27. März 2005


 
Triptychon, 
drei zusammengehörende Bildtafeln in hierarchischer Staffelung, bei denen die Mitteltafel den wichtigsten Platz einnimmt. 

Triptychen gibt es in der Tafelmalerei, aber auch in der Leinwandmalerei des 19. Jahrhunderts und der Moderne sowie in der Goldschmiedekunst. 

Sie leiten sich formal von spätantiken Klapptafelbildern aus Elfenbein (Diptychen) her und sind bereits im 5. Jahrhundert in dieser Form nachweisbar. 

Im Triptychon wird die erzählerische Komponente einer Darstellung betont. Weite Verbreitung fand das Triptychon in den Flügelaltären der spätgotischen Malerei. Riesenformate, in denen die Bilderzählung eindringlich und dramatisch inszeniert wird, erreicht das Triptychon an der Schwelle zur Neuzeit, so in Grünewalds Isenheimer Altar oder Boschs Garten der Lüste. 

Die Malerei der Romantik säkularisierte das Triptychon im Sinne eines pantheistischen Naturgefühls, eine Entwicklung, die von den Symbolisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts weitergeführt wurde (Puvis de Chavannes, Arnold Böcklin).