5 Tage in der Stadt der Liebe zurück
Im April diesen
Jahres (2002) sind wir für eine Woche nach Paris gefahren, das heißt es war
eine Kursfahrt von der Schule aus. Aber wir waren in Paris nicht an unsere
Kursleiter gebunden, wir konnten uns frei bewegen nd alles selbst erkunden. Nun
hatte ich fünf Jahre lang Französisch-Unterricht, aber dennoch beherrsche ich
die Sprache eigentlich kaum. Deswegen war ich mir auch so unsicher, ob ich dort
überhaupt alleine klarkommen würde. Des Weiteren verstand ich nie, was so
besonders sein soll an Paris. Es ist doch auch nur eine Stadt mit ’nen paar
alten Gebäuden und schönen Pärken. Aber diese Fahrt gab mir die Möglichkeit
dies herauszufinden.
Montag,
22.04.2002
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Um 00.30 in der
Frühe fuhren wir mit dem Bus los. Es sollte eine anstrengende Fahrt werden,
denn vorausgesagt wurden uns mindestens 16 Stunden. Und die ersten drei Stunden
waren schon qualvoll genug. Aber wir haben ja alle drei Stunden eine Pause
gemacht und konnten und dann recken und strecken. Aber auch so war es schlimm
im Bus, denn man wollte schlafen und es war eng. Einige von uns haben schon im
Gang im Bus auf dem Boden gepennt und somit konnte man sich nicht mal mehr von
der Stelle bewegen, es sei denn man kletterte über die Sitze irgendwie rüber
ohne jemand Schlafenden aufzuwecken. Nachdem die Sonne irgendwann aufging,
erreichten wir die Grenze Frankreichs und fuhren stundenlang durch die
Provence, also stundenlang durchs Land und weit und breit war kein Haus zu
sehen. Aber irgendwann am Nachmittag erreichten wir auch Paris und kämpften uns
erst einmal durch die Stadt.
Um 17.00 Uhr
kamen wir an unserem Hotel an. Ich muss dazu sagen, dass wir direkt am
Stadtrand gewohnt haben, denn wir mussten uns ja was preiswertes aussuchen. Ich
habe mich total erschrocken, als ich das Getto sah, in welchem wir uns da
befanden. Es war einfach fürchterlich, denn dort wohnten nur Ausländer überall
in kaputten hässlichen Gebäuden. Draußen lag überall Müll herum und die
Stoßstangen der Autos sind dort wirklich zum stoßen da. Dementsprechend parken
Autos dort auch. Es war fürchterlich und mein erster Eindruck von Paris war
erschreckend. Unsere Kurslehrerin, die jedes Jahr nach Paris fährt, hatte uns
sogar vorgewarnt, dass wir bloß nicht zu viel vom Hotel erwarten sollen. Sie
hätte wohl schon erlebt, dass die Betten hart waren und quietschten, die
Klotüren fehlten, alles dreckig und hässlich war, das Essen nicht schmeckte
etc. Und dann sahen wir das Hotel, wir hatten ‚Villages Hôtel **’ im
19.Stadtteil (von insgesamt 20) gebucht und von außen sah es einigermaßen in
Ordnung aus. Es konnte ja auch nicht gut aussehen, bei der Umgebung! Aber wir
hatten Glück, denn von innen sah es toll aus! Die Zimmer waren zwar nicht groß,
aber richtig schön. Die Betten waren weich und die Bettdecken riesig groß. Wir
hatten sogar einen Fernseher und ein Bad mit Tür und Dusche!
Nun konnten wir
uns eine Stunde ausruhen, bekamen vom Hotel jeder einen Stadtplan mit Metroplan
in die Hand gedrückt und schon konnte es losgehen. Ich muss dazu sagen, wenn
ich von ‚wir’ rede, meine ich damit mich und meine Freundin Tine. Wir fuhren
also zunächst in den 18.Stadtteil und sind zum Montmartre gegangen, wo auf der
Spitze das Schloss Sacre-Coeur stand. Der Montmarte an sich ist schon
wunderschön, wie ein Park angebaut, der immer weiter nach oben bis zu diesem
Schloss führt. Aber auch schon die Straßen bis dorthin waren beeindruckend,
denn die Häuser sahen so alt aus und dann ist da noch dieses eigenartige
Wassersystem. In Paris spült man den Dreck von der Straße einfach weg, indem
dann solche Männer dafür kommen und von den Geschäften Wasser rauslaufen
lassen, es auf die Straße lenken und der Dreck dann den Straßenrand entlang
fließt. Irgendwo scheint sich das dann alles zu sammeln und ... ich weiß nicht,
was dann damit passiert. So halten die jedenfalls ihre Stadt sauber (außer eben
den Stadtrand). Wie gesagt, war der Montmartre einfach klasse und die Aussicht
von oben auf Paris war genauso bezaubernd. Auf den Treppen haben
Straßenmusikanten englische Lieder gesungen und dazu auf Instrumenten gespielt.
Das einzige belästigende waren die Ausländer, die einem ’nen haufen Zeug
andrehen wollten. Die scheinen immer auf den ersten Blick zu erkennen, wer da
nicht französisch spricht. Aber wovon ich sehr überrascht war, sind die vielen
Menschen, die einem da „Bonjour“ sagen (soviel wie Guten Tag). Fast jeder der
einem entgegen kommt, grüßt dich!
Im Sacre-Coeur
war es auch toll, dort wurde gerade eine Messe gehalten. Aber es ist eine
schöne Kirche mit tollen bunten Fenstern. Man kann dort auch so eine Kerze
anzünden und zu den anderen dazustellen, aber dafür verlangen die 10 Euro, ein
bisschen zu viel für meine Ansprüche! Das hab ich dann doch sein gelassen.
Im Anschluss,
gegen 20 Uhr sind wir durch ein paar Straßen gelaufen und sind auch dem Moulin
Rouge begegnet. Ja die ganze Straße, in der es steht, ist im Prinzip ein Traum aller Männer – ein Sexshop neben dem
anderen. Also unsere Jungs waren begeistert. Aber das Moulin Rouge hat mir
wirklich gefallen, rührt wahrscheinlich auch daher, dass ich den passenden Film
dazu gesehen habe und den auch schön fand.
Nach ein paar
weiteren Metrofahrten landeten wir schließlich beim Eifelturm und konnten ihn
bei Nacht sehen. Er sah wunderschön aus!!! Umso näher wir dem Turm kamen, umso
mehr Ausländer kamen einem dann wieder entgegen, die uns so gerne Erinnerungen
verkaufen wollten. So kleine Eifeltürmchen und andere Andenken. Die waren sehr
aufdringlich. Wirklich sehr sehr aufdringlich! Naja, ich gebe ganz offen zu,
ich habe mich nicht auf den Turm rauf getraut. Umso näher wir kamen, umso höher
war der auch – fürchterlich hoch! Um die 300m sind das. Momentan kostet der ca.
9 Euro, wenn man bis nach ganz oben fahren will. Naja also blieben ich und noch
ein paar wenige andere unten und ich habe ein französisches Baguette mit Wurst und
Käse gegessen. Das hat sehr lecker geschmeckt, aber trocken war es auch. Was
man unterm Eifelturm auch erleben kann sind rasante Verfolgungen! Da kamen ab
und zu mal ein paar Polizisten angerannt und verfolgten grad nen Ausländer.
Apropos Polizisten, die fahren in Paris für gewöhnlich übrigens mit dem Fahrrad
umher.
Nach dem
Eifelturm-Besuch war der erste Tag vorbei. Kurz vor Mitternacht kamen wir
völlig erschöpft im Hotel an. Immerhin hatten wir eine 16-stündige Busfahrt
hinter uns gebracht und zusätzlich schon soviel gesehen in Paris.
Dienstag,
23.04.2002
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Lange durften
wir nicht schlafen, die erste Nacht. Denn um 7 Uhr mussten wir schon wieder
aufstehen, Frühstück gab es schließlich nur bis 8.45Uhr. Und da wir vier
Personen in unserem Zimmer waren und jeder eben so seine Badzeit brauchte,
mussten wir so früh aus den Federn (ich bin trotzdem am längsten liegen
geblieben *g*). Da wir das Frühstücksniveau in dem Hotel noch nicht kannten,
hätte das ja auch noch eine böse Überraschung werden können. Irgendeinen Haken
musste dieses Hotel doch haben. Aber ich hab mich geirrt. Es wurden uns
Baguettes, Brot, Milchbrötchen und Toastbrot angeboten, hinzukommend Tee,
Kaffee, Kakao, Milch warm und kalt, Butter, Marmelade, Honig und sogar
Cornflakes! Also ich war hochauf begeistert, zumal wir soviel futtern konnten
wie wir wollten. Logisch, dass wir uns noch zusätzlich Brot mitgenommen haben
und die uns für unterwegs geschmiert haben, denn immerhin sollten wir den
ganzen Tag unterwegs sein.
Um 9 Uhr sollten
wir uns alle (wir waren übrigens drei Kurse = ca. 70 Personen) wieder draußen
an den Bussen versammeln, denn da ging es mit der Stadtrundfahrt los. Obwohl
ich Stadtrundfahrten hasse, war das die schönste meines Lebens! Ich weiß gar
nicht mehr, wo wir überall langgefahren sind, aber wir sind auf die Insel Île
St.Louis gefahren, haben das Riz gesehen. Das Riz soll wohl 8000 Euro pro Nacht
kosten – ohne Frühstück! Also von außen sieht es nicht danach aus... Aber auch
die ganze Umgebung um das Riz herum war sehr edel. Es gab nur teure Geschäfte
mit Designersachen und –möbeln. Außerdem waren die Straßen dort sehr eng, durch
eine Bücke haben wir kaum durchgepasst ohne dass die Spiegel des Busses die
Wand bekratzten. Als diese Brücke überwunden war, hatte unser Busfahrer Helmut
erst mal einen Applaus verdient *g*.
Des Weiteren
fuhren wir zum Nôtre Dame, haben dort auch angehalten. Tine und ich haben es
umrundet und sind selbstverständlich auch rein gegangen. Dort drin sieht es
wirklich so toll aus wie im Film, die riesigen farbigen Fenster sind einfach
unglaublich. Und auch so ist die Kapelle so riesig groß und drinnen gibt es
viele Bilder und andere interessante Dinge mit Informationen dazu (Gott sei
Dank auch in englisch).
Wir fuhren
einige Zeit später weiter und durchquerten auch die Champs-Élisées, die größte
Einkaufsstraße in Paris an der Seine (im 8.Stadtteil). Weiterhin fuhren wir am
Louvre vorbei, das große Museum, das auch ein ehemaliges Anwesen war. Im Louvre
befindet sich auch die Mona Lisa, aber dazu später. Eigentlich gab es bei
dieser Stadtrundfahrt eigentlich keinen Augenblick, wo man nichts gesehen hat.
Überall waren Anwesen in ganz Paris und wunderbar angeordnete Pärke mit
viereckig-geschnittenen Bäumen. Zu einigen dieser Pärke gibt es auch noch eine
Geschichte. In den Pärken in Paris stehen viele Stühle herum. An schönen Tagen
kommen die Menschen dort hin, nehmen sich einen Stuhl und setzen sich an einen
günstigen Platz, wo ihnen jemand gefällt. So wird dann dort geflirtet. Man
erfindet irgendeinen Grund, um mit dem Stuhl unbedingt etwas näher an einen
anderen Stuhl zu rücken, wo grad jemand draufsitzt, der einem gefällt.
Vielleicht sitzt man zuviel in der Sonne und muss mehr in den Schatten rücken
oder so...
Aber mal
abgesehen von den größeren Sehenswürdigkeiten in Paris gab es eigentlich an
jeder Ecke etwas tolles zu sehen, denn dort stehen überall tolle Statuen und
vergoldete Tore. Auch die Bäume sind überall gleichmäßig angeordnet und
geschnitten, es steht einfach alles an seinem Platz.
Gegen Mittag
waren wir mit der Rundfahrt fertig und wir sind mit den Kursen zunächst
gemeinsam auf einem großen und bekannten Friedhof, leider habe ich den Namen
vergessen. Da ich auf dem Heinrich-Heine Gymnasium bin, sind wir dort das Grab
von Heinrich Heine sozusagen besuchen gegangen. Ich muss zugeben, das ist ein
sehr schön angebauter Friedhof, wenn es auch etwas unheimlich dort war. Danach
konnten frei durch Paris fahren. Tine und ich haben uns zunächst die
Champ-Élisées ausgesucht, denn wir wollten diese lange Straße wenigstens einmal
durchqueren. Wir fingen im Westen an beim Arc de Triomphe. Den wollten wir
eigentlich auch besteigen, denn es wäre für Kinder unter 18 Jahren umsonst
gewesen. Aber dann gab es da wieder irgendwelche Probleme wegen Minderjährigkeit
und ohne erwachsene Begleitperson und so, und das alles auf Französisch – also
letztlich sind wir da einfach nicht hochgekommen. Aber schön war dieser
Triumphbogen auch von außen. Also ging es los die ganze Straße in Richtung
Südosten abzulaufen. Obwohl das wirklich ein sehr langer Weg ist, gibt es da
wieder so viele interessante Dinge zu sehen. Zum Beispiel kamen wir an der
größten Parfumerie in ganz Paris vorbei, selbstverständlich musste ich da
einfach mal rein gehen. Neben Parfum gab es da auch Kosmetik etc. Und wie es
sich für einen so teuren Laden gehört, standen da ein paar Frauen mit kleinen
Pappstreifen in der Hand, auf denen sie den neusten Duft gesprüht hatten. Ich
habe diesen Pappstreifen dummerweise eingepackt und mein Rucksack riecht heute
noch nach diesem Parfum.
Als wir die
Straße endlich durch waren, kamen wir am Place de la Concorde an. Da gibt es
zwei wunderschöne Springbrunnen mit schwarz-goldenen Figuren. Und genau
dazwischen steht der berühmte Obelisque, ein großer schmaler Turm und
ägyptischen Zeichen und goldener Spitze. Nach diesem Platz gibt es wieder einen
riesengroßen Park, nämlich den Jardin des Tuileries. Er ist genauso wunderschön
wie der Rest von Paris, und so sauber wie ich noch nie einen Park erlebt habe.
Niemand schmeißt dort seinen Müll hin, denn es gibt ja Papierkörbe und genügend
Bänke (und selbstverständlich Stühe), dass wirklich jeder einen Sitzplatz
findet. Und wie könnte es anders sein, auch dort befindet sich wieder ein
Anwesen. Sogar Sportplätze sind in den Pärken, also es war einfach unglaublich
das alles live zu sehen. Danach, am Ende und somit Ausgang des Parks, kam man
dann am Louvre an, ein weiteres ehemaliges großes Anwesen, dass nun ein Museum
ist. Der Eingang hierzu befindet sich in einer Glaspyramide. Leider war das
Louvre am Dienstag zu, also ließen wir das erst einmal.
Stattdessen
fuhren wir mit der Metro zum Jardin du Luxembourg, auch ein sehr berühmter und
großer Park, selbstredend mit einem tollen Anwesen. Da fand ich es auch
besonders schön, da man von oben aus noch mal hinunter in den Garten des
Anwesens geschaut hat. Was man in Paris auch merkt, die sparen nicht an Wasser.
Jeder existierende Springbrunnen ist auf jeden Fall angeschaltet!
Am Abend dieses
Tages trafen wir uns wieder mit dem Rest der Gruppe und fuhren mit unserem Bus
zum Grand Arche. Das Viertel dort ist das einzige moderne in Paris, es gibt
dort keine alten Bauten und auch nicht so viele Bäume. Alles sieht sehr
futuristisch aus. Es war auf der einen Seite sehr beeindruckend, aber mir persönlich
zu kahl. Dieses riesengroße Gebäude in Form eines umgedrehten U’s und die
vielen Fenster, eines neben dem anderen. Dort hat sich alles in allem
gespiegelt. Das einzig schöne war, dass wir gerade zum Sonnenuntergang dort
waren, da sah es natürlich schön aus, wie sich die Sonne in den vielen Fenstern
spiegelte. Das war es dann auch für den Tag, denn wir waren mal wieder erst
gegen 23 Uhr zurück im Hotel und auch wieder fix und alle.
Mittwoch,
24.04.2002
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Wie auch schon
am Dienstag hieß es früh aufstehen und um 9 Uhr draußen am Bus treffen. Diesmal
wollten wir nach Versailles fahren, außerhalb von Paris. Versailles ist ein
ehemaliges Königreich, mit richtig großem Hof, vielen Schlössern und kleineren
Höfen und Anwesen, einen wunderschönen Garten, einen wunderschönen Park und
einem großen angelegten See mit viereckigen Bäumen drum herum. Alles in allem
ein wunderschöner Ort. Wir waren unter 18 und mussten keinen Eintritt bezahlen.
In einem der Schlösser gibt es ja den bekannten Spiegelsaal, ich wusste bis
dahin noch nicht wie der aussehen würde. Naja, so toll war er auch wieder
nicht. Die Spiegel sind alt und dreckig, aber im allgemeinen sehen die Räume
toll aus. Große Decken mit toller Deckenbeleuchtung und alten Fackelhaltern an
den Wänden. Aber am meisten beeindruckt war ich von dem Park, denn der war
einfach herrlich. Ordentlich angebaut, aber mit so vielen Blumen und Hecken und
Bäumen. Und von diesem Park aus hatte
man dann Aussicht auf den See. Da fiel mir erst mal auf, dass die viereckig
geschnittenen Bäume von oben wie eine Hecke aussehen. Vielleicht ist das der
Grund, warum die in Paris an einigen Orten so geschnitten werden.
Nach dem Besuch
in Versailles fuhren wir in den Jardin de Claude Monet. Ich glaube fast jeder
kennt diesen berühmten Maler Monet, er hat sehr gerne Bilder von seinem Garten
gezeichnet, den er über alles liebte. In diesem großen Garten lebte er
eigentlich recht bescheiden in einem kleinen Häuschen, welches richtig niedlich
eingerichtet ist – aber mit vielen chinesischen Bildern. Jedoch der Garten war
einfach traumhaft, das Wasser mit den vielen Wasserrosen und die zugewachsene
Brücke! Lila und rosafarbene Blumen haben die Brücke bedeckt und überall
standen wild gewachsene Bäume und verwucherte Pflanzen jeglicher wunderschönen
Art. Es war einfach traumhaft!!!
An diesem Tag
fuhren wir schon um 16 Uhr zurück in die Stadt und hatten den Rest des Abends
freie Entscheidung, aber ich wollte diesmal einfach nur im Hotel bleiben.
Einige kennen vielleicht die Serie „Eine starke Familie“, die habe ich mir auf
Französisch angesehen. Eine andere Freundin wollte mir hinzukommend noch
unbedingt die Haare färben, und sowieso hatten wir an dem Abend viel Spaß. Ein
paar von uns Mädels hatten am späteren Abend noch beschlossen hoch zu den Jungs
zu gehen, nachdem diese wieder einigermaßen ausgenüchtert waren (die mussten ja
unbedingt trinken...). Ich glaube da waren wir zunächst 11 Personen, die sich
auf 4 Betten breit machen mussten, wobei einer ein einziges Bett allein
eingenommen hat. An dem Abend lief auch gerade ein Fußballspiel im Fernsehen,
ich weiß nicht mehr welches. Hinzukommend zu den vier Jungs, die sowieso in
diesem Zimmer schliefen, blieben noch meine Freundin und ich dort, weil wir
einfach keine Lust hatten runter in unser langweiliges Zimmer zu gehen. Ich
musste mir also ein Doppelbett (nicht Doppelstockbett!) mit zwei Jungs teilen,
wovon mich einer bis um 5 Uhr morgens nicht einschlafen ließ! Er hat mich
zugelabert von vorne bis hinten und wenn ich ihn geboxt habe, weil ich endlich
schlafen wollte, so hat ihn das nicht gestört und er hat weitergelabert. Er
liebt es andere Menschen zu nerven und mich hat er richtig fertig gemacht!! Was
folgerte war klar, ich kam nur zu zwei Stunden Schlaf und war demnach an
unserem letzten Tag total müde.... Meine Freundin übrigens auch, denn sie blieb
ebenfalls bis 5 Uhr wach, weil sie sich nicht zurückhalten konnte und mich
auslachen musste, weil ich mich so gegen Nils (so heißt der) wehren musste. Das
fand sie einfach unheimlich witzig!
Donnerstag,
25.04.2002
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Selbstverständlich
hieß es wieder um 7 Uhr aufstehen, aber ich musste ja erst mal in mein Zimmer
gelangen. Im übrigen war ich total durchgefroren, da es nach 5 Uhr morgens
plötzlich so kalt wurde im Zimmer. Um 9 Uhr mussten wir aus dem Hotel raus
sein, das heißt die Sachen gepackt haben, das Zimmer in Ordnung gebracht haben
und gefrühstückt haben. Unsere Reisetaschen wurden dann schon in den Bus
gepackt und wir hatten noch den ganzen Tag in Paris Zeit, da wir erst Abend
losfahren wollten. Tine und ich, wir hatten uns eigentlich auch richtig viel
vorgenommen für den letzten Tag, aber wir waren ja so müde... Zunächst fuhren
wir zu den Les Halles, das wohl größte Einkaufscenter in Paris. Es ist halb
unter- und halb überirdisch und total gigantisch. Und das beste ist, dass es
gleich mit einer Metrostation unterirdisch verbunden war. Zu den Geschäften da
drin kann ich nur sagen, es gibt dort alles, sogar H&M. Es gibt preiswerte
Läden mit richtig schönen Sachen, und es gibt natürlich die teuren
Designerläden. McDonalds haben wir da drin auch gefunden, aber McDonalds in
Paris schmeckt einfach nicht.
Draußen gab es
auch eine alte Kapelle, die momentan in Restauration ist, sie sieht auch schon
sehr zusammengefallen aus. Und vor dieser Kapelle gibt es diesen berühmten
Platz, wo man sich auch hinsetzen kann. Und in der Mitte steht ein Kopf, der
von einer Hand gehalten wird. Sieht schlichtweg interessant aus und ist
irgendwie ein Anziehungsplatz für Touristen, um ein Foto zu machen, wie man sich
auf die Hand setzt.
Eigentlich haben
wir kaum was gesehen im Einkaufscenter, denn wir haben uns andauernd nur
hingesetzt und ausgeruht. Wir hätten wirklich länger schlafen sollen, aber Nils
war dran Schuld!
Danach, wir
hatten immer noch viel zu viel Zeit, sind wir nun endlich in Louvre gegangen.
Auch da kamen wir kostenlos rein. Dieses Museum ist in drei Kategorien
unterteilt, nämlich in „Richelieu“, „Sully“ und „Denon“. Wir entschieden uns
für Denon, denn alle drei kann man nicht durchnehmen, das würde zu lange
dauern. Allein im Teil Denon haben wir schon fast drei Stunden verbracht! Unser
Ziel war es die Mona Lisa zu finden (die auch teilweise als Monna Lisa
ausgeschildert wurde) und die befand sich natürlich ganz am Ende des Museums.
Naja, dort angekommen war ich nicht sehr begeistert von ihr, denn das Bild
wurde in so einen normalen Rahmen gefasst und stach eigentlich kaum hervor.
Gerade mal die Tatsache, dass sich sehr viele Menschen vor der Mona Lisa
versammelten, machte klar, dass sie sehr bekannt ist. Nach völliger Erschöpfung
und Kraftlosigkeit verließen wir das Museum schließlich wieder und versuchten
den Rest der Zeit im Jardin des Tuileries tot zu schlagen. Durch das schöne
Wetter war dieser Park sehr voll, aber nach einigem Suchen fanden wir
schließlich eine Bank. Meine Füße taten weh und ich war einfach nur froh dort
zu sitzen und Gummibärchen zu essen.
17 Uhr abends
trafen wir uns gleich neben dem Park und stiegen in den Bus um nach Hause zu
fahren. Mein Vorteil war natürlich, wie ihr wisst, ich war müde. Also habe ich
im Bus sehr viel geschlafen und somit verging die Zeit der Rückfahrt im Nu.
Hinzukommend haben wir uns zwischendurch irgendwann in der Nacht noch „Der
Schuh des Manitu“ angeschaut, das war natürlich lustig, auch wenn ich den Film
schon kannte.
Die Métro
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Wenn man in
Paris ist, dann ist es sehr günstig sich eine Carte Orange zu kaufen (ca. 13
Euro), denn die ist eine ganze Woche gültig und man kann mit ihr durch ganz
Paris fahren. Das macht sich einfach am besten, da man sehr viel hin und her
fährt. An sich gesehen ist die Atmosphäre in der Métro einfach toll, denn
selten erlebt man es, dass mal kein Musiker mit drin steht. Und viele von denen
machen wirklich sehr schöne Musik!
Der Metroplan
ist auch sehr einfach gestaltet, das heißt wir hatten keinerlei probleme uns
dort zurechtzufinden. Eine Metro kommt eh und je alle 3 Minuten und da brauch
man nicht einmal nach einem Zeitplan zu gehen. Was mir auch sehr gefallen hat,
ist dass manche Metrostationen sehr schön eingerichtet waren, teilweise richtig
künstlerisch!
Die Menschen
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Die Menschen in
Paris sind alle sehr freundlich. Wie ich schon erzählte, sagt einem dort fast
jeder „Bonjour“, sogar die Polizisten. Aber nicht in einem strengen Ton, wie
man es von Deutschland gewöhnt ist, sonder mit Herzlichkeit! Man kann sich in
Paris unter den Menschen einfach nur wohlfühlen.
Was natürlich
nicht so schön ist, sind die ganzen aufdringlichen Bettler. Die verfolgen einen
manchmal durch die ganze Straße und wollen einen nicht in Ruhe lassen. Das ist
dann schon richtig nervig. Aber das kommt nur in den ärmeren Vierteln vor.
Cafés
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Zu den Cafés
kann ich nicht sehr viel sagen, denn ich war in keinem drin. Aber es gibt in
Paris eine interessante Art, wie man dort seinen Kaffee bezahlt. Kauft man sich
ihn in dem Café und trinkt ihn im Stehen, hat er einen bestimmten und auch
schon teuren Preis. Setzt man sich beim Trinken aber hin, so erhöht sich der
Preis. Und wenn man sich jetzt noch draußen auf die Terrasse mit dem Kaffee
setzt, wird er noch teurer. Man scheint dort also für Sitzplätze, Licht,
schattenspendende Schirme etc. alles mitzubezahlen!
Tauben
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Ich weiß nicht
wie es in anderen Städten mit Tauben ist, aber mir kam es so vor, als wenn die
dort weitaus dümmer sind. Diese Vögel sehen es gar nicht ein um die Menschen
herum zu fliegen, lieber fliegen sie einen fast ins Gesicht, schleifen einen an
den Füßen und bescheißen die Hose (das musste ich Gott sei Dank nicht erleben).
Aber fest steht, dass man sich dort vor Tauben in Acht nehmen muss!
Fazit
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Ich habe nun
schon viel gesagt und meine Eindrücke geschildert. Aber inzwischen weiß ich,
was viele Menschen so an Paris fasziniert. Denn ich habe es selbst erlebt und
man kann dieses Gefühl eigentlich gar nicht beschreiben, es ist zu schön.
Einfach alles dort beeindruckte mich, die Menschen, die Stadt, die Kultur, die
Natur! Es war eine meiner schönsten Reisen bisher und für mich steht fest, ich
habe Paris nicht das letzte Mal besucht. Dorthin kehre ich auf jeden Fall
zurück!