Ahornrotunde oberhalb vom Schierensee (zwischen Perdoel und Altekoppel: […] Dann aber richtete er sich mit besonderer Aufmerksamkeit auf einen fast peinlich rund gebildeten Kreis hoher Ahorne, deren Kronen sich zu einer gewaltigen Kuppel über den säulenschlanken Stämmen zusammenschlossen. Trotz der schon über den eigentlichen Frühling hinausgeschrittenen Zeit zeigte ihre Belaubung noch die bräunlich-grüne Farbe des Knospenaufbruchs. Diese Baumgruppe stand zur halben Höhe des jenseitigen Anbergs und wirkte fast wie ein primitiver Tempel. Zweifellos, diese Baum-Rotunde war ursprünglich eine Parkpflanzung. 
('DER DRITTE BISMARCK', Seite 8f.) 

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Ruhwinkler Moor: […] durch den Erwerb des großen ›Kiewittsmoores‹, einer gewaltigen Moor- und Sumpffläche in unmittelbarer Nähe Apeldoorns, dessen allzu weichbodige Wiesen zweifellos einst diesem Moore abgewonnen waren.
('DER DRITTE BISMARCK', Seite 85)
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Märchenweg oberhalb von Altekoppel (in Richtung Bornhöved): […] Aus den Knickbüschen hatten sich wahre Bäume entwickelt, die in undurchdringlichem Gewirr durcheinanderwuchsen; alte knorrige Eichen erhoben sich über dies Gewirr, und auf den Seitenrändern der Wälle war aus herabgefallenen Eicheln und Haselnüssen ebenfalls eine Buschwildnis entstanden, die fast bis an die Wagenräder reichte. Üppiges Brombeergerank, jetzt mit weißen Tellerblüten besetzt, schlang seine stacheligen weinroten Ranken dazwischen. Über den Blüten gaukelten bunte Schmetterlinge dahin. Unwirsch brummende dickköpfige Hummeln suchten die farbenfunkelnden Gaukeljungfern von den weißen Honigtellern zu vertreiben. Und aus allen Büschen klangen unwiderstehlich fröhliche Vogelstimmen. Es webte in der Tat Märchenstimmung über diesem verwachsenen und verwunschenen Weg, der nur selten benutzt zu werden schien, denn in seiner Mitte wucherten hohe Gras- und Krautbüschel.
('DER DRITTE BISMARCK', Seite 131)
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Gedenkstein bei Altekoppel: […] Als Grabstein wünsche ich mir den alten Granitblock, unbehauen, der s.Z. bei den Pflanzungen ausgegraben wurde und den ich unter der Linde vor dem Hause Apeldoorn habe aufstellen lassen. Ich habe ihn schon damals für diesen Zweck in Aussicht genommen. In ihn soll mein Name eingemeißelt werden, darunter Geburts- und Sterbedatum mit dem Zusatz: Er pflanzte diesen Wald. 
('DER DRITTE BISMARCK', Seite 89)

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Altekoppel: […] Apeldoorn lag an einem Bach, der zwei Seen verband, zwischen bewaltdeten Höhen, in grüner Einsamkeit. 
('DER DRITTE BISMARCK', Seite 79)
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Schluchtenweg (Zufahrt nach Altekoppel aus Richtung Perdoel od. Bornhöved): […] Nach einer Weile bog das Gefährt plötzlich in eine Schlucht ein, die sich an einer Seite des Weges öffnete.
Sie war an beiden Abhängen von Bäumen und Gebüsch bestanden, deren Zweige sich über dem Wagen zu einem grüngoldigen Gewölbe vereinigten.
Dr. Abel sah auf – und Meinhardt an.
»Wir sind da,« sagte dieser leise.
»Apeldoorn?«
»Liegt zu Ende dieses Schluchtweges.« 
»Sonderbare Zufahrt,« konnte sich Dr. Abel nicht enthalten, zu bemerken, als die Maultiere, stallwitternd, den Wagen in beschleunigter Fahrt in die grüne Finsternis hineinzogen. »Das ist ja wirklich wie im Märchen.« 
('DER DRITTE BISMARCK', Seite 131) 

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Landgasthof in Ruhwinkel: […] Der Krug war noch eines der wenigen alten Bauernhäuser im Dorf, das sich mit seinem mächtigen Strohdach und den blanken Fenstern darunter ausnahm wie die gute alte Zeit selbst. Er war ein merkwürdiger Bau; ein Kreuzflügel mit niedrigerem Dach querte den Hauptbau.
('DER DRITTE BISMARCK', Seite 67)
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Hof Scheel am Ortseingang von Ruhwinkel: […] Wie malerisch und anheimelnd waren diese alten Häuser gewesen! Jetzt erhoben sich an ihrer Stelle aus ständerlosen Brandmauern ausgerührte riesige Kästen, die ein flaches Teerpappendach trugen; sie erinnerten Austin mehr an Fabriken als an stilrechte Bauernhäuser.
('DER DRITTE BISMARCK', Seite 59; Anfang des 20.Jhs. brannten zwei am Ortsausgang gelegene alte Bauernhöfe ab.)
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Lindenallee bei Perdoel: […] Die Lindenallee, die sich zuletzt unmittelbar am Seeufer entlang zog, endigte an einer breiten, über eine träge fließende und gleich darauf in den See mündende Au führende Brücke, deren Seitenwände aus Ziegelsteinen aufgemauert waren; die vier Pfosten waren mit großen verwitterten Granitkugeln gekrönt, die sich im Laufe der Zeiten mit braungrünem Moossamt bekleidet hatten. Jenseits von Bach und Brücke breitete sich eine große sorgfältig geschorene Rasenfläche aus, hinter deren alten Baumgruppen sich das Herrenhaus von Bökenbrook erhob.
('DER DRITTE BISMARCK', Seite 35)

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Gasthof zur Bahn u. Bäckerei Bruhs in Wankendorf: Das Versammlungslokal der Kommunisten, Saalmanns Tivoli, hat nach der äußeren Beschreibung das entsprechende Vorbild im »Gasthof zur Bahn« zu der Zeit von dem kleinen, untersetzten Hajo Timmermann geführt. Hier versammelten sich die Mitglieder der Kommunistischen Partei an ihren Parteiabenden; die zur Parteiorganisation gehörende Sportgruppe nutzte den Saal für ihre sportliche Betätigung und die Mitglieder der ebenfalls zur Partei gehörenden Schalmeienkapelle trafen sich regelmäßig im Gasthof. Heute beherbergt das Gebäude, Dorfstraße 15, die Bäckerei Bosmann und die Arztpraxis Dr. Walter.
('DER DRITTE BISMARCK', Seite 316)
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Kattholt bei Perdoel (letzte Kate): […] Ach , armes Kattholt! Ich weiß, du galtest auch früher nicht viel unter den Gemeinden deines Kirchspiels. Du warst früher nur ein Tagelöhnerdorf und wurdest von den Bauerndörfern nicht für voll angesehen. […]
('SALZ UND BROT', Seite 47; Beginn der Erzählung ›Knääp. Studie aus einem ostholsteinischen Tagelöhnerdorf‹).

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Kornhandlung J. F. Schlüter (später Otto Delfs in Wankendorf): […] Endlich tauchten aus dem mißfarbigen Nebel die Bahnhofslaternen deutlicher hervor, deren Flammen in ihren Glashäuschen mit einem rötlich-gelben Dunstkreis umgeben waren. Im Vordergrunde, hart am Wege, lag ein massives, fensterloses und ganz dunkles Steingebäude – der neu errichtete Getreidespeicher des Herrn Gastwirts und Getreidehändlers Grotkopp; etwas weiter an der anderen Seite trat wie ein Palast das große Wohnhaus des Bahnhofsgranden hervor.
('SALZ UND BROT', Seite 54; Erzählung ›Knääp. Studie aus einem ostholsteinischen Tagelöhnerdorf‹; ).
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Anbarg bi Ruhwinkel: […] Ni wid vun min Heimatdörp stiggt een Anbarg up, de treckt sik lank hin, as een hogen Wall. As Jung un as Jungkerl steeg ik Sommers oft in de Schummetid na sin Kamm 'rupp.
('DODENVOLK', Seite 7; der Höhenzug um das Dorf wurde allerdings durch die frühere B404 zerschnitten.)

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