Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung
Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung,
24.09.2002

EU unterstützt Unternehmen beim Stromsparen

Start des Motorchallenge Programms der EU / Motorgetriebene Systeme
verursachen zu hohe Stromkosten / Potenziale bleiben ungenutzt /
Unternehmen für Pilotphase gesucht
 

Unternehmen könnten ihre Stromkosten für motorgetriebene Systeme um bis
zu 30 Prozent senken. Viele dazu notwendige Maßnahmen rentieren sich
dabei oft schon in weniger als drei Jahren. Das zeigen Untersuchungen
des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI,
Karlsruhe. Die EU-Kommission will nun interessierte Unternehmen beim
Sparen von Energie unterstützen und hat daher das
Motorchallenge-Programm ins Leben gerufen.

Motorgetriebene Systeme wie Pumpen, Ventilatoren oder Kompressoren sind
für gut 70 Prozent des industriellen Strombedarfs verantwortlich; im
Dienstleistungs- und Kleingewerbesektor für knapp 40 Prozent. In der EU
entspricht dies fast 800 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Das ist
weit mehr als was Deutschland an Strom verbraucht. Die jährlichen Kosten
für die Unternehmen belaufen sich auf gut 56 Mrd. Euro.

Trotz der hohen Kosten werden betriebswirtschaftlich rentable Maßnahmen
zum effizienten Stromeinsatz bisher nicht ausreichend umgesetzt. Ihr
Charakter als allgegenwärtige Querschnittstechnologie verhindert
paradoxerweise, dass Elektromotoren als wichtige Energieverbraucher
wahrgenommen werden. Doch stellen die Energiekosten über die gesamte
Lebensdauer gerechnet bei weitem den größten Kostenblock dar. Bei
Druckluftanlagen machen die Stromkosten beispielsweise knapp zwei
Drittel der gesamten Kosten aus, während das restliche Drittel  auf
Investition und Instandhaltung entfallen.

Die EU-Kommission setzt hier nun mit ihrem Motorchallenge-Programm an.
Sie sucht jetzt Unternehmen, die sich an einer Pilotphase beteiligen.
Betriebe, die am Motorchallenge-Programm teilnehmen, können dreifach
profitieren: Sie sparen Strom und damit Kosten ein, sie können
gleichzeitig die Qualität und Zuverlässigkeit ihrer motorgetriebenen
Systeme verbessern und sie können ihr Engagement für den Schutz der
Umwelt öffentlich demonstrieren, indem sie ein extra dafür geschaffenes
Logo für ihre Öffentlichkeitsarbeit einsetzen.

Interessierte Unternehmen können sich als "Partner" oder als so genannte
"Unterstützer" beteiligen. Die Partner erklären sich zur freiwilligen
Durchführung von Maßnahmen bereit, die den Stromverbrauch ihrer
Motorsysteme verringern. Dabei werden sie von der EU-Kommission
respektive von nationalen Kontaktstellen unterstützt. Die Aufgabe der
"Unterstützer" besteht darin, Partner zu gewinnen und ihnen bei der
Umsetzung der Maßnahmen zu helfen. Typischerweise sind das
Anlagenhersteller oder Dienstleister wie Ingenieurbüros.

In Deutschland wird das Motorchallenge-Programm vom Fraunhofer ISI und
dem Forschungszentrum Jülich betreut. Interessierte Unternehmen erhalten
weitere Informationen bei:
        Fraunhofer ISI
        Carsten Nathani
        Breslauer Straße 48
        76139 Karlsruhe
        Telefon: (0721) 68 09 113
        E-Mail: carsten.nathani@isi.fhg.de

oder im Internet unter

        www.motorchallenge.de
 
 

Zu dieser Mitteilung existieren Bilder im WWW. Siehe
* http://idw-online.de/public/zeige_bild?imgid=5425
  Energieverbrauch motorgetriebener Systeme nach Anwendungsbereichen
* http://idw-online.de/public/zeige_bild?imgid=5426
  Logo der EU-Kommission für das Motorchallenge-Programm

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.isi.fhg.de/pr/2002de/pri112002.htm

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Art: überregional, Forschungsprojekte, Organisatorisches
Sachgebiete: Elektro- und Energietechnik, Maschinenbau und
Verfahrenstechnik, Ökologie, Wirtschaft

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