Wenn Ich Jemals ein/e Anime Held/in werde...

Original von Issendai @ issendai.com
Übersetzt von Ulf Böhnke

Ich denke daran, dass Schwerter besser sind als Schusswaffen und Bikinis besser als Rüstungen; und wenn meine Feinde kichernd auf den Boden fallen beim Anblick eines Bikinitragenden Kriegers, der mit einem Katana auf sie zustürmt, hilft mir das auch.

Ich entwickele eine nicht mit Kämpfen zusammenhängende Fähigkeit, so dass ich, wenn der Krieg, für dessen Ende ich so hart gearbeitet habe, endlich vorbei ist, nicht arbeitslos bin. Im übrigen finden Frauen es bezaubernd, wenn ein Mann nähen kann.

Wenn ich nach dem Krieg keine Beschäftigung finde, gehe ich nicht auf die Seite des Bösen, nur weil das die einzigen sind, die noch meine Fähigkeiten brauchen. Berufsschule ist langweilig und peinlich, aber nicht so peinlich wie gegen all meine alten Verbündeten kämpfen zu müssen.

Mann-Gegen-Mann-Kämpfe sind für Waschlappen, die nie gelernt haben Schulhofspott zu ignorieren. Es braucht einen echten Mann, um Schreie von „Sechs gegen Einen ist nicht ehrenhaft!“ zu ignorieren.

Ich versuche nicht einen Mecha zu bedienen, bis ich die vollständigen technischen Angaben gelesen und eine unterzeichnete eidesstattliche Erklärung habe, dass der Selbstzerstörungsknopf arbeitet.

Ich mache mir keine Sorgen wegen Schäden an meinem Mecha. Unschlagbare Mechas werden Tag für Tag zerquetscht, aber die Techietypen sind so gut, dass er immer repariert ist, sobald ich ihn wieder brauche.

Gibt man einen Panzeranzug oder ein Kampfkostüm mit hohen Absätzen an mich aus, lasse ich das auf der Stelle umändern. Also wirklich Leute, habt ihr keinen Gefühl für Stil?

Wenn ich fliegen kann, behalte ich das die ganze Zeit im Kopf und verschwende keine Zeit für Verfolgungsszenen.

Wenn ich die Möglichkeit habe, einen Partner zu wählen, nehme ich nicht den niedlichsten, nutzlosesten Kawaiiko der Besetzung. Ich nehme den Schurken.

Ich merke mir, dass ein Kampf die am zweitlängsten bestehende Art von Vertrag ist, die dem Animeversum bekannt ist. Wenn ich verliere, taucht der Spinner bei jeder Gelegenheit auf und verspottet mich; wenn ich gewinne, folgt er mir überall hin und verlangt eine Revanche. Oder noch schlimmer, er schließt sich mir an.

Ich merke mir auch, dass ein Rendezvous die am längsten bestehende Art von Vertrag ist, die dem Animeversum bekannt ist.

Wenn sich ein Bewunderer weigert zu verstehen, dass ich nicht mit ihm ausgehen will, werde ich ihn nicht bekämpfen oder mich mit verschlagenen Irreführungen beschäftigen, um von ihm weg zu kommen. Ich gehe mit ihm zu einem Rendezvous und verbringe den Abend damit zuvorkommend in meiner Nase zu bohren.

Wenn ein zu-niedlich-zum-Leben Mädchen sich weigert zu verstehen, dass ich nicht mit ihr ausgehen will, werde ich keine verschlagenen Irreführungen ausbrüten, um von ihr weg zu kommen. Ich gehe mit ihr zu einem Rendezvous und versuche beim ersten möglichen Augenblick meine Hand unter ihre Bluse zu schieben.

Aber bevor ich das mache, kläre ich meine Pläne mit ihrem Bruder, geheimen Bewunderer oder jedem anderen der mich wahrscheinlich dafür zerstampfen will, dass ich mit ihr Hentai bin.

Und wenn der Versuch einen Freischein zu ergattern, sie nicht dazu bringt, schreiend vor mir weg zu laufen, nun, ich habe jetzt eine niedliche Freundin, die nichts dagegen hat, wenn ich versuche einen Freischein zu ergattern. Die Dinge könnten schlimmer sein.

Wenn mein weiser alter Jiichan oder Baasan mir erzählt, dass der/die Familienschrein/-wald/-brunnen/-höhle einen Dämonen einkerkert, glaube ich ihm. Tokio wurde oft genug von Kindern, die nicht ihren Großeltern glauben, in die Luft gejagt.

Wenn mein Name vermutlich Englisch (Deutsch oder eine andere Fremdsprache) sein soll, gehe ich sicher, dass das Englisch grammatikalisch stimmig ist und bei Englischsprechenden keinen Kicheranfall verursacht.

Wenn ich tropfenden oktopoiden Tentakeln gegenüberstehe, werde ich nicht schreien und zappeln. Ich werde Salz auf sie streuen.

Ich bin nicht überrascht, wenn die Person aus der Zukunft sich als mein Kind herausstellt. Natürlich ist es mein Kind. Wenn es das nicht wäre, wäre es nicht hier. Wichtiger ist, wer ist der andere Elternteil?

Ich verbringe etwas Zeit damit, meine Familiengeschichte zu lernen, weil es gut ist, im Voraus zu wissen, dass ich ein Außerirdischer/Nachkomme eines Gottes/Erbe eines Thrones/Teil eines Vertrages mit der Unterwelt bin... solche kleinen Dinge tauchen sicher auf und es ist nett, so etwas im Voraus zu wissen.

In der gleichen Spur, halte ich mich über alles auf dem laufenden, was meine Eltern sagen/mein Sensei sagt und luchse ihnen Dinge ab wie: "Hast du mich verheiratet als ich drei war?" "Habe ich eine geheime Schwäche?" "Bin ich adoptiert?" "Ist das wahr, was das nette außerirdische Mädchen über meine Abstammungslinie sagt?" und "Bist du dir sicher, dass es da nicht noch eine weitere ultimative Technik gibt, die ich lernen kann?"

Wenn ich einem besonders amüsanten oder kläglichen Schurken gegenüberstehe, widerstehe ich dem Drang ihn zu töten oder ihn sich mir anschließen zu lassen. Alles was das bringt ist, so den Weg freizumachen für einen neuen Schurken, der wahrscheinlich unendlich viel schlimmer ist.

Ich entwickele einen Plan, um diesen unvermeidlich randalierenden Liebesdreiecken zu entkommen. Es könnte mir etwas mit überdimensionalen Hämmern verbundenen Schmerz ersparen.

Wenn nervende Verlobte unvermeidlich sind, werde ich es so einrichten, dass ich nur Verlobte anziehe, denen es an meiner Stärke oder meinen Kräften mangelt. Wenn ich mich verliebe, werden meine Verlobten dann nicht fähig sein, mich oder meine Liebe zu stören.

Ich habe eine schauderhafte persönliche Eigenheit, die andere leiden lässt. Das hält mich aus dem „Pechvogel“-Figurengruppe, in der nette Leute stecken bleiben.

Ich werde Schurken des anderen Geschlechts nachstellen. Das wird ihn oder sie ablenken und ich könnte sogar einen weiteren Verbündeten erlangen. Beim zweitschlimmstmöglichen Ausgang, nun, er/sie wollte mich sowieso umbringen, richtig?

Ich merke mir, dass der schlimmstmögliche Ausgang ist, dass er/sie in der Gegend bleibt und einen weitere Seite zu dem Liebes(-geometrischen Körper) hinzufügt, in dem ich schon bin, also sollte ich mir das als letzte Zuflucht aufsparen. Gott weiß, dass ich, wenn es richtig läuft, bereits mit Verlobten überschwemmt bin.

Ich versuche mich nicht einmal, eine Laserwaffe zu kriegen. Wann war das letzte Mal, dass jemand nicht schon ein Energieschild hatte, um sie abzulenken?

Ich denke immer daran anzuklopfen und laut anzukünden, dass ich das Badezimmer betrete. Man kann gar nicht sagen, wie oft das die Dinge vereinfacht hätte.

Ich ducke mich und vermeide das große, schwere Objekt, das in meine Richtung kommt und sage dann, "Warte! Ich kann das erklären!"


Ich möchte den folgenden Absendern danken:

  • Jeremy Evans
  • Lily
  • Mike Taub (otakuloki @ aol.com)
  • MorganaAML
  • Noname Guzzetta (guzzetta @ execpc.com)
  • OnnaRanma (OnnaRanma2 @ aol.com)
  • Philip Nicholls
  • Slow Bob (slow_bob @ hotmail.com)

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