Denise Duijts
Als freischaffende Künstlerin versteht sie sich als „ewig Neugierige“ und Kosmopolitin.
Immer wenn sie ansteht und neue Anregungen für ihre Arbeit sucht, setzt sie sich ab nach New York, „wegen der Inspiration.“ „Ich brauche die Freiheit dieser Stadt“, sagt die gebürtige Schweizerin mit niederländischem Vater.
Geboren und aufgewachsen in St. Gallen ließ sie sich bei der ersten Berufswahl von ihrer Liebe zu den schönen Dingen leiten: Als Floristin führte sie acht Jahre lang ein eigenes Geschäft – bis ihr die schweizerische Enge und Kleinbürgerlichkeit zu drückend wurde und ein radikaler Schnitt anstand: Aus dem geplanten New York-Kurztrip 1993 wurde ein volles Bühnen- und Kostümbildstudium an der Parsons School of Design.
Zurück in Europa schlug sie ihre Zelte in Salzburg auf, wo sie Bühne und Kostüm zu ihrem neuen beruflichen Zentrum machte: Ausstattungen von Theaterproduktionen in Edinburgh, Berlin, Wien und München, Produktionsleitung Kostüme bei den Salzburger Festspielen sowie einzelne Kunstprojekte in Deutschland und Österreich folgten.

Von der Kostümbildnerin zur Modedesignerin? Regie und Inszenierung setzen der Kreativität der Kostümbildnerin bei ihrer Arbeit für die Bühne Grenzen, die ihr bald zu eng werden. Stattdessen rückt die Auseinandersetzung mit dem einzelnen Menschen, seiner Befindlichkeit und Individualiät, immer mehr in den Mittelpunkt ihres künstlerischen Interesses.

Als Modedesignerin etabliert sie sich abseits modischer Trends und Stilvorgaben mit ihren unprätentiösen Kreationen, klaren Formen, und einem Faible für leicht kombinierbare Stücke . „Kleidung ist nicht nur etwas Äußerliches, sondern auch Hülle der Seele, Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Sich gut kleiden heißt einen bewußten Umgang mit sich selbst pflegen“. Und der hört nicht bei der Kleidung auf sondern setzt sich auch bei der Wahl der Accessoires fort, findet die Designerin. Fast wie nebenbei entstand daher im vergangenen Jahr auch ihre erste Taschenkollektion. Dabei geht es ihr neben individuellen
Lösungen besonders um Funktionalität: Ihre Abendtaschen aus Seide, Satin und Samt sind qualitätsvoll verarbeitet und wohl durchdacht. „Platz für ein Handy, Schminkzeug, Schlüssel und Taschentuch muß sein, trotzdem in einer Größe, die dem Anlaß entspricht.“
Ihre zweite Taschen-Linie verdankt sie ihrer Neugierde und Experimentierfreudigkeit. „Es hat mich gereizt, Materialien einmal bewußt branchenfremd einzusetzen“, verrät die Designerin. Und so entstanden aus Dekogräsern, wie sie im Theater verwendet werden, und aus Luftpolsterfolien mit Filz kombiniert pfiffige Alltagstaschen.

Die nächsten Projekte? Nun, vorerst steht einmal mehr New York auf dem Programm und das verspricht wieder etwas spannendes Neues. Ob zuerst die ultimative Handtasche für den Mann oder ein Fotografie-Projekt über den Inhalt von Damen-Handtaschen realisiert wird, wird sich wohl nach dem Flug über den großen Teich herausstellen.....