ALTE RUNEN

Schick die Hausaufgaben an vesiluth@blubb.at und sobald du die Bestätigung bekommen hast kannst du mit der nächsten Stunde beginnen.

1. STUNDE

Die Schüler strömen ins Klassenzimmer und suchen sich ihre Plätze. Erst als alle sitzen, bemerken sie die Person, die in schwarzer Hose, einem schwarzen Pullover, schwarzen Schuhen und einem Umhang mit dem Ravenclaw - Wappen vor der Tafel steht. Sie dreht sich zur Tafel und tippt sie leicht an. Plötzlich stehen komische Zeichen an der Tafel. Sie tippt die Tafel noch einmal an, und dann steht in enger, verschnörkelter Schrift an der Tafel:

Sulous Sijaita de VesiLûth dela Vesiputous

Da die Schüler sie aufgrund der Länge des Namens etwas komisch ansehen, meint diese:

>>Sie können mich Professor VesiLûth nennen, oder einfach Ray - oder Sijaita. Und es wäre mir auch angenehm, wenn Sie mich duzen würden. Um das gleich vorweg zu sagen: Wir werden hier wahrscheinlich nicht nur Runen durchnehmen, sondern auch andere alte Schriften, z.B. die Kapitalis, die ektruskische Schrift, eventuell sogar die ägyptischen Hieroglyphen und vielleicht werde ich auch mal auf die japanische Kalligraphie näher eingehen.Nun aber zum Unterricht. Zuerst wollen wir uns mit der Frage beschäftigen 'Was sind Runen?'<<

Da sich niemand meldet, fährt sie fort:

>>Nun, Runen, das ist ein sehr weiträumiger Begriff. Er bezeichnet graphische Zeichen der Runenschrift, die in Holz, Metall oder Stein geritzt wurden. Die Runenschrift ist die älteste Schrift der germanischsprachigen Stämme, die mit dem Aufkommen der christlich-mitteralterlichen Kultur der lateinischen Schrift wich. Die lateinische Schrift ist die Kapitalis, die wir vielleicht später zusätzlich besprechen werden.
Als Vorbilder werden griechische, lateinische und norditalienische Alphabete angesehen, doch werden auch Ursprünge in spätantiken magischen Zeichenwelt gesucht, und es ist auch mit germanischen Neuschöpfungen zu rechnen; Die Abhängigkeitsverhältnisse sind also nicht klar. Außerdem besitzt die Runenschrift nicht nur einen Lautwert, sondern hat auch einen Begriffswert.
Es ist umstritten, inwieweit die Runen zahlensymbolischen Wert nach Anzahl und Stellung hatten. Das Problem der Runenmagie hängt damit zusammen.
Der Name 'Rune' deutet auf eine Kunst, die nur jenen, die eingeweiht waren, vorbehalten war. Das gotische Wort 'runa' ist die Übersetzung des griechischen Wortes 'mysterinon', das 'Geheimnis' bedeutet.
In Island gelten die Runen der literarischen Überlieferung nach den Göttern entstammend ('reginkunnar') und isländische Sagen erzählen wiederholt vom magischen Gebrauch der Runen.
Die Runeninschriften fallen in die Zeit, in der sich germanische Einzeldialekte ausgliederten. Als Lautschrift ist die Runenschrift davon nicht unbeeinflusst; daraus ergibt sich dann folgende Einteilung (chronologisch und geographisch geordnet):

Frühurnordisch (älteste Inschriften 2./3. Jahrhundert); Ostgermanisch; Späturnordisch; Südgermanisch; Aglofriesisch; Runen aus der Wikingerzeit (dänische Runen, auch 'gewöhnliche nordische Runen' genannt, und schwedisch-norwegische Runen).
Wir werden wahrscheinlich alle Runenarten einzeln durchnehmen.

Hausaufgaben
Schreibt eine Zusammenfassung über die erste Unterrichtsstunde.

2. STUNDE

Nachdem Sijaita de VesiLûth das Klassenzimmer betreten hatte und die Schüler langsam ruhig geworden waren, begann sie zu sprechen:

>>Bevor wir uns den einzelnen Futhark's zuwenden werden, muss ich erst einmal noch etwas über Runen erklären: Runen haben einen Lautwert, sodass man sie als Schriftzeichen verwenden kann wie diese Schrift, mit der ich hier diesen Text schreibe. Jedoch haben die Runen auch Eigennamen (vergl. dazu das "Y" - "Ypsilon"), denn die germanischen und nordischen Völker gaben ihren Runenzeichen Namen. Diese bezogen sich auf Eindrücke ihres täglichen Lebens und der Mythologie. So entwickelten sie mit Piktogrammen ein magischen Alphabet, welches man zur Magie und zur Divination benutzen konnte. Wie oben geschrieben, die Runenzeichen kann man mit unserem "Ypsilon" vergleichen. So in etwa ist jede Rune, jede hat einen Eigennamen.
Ein Runenalphabet (wie letzte Stunde gesagt, es gibt mehrere verschiedene Runenarten) wird auch "Futhark" genannt. Diese Bezeichnung für das Runenalphabet ist schlicht ein künstlerischer Name dafür, bei dem die Lautwerte der ersten sechs Runen zusammengesetzt werden.
Schlaue Köpfe unter euch werden jetzt wohl denken: >Die Ray hat gesagt, "Futhark" wird aus den ersten sechs Runen des Alphabets gebildet, futhark hat aber sieben Buchstaben!<
Das liegt daran, dass "th" bei den Runen als ein einziger Buchstabe - im nordischen þ - geschrieben wird. Wenn man ganz korrekt sein möchte, müsste man also eigentlich "Fuþark" statt Futhark schreiben, hier wird jedoch die deutsche Schreibweise beibehalten - gut für euch, so müsst ihr nicht das Sonderzeichen für þ suchen (dies ist übrigens ALT + 0254, falls es euch interessiert).
Der Name "Futhark" setzt sich also aus den ersten sechs Runen Fehu, Uruz, Thurisaz, Ansuz, Raidho und Kenaz zusammen. Ähnlich ist auch das Wort "Alphabet" entstanden, nur das hierzu die ersten zwei Buchstaben des griechischen Alphabets - Alpha und Beta - genommen wurden.<<
Sie sieht auf ihre seltsame Armbanduhr und meint dann erschrocken: >>Oh, die Stunde ist ja schon gleich vorbei...wir werden nächste Stunde weitermachen...<<

Hausaufgaben
Erklärt mit eigenen Worten, was Runen sind und wie das Wort für die Runenalphabete "Futhark" entstanden ist.