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Wissenswertes über Glas.
Glas
ist ein Rohstoffgemenge aus fünf Bestandteilen:
60%
Sand -> eigentlicher glasbildender Teil
20% Soda + Sulfat -> fördern die Verflüssigung
20% Dolomit + Kalk -> verleihen Härte, Glanz und Haltbarkeit
Das Gemenge erreicht bei etwa 1400 °C eine vollkommen homogene Schmelze.
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Physikalische
Eigenschaften des Glases
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Physikalisch
gesehen ist Glas eine eingefrorene, unterkühlte Flüssigkeit.
In einem bestimmten Temperaturbereich ist es zähflüssig und damit
formbar - im festen Zustand ein formstabiler Stoff.
Je nach Lichtdurchlässigkeit, Dichte, Wärmeleitung, Druck- und
Biegefestigkeit, Oberflächenhärte und Wärmedehnung gibt es Glassorten für
unterschiedlichste Zwecke.
Konsequenz der zum Teil erstaunlichen Eigenschaften des Glases ist die
immer breiter werdende Palette der Anwendungsmöglichkeiten:
Wärme-, Schallschutz- und Sicherheitsverglasungen für Fenster, Wintergärten,
Ganzglastüren, Überdachungen, Brüstungsfelder an Treppen,
Ganzglasanlagen, gläserne Schiebewände und vieles mehr… |
FFlachglas
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wurde
mittels Guss-, Mond- oder Zylindertechnik geschaffen:
Gusstechnik:
flüssiges Glas wird auf einen Tisch gegeben und
gewalzt
Mondtechnik:
eine große dünnwandige Blase wird bei
mehrfachem Erhitzen zu einer runden Scheibe flachgeschleudert und in
sichelförmige Segmente zerlegt
(= Mondglas)
Zylindertechnik: die Enden eines geblasenen Glaszylinders
werden entfernt, bevor er der Länge nach aufgeschnitten wird (=
Streckglas)
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Floatglas
Das moderne
Floatglas-Herstellungsverfahren, eine Erfindung von Pilkington, hat
zwischenzeitlich alle früheren Produktionsverfahren für Flachglas abgelöst.
Float heißt auf deutsch soviel wie "obenauf schwimmen oder
treiben" und damit ist auch das eigentliche Prinzip dieses Verfahrens
charakterisiert.
Beim
Floatverfahren bewegt sich ein endloses Glasband aus der Schmelzwanne auf
ein flüssiges Zinnbad. Dort schwimmt es auf der Oberfläche des
geschmolzenen Metalls, breitet sich aus und wird genügend lange auf einer
ausreichend hohen Temperatur gehalten. In Folge der Oberflächenspannung
der Glasschmelze und der planen Oberfläche des Zinnbades, bildet sich auf
natürliche Weise ein absolut planparalleles Glasband.
Im
Kühlkanal und auf der anschließenden Transportstrecke kühlt das Glas
bis auf Raumtemperatur ab, so daß es in Tafeln geschnitten werden kann.
Schema
Glasherstellung im Float-Verfahren
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In
der letzten Phase der Industrialisierung wurde die Glasproduktion
automatisiert und wissenschaftliche Untersuchungen zu den
physikalischen Eigenschaften der einzelnen Glasmischungen durchgeführt.
Das führte zu immer besseren Fertigungsverfahren und einer immer größeren
Produktpalette.
1905 gelang dem Belgier Fourcault eine entscheidende Neuerung:
Er schuf Flachglas konstanter Breite, indem er es vertikal direkt
aus der Glaswanne zog (=Ziehglas).
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Dieser
Prozess wurde mit kleinen Veränderungen (z.B. am Kühlverfahren)
lange Zeit zur Produktion von Flachglas angewendet.
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Das
erste Sicherheitsglas entstand 1910 in Frankreich mittels
Laminierung (Einfügen von Folienmaterial zwischen zwei Scheiben)
1959 entwickelte die britische Firma Pilkington Brothers Ltd. ein
Verfahren zur Herstellung von Floatglas.
Dieses
Produkt verfügt über hervorragende optische Fähigkeiten und wird
noch heute zur Flachglasherstellung benutzt.
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