Ich bin tot - oder Umzug macht Spass
Sushi und Schnitzel a’la Portugiese
Es
ist jetzt der morgen nach unserem Umzug, also praktisch der 7. Maerz. Ich bin
heute morgen kaum aus dem Bett gekommen, irgendwie fuehle ich mich als haette
ich Triathlon wie eine Besessene trainiert. Der Grund dafuer ist, dass ich
gestern unfreiwilliges kostenloses Muckitraining bekommen habe. Da sollte ich
mich eigentlich freuen, mein Po ist schon ganz knackig, cool dass bei uns die
Bikinisaison bald anfaengt.
Bei
unserem Umzug ging irgendwie alles schief was nur so schief gehen kann. Erstmal
hat es geregnet. Es hat schon am Abend vorher angefangen und dann natuerlich,
wie sollte es auch anders sein, den ganzen Tag immer mal wieder geregnet.
Eigentlich hatten wie einen offenen Pick-up Truck gemietet (das macht man hier
so wenn man umzieht), haben uns dann aber zwecks der Wetterlage und meinem
Beteuern dass ich kein Wasserbett haben moechte, doch kurzfristig fuer eine
geschlossene Variante von Umzugswagen entschieden.
Eigentlich
wollten uns noch ein paar andere Leute mithelfen bei der Schlepperei. Doch dann
haben sich 2 auf Geschaeftsreise verdrueckt, der naechste konnte erst ab abends
6 Uhr, einer war super-krank, hat aber trotzdem tapfer geschleppt, eine hatte
ausgerechnet an dem Tag einen Arzttermin, den sie vergessen hatte, und ihr
Freund hatte am Tag vorher Bekanntschaft mit den Freunden und Helfern im
Blaulicht gemacht und daher kein Auto mehr. Kurz: Nach anfaenglichem Helfen von
einer kranken Halbleiche standen wir dann alleine mit unseren Kisten da. Ich
frag mich wer die gepackt hatte-die waren so schwer, dass wir sie fast nicht zu
zweit hochheben konnten. Man sollte eigentlich denken, dass wir nicht viel Zeug
haetten, aber der Umzug hat mich vom Gegenteiligen ueberzeugt. Als wir gerade am
Zusammenbrechen waren, kam dann Gott sei Dank noch der der erst ab 6 Uhr konnte
und wir haben zu dritt unsere Couch in den vierten Stock gewuchtet. Das
Miststueck hat naemlich um 10 cm nicht in den Aufzug reingepasst. Und unser
Treppenhaus ist ziemlich eng, so dass wir die Couch mit ausgestreckten Armen um
die Kurven heben mussten. Die Aktion hat uns dann echt noch den Rest gegeben.
Martin hatte aber trotzdem noch nicht genug bekommen an dem Tag, der Verrueckte
wollte unbedingt noch unsere komplette Einrichtung die wir vorher
auseinandergenommen hatten wieder zusammenschrauben. Hat er dann im Endeffekt
auch gemacht. Irgendwann konnte ich keinen Schraubenzieher mehr halten, da meine
Haende sich anfuehlten als haette ich den ganzen Tag kratzige Sachen ueber sie
hinweggezogen.
Gut
dass es IKEA gibt. Nachdem ich diesen Laden ja mittlerweile schon auswendig
kenne, habe ich meinem Freund mal wieder einen Besuch abgestattet. Als ich die
Woche vorher dort war (ich hab ja sonst nichts zu tun) hatten sie wie ueblich
mal wieder nicht das, was ich kaufen wollte. Aber IKEA Freunde sind ja geduldig
und warten gerne bis es endlich das zu kaufen gibt, was man moechte. Diesmal war
ich auch fuendig, und habe einiges zum guten Umsatz bei den Elchen beigetragen.
Falls es euch interessiert wie so ein Einkauf bei IKEA immer endet bei uns, dann
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Nachdem
wir ja diese Woche schon so fleissig waren, haben wir uns ein Wochenende in der
Hauptstadt von Kalifornien, Sacramento gegoennt. Dank Martin, dem Internetfreak,
hatten wir mal wieder ein super **** Hotel, Sheraton Grand. Falls ihr jemals
nach USA kommt solltet ihr eure Hotels auch ueber priceline.com buchen. Da kann
man die besten Hotels fuer einen Spottpreis bekommen (wenn man in Dollar
verdient).
In
Sacramento selbst ist eigentlich nicht viel los. Downtown sieht ziemlich
heruntergekommen aus und ist ewig langweilig. Aber wir haben eine Fuehrung im
State Capitol gemacht, dem Regierungsgebaeude, was ziemlich interessant war.
Ausserdem gibt es ein „Old Sacramento“, einen alten Stadtteil aus der Mitte
des 19. Jh. der noch gut erhalten ist und viele kleine alternative Shops und
Restaurants beherbergt. Sacramento hatte seine beste Zeit naemlich um 1850, als
in der Naehe das erste Gold gefunden wurde und die Goldsucher in Scharen in die
Stadt stroemten.
Sonntags
sind wir dann auf den Spuren der Goldsucher gefahren. Wenn man Sacramento
verlaesst und auf dem Highway 49 Richtung Sueden faehrt, dann kommt man an
vielen alten, aber gut erhaltenen Goldsucherstaedtchen vorbei. Wir sind auf
Entdeckungsfuehrung in einer richtigen Goldmine gegangen die sogar heute noch in
Betrieb ist. Unter tage war es ziemlich kalt und feucht, aber die Tour war sehr
nett und wir haben sogar noch echtes Gold am Felsen gesehen. Leider sind wir
immer noch nicht reicher geworden, denn wir durften keines mitnehmen.
Ich
kann gar nicht meine Freude ausdruecken die mich ueberfaellt, wenn ich nur daran
denke, dass ich mal wieder ein Jahr aelter bin. Nachdem mich jeder 2. schon
angesprochen hat mit dem Satz: „Na wie fuehlt man sich denn mit 24? Naechstes
Jahr hast du ja dann schon ein Vierteljahrhundert voll.“ Das ist ganz schoen
aufbauend. An meinem Geburtstag habe ich mich jedenfalls gefuehlt wie 30, doch
das fand Martin auch gar nicht lustig. Der Arme hat naemlich erst vor kurzem das
naechste magische Alter ueberschritten. Ich wollte nur sagen, dass ich noch ganz
gut in Form bin, keinen Stock zum Gehen brauche, und meine dritten Zaehne auch
im Schrank lassen kann. Von daher: Welcome 24!!!!
Praktischerweise
waren wir an meinem Geburtstag bei Celine, einer Freundin zu ihrer
Geburtstagsparty eingeladen. Sie hatte eine Woche vorher und hatte schlauerweise
ihre Party auf meinen Geb. gelegt. Doch was gibt es schoeneres als an seinem
Geburtstag mit allen Freunden zu feiern und man muss noch nicht mal einen
ausgeben? Cool, oder?
Falls
ihr scharf auf Partyfotos seid, bitte hier klicken
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Meine
eigene Fete gab es dann eine Woche spaeter, also praktisch am Sonntag, den 24.
Ich hatte mal wieder einen Brunch organisiert, was auch super angekommen ist.
Wir treffen uns naemlich ziemlich oft hier mit unseren Leuten zum Dinner, von
daher waren alle ganz begeistert mal ein deutsches Fruehstueck kennenzulernen.
Allerdings war es dann doch auf die amerikanischen Gegebenheiten etwas
zugeschnitten, sowas wie Weisswuerste und Brezen und Weissbier kann ich zwar
mittlerweile auftreiben, doch wenn ich das fuer eine ganze Partymannschaft
einkaufe, dann werde ich arm dabei. Vier kleine „white sausages“ (wer weiss
wie die schmecken?) kosten hier schlappe $7.49, von daher habe ich die dann doch
lieber von meiner Einkaufsliste gestrichen. Aber ich bin ganz gluecklich, denn
ich habe endlich nachdem ich jetzt doch fast ein Jahr gesucht habe einen
Supermarkt entdeckt der „richtigen“ Quark nach europaeischer Vorstellung
hat. Da kostet auch 1 pfund nur den „Spottpreis von $4.99“, was schon mal
eine Verbesserung zu dem ist was ich vorher kaufen musste, 250 gramm fuer $3.99.
Da ueberlegt man sich doch dreimal, ob man wirklich einen Kaesekuchen machen will
oder doch lieber auf kostenguenstige Blueberry-Muffins umsteigt.
Um
mal wieder an unserem Versprechen weiterzuarbeiten alle Restaurants unserer
Clique kennenzulernen, waren wir diesen Monat portugiesisch und japanisch essen.
Portugiesische Kueche ist sehr amerikanisch angehaucht. Die haben auch ein
Haufen Steaks und Kartoffeln, wobei die Steaks lang und sehr duenn sind und nicht wie
die Amerikanischen klein und dick. Mein neuester Favorit ist ja japanisch.
Nachdem ich mich bei dem ersten Genuss von Sushi (Mai 2001 in Muenchen) ja
beinahe der japanischen Kueche fuer immer abgewendet haette, kann man mich jetzt
fast nicht mehr davon wegbekommen. Es gibt auch ein Haufen anderes Zeug dort,
nicht nur Sushi. Je besser ich die japanische Sprache beherrsche, desto besser
scheint mir irgendwie auch das Essen zu schmecken. Ich war ganz stolz als ich
schon Guten Abend (oyasumi-nasai), auf Wiedersehen (Sayounara), Danke
(arigatou-gozaimasu), Guten Appetit (itadaki-masu), und die Rechnung bitte
(okanjyo-onegaishimasu) sagen konnte. Also falls wir mal nach Japan fahren, dann
werden wir zumindest nicht verhungern.