Tapezieren mit Rauhfaser-Tapeten

Eine gute Rauhfaser-Tapete ist einfach zu tapezieren

Rauhfaser Tapeten sind vielseitig einsetzbar und können mehrfach
mit Dispersionsfarben überstrichen werden.
Sie sind auf einem tapezierfähigen Untergrund leicht zu verarbeiten,
egalisieren Unebebheiten und kleine Risse, sind atmungsaktiv,
strukturstabil und Ansatzfrei zu vekleben.

Achten Sie beim Kauf einer Rauhfaser-Tapete auf die Qualität:
1. Verwenden Sie nur Profi-Qualität.
2. Die Rauhfaser sollte aus mehreren Papierschichten bestehen, in denen
Holzfasern zur Strukturbildung eingearbeitet sind.
3. Sie sollte sehr reissfest in nassem (eingekleistertem) Zustand sein.
4. Eine gute Rauhfaser-Tapete ist zu über 90% aus Recyclingmaterialien
hergestellt und mit RAL und TÜV Umweltsiegeln ausgezeichnet.

Wieviel Rollen Rauhfaser-Tapete brauchen Sie (Rolle 0,53 x 33,5 m)

Diese Tabelle gilt für Rauhfasertapete.
Türen und Fenster sind bereits berücksichtigt.

...und so geht`s

Der zu tapezierende Untergrund muß trocken, fest, saugfähig und weitgehend
glatt sein. Nicht feste und tragfähige Untergründe müssen mit geeigneten Grundiermitteln
vorbehandelt werden.

Sie sollten immer die Decke zuerst tapezieren - anschließend die Wände (wenn auch
die Decke überklebt werden soll).

Messen Sie die Wandhöhe und schneiden Sie die Bahnen mit einer Zugabe von
ca. 10cm von der Rolle ab. Rauhfaser-Tapeten sind ansatzfrei, d.h. Sie brauchen
nicht auf den Verlauf der Struktur zu achten.

Verwenden Sie Spezialkleister für Rauhfaser, wie Methylan supra. Das Methylan supra
200gr Paket in 3l Wasser unterrühren (ausreichend für ca. 16-20m²) - der Instant Kleister
ist in 3 Minuten gebrauchsfertig.
Die Bahnen satt und gleichmäßig mit einer Bürste einkleistern.

Sie können auch, vor allem, wenn Sie die ganze Wohnung tapezieren, ein Tapeziergerät
(Kleistergerät) verwenden. Benutzen Sie dazu spezielllen Tapeziergeräte-Kleister, wie
MethylanTG instant. Dieser Kleister gewährleistet optimale Kleisterverteilung und
leichtes Durchziehen der Bahnen im Gerät. Das MethylanTG instant 200gr. Paket in 7l
Wasser einrühren (ausreichend für ca. 30-35m²) - der Instant Kleister ist in 3 Minuten
gebrauchsfertig.

Die eingekleisterte Bahn 1/3 zu 2/3 zum Weichen zusammenlegen. Achten Sie dabei darauf,
dass Kante auf Kante genau zusammenliegt, damit die Ränder nicht austrocknen.

Bei besonders langen Bahnen für hohe Räume oder Decken sollten Sie die Bahnen zum
Weichen wie eine Ziehharmonika zusammenlegen. Achten Sie dabei ebenfalls auf das
genaue Übereinanderlegen der Kanten, damit diese nicht austrocknen.


Die Weichzeit sollte 10 bis 15 Minuten betragen.
Es ist wichtig, dass Sie diese Zeit weder unterschreiten noch überschreiten.

Markieren Sie die erste Bahn. Messen Sie mit einer Tapetenrolle den Abstand von einer
Innenecke des Raumes. Zeichnen Sie mit Hilfe einer Wasserwaage oder eines Lotes die
gesamte Bahn an.

Kleben Sie die erste Bahn genau entlang Ihrer Markierung und lassen Sie dabei oben
und unten 5cm überstehen, um später an Decke und Fußleiste genau zuschneiden zu können.
Drücken Sie beim Kleben die Tapete mit einer Tapezierbürste oder einer Tapezierrolle von
innen nach außen blasen- und faltenfrei an. Sollten Sie die Bahn über die Innenecke kleben
wollen (z.B. bei ungeraden Ecken), so ist es notwendig, dass Sie die geklebte Tapete
in der Ecke einschneiden, damit keine Trocknungsrisse entstehen.


Die nächsten Bahnen werden auf Stoß geklebt, d.h. Bahn an Bahn. Die Nähte
können mit einem konischem Nahtroller zusätzlich angedrückt werden.

Beschneiden des Überstandes an der Decke.
Nachdem die Tapete blasen- und faltenfrei auf dem Untergrund klebt und richtig in die
Deckenecke hineingedrückt wurde, markieren Sie mit dem Scherenrücken die genaue
Schnittstelle. Ziehen Sie die Bahn wieder etwas aus der Ecke heraus und schneiden
sie entlang der Markierung mit der Schere ab.

Beschneiden des Überstandes an der Fußleiste (am Boden).
Die Rauhfaser unten sorgfältig mit der Tapetenbürste oder einem Lineal in die Ecke
zwischen Wand und Fußleiste drücken und den Überstand mit einem Bleistift markieren.
Die Bahn wieder etwas von der Wand abziehen und mit der Schere abschneiden.

Die Bahnen entweder in der Innnenecke aneinander stoßen lassen - oder durch die
Ecke kleben und die geklebte Tapete in der ecke mit einem Cuttermesser ein-
schneiden, damit keine Trocknungsrisse entstehen.


Bei einer Außenecke die Bahn an der Kante abschneiden. Die Bahn nächste Bahn wird
an der Kante angesetzt und verklebt - es sollte keine Überlappung entstehen.

Um die Tapete hinter Heizkörper zu kleben, sollten die Heizkörper möglichst kalt sein.
Messen Sie vorher genau aus, wo die Halterungen der Heizkörper sitzen und schneiden
Sie die Tapetenbahn vorher entsprechend ein. Wenn der Heizkörper ganz eng an der
Wand ist, machen Sie am besten noch zusätzliche Einschnitte, um die Bahn evtl.
streifenweise zu verkleben. Zum Andrücken hinter dem Heizkörper benutzt man am
besten einen sauberen Heizkörper-Lackroller.

Wenn Sie um Lichtschalter, Lampen etc. herumtapezieren wollen, sollten Sie die Tapete
an dieser Stelle über Kreuz mit einem Cuttermesser aufschneiden. Drücken Sie die
Tapete fest an und markieren Sie. Die Reste mit einer Schere abschneiden.

Zum Tapezieren der Decke sollte man Hilfe haben. Eine zweite Person hält entweder
mit einem Besen die noch nicht tapezierte Bahn hoch, oder besser, Sie legen ein
stabiles Brett zwischen zwei Leitern und können beide gleichzeitig unter der Decke
arbeiten.
Die erste Bahn so markieren, daß sie seitlich 1,5-2cm auf die Wand geklebt werden kann.
Die Bahn sollte so lang sein, dass sie auch in der Länge ca. 1,5-2cm auf die Wände
geklebt wird - mit dem Cuttermesser ensprechend abschneiden.
Die Ecken zwischen Decke und Wand entweder mit einem Cuttermesser einschneiden,
damit keine Trocknungsrisse entstehen - oder bei geraden Decken die Ecke mit einem
Scherebrücken markieren und mit der Schere genau passend abschneiden.
Beim Kleben die Bahnen besonders sorgfältig von innen nach außen andrücken.

Sie sollten immer die Decke zuerst tapezieren - anschließend die Wände.

Die Rauhfaser Tapete erst streichen, wenn sie völlig durchgetrocknet ist - am besten
erst am nächsten Tag.