Groundhopping>
Die Fahrt von Oslo nach Kopenhagen
gestaltete sich um einiges unangenehmer als erwartet. Zunächst handelte es sich
um einen ziemlich veralteten Zug und des weiteren sollte die vorgesehene
Fahrzeit um 3 Stunden übertroffen werden. Alles verlief nach (Fahr-) Plan bis
wir den Grenzort Ed in Schweden erreichten. Dort fiel einfach der Motor des
Zuges aus und konnte erst nach 5 Minuten wieder gestartet werden. Dies sollte
erst der Vorbote für einen halbstündigen Stopp infolge einer Störung der
Stromleitung. Der Zug fuhr dann zwar weiter, aber in einem bedeutend geringerem
Tempo. Dann erfuhren wir auch noch, dass wir den letzten Teil, sprich kurz vor
Göteborg, auf einen Bus umsteigen müssen, da man Unterhaltsarbeiten machen
müsse. Also in Uddevalla auf Busse umgestiegen, für einige hatte es allerdings
keinen Platz mehr, und 1.5 Stunden Fahrt nach Göteborg. Dort gab es erst
später einen Anschluss nach Kopenhagen, sodass man letztlich über 3 Stunden
später in Kopenhagen ankam als ursprünglich vorgesehen. Konkret kamen wir um
18.45 Uhr an, rasch Geld gewechselt, Gepäck verstaut und mit der S-Bahn zum
Parken Stadion, wo um 19.05 Uhr das UEFA-Cup Spiel FC Kopenhagen - Lok. Tblisi
anfing. Zum Glück kannte ich den Weg zum Stadion aus einem früheren Besuch
Kopenhagens und es gelang gerade noch die letzte Viertelstunde der ersten
Halbzeit mitzunehmen. Da lag der FCK bereits 1-0 zurück und drückte vehement
auf den Ausgleich, welcher dann auch noch in der ersten HZ gelang. Kurz nach der
Pause gabs das 2-1 und auch gleich noch das 3-1 für die Dänen.
Das Parken Stadion ist eine Wucht! Alle vier Seiten, nicht die Ecken, sind in
mind. 2 Ränge unterteilt und sehr steil gebaut. Die beiden Hintertortribünen
waren geschlossen, sodass die Fankurve sich über die ganze Gerade einer Seite
zog. Vom Stil her war es stark englisch angehaucht. Ein grosser Teil der
(Sprech-) Gesänge wurde sogar 1 zu 1 übernommen ohne sie auf den eigenen Club
abzustimmen oder einfach in Dänisch zu übersetzen. Insgesamt sangen die FCK
Supps nur eher selten und auch dann nicht wahnsinnig überzeugend laut;
zumindest im Vergleich zu den Spielen in Cardiff und Oslo. Ein richtiges
Eigengoal war das "You only sing when you`re winning" welches erst
nach dem Ausgleich durch die Dänen und vorher selbst fast nichts zu Stande
brachten. Erst ab da besserte es sich. Von den Tblisi-Anhägern konnte ich weder
was sehen noch hören, falls denn überhaupt welche da waren.
Nach dem Spiel blieb nicht sehr viel Zeit als zurück zum Bahnhof zu fahren, das
Gepäck zu holen und sich mit Brot und Wasser für die Fahrt zurück in die
Schweiz einzudecken. Es blieb aber noch genug Zeit, um an einer kleinen
Befragung über die Lebenssituationen von Leuten aus verschiedensten Regionen
und Ländern teilzunehmen. Ich hoffe mal, dass ich in dieser Studie irgendwo als
Ausreisser im Ergebnis auftauchen werde. Alles andere wäre eine herbe
Enttäuschung!
Im Zug kurz die Bekanntschaft mit einem Öl-Plattform-Arbeiter gemacht, welcher
mir Bier in Plastikflaschen anbot, was man natürlich nicht ablehnen konnte. Um
02.00 Uhr gings mit der Fähre von Brodby Faerge nach Puttgarden, um dann beim
Bahnhof von Puttgarden 3 Stunden die Zeit totzuschlagen. Dann gings mit einem
Regionalzug und IC via Bayern Richtung Süden, in Richtung Heimat. Allerdings
blieben mir gerade mal 3 Stunden zu Hause, um zu duschen, was einzukaufen und
die Kleider zu waschen. Der Nachtzug nach Kroatien für das Spiel NK
Zagreb gegen Sibenik galt es noch zu erwischen, um dort den 3. neuen
Länderpunkt meiner Tour nach Wales und Norwegen zu machen.
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