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AussieAdventures 2006 - Dezember                                   

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64 Millionen Schafe und 4 Millionen Menschen - That's New Zealand

Vom 25 Nov - 10 Dec hatten wir endlich Urlaub; ich glaube wir hatten Urlaub noch nie so noetig wie dieses Jahr. Die letzten Monate waren doch recht zum Haare rausreissen und ich glaube (nicht weitersagen ;-) ) Martin hat sogar die ersten grauen Haare bekommen.

Jedenfalls stand erstmal Urlaub vor der Tuere. Wir sind von Melbourne ueber Christchurch nach Queenstown (NZ) geflogen. Der Inlandsflug von Christchurch nach Queenstown war besonders interessant denn es war wie beim Busfahren. Wir sind aus dem ersten Flug ausgestiegen, man konnte sogar aus dem Terminal rausgehen ins Freie wo die Autos fahren, dann direkt OHNE irgendwelches screening, Kontrollen, etc. ans neue Gate gehen und wieder OHNE Passkontrolle oder Boardingpasskontrolle ins 2. Flugzeug einsteigen. Also vor Terroranschlaegen oder so haben die Kiwis ueberhaupt keine Angst. Wie Busfahren eben.

Queenstown ist eine super Stadt, eine kleine gemuetliche Stadt wo man aber sehr viel unternehmen kann. Ist angeblich das Adventurecapital of NZ. Man kann dort Bungeespringen, Speedboatfahren, Lord of the Rings Tours machen, Jeep Tours, alles was schoen viel Geld kostet und nach Abenteuer riecht. Fuer organisierte Touren ziehen die Kiwis einem echt das Geld aus der Nase; alles ist etwa dreimal so teuer wie in Australien. Trotzdem haben wir eine Tagestour Jetboating and Kajaking gemacht die auch nur schlappe $250 pro Person gekostet hat, aber was solls. Wir sind mit dem Jetboat auf einem Fluss ca. 30km gefahren und haben dann unsere Kajaks aufgepumpt, die waren naemlich ganz klein zusammengerollt, um dann wieder zurueckzupaddeln. Wenn Martin mal ein bisschen besser gelenkt haette dann haette das auch richtig Spass gemacht aber um mich zu aergern hat der immer gelenkt wo er hinwollte und nicht wo man logischerweise hinfahren sollte. Hab's aber ueberlebt.

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Milford Track

Nach einem Erholungstag ging's dann auch los zum Highlight unseres Urlaubs: Dem Milford Track. Der Milford Track ist der angeblich schoenste Hiking Trek der Welt, 5 Tage lang, 55km, und den wollten wir uns nicht entgehen lassen. Es gibt 2 Moeglichkeiten dort zu wandern. Entweder man holt sich als einer von 40 Leuten die maximal pro Tag loslaufen duerfen ein permit und organisiert und schleppt von Schlafsack bis Essen und Wasser alles selbst, wo man 5 Tage nicht duschen kann und wenn man unterwegs nass wird dann traegt man die nassen Klamotten fuer die naechsten 5 Tage.

Oder man nimmt die bequemere gefuehrte Variante und holt seine American Express Karte raus und bucht die Luxusvariante wo man in Lodges uebernachtet, morgens Eier und Speck zum Fruehstueck gebrutzelt bekommt, mittags ein lunchpaket mitkriegt, abends ein 3-Gaenge Menue serviert kriegt und sich nachts in warme trockene Betten kuscheln kann. Ach und ich habe beinahe das Wichtigste vergessen zu erwaehnen: es gibt einen Trockenraum fuer nasse Klamotten die man unterwegs kriegen koennte und heisse Duschen.

Am 28.11 ging's dann los mit dem Bus von Queenstown nach Te Anau, ca. 1.5 Std Fahrt, wo wir unsere 36 neuen Wanderfreunde und 4 Hiking Guides kennengelernt haben. Von dort sind wir 1 Std mit dem Boot bis nach Te Anau Downs gefahren und dann noch 1km bis zu unserer ersten Lodge gelaufen. Am Abend haben wir noch einen Naturewalk gemacht wo uns die Guides erklaert haben welche Tiere und Pflanzen wir so in den naechsten Tagen sehen werden. NZ hat nicht wirklich viele Tiere, ausser Schafen, aber die sieht man in der Einoede von Milford nicht wirklich. Zumindest gibt es keine gefaehrlichen Schlangen und Spinnen wie in AUS.

Am naechsten Morgen hat uns der Regen und die Kaelte geweckt, klasse war's aus dem Fenster zu schauen und zu wissen dass man 30 min spaeter loslaufen musste ob man wollte oder nicht. Es hat so ziemlich den ganzen Tag geregnet, nach 1 Std waren Martin's Schuhe nass, meine haben es fast 2 Std ausgehalten dann waren die auch ziemlich versifft. Die Wanderung am ersten Tag war 16km lang, also ca 4-6 Std laufen. Durch den vielen Regen sind die Fluesse angeschwollen und wo sonst Laufwege sind war halt irgendwann nur noch Wasser. So haben unsere Knie einige male mit Wasser Bekanntschaft geschlossen. Bei uns ging's noch da wir relativ flott gewandert sind, einige unserer Wandergenossen waren sehr viel langsamer und kleiner und als die am spaeten Nachmittag an die Flussueberquerungen kamen waren die nicht nur bis zum Knie im Wasser wie wir sondern bis zur Huefte. Ich kann gar nicht beschreiben wie toll sich die Dusche angefuehlt hat nach so einem Tag im Regen. Die Dusche auf der Pompolona Lodge an diesem Abend war mit Abstand die beste die ich je hatte. Innerhalb von kuerzester Zeit waren auch unsere Wanderklamotten im Heizraum wieder getrocknet.

Nach einer regenreichen Nacht sind wir in unsere immer noch klammen Wanderschuhe gestiegen um heute ueber den McKinnon Pass zu wandern (14km lang, 800m hoch, dann 1000m runter in 3.5km). (Die armen "Freedom Walkers" so wie die Alleinwanderer genannt wurden hatten leider immer noch ihre nassen Sachen von gestern an. So ein Pech aber auch.) Nicht dass wir etwa schadenfroh waren, aber froh waren wir doch in unseren trockenen Sachen zu sein. Geschneit hat's auf dem Weg zum McKinnon Pass ohne Ende. Normalerweise soll man von dort einen super Aussichtsblick haben, leider haben wir nicht viel mehr als die Hand vor unseren Augen gesehen. Beim runtergehen haben meine Knie mal wieder den Geist aufgegeben, so dass ich den Abend in der Lodge mit 2 riesigen Eisbeuteln auf meinen Knien verbracht habe.

Am darauffolgenden Tag hatten wir einen halbmarathon vor uns. 21km, relativ gerade Strecke, nur ein bisschen auf und ab aber dafuer war's halt doch recht weit. Soviel sind wir noch nie an einem Tag gelaufen und die Tatsache dass meine Knie immer noch ziemlich wacklig waren und bei jedem Schritt weh taten hat auch nicht gerade geholfen. So sind wir dann mehr oder weniger schnell vorwaertsgekommen. Dafuer war das Wetter traumhaft. Eigentlich sollten wir an diesem Tag durch das regenreichste Gebiet von SuedNZ laufen, doch wir hatten Glueck und strahlenden Sonnenschein. Zum Abschluss haben wir dann eine Schiffstour auf dem Milford Sound, einem Fjord das von Gletschern gebildet wurde, gemacht.

 

Camping

Nach dem Wandern zurueck in Queenstown haben wir unseren kleinen Campervan abgeholt. Die naechsten 5 Tage sind wir mit dem von Queenstown ueber Christchurch und Akaroa nach Hanmer Springs und dann wieder nach Christchurch gefahren. Das war unsere erste Tour mit Campervan und es hat sich als sehr genial herausgestellt da wir einfach fahren konnten wohin wir wollten ohne uns gross um Unterkunft kuemmern zu muessen. NZ hat auch in jedem noch so winzigen Oertchen einen Campground so dass man nachts bequem ueberall parken kann.

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Port Stephens ( ENDLICH SONNE! )

Um wenigstens noch ein bisschen Sonne zu tanken und Strandurlaub zu haben sind wir von Christchurch nach Sydney geflogen, haben uns dort einen Wagen ausgeliehen und sind 2.5 Std noerdlich an die Sydney beaches von Port Stephens gefahren. Dort hatten wir ein Safarizelt gemietet was auch sehr komfortabel war denn wir hatten sogar unsere eigene Toilette und Dusche im Zelt. Luxus pur! Port Stephens ist fuer seine Delphine und seine Sandduenen bekannt. Jedes Jahr werden einige Meter feinsten Sand am Ufer abgelagert so dass die Leute dort gar nicht mehr wissen wohin mit dem ganzen Sand. So wird der Sand eben nach Hawaii exportiert da es dort keinen eigenen gibt. Ist nicht gelogen, hat uns der Tourguide erzaehlt mit dem wir eine 4WD Jeep Sandduenen Safari gemacht haben.

 

Mr. Cutieboy

Zum Abschluss unseres Urlaubs sind wir nach Sydney zurueckgefahren um Mr. Robbie Williams himself traellern zu hoeren. Wir haben von unseren Sydney Freunden Timo und Katharina Karten besorgt bekommen, Stehplaetze. Erst war ich ziemlich geschockt da ich seit Bon Jovi 1992 keine Stehplatzkarten mehr hatte, meine Rippen tun mir jetzt noch weh wenn ich an das Gequetsche von damals denke. Bei Robbie ging das aber alles recht gesittet zu. Ist ja schon eine Schnecke zum Anschauen der Gute, und das bisschen rauchen auf der Buehne haben wir ihm auch locker verziehen. Er musste ja eine Strafe zahlen fuer Rauchen in der Oeffentlichkeit wo es fuer Normalsterbliche nicht erlaubt ist, doch der Premier hat das fuer ihn bezahlt. Auch gut.

Falls ihr euch alle unsere 200+ Fotos anschauen moechtet, koennt ihr das ueber diesen link tun.

 

Ho, Ho, Ho(t) in Down Under

Es ist ja schon bis nach Deutschland durchgedrungen dass es in Australien ziemlich brennt. In Victoria, dem Staat wo wir leben ist es besonders schlimm. Seit Jahren hat es nicht mehr genug geregnet so dass es nicht genug Wasser gibt fuer Landwirtschaft, etc. Alle paar Wochen werden die Wassersparmassnahmen verstaerkt, momentan sind wir auf Wassersparstufe 2 was soviel heisst wie 3 min Dusche, Autowaschen nur mit Eimer, kein Gartengiessen, keine oeffentlichen Gruenanlagen giessen. Eine Stadt ca. 50km von uns weg ist schon auf Stufe 4 was soviel heisst wie kein Fensterputzen, auch nicht mit Eimer. Ist schon erschreckend wie einem das Angst einjagen kann. Wir sind mittlerweile auch sehr sparsam geworden und ueberlegen ob wir das Geschirr vor der Spuelmaschine noch abbrausen sollen oder nicht. Unsere Balkonkraeutertoepfe muessen auch etwas mehr dursten als sonst denn gegossen werden sie nur jeden zweiten Tag (das liegt aber auch eher daran dass wir sie meist vergessen...).

Durch den wenigen Regen ist die Gegend halt ziemlich trocken und brennt leicht. Man darf schon seit langem keine oeffentlichen Feuer mehr machen, trotzdem gibt es immer irgendwelche Deppen die halt ihre Zigaretten nicht bis zum naechsten Muell tragen und einfach in die Pampa schmeissen und am naechsten Tag steht dann halt der ganze Wald unter Brand.

Feuer entsteht aber meist durch die Sonneneinstrahlung wenn es heiss ist. Wir haben hier den angeblich heissesten Dezember seit ewigen Zeiten, wir hatten schon ein paar Mal 38/39 Grad was sonst eher im Jan/Feb vorkommt. Das naeheste Feuer ist noch ca. 150 km weg von Melbourne City, doch wenn der Wind unguenstig blaesst dann kriegen wir die ganzen Rauchwolken ab. Es gab schon 2 Tage in der letzten Woche wo man sich nicht im Freien aufhalten konnte da alles total rauchig war. Sogar wenn man die Fenster zugemacht hat ist der Rauch in die Wohnung gekommen. Sobald der Wind dreht dann ist der Gestank allerdings auch schnell wieder weg.

 

 

© 2006 by Kerstin + Martin