Löwen
Brüllen:
Das mächtige
Löwengebrüll ist mit dem Vogelgesang zu vergleichen: Beide sollen
andere Männchen vom Brutrevier (beziehungsweise von der Weibchengruppe)
abhalten. Auch wohlgenährte Zoolöwen brüllen in ihrem Käfig.
Das tun sie selbst dann, wenn weder Beutetiere zu jagen noch andere Männchen
abzuschrecken sind. Das Brüllen scheint einfach so aus ihnen herauszukommen-
es ist ein angeborenes Verhalten.
Kämpfen:
Wenn männliche
Löwen miteinander streiten, tun sie das in erster Linie um Weibchen.
Der meistens etwas jüngere Herausforderer versucht den alten Chef
einer Löwengruppe zu enttrohnen, um dann sein Rudel zu übernehmen.
In der Regel zieht der Schwächere der streitenden rechtzeitig ab,
so dass er vielleicht nur ein paar Haare aus seiner schützenden Löwenmähne
lassen muss. Weil Löwen mit tödlichen Waffen ausgerüstet
sind (scharfe Krallen
und kräftiges
Gebiss), kann der Streit für den Unterlegenen mit dem Tod enden. Es
kommt vor, dass sich zwei Löwenbrüder zusammen tun. Zu zweit
fällt es ihnen leichter einen Rudelführer zu entmachten und dann
später die übernommene Weibchengruppe samt ihrem Jagdgebiet gegen
andere Löwen zu verteidigen.
Die eigenen
Gene vererben:
Das scheint
der vorherrschende Trieb eines jeden heranwachsenden, gesunden Löwenmannes
zu sein. Sobald er sich stark genug fühlt, versucht er eine Löwengruppe
zu erobern. Wenn es dem Eroberer gelingt, den herrschenden Löwenmann
und allenfalls die halberwachsenen Jünglinge zu verjagen, kommen die
Löwenbabys dran, die er nach Möglichkeit tötet, denn diese
tragen die Erbanlagen eines anderen Löwenmannes in sich. Wenn so die
Weibchen ihre Kinder vorzeitig verlieren, werden sie früher als sonst
wieder brünstig und der neue Herrscher kann mit ihnen eigene Nachkommen
zeugen. Dass die Löwendame paarungswillig ist, kann er am Geruch ihres
Urins feststellen. Zu seinen eigenen Kindern wird er ein sanfter und
geduldiger Vater sein.
Zärtlich
sein:
Löwinnen
einer Gruppe sind untereinander verwandt. Die Mütter, Tanten und Grossmütter
sind zu ihren Kindern, Nichten, Neffen und Grosskindern usw. ausgesprochen
zärtlich. Wenn die Mutter einen Säugling vom einen Versteck ins
andere transportiert, packt sie ihn jeweils am Genick. Beim Genickbiss
hört das Löwenbaby augenblicklich auf zu zappeln. Das ist bei
allen Katzen so. Wahrscheinlich soll dieses Verhalten verhindern, dass
die zugreifenden Kiefer reflexartig zuschnappen.
Ruhen:
Auch Löwen
gähnen, wenn sie müde sind. Und das sind sie oft. Von 24 Stunden
sind die Grosskatzen nur 2 Stunden wirklich aktiv. Wie fast alle Tiere,
so sind auch Löwen grundsätzlich darauf bedacht, sich nicht unnötigerweise
anzustrengen. Das spart Energie.
Gruss an den
Löwen! |