Márisel im Juli 2004

wir lernen mit Lehm zu arbeiten

Fotos von: Kerstin, Frauke, Ute und Sebastian Jacobi (März 2004)

basti-ro@gmx.de


 

Nach 3 Tagen Fahrt endlich am Ziel: Von der "Veselie" aus blicken wir auf unsere Häuschen herab.

Aber das Schwerste stand uns noch bevor: Unser gesamtes Gepäck für 7 Personen und ein knallvoller Anhänger mussten da hinab, etwa 2 km weit, nur auf schmalen Trampelpfaden...

Wir wollten mit dem vollbeladenen Auto und Hänger niemanden in Versuchung führen, darum sollte das ganze Zeug noch vor Dunkelwerden hingebracht werden.
Es war eine Schinderei und es war überhaupt nur möglich, weil wir unsere geländegängige Schweizer Karre voll bepacken konnten und recht viel auf einmal mitnehmen konnten. Bald brachten wir alles nur noch bis in den Flur unserer Nachbarn Pasca, um es später dort abzuholen. Vasile, der hilfsbereite Sohn des Hauses spannte dann bald das Pferd vor den Wagen und so waren bald alle Sachen beim Haus der Pascas. Schließlich willigte ein Bauer ein, dass sie mit dem Wagen über seine Wiese fahren durften und die schwereren Teile kamen auf einer halsbrecherischen Tour mit dem Pferdefuhrwerk zu uns ans Haus.

 

Lehmputz - Das war für fast 3 Wochen unsere Hauptarbeit ...

Mit feuereifer gingen wir schon einen Tag später daran, Lehm zu gewinnen, zu sieben und für den Wandputz im neuen Haus zuzubereiten. Weil die Sonne stach, spannten wir bald Planen über der Terrasse, die wir vor dem Haus anzulegen begannen.

 

"Das Sieben des Lehms"

Recht mühsam war dabei schon die Gewinnung des Lehms. Er lag zwar gleich vor der Haustüre unter einer dünnen Schicht Mutterboden, aber die Spitzhacke war schwer und plump, die Erde steinhart. Dann kam das Sieben mit einem kleinen und wackligen Sieb.

 

Lehmputz auftragen.

Dann wurde diese Mischung mit Kraft und Geduld an die Wand gedrückt und zwischen schrägen Holzleisten verstrichen.

 

Abends waren wir dreckig und hundemüde. Dann half nur noch ein Weg zur Badestelle

Aber auch dahin musste man erst fast 1 Stunde laufen, und was noch viel schlimmer war, nach dem Bad ging es noch länger bergauf....

 

die Gießkannendusche !

die Rettung in der Not...

Obwohl unsere Solardusche noch nicht betriebsbereit war, hatten wir doch meist genug warmes Wasser auf dem Holzofen. Und manches mal waren wir vom Arbeiten noch so aufgeheizt, dass es auch mit frischem Quellwasser ging.

 

Weitere Projekte:

Terassenbau,...

Nach dem Sieben des Lehms blieb genug Kies übrig, um damit eine Terasse vor dem neuen Haus aufzuschütten.

 

Der vermüllte Dachboden,...

Der Dachboden im alten Haus bot häßliche Überraschungen. Alles war tiefschwarz und lange "Eiszapfen aus Ruß" hingen von den Dachsparren herab. Der Dachboden war an manchen Stellen mit gut 1/2 meter Müll von mehreren Generationen bedeckt.

 

Die Karre half beim Steintransport... ...

Frauke half mit viel Einsatz und erstaunlicher Kraft, eine Menge großer Steinbrocken für die Terrasse und die Stufen vor dem neuen Haus heranzuschaffen Die meisten Steine brachte sie alleine herbei, die größten Brocken konnten wir jedoch nur zu zweit bewältigen.

 

die alte Scheune war einsturzgefährdet

Am liebsten hätten wir diese malerische Scheune abgerissen. Es kann gut sein, dass sie im Winter einstürzt und dabei einige Bäume mitreißt...

Aber leider fehlte uns dafür die Zeit und der Dachstuhl war noch zu stabil um ihn in ein paar Stunden zerlegen zu können.

 

"die Jugendwerksatt"

Zwar waren für einen Tag die Kinder "in eigener Regie" auf dem Dachboden tätig. Es wurde kein Dachboden zerlegt und es entstanden dabei auch nicht die versprochenen Regale, sondern nur "kiebige Spruchblasen". Dennoch hatten sie alle ihren Spaß...

 

Vieles hat auch der fleißige Opa für uns gebaut.

Er klopfte und sägte in einem Fort, meist half Jannik ihm dabei fleißig und aufmerksam. Wir freuen uns über die Fensterläden im neuen Haus und über manches praktische Einbauregal, eine Luke ihm vorher dunklen Vorraum und die kleine Terrasse beim alten Haus.

 

"Die große Wäsche"

Trotz all diesen Projekten musste dennoch manchmal Wäsche gewaschen, täglich auf dem Holzofen gekocht, Marmelade und Holundersaft bereitet werden und noch vieles mehr...

Bilder aus dem Frühjahr.

 

mit Begeisterung haben wir im Belis-See gebadet,

- und das, obwohl es kurz davor wie aus Eimern gegossen hatte! Bis wir auf der holprigen Schotterpiste von Bálcesti am Wasser waren, sah alles ruhig und sonnig aus - bestes Badewetter eben...

 

Das "Heuschober - Haus"

Auf dem Weg zum winzigen Dorfladen nahe unserer Blaubeerstelle steht dieses wunderhübsche kleine Häuschen.

 

Sonntags unterwegs zum Ijar

 

Blumenwiese unterwegs zum Ijar

War es auch manchmal etwas einsam, so stand doch immer frische Milch von Fodors auf dem Tisch. Großes Erstaunen erntete ich, als ich dann die Nachbarn zum Mittagessen bei mir einlud, obwohl ich inzwischen ja alleine hauste. Sie waren von meinem einfachen Pasta - Essen mit Sauce aus dem Glas recht angetan. Ein paar Stunden später als ich Zäune richtete stand plötzlich der Bauer Fodor neben mir. Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd und reichte mir ein paar von seiner Frau gemachte Pfannkuchen, die ich begeistert an Ort und Stelle verspeiste.

 

Das einsame Häuschen auf den Felsen - wie ein Adlerhorst gelegen - und doch gemütlich

Bei nebligem und kaltem Wetter erreichten wir am Rande der ausgedehnten flachen Kuppe des Ijar plötzlich unvermittelt eine Ansammlung von schroffen Felsen. Auf einem der Größten und über einem kleinen Abgrund thront ein kleines Häuschen. Hübsch und liebevoll eingerichtet, mit viel Freude am Detail. Der Besitzer, ein ungarischer Arzt namens Mugea kommt sommers wohl häufig an Wochenenden dort hin.

 

Unterwegs trafen wir voll Freude wieder die wilden Gladiolen an -

Diese Gladiolen hatten wir schon vor Jahren bei Mondoci kennengelernt hatten, aber wir hatten sie in den letzten Jahren dort nicht mehr gefunden.

Bilder vom Waldorfkindergarten in Cluj

Obwohl wir zu Beginn unseres Sommerurlaubes nicht vorhatten, eher als nach einem Jahr zurückzukehren, waren wir schon ein - zwei Wochen vor der Abfahrt entschlossen, bereits im Herbst wiederzukommen. Es blieb noch so viel zu Tun übrig, und die Nachbarn wie auch dieser schöne Ort sind uns so ans Herz gewachsen, dass wir die lange Reise doch wieder auf uns nehmen wollen....

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