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IVEN KRUSE. .DICHTER + REDAKTEUR...1865-1926 |
Stimmen der Zeitgenossen
(Es handelt sich um eine bisher erarbeitete Liste. Sollte dem
Betrachter weitere Äußerungen bekannt sein, so würden ich mich um eine Nachricht freuen.)
- In Ihren Adern rinnt etwas von dem Blute Tolstois. (Theodor
Fontane anläßlich der Erzählung He
will de Ogen todohn)
- Du weißt, wie ich deine Schwarzbrotesser liebe. (Detlev
v. Liliencron)
- Das sind nicht erdachte, das sind gesehene Dinge. (Timm
Kröger)
- Feinste Filigranarbeit von edelstem Geschmack. (Ludwig
Bäte)
- Alles, was seine Heimat umschließt, weiß der Verfasser mit feinstem Empfinden
zu vergegenständlichen. (Max Bittrich)
- Lest Timm Kröger, J. H. Fehrs, Helene Voigt und diesen Iven Kruse. (Adolf Bartels)
- Menschen in Nordniedersachsen sind so: mit derbem Realismus auf dem Boden stehend, mit
zitternder Seele in die Unendlichkeit spähend und den Fehlbetrag zwischen Soll und Haben des menschlichen
Daseins mit stillem Humor buchend. (Hermann Löns)
- Ein dünnes Bändchen stimmungssatter realistischer Skizzen, das zur Jahrhundertwende
unter dem Titel "Schwarzbrotesser" erschien, lenkte die Aufmerksamkeit der Empfänglichen auf den
Holsteiner Iven Kruse. Aber die Hoffnung, von ihm bald weitere Gaben zu erhalten, trog; nur ganz selten tauchte
einmal in einer Zeitschrift ein Gedicht durchaus eigenen Tons von ihm auf, im übrigen schien die Tagespresse,
der er als Kritiker und Feuilletonist diente, seine Schaffenskräfte völlig aufzusauge. Das traf jedoch
nicht ganz zu: in seinem Schreibtisch sammelten sich in den beiden Jahrzehnten seit dem Erscheinen der inzwischen
aus dem Buchhandel wieder verschwundenen "Schwarzbrotesser", neben halbfertigen novellistischen Arbeiten
lyrische Gedichte in beträchtlicher Zahl. Aber alles Drängen vertrauter Freunde, sie vereinigt herauszugeben,
blieben vergeblich; dem Dichter schien immer hier noch einem Vers die letzte Vollendung, dort der Sammlung ein
innerlich dazugehöriges, doch noch nicht ausgereiftes Stück zu fehlen. Für das Niederdeutsche Dichterbuch
konnte aus diesen Handschriften zum erstenmal eine kleine Auswahl hoch- und plattdeutscher Gedichte getroffen werden.
Schon diese Proben voll einschmeichelnden Wohllauts und tiefen Empfindens erweisen Iven Kruse als eine unserer
stärksten und eigenwilligsten lyrischen Begabungen. Sie werden hoffentlich bald eine gerundete Sammlung als
eigenes Büchlein nach sich ziehen. (Jacob Bödewadt)
- Was Kruse zum Erzähler fehlt: die kombinierte Phantasie, die Gabe, eine lebendig
fortschreitende Handlung zu erfinden, zu disponieren ... (Velhagen & Klasings Monatshefte 1901)
- Wirkliches Leben aus Holsteins Moor und Heide schildert auch stimmungsvoll Iven Kruse
in seinem Novellenbande. (Louis Lasser: Die deutsche
Dorfdichtung von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. L. Scheermessser 1907)
- ... Helene Voigt, Otto Ernst, Iven Kruse haben in einzelnen Erzeugnissen eine solche
Meisterschaft in der Handhabung der plattdeutschen Sprache bewiesen, daß diese verstreuten Gaben ganze Bibliotheken
mittelmäßiger plattdeutscher Dichter aufwiegen (Eckart. Ein deutsches Literaturblatt. Deutsche Zentralstelle
zur Förderung der Volks- und Jugendlektüre. 1907)
- Echtheit hinterließ in niederdeutscher Sprache Iven Kruse. (Wilhelm
Elsner: Unvergängliche deutsche Balladen. Langen Müller 1955)