Spielmanöver
Das Quidditch-Spiel begeistert und fesselt auch heute noch seine vielen Anhänger rund um den Globus. Heute kann jeder, der sich eine Karte für ein Spiel kauft, darauf vertrauen, in den Genuss eines mit allen Tricks und Finten ausgefochtenen Wettkampfs hervorragender Spieler zu kommen (natürlich nur, wenn der Schnatz nicht innerhalb der ersten fünf Minuten gefangen wird, denn dann fühlen wir uns alle leicht übers Ohr gehauen). Diese Behauptung lässt sich am besten mit jenen schwierigen Spielmanövern verdeutlichen, die Hexen und Zauberer, erpicht darauf, das Spiel und sich selbst als Spieler weiterzuentwickeln, während der langen Geschichte des Quidditch erfunden haben. Einige davon seien hier beschrieben.

Doppelacht-Looping
Verteidigung durch den Hüter, meist gegen Freiwürfe. Der Hüter umkurvt mit hoher Geschwindigkeit alle drei Torreifen, um den Quaffel abzublocken.

Falkenkopf-Angriffsformation
Die Jäger bilden die Form einer Pfeilspitze und fliegen auf die Torstangen zu. Wirkt mächtig einschüchternd auf die gegnerische Mannschaft und ist eine gute Strategie, um gegnerische Spieler aus dem Weg zu zwingen.

Faultierrolle
Um einem Klatscher auszuweichen, lässt sich der Spieler rücklings vom Besen hängen, den er fest mit Händen und Füßen umklammert.

Klatscher-Rückschlag
Der Treiber schlägt per Rückhand gegen den Klatscher, der daher nicht nach vorn, sondern nach hinten wegfliegt. Nur schwer mit Genauigkeit auszuführen, doch bestens geeignet, um den Gegner zu verwirren.

Parkins Pinzette
Benannt nach den ersten Spielern der Wigtown Wanderers, die diesen Spielzug angeblich erfunden haben. Zwei Jäger fliegen von beiden Seiten her auf einen gegnerischen Jäger zu, während der dritte sich kopfüber auf ihn oder sie hinabstürzt.

Plumpton-Pass
Trick eines Suchers: Ein scheinbar achtloser Schlenker, schon fliegt der Schnatz den Ärmel hoch und ist gefangen. Benannt nach Roderick Plumpton, dem Sucher der Tutshill Tornados, der dieses Kunststück 1921 bei seinem berühmten Rekordfang eines Schnatzes fertig brachte. Zwar behaupten einige Kritiker, das Ganze sei Zufall gewesen, doch Plumpton beteuerte bis zu seinem Tod das Gegenteil.

Porskoff-Täuschung
Der Jäger im Besitz des Quaffels steigt in die Höhe, um die gegnerischen Jäger glauben zu machen, er wolle ihnen entkommen und einen Treffer landen, wirft dann jedoch den Quaffel hinunter zu einem Jäger seiner Mannschaft, der schon auf den Ball wartet. Hier kommt es auf exaktes Timing an. Benannt nach der russischen Jägerin Petrowa Porskoff.

Rückpass
Ein Jäger wirft den Quaffel über die eigene Schulter einem anderen Spieler seiner Mannschaft zu. Nur schwer mit Genauigkeit auszuführen.

Seestern und Stiel
Abwehrmanöver des Hüters; der Hüter hält den Besen waagrecht mit einer Hand und einem Fuß um den Stiel geschlungen, der Rest des Körpers hängt ausgestreckt nach unten. Mit dem Seestern ohne Stiel sollte man es lieber nicht versuchen.

Transsilvanischer Trick
Dieser angetäuschte Schlag gegen die Nase war erstmals bei der Weltmeisterschaft von 1473 zu sehen. Solange der Körper des Gegners nicht berührt wird, ist dieses Manöver erlaubt, allerdings ist es schwierig, die Hand gerade noch rechtzeitig zurückzuziehen, wenn die beiden Gegner schnell auf ihren Besen dahinfliegen.

Treiber-Doppel-Verteidigung
Beide Treiber schlagen gleichzeitig und daher mit größerer Kraft gegen den Klatscher, dessen Angriff nun um so gefährlicher wird.

Woollongong Shimmy
Von den australischen Woollongong Warriors zur Vollendung gebrachte, äußerst schnelle Zickzackbewegung, mit der gegnerische Jäger abgeschüttelt werden sollen.

Wronski-Bluff
Der Sucher hat dem Anschein nach weit unten den Schnatz gesehen und stürzt in die Tiefe, reißt sich jedoch aus dem Sturzflug, kurz bevor er auf dem Feld aufschlägt. Soll den gegnerischen Sucher dazu veranlassen, es ihm gleichzutun und sich dann tatsächlich die Nase platt zu hauen. Benannt nach dem polnischen Sucher Josef Wronski.

 

Kapitel 7                                        Inhalt