Camping- und Bergurlaub in Andorra 2002


Im Sommer 2002 waren wir (2 Erwachsene, 3 Kinder) eine knappe Woche (14.8. - 20.8.) in Andorra. Ich möchte hier einige Informationen rüberbringen für Leute, die ähnliches vorhaben und nicht nur auf die vielen schönen Prospekte vertrauen wollen.

Camping

Unsere erste Station war der Zeltplatz Xixerella (sprich Schischerella), der sehr schön und ruhig auf ca, 1300 m Höhe im Tal des Riu de Pal zwischen den Dörfern Erst und Pal gelegen ist und den ich empfehlen kann. Allerdings stand unser Zelt auf einem Stellplatz, der erst so ab 10 Uhr von der Sonne beschienen wurde - bis dahin war es recht frisch. Pro Nacht zahlten wir für den Stellplatz + 1 Auto + 1 Zelt + 2 Erwachsene + 3 Kinder 22,20 € Gebühr. Ein Restaurant und ein kleines Lebensmittelgeschäft (frisches Baguette am Morgen) sind vorhanden, ansonsten fährt man zum Einkaufen besser ca. 3 km bis nach la Massana in den Supermarkt. Schön vor allem für die Kinder ist das Schwimmbecken mit Liegewiese. Die Sanitäranlagen sind sauber. An der Rezeption kommt man mit Englisch oder Französisch (natürlich auch mit Spanisch oder Katalanisch) weiter.

Noch ein Satz zum Wetter : abgesehen vom Anreisetag hatten wir täglich ein Gewitter, teils schon so gegen 14 Uhr, manchmal später, manchmal am Abend oder in der Nacht.

Bergtouren

Tour 1 : Tagesausflug auf den Pic de Casamanya (2740 m) ab Coll d'Ordino (1983 m)
Die angegeben Gehzeit soll 2 1/2 Stunden betragen, ich selbst bin (allein, d.h. ohne Frau und Kinder) in 58 Minuten raufgelaufen. Für den Zwischenabstieg in eine Scharte und Wiederaufstieg auf den Nordgipfel (2752 m) benötigte ich ca. 12 Minuten. Der Weg ist mit gelben Punkten markiert und wird so häufig begangen, dass man sich einfach nicht verlaufen kann.

Tour 2 : Tagesausflug zum Refugi de Sorteny (1969 m) von xxx (1111 m) aus
Mit Kindern benötigten wir eine gute halbe Stunde für den Aufstieg zu der nicht bewirtschafteten Hütte. Sehr leichte und kurze Wanderung.

Tour 3 : Zum Refugi Coma Pedrosa (2260 m) und auf den Pic de Coma Pedrosa (2939 m)
Der Aufstieg beginnt am Ortsende von Arinsal. Vor dem ersten Tunnel befindet sich links ein Parkplatz mit einer Wandertafel, auf der die Hütten und Wege der Umgebung eingezeichnet sind. Als Gehzeit werden 2 1/2 Stunden angegeben, und diese Zeit haben wir auch benötigt. Der Weg führt zunächst durch den Tunnel hindurch und ist gut markiert (weiß-rote Markierung des GR 11), nie schwierig und nicht zu verfehlen. Die Hütte ist erst sehr spät zu sehen. Als wir oben ankamen machten gerade 3 Trial-Motorradfahrer Pause. Für die Besteigung des Pic de Coma Pedrosa am nächsten Tag benötigten meine beiden älteren Töchter (11 bzw. 7 1/2 Jahre) und ich ca. 2 1/2 Stunden. Wir folgten erst der bekannten Markierung weiß-rot bis hinauf zu dem sehr schön gelegenen See Estany Negre (ca. 2627 m). Man steigt zunächst an einem kleinen Seechen vorbei und biegt unmittelbar vor Erreichen des Estany Negre rechts ab, einer Markierung "gelber Punkt" folgend. Der Pfad ist recht dünn, daher schafften wir es schon bald, ihn zu verlieren. Da wir auch keine gelben Punkte mehr sahen stiegen wir nach Gefühl in Richtung Gipfel auf. Dieser ist schon lange sichtbar. Unser Anstieg war niemals schwer oder ausgesetzt, eher mühsam, weil der Hang meist mit Geröll bedeckt ist. Unmittelbar vor Erreichen des Gipfels trafen wir unseren gelben Punkt wieder. Für den Abstieg wählten wir eine Trittspur, die hinunter führte in die Scharte Collada del Forat dels Malhiverns (2823 m), Gehzeit ca. 15 Minuten. Dort angekommen stiegen wir links in Richtung See ab und erreichten nach wenigen Minuten die bekannte Markierung weiß-rot. Dann ging es links am See vorbei und auf der Aufstiegsroute zurück zur Hütte.

Refugi de Sorteny

Pic de Coma Pedrosa

Hütten

Bis auf das Refugi Coma Pedrosa sind alle Hütten nicht bewirtschaftet und nicht bewartet. Das Refugi Refugi de Sorteny (1969 m) sieht innen wie folgt aus : ein großer, trotz Fenstern relativ dunkler Raum. In einer Ecke befindet sich ein offener Kamin. An den Wänden stehen eiserne, ungefederte Bettgestelle (Stockbetten). In der Mitte des Raumes stehen 2 eiserne Tische mit je 2 eisernen Sitzbänken ohne Lehne. An der Türe zum Klo (ich habe nicht reingeschaut) klebte ein Zettel mit dem Hinweis, dass der Klo kaputt sei. Trinkwasser gibt es vor der Hütte an einem Brunnen. Ich konnte keinen Hinweis darauf finden, dass die Nächtigung kostenpflichtig ist. Wer eine Übernachtung einplant sollte nicht auf Kocher, Isomatte und Schlafsack verzichten. Apropos Verzicht : wir sahen auch einen Bergsteiger, der Pickel und Steigeisen an seinem Rucksack befestigt hatte und brav zur Hütte trug. Ist er verliebt in sein Eisenzeug ? Ab-so-lut überflüssig im August.

Das Refugi Coma Pedrosa (2260 m) ist im Sommer (Anfang Mai bis Ende September) bewirtschaftet und besitzt einen kleinen Winterraum, der allerdings zur Zeit unseres Besuches abgeschlossen war. Im Erdgeschoß befindet sich ein großer Gastraum mit Holztischen und Holzbänken. Dazu kommen noch die Rezeption und die Küche der Bewirtschafter. Eine Treppe führt vom Gastraum in das Obergeschoß. Über einen Flur (2 Regale mit Decken) gelangt man in die zwei Schlafräume. In jedem stehen je ca. 15 eiserne Bettgestelle (Stockbetten) mit Matratzen. Eine zweite Treppe führt vom Gastraum aus in das Untergeschoß. Dort befinden sich u.a. Duschen, Toiletten und Waschräume, alles sauber. Eine Übernachtung kostet für AV-Mitglieder 5,50 €, ansonsten 7,00 €. Weitere Preise : duschen kostet 3,00 €, 1 Dose Fanta/Cola 0,33 kostet 2 €, 1 Dose Bier 0,33 kostet 2,50 €, ein Kaffee kostet 1,50 €, 1 heiße Schokolade kostet 1,50 €, ein Frühstück kostet 5,50 €, 1 Menü (Suppe, Hauptgericht, Nachtisch, dazu Brot und etwas Rotwein) kostet 11,50 €. Selbstverständlich darf man auch selbst mitgebrachtes Essen verzehren. Den Abfall kann man dalassen, es gibt genügend Mülleimer im Gastraum. Was es nicht gibt : Hüttenfahne, Biertische und Sonnenschirme mit Bierwerbung vor der Hütte, Tischdecken, Speisekarten, Pfeffer- und Salzstreuer auf den Tischen im Gastraum. Leider auch keinen Hüttenstempel und keine Hüttenpostkarte.

Preise

Ich empfehle, mit dem vorletzten Tropfen Sprit anzukommen, weil der in Andorra saugünstig ist : ca. 0,72 bis 0,78 € je Liter 95 Oktan Benzin. Das 98 Oktan Benzin ist etwas teurer, Diesel ist billiger.

Raucher aufgepaßt : die Stange Marlboro kostet schlappe 16 € (in fast allen Supermärkten zu kriegen), ähnlich günstig sind andere Marken. Bei den Preisen für Spirituosen kenne ich mich zwar nicht aus, aber aus dem Angebot zu schließen dürften die Preise ähnlich wie bei den Zigaretten niedriger sein als außerhalb Andorras.

Literatur, Karten

In einem Schreibwarengeschäft in la Massana kaufte ich für ca. 10 € eine Wanderkarte im Maßstab 1:40000 von Andorra. Dazu gehört auch ein wenig brauchbares Begleitheftchen. Die ISBN-Nummer lautet : 84-8090-024-5 Hier die Internet-Adresse des Verlages EDITORIAL ALPINA

weiterführende Links

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Andorra Online (Spanisch, Katalanisch, Französisch) in diesem Fenster öffnen
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