch ab und zu das Heulen der herumstreunenen Tiere und schliefen dann schliesslich ein... Ich wuensche Euch alles Gute! Habt Ihr eigentlich immer noch Schnee in der Schweiz? ;-) Herzliche Gruesse
Andi
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