Sorrent 2006


Studienfahrt nach Italien, Sorrent.
Weiß jemand wo Sorrent liegt? Das ist in der Nähe von Neapel. Also wir konnten von unseren Bungalows aus Neapel sehen. Ziemlich weit unten also.
Hier mein Bericht, den ich über die Fahrt geschrieben habe.
Studienfahrt 2006 von Rheine bis nach Vico Equense

Begonnen hat alles in den späten Abendstunden des 21. Septembers 2006. An diesem Abend trafen sich insgesamt 65 Schüler und Lehrer, die gemeinsam die lange Fahrt bis hinunter nach Sorrent wagen wollten. Dies war die Studienfahrt der Schüler des Abijahrgangs vom Kopernikus Gymnasium. Alle, die keinen Englisch oder Sport Leistungskurs hatten, saßen bereits um 20:10 in den Bussen und kurze Zeit später begann die lange Reise der Schülerinnen und Schüler.
Die Fahrt war lang und sehr öde. Schon nach kurzer Zeit fingen viele an sich zu langweilen oder gar sich eine bequeme Position zu suchen, um Schlaf zu finden. Die Fahr würde noch lange genug andauern und Schlaf konnten alle sicherlich gut gebrauchen, denn in den nächste Tagen sollte Schlaf zu einer Luxus Ware werden. Außerdem wird Schlaf eh viel zu hoch bewertet.
Da hatte der Bus des Deutsch und Chemie LKs schon einen DVD Player und dann funktionierte dieser nicht einmal. Jedenfalls nahmen wir alle dies an, bis etwa nach neun Stunden die schweizerische Grenze erreicht wurde und somit auch ein Fahrerwechsel stattfand. Dieser Fahrer hieß Franz-Josef. Er hatte sich mit diesem Namen jedenfalls vorgestellt. Wie der erste Busfahrer hieß konnte keiner der Schüler sagen, da sie seinen Akzent, der entweder mexikanischer Herkunft oder türkischer Herkunft war, nicht verstehen konnten. Vielleicht auch besser so. Franz-Josef hingegen schaffte es den DVD Player ein zu schalten. Eigentlich ist dies auch gar nicht so schwer, wenn man die DVD in den DVD Player legt und nicht in den CD Player. Jedenfalls lief der Film um 4:53 in der Schweiz super. Abgesehen von der Tatsache, dass er auf Englisch war, da die Fernbedienung abhanden gekommen war. Doch besser einen Film sehen und die Langeweile vertreiben, als sich zu langweilen.

Während die Schüler darauf gewartet hatten, dass sie die Grenze passieren konnten, wurden einige Neuigkeiten ausgetauscht. Der Bus mit den restlichen Schülern hat erzählt, dass sie sehr wenig Beinfreiheit haben und dass es recht hell in ihrem Bus sei. Anscheinend brannte die ganze Zeit das Licht, was sie selber nicht ausschalten konnten. Ebenfalls sehr amüsant war die Tatsache, dass eben dieser Bus ein striktes Alkoholverbot von unserem Direktor auferlegt bekommen hat, während der andere Bus zusammen mit dem Stufenleiter einen HKT getrunken hatte. Alles in allem war dieser Bus also recht locker.
Gegen acht Uhr erfolgte eine weitere Pause auf einem Rasthof in der Schweiz. Nachdem sich alle ein wenig auf den Toiletten erfrischt hatten, denn so eine Nacht in Klamotten und im Bus zu verbringen ist nicht gerade sehr angenehm, und sich ein Frühstück gegönnt hatten wurden reichlich Fotos geschossen. Die Aussicht auf diesem Rastplatz war wirklich sehr angenehm. Die Umgebung ließ an alte Heidifilme erinnern. Gepaart mit der angenehmen frischen Luft war es eine sehr erholsame Pause.
Auffallend in der Schweiz sind die zahlreichen Tunnel gewesen. Es ging von einem Tunnel in den nächsten. An sich war dies sicherlich nicht weiter tragisch, nur konnte man wegen diesen Tunneln weder richtig lesen noch weiter schlafen, denn die Straßen waren recht holprig. Während der restlichen Fahrt wurden ein paar Filme angesehen, geplaudert oder geschlafen. Der Übergang von der Schweiz nach Italien verlief reibungslos. Die ersten Eindrücke von Italien glichen eher den ländlichen Regionen von Deutschland, aber nicht dem Italien, dass sich viele vorgestellt hatten. Sobald es allerdings in die Toskana ging konnten sich die Schüler an den zahlreichen Bergen ergötzen und ein paar Fotos schießen.
Nach etwa sechs stunden Verspätung kamen alle sicher in Rocca di Papa an, einer kleinen Absteige nicht weit von Rom entfernt, welche direkt an einem See lag. Abends konnte man nicht sehr viel erkennen außer den zahlreichen Lichtern. Dennoch war dies ein sehr angenehmer Ausblick.
Nachdem wir endlich nach einer vierundzwanzigstündigen Fahrt an unserem Ziel angekommen waren, waren alle ziemlich erschöpft und suchten sich schnell die Duschen. Nach so einer Fahrt war eine Dusche sicherlich ein willkommenes Geschenk. Anschließend fanden sich noch viele in dem kleinen Restaurant ein und genossen das Abendmahl. Viele der Schüler bestellten sich zu viert eine große Pizza für etwa zehn Euro. Ein Schnäppchen möchte man meinen, doch wenn m an bedenkt, dass man das Besteck und den Services mitbezahlen muss, dann summiert sich alles wieder. Dennoch war die Pizza wider erwartend sehr lecker, auch wenn der Boden recht dünn war, doch vielleicht musste genau so eine italienische Pizza schmecken?

Nach einer recht unruhigen aber doch erholsamen Nacht, einer ausgiebigen Dusche, einem kargen Mahl und einigen neuen Bekanntschaften von Ungeziefer, ging es weiter nach Rom. Die Fahrt nach Rom war recht amüsant, denn die Busfahrer hatten sich zweimal verfahren und einmal einen ziemlich langen Stau verursacht. Doch dass sie falsch gefahren sind war abzusehen, denn in Rom oder in Italien gibt es so keine genauen Verkehrsschilder, die einem sagen könnten wie weit eine Stadt noch entfernt ist. Ohne Navigationssystem wäre so eine Fahrt sicherlich nicht möglich gewesen.
In Rom angekommen wurden den Schülern zu einigen wichtigen Bauten kurze Vorträge gehalten. Das Kolosseum oder das Forum Romanum waren nur einige dieser jahrtausende alten Bauten, die besichtigt wurden. Rom ist sicherlich sehr beeindruckend, doch meiner bescheidenen Ansicht nach, lagen dort viel zu viele Gesteinsbrocken, die keinerlei Interesse in mir weckten. Sicherlich waren das Kolosseum und das Forum sehr interessant, vor allem die vielen Fresken, dennoch fehlte etwas der Bezug zur Antike.

Sehr interessant war jedoch, dass am Kolosseum ein paar verkleidete Gladiatoren standen, die zu einem Foto einluden, doch dieses Foto kostete den Schülern fünf Euro. Reine Abzockerei. Nachdem der offizielle Teil der Führung durch die Lehrer beendet wurde, hatten die Schüler die Möglichkeit sich frei in Rom zu bewegen, sofern sie nach zwei Stunden an dem vereinbartem Treffpunkt wieder anzutreffen waren. Alle Schüler suchten zweifelsohne ein McDonalds Geschäft auf, so auch die Gruppe um Linda Boven, doch diese fand nie den Weg zu diesem Imbissladen. Es mögen zwar alle Wege nach Rom führen, doch in Rom findet sich keiner zurecht. Stattdessen konnte diese Gruppe eine jüdische Hochzeit verfolgen und sich den chaotischen Verkehr von Nahem ansehen. Hier störte sich keiner daran, dass für Fußgänger grün war. Sofern kein Fußgänger über die Straße wollte, rauschten die Fahrer einfach an den Ampeln vorbei. Auch der ständige Stau und die ewige Huperei, sollten allen noch lange in Erinnerung bleiben.
Nach endlich weiteren fünf oder sechs Stunden fahrt, erreichte die Gruppe endlich die Ferienanlage Baia Serena in Vico Equensel. Sehr zum Missfallen der Lehrer und Busfahrer, gab es keinen ausreichenden Parkplatz für Busse. Lediglich ein kleiner Streifen rasenfläche, der abgezäunt war bot einen sicheren Platz für die Busse. Doch alleine das Einparken erwies sich als äußerst schwierig, zeitaufwendig und stressig, denn die Einfahrt war sehr eng und die Straße auch. Auf der Straße selbst verursachte die Gruppe wieder einmal einen stau von ungeahntem Ausmaß. Viele der Italiener verfielen in ein Hupkonzert für die deutsche Gruppe, doch ändern konnten sie an dem zustand nicht viel. Diejenigen, die einen Roller besaßen, fuhren ohne Rücksicht zu nehmen und laut hupend an den einparkenden Bussen vorbei. Nach unzähligen mühseligen Versuchen standen endlich die zwei Busse und die Schüler konnten sich ihr Gepäck nehmen und den Weg zu den Bungalows antreten. Viele der Schüler stöhnten bei diesem Weg, denn er führte sie ziemlich steil den Hang hinunter und mit den schweren Koffern wurde dieser Weg zu einem anstrengenden Erlebnis. Die Planung der Anlage war recht „bescheiden“, denn es waren nicht die vorgegebenen Bungalows mit den vorgegebenen zimmern vorhanden, weswegen einige Gruppen neu gebildet werden mussten. Doch nach und nach fand jede Gruppe zusammen und einen Platz in der riesigen Anlage.

Erschöpft von der langen Fahrt und dem wenigen Schlaf gönnten sich viele erst einmal etwas Warmes zu essen. Anschließend setzten sich sicherlich noch die ein oder anderen zusammen und plauderten über die bisherige Studienfahrt, von der sie sich sicherlich mehr versprochen hatten. Erst gegen halb zwei war ich im Bett, doch die anderen saßen noch beisammen und gönnten sich etwas Alkoholisches und etwas Ruhe. Doch da sich die komplette Gruppe am anderen Morgen um halb neun wieder am Bus treffen würde, wollte ich nicht allzu spät ins Bett gehen. Doch dieses allzu spät wurde hart auf die Probe gestellt, denn auch die nächsten Nächte sollten recht lang oder kurz werden, je nach dem, wie man diese betrachten will. Am nächsten Morgen begrüßte Swetlana alle anwesenden in ihrem Bungalow mit dem Gruß: „Verdammte scheiße ist das ne geile Aussicht hier!“ Sie hatte gerade zu diesem Zeitpunkt das Fenster geöffnet gehabt und die wirklich prächtige Aussicht gesehen, die sich unseren zwei Bungalows darbot. Vor uns ergötzte sich das strahlendblaue Meer, links die Steilküste und Sorrent und rechts konnte man sehr gut die Küste von Neapel sehen. Eine wirklich traumhafte Aussicht.
Nachdem dann alle gegessen hatten ging es zu den Bussen und von da aus wurde der Tag besprochen. Eine Gruppe würde nach Neapel fahren während die andere Gruppe den Solfatara besuchen würde. Dieser Vulkan gehört zu den wichtigsten der Phlegräischen Felder. Hier kann man deutlich die aufsteigenden Schwefeldämpfe sehen, die aus dem Innerem des Vulkans aufsteigen. Die Krater des Vulkans war sehr heiß und mit bloßem Finger konnte man nicht in ein Loch fassen, ohne sich zu verbrennen. Man konnte auch gut sehen, wie heiß es in diesem Vulkan sein musste, denn an der einen stelle war die Schicht sehr dünn, sodass man das Gestein Blubbern sehen konnte. Dieser Ausflug war zwar sicherlich sehr interessant, doch der Gestank nach Schwefel ließ viele Schüler den Atem anhalten und nach kurzer Zeit Flüchten. Die Schwefeldämpfe waren so intensiv, dass selbst jemand mit einer verstopften Nase anschließend wieder frei Atmen konnte. Laut de Reiseführer sollen diese Dämpfe auch sehr gesund sein, doch uns war schleierhaft, was genau an diesem Gestank gesund sein sollte. Ein paar Experimente wurden auch von dem Reiseführer durchgeführt, sodass er den Vulkan besser erklären konnte. Ein dicker Seinbrocken wurde von Rene auf den Boden geschmissen und man konnte deutlich das Vibrieren unter den Füßen spüren. Auch sehr interessant war die Tatsache, dass man mit einem bloßen Feuerzeug, das man an einer der Kraterwände entlang führte Dampf aufsteigen lassen konnte. Allein dieses Feuerzeug reichte also aus, um zu zeigen, wie aktiv dieser Vulkan noch ist.

Nach diesem Besuch, bei dem wir auch noch eine Erdbeerbaum und einen Gecko gesehen hatten, sollte es nach Neapel gehen, wo schon der andere Bus auf uns wartete. Doch aus diesem Besuch sollte nichts werden. Laut unseres Jahrgangsleiters würde sich der Aufenthalt in Neapel lohnen, sofern die Gruppe die Stadt vor halb drei erreichen würde. Dies hat sie auch, nur wat sie zu diesem Zeitpunkt noch mitten im Stau und ein weiterer Ausflug hätte sich zeitlich nicht mehr gelohnt, sodass der Bus sich auf den Rückweg zu den Bungalows machte. So waren wir recht früh wieder da und konnten uns sonnen, etwas, dass nicht noch einmal vorkommen sollte. Die andere Gruppe, die in Neapel war, kam erst zweieinhalb Stunden später an, da ihr Navigationssystem ausgefallen war. Ohne dieses konnte man wahrlich nicht in Italien überleben, weswegen es dem Busfahrer nicht übel zu nehmen ist, dass er sich verfahren hatte.
Auch dieser Abend wurde wieder ausgelassen angestimmt und jeder feierte ein wenig für sich. Nach einem anfänglichem Plausch und einigen Drinks wurden dann die anderen Hütten besucht und erkundet. Alles in allem wieder ein sehr langer, dennoch informativer Abend. Am nächsten Tag, also am Montag ging es dann auf die Insel Capri. Diese Insel ist voll von alten Tempeln und Villen aus der Antike, was den Besuch sicher lohnenswert machte. Doch das Wetter machte allen einen strich durch die Rechnung. Am Vortag war es schön warm gewesen, wenn nicht sogar heiß und nun bahnten sich dunkle Wolken an, die den Ausflug trübten. Es sollte auch noch regnen, was wiederum die Stimmung etwas senkte.
Die Fahrt hinunter nach Sorrent, von wo aus die Fähre starten sollte, war recht ereignislos. Hier mal ein stau, da mal ein knapper Crash und dort ein paar hupende Italiener. Die Fähre selbst hatte ziemliche Verspätung, sowie alles während dieser Fahrt. Nicht einmal waren wir pünktlich. Doch die Fähre selbst war sehr gut. Sie war schnell und es bot sich allen ein wunderbarer Blick auf die Küste und Italien.

Auf Capri angekommen konnten sich die Schüler frei auf der Insel bewegen. Mit einer kleinen Gruppe wurde ein Tempel besucht und die restlichen suchten sich den Weg durch die Geschäfte. Die Gruppe um Andre Schaper suchte sich einen sehr guten Weg, denn in der Gasse waren nur die nobelsten Geschäfte, die es gab, zu finden. Gucci, Versage und wie sie alle heißen, reiten sich aneinander und die Preise gehörten auch nicht zu der Preisklasse eines Schülers aus Deutschland.
Nach diesem Schaufensterbummeln, denn das war er, denn keiner konnte sich ein Kleid für 10.000 Euro oder eine Tasche von 750 Euro leisten, ging es zu einem „kleinem“ Mittagsschmaus. Fast alle wollten sich eine Lasagne für zehn Euro bestellen, doch sie würden nicht satt werden. Diese Lasagne war nicht einmal ein Bruchteil von der, die es tiefgekühlt bei Lidl zu kaufen gibt.
Nach diesem Schmaus wollten viele dennoch an den Strand, auch wenn es kalt, windig und nass war. Eben diese Leute ließen sich auch nicht abschrecken und tauchten in das kühle Nass des Mittelmeers. Dass eben diese Schüler nicht krank geworden sind wundert mich sehr, denn es war ziemlich windig. Doch es war eine Wonne eben diesen Schüler zuzusehen, wie sie dort im Wasser planschten. Nach und nach gesellten sich auch weitere Schüler zu uns und alle zusammen warteten sie auf die Abfahrt der Fähre, die ebenfalls zu spät kam.
Doch wer geglaubt hatte, dass die Rückfahrt ebenso entspannend wird, wie die Hinfahrt, der hatte sich geirrt. Die Fähre machte von außen keinen guten Eindruck und dieser sollte sich auch bestätigen. Das Schiff schwankte von einer Seite zur anderen und es war schwer b ei dieser Schauckelei nicht Seekrank zu werden. Dass die Fähre nicht ungekippt ist, ist wohl ein Wunder.

Endlich auf dem Festland angekommen wurde erst einmal ordentlich eingekauft. Salat, Gurken, Tomaten, Melone, Weintrauben, Milch, Käse, Fleisch, alles was man eben noch brauchte. Sehr lecker waren die Tomaten, die ein wirkliches intensives Rot hatten und sehr saftig schmeckten. Und auch die Gurken waren sehr schmackhaft. Der Salat, der sich daraus ergab, war ebenfalls sehr schmackhaft.
Am späten Abend zog dann noch ein Gewitter auf. Die dunklen Wolken wanderten über das Meer und man konnte deutlich die Blitze hinter den Wolken zucken sehen. Kurze Zeit später war es dann ziemlich dunkle. Verwundert sahen sich alle um und erkannten kurz darauf, dass Neapel ohne Strom war. Die gesamte rechte Küste war ohne Strom und das sonst so fröhliche Funkeln der Lichter war erloschen. Später in der Nacht prasselte dann auch der Regen auf die Dächer und es war wirklich ein Wunder, dass die Dächer Wasserdicht waren. Was von den anderen Schülern so zu hören war, war nicht gerade sehr positiv. Fehlende Klobrillen, kaputte Fenster, Geckos, Ameisen, Dreck etc. Da waren wir mit unserem Bungalow bis dato noch recht gut weg gekommen. Doch auch das sollte sich ändern.

Am nächsten Tag, also am Dienstag ging es dann nach Pompeji und mit einer kleinen Gruppe danach noch zum Herculaneum. Beide Städte waren bei dem Vesuvausbruch von 79 n. Chr. Begraben worden und erst Jahrhunderte später wurden diese Städte wieder gefunden und ausgegraben. Pompeji ist sicherlich ein Besuch wert, denn hier erfährt man eine Menge über die Zeit vor dem Ausbruch. Es gab dort sogar schon Straßenschilder( Bsp. Der Weg zum Bordell wurde mit einem Penis auf der Straße gewiesen), Zebrastreifen( Steinblöcke auf der Straße) und die ersten Anzeichen von Mc Donalds( Hütten, in denen die Römer sich ein warmes Mittagsmahl kaufen konnten). Pompeji war sehr interessant und auch der Vortrag über eben diese Stadt war sehr aufschlussreich. Beispielsweise konnte die Schülergruppe hier auch ein paar Gipsabdrücke von versteinerten Menschen sehen, die während des Ausbruches umgekommen waren. Dieser Anblick war nicht gerade sehr schmackhaft, wenn man sich überlegt, wie diese Menschen gestorben waren und dass man ihre Angst noch deutlich sehen konnte.

Die Besichtigung von Herculaneum musste man auch einmal gemacht haben, um zu begreifen, wie verschieden denn die Römer gelebt hatten. Herculaneum ist viel besser erhalten und man muss einfach beides gesehen haben, um Vergleiche ziehen zu können. Die Schüler, die nicht mit nach Herculaneum gefahren waren, sind Shoppen gewesen. Doch Shoppen kann man überall, Herculaneum sieht man nicht überall.
Als die Gruppe vom Herculaneum wieder kam, erzählte mir Swetlana, dass sie im Bungalow Haufen Ameisen gefunden hätte und alles an Obst und Gemüse erst einmal rausgeräumt hätte. Laut der Aussage von Swetlana sollen es hunderte gewesen sein, die sich in der kleinen Küche getummelt hatten.
Der Abend war dieses mal für mich sehr kurz, denn ich brauchte einfach meinen Schlaf und mit dem Gedanken an zu Hause und an den SZ schlief ich dann ein.
Der nächste Morgen war der letzte Tag für die Studienfahrt. Schon am Donnerstag sollte es zurück in die Heimat gehen. Ich persönlich hatte schon am Montag genug von Italien. Die Italiener nervten, die Hütten waren eine Katastrophe, das Essen schmeckte nicht, die ständigen Partys nervten mich, das Wetter war kacke und alles in allem gingen mir die anderen schon auf die Nerven. Einzig in Kathi fand ich eine Verbündete, die alles ebenso sah wie ich und ebenfalls von unseren Mitbewohnern angepisst war.

Doch alles verging irgendwann einmal und so nahte der Mittwoch, in dessen Nacht wieder ein Gewitter tobte, doch dieses Mal blieb Neapel mit Strom.
An eben diesem Mittwoch besuchten alle zuerst die Villa Oplontis, die Sabina Poppaea gehört haben soll. Diese Villa war von allen, die wir gesehen hatten am besten erhalten. Hier konnte man sich das Leben in der Antike viel besser vorstellen, als selbst in Herculaneum. Nach dem Besuch der Villa blieb den Schülern die Wahl zwischen dem Vesuv und der Amalfiküste. Der Vesuv war sicherlich ein Blick wert, aber auch die Küste soll sehr schön sein und zu den schönsten der Welt gehören. Doch da das Wetter sehr trüb, kalt und nass war und es so sich kein Bad im Meer lohnen würde, entschied ich mich für den Vesuv.
Die Anfahrt war sehr problematisch, denn die schmale Straße, die zum Vesuv führte war zum einen sehr eng und zum andere sehr kurvig. Ständig hatte die Busfahrerin Probleme um die Kurven zu kommen und es dauerte eine halbe Stunde, bis wir endlich zum Ziel kamen. Da der Bus noch Einparkschwierigkeiten hatte ging unsere kleine Gruppe, bestehend aus etwa 15 Mann alleine den Berg hinauf. Die letzten Meter mussten wir selbst hinauf gelangen und da der Weg sehr steil war wurde dies zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Dennoch lohnte sich alleine der Ausblick von dort oben. Das Meer, der Hafen, Neapel und weitere Teile des Landes erstreckten sich zu der Nordseite des Vulkans. Ein Blick, der einfach nur traumhaft war. Über den Vesuv erzählte uns ein Klassenkamerad etwas, der einfach nur begeistert von dem Vulkan ist. Diesen von dort oben herunter zu holen erwies sich als ziemlich schwierig. Dennoch gelang es uns und wenig später ging es zurück nach Baia Serena. Die Nacht war noch kürzer als alle anderen. An diesem Abend wollten alle in den Geburtstag einer Lehrerin hinein feiern, die sehr fröhlich und offen war und gar nicht wie eine Lehrerin wirkte. Jedoch war ich persönlich schon um halb zwölf völlig müde sodass ich mich um halb eins dann ins Bett schlich, doch schlafen fand ich nicht wirklich in dieser Nacht. Viele hatten es sich in den Kopf gesetzt diese Nacht einfach durch zu feiern und dann eben im Bus zu schlafen. Dass sie dabei mit ihrem Geschwatze aber andere störten, störte diese wenig. Durch scheppernde Flaschen, lautes Gelächter oder einfach nur das kochen von Suppen mitten in der Nacht, musste ja jeder wach werden. Ich war auch kurz davor etwas zu sagen, doch dann war ich doch zu müde und ließ alles einfach über mich ergehen.

Am nächsten Morgen war also die Abfahrt. Schon um sechs Uhr war Aufstehen angesagt, sodass alle um sieben Uhr fertig waren und ihre Koffer zum Bus bringen konnten. Der Weg mit den schweren Koffern war sehr schwer. Alleine die Treppen waren für zwei Mädchen schon schwer genug und dann noch eine Steigung von etwa 30 Grad über 420 Metern zurück zu legen, verlangt einiges an Körperkraft, die nicht jeder besitzt. Endlich die Koffer verstaut, gönnten sich die meisten ein ordentliches Frühstück. Anschließend mussten die Bungalows gereinigt werden. Eigentlich eine Unverschämtheit, denn wir hatten diese „modern Bungalows“ in einem total verdrecktem Zustand vorgefunden. Alleine die Tatsache, dass ich eine Blase an der Lippe hatte sagt schon alles. Zudem waren die Töpfe verkalkt, die Schubladen dreckig und das Bad schmutzig. Dennoch putzten wir alle wie die Wilden, da wir alle so schnell wie möglich wieder nach Hause wollten.
Was ebenfalls eine Zumutung war, waren die Betten. Statt sauberen Lacken fanden wir nur verschmutzte vor und eine stinkende Wolldecke, sollte wohl etwas Wärme spenden. Ein Glück das ein jeder für eigenes Bettzeug gesorgt hatte, denn sonst wäre auch dieses Abenteuer anders ausgegangen.

Wie geplant fuhren wir mit einer halben Stunde Verspätung ab und mit etwa eineinhalb Stunden Verspätung erreichten wir den Flughafen in Rom, wo wir zwei Busfahrer abholten, die uns von der Schweiz aus bis nach Hause begleiten sollten.
Mir persönlich kam die Fahrt recht kurz vor, auch wenn wir einmal im Zeitplan waren, trotzt der Verspätungen am Anfang. Von der Fahrt selber blieb mir nicht viel in Erinnerung. Den einen Teil verschlief ich und den anderen Teil las ich einfach nur meine Bücher durch. Viele der anderen Schüler schliefen ebenfalls und von einigen, von denen man bei jeder Fahrt etwas hört, waren mucksmäuschenstill. Doch dafür konnte ich gut schlafen.
Ebenfalls sehr überraschend war die Tatsache, dass wir überpünktlich wieder in Rheine angekommen waren. Geplant war eine Ankunftszeit von etwa 13 Uhr. Durch die zahlreichen Verspätungen hatte jedoch jeder mit einer Zeit von etwa 17 Uhr gerechnet und nicht 12:15 Uhr. Eine gute Zeit, denn so blieb noch genügend Zeit den Tag zu genießen, der hier viel schöner zu sein schien, als in Italien.
Alles in allem war diese Fahrt sehr aufschlussreich für jeden der Insassen. Wir haben alle eine Menge gelernt bei dieser Fahrt und jeder ist um einige Erfahrungen reicher geworden. Und was man nicht vergessen darf: „Gruppos!“ „Hey!“, „Stronzo!“