Mosley denkt über Sanktionen nach
Schumacher droht lebenslange Sperre

Dunkle Mienen bei Ferrari (Foto: Bongarts)Er hatte es doch nur gut gemeint: Michael Schumachers große Geste bei der Siegerehrung zum GP von Österreich - er hatte seinen Teamkollegen Barrichello aufs oberste Treppchen gestellt und ihm seinen Siegerpokal gegeben - könnte dem Weltmeister jetzt zum Stolperstein werden. Vor dem Highlight der Saison hat Weltverbands-Präsident Max Mosley mögliche Konsequenzen am grünen Tisch für Schumacher und sein Ferrari-Team aufgezeigt.

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Lebenslange Sperre?
Schumachers Verhalten bei der Siegerehrung nach dem umstrittenen Grand Prix in Österreich ist einer der "Anklagepunkte" bei der Anhörung vor dem Weltrat des Internationalen Automobilverbandes (FIA) am 26. Juni, bestätigte Mosley. "Man sagt, die Siegerehrung war nicht in Ordnung." Für die Teamorder-Aktion von Spielberg sind laut Mosley Strafen bis hin zu einer Sperre auf Lebenszeit möglich.

Kein Imageverlust für Formel 1
FIA-Präsident Max Mosley (Foto: Bongarts)Während die Fans in Monte Carlo dem berühmtesten Formel-1-Rennen der Welt entgegen fiebern, glaubt Mosley nicht, dass die Sportart nach turbulenten Tagen mit heftigen öffentlichen Protesten gegen die Teamorder-Aktion Kratzer erlitten hat. "Ich glaube, dem Image der Formel 1 schadet es nicht." Zwar habe auch er so viele Faxe und e-mails von aufgebrachten Beobachtern erhalten wie nie. "Aber man muss sich darüber freuen, dass sich so viele Leute für die Formel 1 interessieren", so Mosley.

Alle Sanktionen denkbar
Als Schumacher am Freitag vor seinem 100. WM-Einsatz für Ferrari wie die meisten Kollegen in Monaco frei hatte, deuteten sich immer mehr die möglichen unangenehmen Konsequenzen für ihn und sein Team an. Laut Mosley sind theoretisch alle Sanktionen denkbar. Während Stallorder im Reglement nicht verboten ist, dem Team aber ein dehnbar interpretierfähiges Schädigen des Wettbewerbs vorgeworfen werden könnte, hat der Champion bei der Siegerehrung in Österreich gegen Regeln verstoßen