Dezember
Day 1:
Am ersten Tag haben wir mal die typische BKK Touritour gemacht und sind mit
dem Wassertaxi zum Golden Palace gefahren. Ich war schon nach 30 min in der
Hitze genervt, denn es war heiss wie sonst was und die
Schwitzsosse ist nur so gelaufen. Vom Golden Palace sind wir zum
Wat Poh Tempel mit dem groessten liegenden Buddha, ausserdem haben wir uns in
der
Wat Poh Traditional Thai Massage School durchkneten lassen was man sehr
empfehlen kann, sind
mit der Skytrain die ueber den Daechern von BKK faehrt zum Chatachuk
Wochenendmarkt, einem riesigen outdoor market
gefahren, war so riessig dass wir echt ueberwaeltigt waren und gar nicht
wussten was wir so kaufen sollten. Sind relativ schnell auch wieder
gegangen. In der Innenstadt von BKK haben wir es uns im
Siam Square Discovery Centre gut gehen lassen und im Gold Club Kino Tickets fuer Harry
Potter geholt. Im Gold Club kann man seinen riesigen Ledersitz zurueckklappen,
die Beine hochlegen, ausserdem bekommt man Getraenke, Snacks, Socken und eine
Decke. Ganz gemuetlich war's, und das alles fuer den Preis von umgerechnet A$15,
was das gleiche ist was wir in Mel fuer normale Kinositze bezahlen.
Meist faehrt man in BKK mit dem
Tuk Tuk durch die Gegend was zwar ziemlich billig dafuer aber auch
lebensgefaehrlich ist da die einen hoellischen speed drauf haben und wenn man an der
Ampel steht kriegt man echt 'ne Vergiftung da man so viele Abgase einatmen
muss.
Day 2:
Heute sind wir mit einem
Long tail Boot durch die Klongs (Nebenfluesse) von BKK getuckert wobei man ganz andere Eindruecke von
der Stadt und seinen aermeren Bewohnern bekommt. Teilweise sind die Haeuser so runtergekommen,
dass man sich fragt ob deren Holzstege
halten wenn man drauf laeuft oder ob die gleich zusamenkrachen.
Day 3:
Nachdem wir ein bisschen die Umgebung von BKK kennen lernen wollten aber uns
das mit oeffentlichen Verkehrsmitteln etwas ungewiss war haben wir uns
entschlossen einen
Minibusausflug nach Konchinburi, ca. 2 Std ausserhalb der Stadt zu machen. Dort
haben wir einen Kriegsfriedhof fuer Gefallene aus dem 2 WKr gesehen, ein
Kriegsmuseum das so durcheinander und ungeordnet war dass es schon fast wieder
genial war, sowie die Bruecke ueber den Fluss Kwai die von Gefangenen gebaut
worden ist. Dann ging's mit einem bamboo raft zum Mittagessen bevor wir zum
Hoehepunkt des Tages, dem Elefantenreiten gefahren sind. Nach so viel Aufregung
konnten wir uns dann die Fuesse in einem super genialen Wasserfall abkuehlen
bevor wir mit einer Thai Bahn noch eine spektakulaere Fahrt ueber atemberaubende
Schienen hingelegt haben.
Day 4:
Umzug ins Marriott Superhotel in der Innenstadt von BKK. Zur Rushhour am
morgen dauert das ewig bis man sich von einer Seite der Stadt auf die andere gekaempft hat. Aber zum
Glueck sind wir im klimatisierten Taxi und nicht im Tuk Tuk gefahren so dass
wir zumindest nicht von den Abgasen gestorben sind bei den vielen stop and
go's. Haben dann einen kleinen Kaufrausch im Shoppingcenter bekommen, ist ja
alles so guenstig hier.
Day 5:
Nach dem Fruehstueck Abflug nach Chennai, Indien
Im allgemeinen kann man sagen dass BKK ein guter Einstieg fuer Asienurlaube
ist. Auf der einen Seite gibt es viele westliche Kaufhaeuser wo man sich fast
wie zu Hause fuehlt, auf der anderen Seite gibt es viele Strassenhaendler,
Strassenkaufleute die einen als Touri nur so verfolgen und einem komisches Zeug
andrehen wollen und oeffentliche Toiletten wo sich einem der Hals umdreht. Nach
5 Tagen BKK dachten wir dass wir ziemlich gut geruestet sind fuer Indien; dass
es eigentlich nicht viel anders dort sein kann. Diese Einstellung haben wir aber
in dem Moment wo wir in Chennai am Flughafen angekommen sind sofort abgelegt.
Gegen Chennai und Indien im allgemeinen ist Bangkok naemlich super modern,
sauber, westlich und wenig chaotisch.
Paneer Butter Masala - 40 Rupees
Obligatorische Spende im Hindu Tempel - 100 Rupees
Nicht beim Autofahren die entgegenlaufenden Kuehe umfahren - priceless
Indien kann man eigentlich nur mit einem Wort beschreiben: WOW. Das Land hat
echt den WOW Factor fuer sich gepachtet. Das ist das erste Mal dass wir im
Urlaub einen Kulturschock bekommen haben und das nicht ohne Grund.
Am Flughafen in Chennai hat uns gleich unser Fahrer abgeholt den wir fuer 4 Tage
zum durch die Gegend fahren gebucht hatten. Leider hat sich herausgestellt dass
er nur 5 Worte Englisch gesprochen hat: Hotel, Restaurant, ATM, lunch und money;
und das war's dann auch schon. So mussten groessere Kommunikationen immer vom
Hotel personal gedolmetscht werden und unterwegs ging's dann so mit Haenden und
Fuessen. Sehr schade, denn wir haetten ihn gerne ueber Land und Leute
ausgequetscht.
Indien ist ein wirklich armes Land. Man hoert in den Medien immer nur davon dass
alles so fortschrittlich ist und es dort so viele IT Leute gibt, doch wenn man
auf dem Land ist dann leben etwa 65% der Leute in Lehmhuetten, Strassen sind
schlecht, die meisten Leute fahren mit rostigen Fahrraedern die schon 30 Jahre
oder mehr auf dem Buckel haben und wenn sie ein bisschen Geld haben dann fahren
sie Moped. Man sieht ziemlich oft dass Mann, Frau, 2 Kinder und eine Tasche auf
EINEM Moped fahren, oder bei Fahrraedern sitzt dann noch eine zweite Person auf
der Mittelstange. Ausserdem fahren die Leute hier ziemlich viel Bus. Es gibt
drei verschiedene Klassen von Bussen und die unterste ist echt wie Viehtransport.
Die Busse sind so alt und verrostet, da fragt man sich echt ob die nicht
auseinander fallen beim Fahren.
Und wie die hier fahren. Meine Guete. Noch schlimmer als die Thailaender und die
Malteser zusammen. Jeder ueberholt jeden, Strassenschilder gibt's fast keine,
die Strassen sind teilweise echt schlecht, und trotzdem fahren die mit einem
Affenzahn durch die Doerfer. Wenn man einen ueberholt dann hupt man hier, und
nachdem viele Leute viele Verkehrsmittel ueberholen ist das ein dauerhaftes
Hupkonzert dass einem echt die Ohren wehtun. Abenteuerlich ist das Autofahren
noch dazu. Erstaunlicherweise haben wir unsere Fahrten ohne Blechschaeden und
sonstige Schaeden ausser Herzkrampfschmerzen und Ohrweh ueberstanden. Hier mal
eine kleine Veranschaulichung wie so ein waghalsiges Ueberholmanoever ausschaut.
Wir fahren hinter einem alten Bus, unser Fahrer will rechts ueberholen (Linksverkehr
hier!), vom Gegenverkehr kommen uns 2 Fahrraeder und ein anderer Bus entgegen,
und vor dem Bus den wir ueberholen laeuft eine Kuh ganz gemuetlich ueber die
Strasse (kann auch mal mehrere Kuehe oder eine Horde Ziegen sein zur Abwechslung).
Wir ueberholen also trotzdem den Bus vor uns, schwenken ziemlich schnell danach
wieder nach links vor den Bus, fahren gerade noch um die Kuh herum denn die sind
ja heilig und finden uns dann wieder auf unserer Fahrbahn wieder. Alles heil.
Puuh. Und so geht das halt den ganzen Tag weiter in aehnlicher Form. Teilweise
ueberholt man dann Fahrraeder die Heu oder Holz hinten auf dem Gepaecktraeger
geladen haben oder Frauen die Wasser oder Heu auf dem Kopf tragen. Zumindest
kann ich berichten dass wir wundersamerweise niemanden getoetet haben.
Die Leute hier sind teilweise so arm dass sie nicht mehr besitzen als das was
sie am Leibe tragen. Dennoch ist es erstaunlich dass besonders die Frauen immer
sauber und nett in ihren Sari's ausschauen. Man fragt sich dann wo sie die
waschen denn oft ist entweder kein Fluss in der Naehe oder er ist so dreckig
dass man da sicher nichts sauber kriegt und Waschmaschinenanschluss hat's
definitiv nicht in den Lehmhuetten, da hat's wahrscheinlich noch nicht mal
sanitaere Einrichtungen. Toiletten sind hier ein anderes Thema mit dem ich mich
nicht so recht anfreunden konnte. Indische Toiletten sind wie in Thailand im
Boden eingelassen, also praktisch nur so ein Loch im Boden, ohne Klospuelung
versteht sich. Da steht dann meist ein Eimer mit Wasser neben dran wo man dann
nachgiesst. Die ersten
paar Tage hatte ich immense Treffschwierigkeiten mit den bescheuerten Toiletten
bis ich dann besser wurde. Zum Glueck sind wir immer in Top Hotels abgestiegen
wo es westliche saubere Toiletten hatte.
Das Highlight und der eigentliche Grund warum wir nach Indien geflogen sind war die Hindu Hochzeit meiner Freundin Nina aus SF. Ihre Eltern sind urspruenglich aus Chennai, leben jetzt aber auch in SF. Es war der Wunsch ihrer Oma gewesen dass die Enkeltochter doch traditionell in Indien heiraten sollte. Also sind der Braeutigam (aus SF) und seine Eltern und Schwester (aus Hawaii) auch dorthin geflogen um mitzufeiern. Auf den Bildern koennt ihr sehen wie so eine Hindu Hochzeit gefeiert wird.
Das Fazit von diesem Urlaub ist definitiv dass es uns im Westen super gut geht, dass wir viel zu viel meckern ueber Sachen die eigentlich belanglos sind und dass man froh sein kann dass wir so ein schoenes Dach ueber dem Kopf haben, jeden Tag Essen kaufen koennen bei dem man nicht Angst haben muss dass es verseucht ist und uns eigentlich alles leisten koennen was wir wollen.
Nach den Eindruecken von Indien haben wir beschlossen dass wir eigentlich alles im Ueberfluss haben und dass riesige Weihnachtsgeschenke wie man sie sonst so kauft echt nicht noetig sind. Diese ganze Rennerei und Kauferei und Hektik die man sonst immer vor Weihnachten hat macht echt keinen Sinn. Daher haben wir (bzw. ich als ich mal wieder in eine 'geniales' Indisches Klohaus mit geschlossener Nase und gerunzelter Stirn getreten bin) beschlossen dass wir mal nur kleine Geschenke kaufen und dafuer mit unserem Geld was besseres machen.
Fotos von Bangkok und Indien koennt ihr unter dem folgenden link anschauen. Einfach auf "View Fotos without signing in" klicken, dann muesst ihr euch nicht registern.