Kapitel 5
Max hielt fast den ganzen Song über die Luft an, so war sie von dieser wunderbaren Stimme fasziniert. Sie hatte noch nie jemanden so singen hören, sie hatte noch niemals solch eine Stimme gehört. Sie war kräftig, wie von jemandem der im Kirchenchor sang, aber sanft zugleich. Sie seufzte. In dieser Stimme konnte man versinken. In diesem Moment wünschte sie sich nichts mehr, als ihn sehen zu können. Sie schloss ihre Augen, den Rest des Songs zu Ende hörend. Als die Stimme verschwand war es, als würde plötzlich etwas fehlen. Als würde etwas IN ihr fehlen. Sie seufzte. Schließlich war es vorbei und Brian verließ die Bühne. Jemand neues sprach plötzlich ins Mikro und sie erkannte sofort Nick’s Stimme.
„Ich möchte heute mein Solo für jemanden besonderen singen, jemanden der immer im Dunklen steht, während jemand anders im Licht steht…“
Lauren riss verwundert die Augen auf, als sie an das kleine Gespräch dachte, das sie und Nick am Morgen geführt hatten. Das er sich daran noch erinnerte. Max seufzte erneut. Als Nick es ausgesprochen hatte, wusste sie sofort, wer gemeint war. Sie ließ ihren Kopf einen Moment lang hängen, bevor sie ihn wieder hob, Tränen in ihren Augen. Ihr war es niemals so bewusst gewesen. Sie griff nach Lauren’s Arm.
„Laur’?“
Lauren drehte sich zu ihrer Schwester um, ein besorgter Blick erschien auf ihrem Gesicht, als sie Max’s Tränen sah.
„Sis, was ist los?“
„Ich will dir nur danken, weil du all die Jahre auf mich aufgepasst hast. Ich meine…immer war alle Aufmerksamkeit auf mich gerichtet, während du im Dunklen standest…“
Lauren lächelte und schlang ihre Arme um ihre Schwester.
„Ich liebe dich Max, denk immer daran.“
Beide sahen sich an, als eine Träne langsam Lauren’s Wange herunter zu rollen begann. Max hob ihre Hand und berührte ihre Wange, die Träne fühlend. Zärtlich wischte sie sie weg.
„Weine nicht Laur’…hör lieber deinem Nick zu. Er singt jetzt nur für dich.”
Lauren lachte leise.
* * * * * *
„Schon vorbei? Oder sind sie noch auf der Bühne?“ fragte Max, als die letzten Töne des letzten Songs verklungen waren, es aber immer noch unglaublich laut in der Halle war.
„Nein, es ist zu Ende.“ erwiderte Lauren und griff nach Max’s hand, um sie nicht zu verlieren.
„Kommt ihr noch mit, hinter die Bühne? Ich bin mir sicher, dass sich die Guys freuen werden.“ fragte Tim.
„Auf jeden!“ rief Max’s fröhlich.
Sie folgten beide Tim zum Backstageeingang, wo Denise schon auf sie wartete.
„Lauren! Max! Da seid ihr ja endlich. Gut, dass ich euch noch erwische. Es hätte sicherlich Probleme mit dem Einlass gegeben, weil ich euch eure Pässe noch nicht gegeben habe. Aber ich hatte soviel zu tun…“
„Hi erstmal Denise!“ lachte Max, Denise so in ihrem Redeschwall unterbrechend, und griff nach ihrem Arm.
Denise lachte auf und drückte den beiden Mädchen die Pässe in die Hand.
„Tut mir leid, dass ich schon wieder gehen muss, aber die einen Probleme hierjagen die anderen. Ich hoffe, wie sehen uns bald wieder.“
Damit war Denise verschwunden und die drei sahen ihr etwas verwirrt hinter her.
„Tim?“ fragte Max, nicht wissend oder fühlend, wo er stand.
„Ja, hier.“ erwiderte er und legte seine Hand auf ihre Schulter.
„Da bist du! Ist Denise immer so?“
Tim lachte laut auf.
„Nach den Konzerten, ja.”
„Leute, wollen wir hier Wurzeln schlagen?” fragte Lauren ganz ungeduldig und zog an Max’s Hand.
„Da will aber jemand unbedingt zu jemandem.“ kicherte Max und wurde für diesen Kommentar grob in die Seite geboxt.
„Ouch.“ lachte Max.
„Du hast es verdient, Schwester.” lachte Lauren zurück.
Die drei passierten den Bodyguard und öffneten die Tür zum Dressingroom, der Guys. Keiner der Guys bemerkte sie, denn sie waren alle zu sehr beschäftigt Nick darüber auszuquetschen, wer das Mädchen war, dem er sein Solo gewidmet hatte.
„Also wer ist es, Nick?“ fragte AJ, mehr als neugierig.
„Es ist niemand.“
„Du hast doch niemandem deinen Song nicht gewidmet, Nick…sag schon, wer ist sie?“
„Hör auf mich zu nerven, AJ. Ich werde es dir nicht sagen.“
„Wenn du es mir nicht sagst, werde ich dich Nicky für den Rest der Woche nennen.“
Nick schickte ihm einen teuflisches Blick und Lauren brach in lautes Lachen aus. AJ und Nick drehten sich um und Nick’s Mund stand praktisch offen. Sie sah genauso gut aus, wie er sie in Erinnerung behalten hatte, wenn nicht besser. Obwohl er sie erst vor ein paar Stunden gesehen hatte, war sie immer noch wunderschön. Und ihr Lachen…es klang wie gesang in seinen Ohren. Max stand neben ihr, ihre Hand haltend und hatte ein Lächelnd auf ihrem Gesicht. AJ ging auf die beiden zu, um sie zu umarmen.
„Wie geht es meinen beiden Mädchen?“
„Mir geht’s gut, Laur’ ist allerdings etwas passiert.“ Lächelte Max, als sie AJ’s Wange zur Begrüßung küsste.
„Oh Gott, waren es die Fans? Ich weiß, dass sie manchmal sehr…-“
„Moment, moment…mir ist nichts passiert, warum sagst du so etwas Max?“ unterbrach Lauren AJ.
Max’s Lächeln wurde noch größer.
„Weil du dich verliebt hast, das ist passiert.“
Lauren wurde rot und versteckte ihr Gesicht unter ihren Händen.
„Ohhh, jetzt verstehe ich. DAS ist passiert. Und wer ist der glückliche?” lachte AJ.
„Auf jeden Fall nicht du, Mr.Flirt.“
Alle Anwesenden begannen zu lachen. Lauren dun Max setzten sich zu den anderen. Während Max einen Platz zischen Kevin und Brian abbekam, setzte sich Lauren auf eine leere Couch gegenüber von ihnen. Sie lächelte, als sie beobachtete, wie Max die Guys so sehr mir ihrem Erzählungen zum lachen brachte, dass Nick sich auf dem Boden rollte. Nick hatte wirklich recht gehabt, sie stand immer Mittelpunkt…obwohl Lauren macht es nicht wirklich etwas aus. Max liebte die Aufmerksamkeit, während Lauren lieber im Hintergrund war und ihre Schwester beobachtete. Sie blühte immer auf, wenn sie Menschen um sich herum hatte. Sie lächelte und schloss ihre Augen.
„Und dann habe ich AJ an seiner kratzigen, rauchigen Stimme erkannt…“
Alle lachten.
„Ich habe keine rauchige Stimme…jedenfalls denke ich, dass ich keine habe…“ wehrte sich AJ.
Lauren lachte leise. Er hatte WIRKLICH einen verdammt kratzige Stimme. Sie fühlte, wie sich jemand neben sie setzte, aber öffnete ihre Augen deswegen nicht und hörte weiter zu.
„Und was ist mit mir?“
Lauren erkannte sofort Kevin’s Stimme.
„Deine unterscheidet sich sehr. Wenn du singst ist sie anders, als wenn du sprichst. Wenn du sprichst ist sie tief und sanft, aber wenn du singst ist sie…höher und…sexy.“
Lauren wusste sofort an Kevin’s Stille, dass er über beide Ohren rot geworden war. Max schaffte es, jeden zum Erröten zu bringen.
„Man Max, du bist die erste, die ihn diese Woche zum erröten gebracht hat.“ lachte Howie.
Je mehr Lauren zu hörte, desto mehr verstand sie den Standpunkt ihrer Schwester. Sie hatte es noch nie gemacht, sie hatte sich noch nie, wie Max gefühlt. Aber jetzt verstand sie endlich, was sie mit „ich kenne ihre Seelen“ meinte. Dass sie das alles an ihrem Stimmen hören konnte. Max lachte wieder. Das war ein gutes Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass sie sich hier sehr wohlfühlte.
„Obwohl sie warscheinlich zu schüchtern sind, um zu fragen. Howie’s, NickÄs und Brian’s Stimmen sind auch mehr als gut. Howie hat diese wundervolle hohe Stimme, Nick’s hat diese wudnerschöne Melody in sich und Brian’s…”
Lauren wusste, warum Max plötzlich innehielt. Sie hatte sie beobachtet, als Brian gesungen hatte. Sie war von der Stimme gänzlich eingenommen gewesen. Und jetzt wusste sie es genau…auch ihre Schwester hatte sich verliebt.
„Seine Stimme ist kräftig, wie…wenn jemand im Chor singt, aber sie ist bezaubernd zugleich…“
Lauren wusste, dass Brian nun auch eher einer Tomate glich. Alle brachen wieder in lautes Lachen aus.
„Umm…was ist denn mit Laur’ los?“ fragte Kevin plötzlich.
Max griff nach seiner Hand.
„Was macht sie?“
„Umm…naja, sie hat ihre Augen geschlossen, als würde sie schlafen.“
Lauren und Max brachen in lautes Lachen aus.
„Sie schläft nicht, sie hört euch beim reden zu.“
„Was?“
Lauren öffnete ihre Augen und blinzelte ein paar mal. Nick saß plötzlich neben ihr, wahrscheinlich war er die Bewegung gewesen, die sich gefühlt hatte.
„Max meinte, dass sie Menschen beim sprechen zu hören muss, um sie besser kennenzulernen. Und ich hab es ausprobiert. Alles was sie über eure Stimmen gesagt hat stimmt…“
„Das muss schrecklich sein…“
„Was?“ fragte Max und drehte sich zu AJ um.
„Niemand sehen zu können.“
Max lachte leise.
„Ich kann dich sehen, wenn ich will.“
„Wie?“
„Moment, ich zeige es dir.“
Sie legte ihre hand auf Brian’s Oberschenkel.
„Brian?“
„Yup?“
„Ich warne dich jetzt. Ich werde dich anfassen, also tick nicht aus ja?“
Wieder lachte der ganze Raum.
„Ich verspreche dir, dass ich dir nicht weh tue, aber du musst mir vertrauen. Ich werde nicht komisches oder verrücktes machen.“
Brian lachte leise.
„Ich vertraue dir.“
„Gut. Lege meine Hände nur auf deine Schultern und ich werde den Rest machen.“
Brian legte ihre Hände vorsichtig auf seine Schultern. Max lächelte und begann mit ihren Händen über seinen Hals zu fahren, seine Haut und alle Details berührend. Sie fuhr über seine Wangen, seine Wangenknochen, seine
Lippen und Nase. Keiner sagte etwas in diesem Moment, alle waren zu sehr von dieser Sache gebannt. Als Max bei seinen Augen ankam lächelte sie ein wenig.
„Schließ deine Augen, oder ich werde dir ausversehen mit einem Finger hinein kommen und das möchte ich nicht.“ füsterte sie Brian zu.
Brian lachte leise und schloss seine Augen, ihre Berührungen genießend. Er wollte es nicht, weil er immer Hinterkopf immer seine Freundin sah, aber ihre Berührungen waren so weich so liebevoll, dass er nicht anders konnte. Max fuhr mit ihren Finger vorsichtig über seine Augenlider, Augenbrauen, Stirn und Haare.
„Du hast mir niemals gesagt, dass du wunderschön bist, Brian…“ flüsterte Max schließlich, ihre Hände nicht weg nehmend, sondern wieder runter zu seinen Wangen fahrend.
Brian räusperte sich verlegen, während die anderen leise lachten. Nick lehnte sich zu Lauren rüber einen Arm um ihre Schultern legend.
„Was macht sie?“ fragte er leise.
„Sie sieht in an…“
„Wirklich?“
„Ja, sie berührt sein Gesicht mit ihren Finger und malt ihn in ihren Gedanken. Max hat dieses wundervolle „fühlen“ in ihren Fingern und Händen…“
Nick lächelte und rückte ein Stückchen näher, was Lauren nicht wirklich etwas ausmachte. Er wollte gerade etwas sagen, als die Tür aufgeschleudert wurde.
„NIMM SOFORT DEINE SCHMIERIGEN HÄNDE VON MEINEM FREUND!“
Kapitel 6
Erschrocken ließ Max ihre Hände sinken und fiel vor Schreck fast vom Sofa, aber AJ konnte sie, bevor sie wirklich fiel, noch auffangen und wieder sicher auf dem Sofa unterbringen. Brian starrte überrascht auf die Person, die in der Tür stand.
„Mel?“ fragte er leise, Überraschung und Verwirrtheit tropfte förmlich von seiner Stimme.
Er räusperte sich verlegen und schüttelte leicht den Kopf, als wolle er sich selbst wieder in die Realität zurückholen.
„Ja tatsächlich. Ich bin eigentlich gekommen um dich zu überraschen, aber anscheinend hast du schon besseres zu tun.“
„Nein, Mel…Baby. Du siehst das ganz falsch.“ erwiderte Brian und stand auf, um seine Freundin zu umarmen.
Lauren derweil saß immer noch in Nick’s Arm, starrte aber vorsichtig, aus ihren Augenwinkeln, zu Max rüber. Sie wusste, dass ihre Schwester irgendetwas für Brian empfand, es musste keine Liebe sein, aber da war etwas. Sie wusste es einfach. Aber das Gesicht ihrer Schwester war irgendwie ausdruckslos. Einen Moment lang sah sie etwas darüber huschen. Ein Anflug von Traurigkeit war in ihren großen dunklen, plötzlich so starren Augen zu sehen. Das war das erste mal, dass man ihr sofort anmerkte, dass sie blind war. Niemals zuvor, hatte Lauren Max so gesehen. Und es erschreckte sie. Es verging ebenso schnell, wie es gekommen war. Stattdessen wandte Lauren ihre Aufmerksamkeit zu Brian und seiner Freundin, die nun immer lauter zu diskutieren begannen. Man konnte gar nicht anders, als sie zu beachten.
„Was sehe ich ganz falsch? Alles was ich sehe ist, dass ich mich abmühe dich zu überraschen, dich früher zu sehen, Termine für dich absage und ich komme hier hin und sehe dich da sitzen und irgendeine Tussi begrabscht dich. Und jetzt sag mir noch einmal, dass ich irgendetwas falsch sehe.“
„Sie hat mich nicht begrabscht, wie du das ausdrückst…bitte Mel..“
Brian schüttelte ungläubig den Kopf.
„Und was war das dann bitte?“
Melanie’s Stimme war hoch und schrill, so dass Lauren ihre Augenbrauen zusammen kniff.
„Sie hat mich angesehen.“ erwiderte Brian schulternzuckend, als wäre seine Aussage das normalste der Welt.
„ANGESEHEN?“ schrie Melanie.
„Ja, sie hat mich angesehen.“ wiederholte Brian ruhig.
„Begrapsche ich jede Person, die ich angucke!?“ schrie Melanie total ausser sich.
Lauren seufzte und schüttelte ungläubig den Kopf. Nick rutschte ein kleines bißchen näher an Lauren heran, als er sie seufzen hörte.
„Das ist Melanie. Brian’s FREUNDIN, von uns hat sie den Spitznamen „Zicke“ bekommen. Keiner von uns kann sie sonderlich gut leiden. Manchmal frage ich mich, warum Brian überhaupt noch mit ihr zusammen ist.“ flüsterte er sanft in ihr Ohr, immer mit einem Seitenblick auf Melanie und Brian, um sicher zu gehen, dass sie ihn nicht hörten.
Aber die beiden waren so in ihren Streit vertieft, dass sie auf nichts anderes achteten.
„Vielleicht hat Bri Torschlusspanik?“ kicherte Lauren leise in Nick’s Ohr.
Nick lachte leise.
„Bri? Torschlusspanik? Bri könnte jedes Mädchen haben, das er haben wollte. Nein, er leidet nicht unter Torschlusspanik, nur unter hoffentlich zeitlich bedingter Geschmacksverirrung.“
Er lachte wieder und auch Lauren grinste sich einen ab.
„Hoffentlich nur zeitlich bedingt. Denn dann könnte man hoffen, dass er bald wieder zur Besinnung kommt.“ lächelte sie, an die Gefühle ihrer Schwester denkend.
Beide waren für einen Moment ruhig. Der Streit von Melanie und Brian war ruhiger geworden, aber sie stand immer noch mit, vor ihrer Brust verschränkten Arme, da und starrte Brian mit einem giftigen Blick an, der hätte töten können, während Brian immer noch versuchte zu erklären, dass Max ihn nur angesehen hatte.
„Weißt du was ich denke?“ flüsterte Nick ganz leise.
Lauren sah Nick einen Moment lang an, dann schüttelte sie den Kopf.
„Ich denke, dass Brian und Max ein wundervolles Paar abgeben würden. Und ich denke, dass mein lieber bester Freund, namens Brian, das in irgendeiner weise auch denkt.“
Lauren lächelte und starrte weiter in Nick’s blaue Augen.
„Und weißt du, was ich denke?“ lächelte sie.
Nick schüttelte grinsend den Kopf.
„Meine liebe Schwester sieht das ganz genauso.“
Beide lachten und rutschten noch näher aneinander.
„Es muss doch hart für sie sein.“
„Was?“ fragte Lauren zurück, während sie gedankenverloren nicht vorhandene Fusseln von ihrer Hose schnippte.
„Alles. Lesen, essen, sich bewegen, sich…verlieben…”
Lauren seufzte und schüttelte den Kopf.
„Das ist das, was ihr nicht verstehen könnt.“
„Was meinst du?”
„Sie mag blind sein, Nick. Aber sie tut etwas, was wir niemals könnten.“
Nick drehte ihr sein Gesicht zu.
„Was denn?“
„Sie verliebt sich in die Seele eines Menschen und nicht in das äußerliche Bild…“
Bevor Nick etwas sagen konnte, hörte man Brian laut aufseufzen.
„Ich bin froh, dass wir das geklärt haben.“ lachte er und zog seine Freundin nun richtig in den Raum hinein.
Nick seufzte neben Lauren.
„Warum konnten sie sich nicht einfach nicht mehr vertragen.“ murmelte er angewidert.
Lauren lächelte mitfühlend, wieder an Max denkend und was sie fühlten musste. Sie schaute zu ihrer Schwester rüber. Sie saß halb auf AJ’s Schoß und kicherte über irgendeine Geschichte, die Kevin, der immer noch neben ihr saß, ihr erzählt haben musste. Anmerken tat man ihr nichts. Aber das hatte keine Aussage. Max war nie jemand gewesen, der seine Gefühle offen zeigte.
„Mel, das hier ist Max. Max, dass hier ist meine Freundin Melanie.” stellte Brian die beiden einander vor.
Max streckte gleich, mit einem Lächeln auf ihren Lippen, ihre Hand in Mel’s Richtung aus, um ihre Hand zu schütteln. Mel schnaubte durch die Nase.
„Als ob du wirklich blind wärst. Du tust doch nur so, um dich an Stars ranzumachen. Wie solltest du sonst wissen, wo ich stehe?” murmelte sie, was aber so laut war, dass es jeder im Raum hören konnte.
Brian starrte sie einen Moment lang an, dann senkte er verlegen seinen Blick auf den Boden. Lauren biss hart ihre Zähne zusammen und setzte sich auf. Wie konnte sich eine Person erlauben, so mit ihrer Schwester zu sprechen. Sie fühlte, wie sich eine Hand in einer beruhigendenweise auf ihren Oberschenkel legte. Sie drehte ihren Kopf und sah Nick, der sie anlächelte, als wolle er sagen: Sie ist es nicht wert sich aufzuregen. Lauren seufzte und ließ sich wieder in Nick’s Arm sinken, das Schauspiel, dass sich gerade vor ihr entwickelte weiter verfolgend. Max’s Lächeln war geblieben. Sie hatte nicht einmal gezuckt, als sie Mel’s Kommentar gehört hatte.
„Nett dich kennenzulernen, Melanie. Auch wenn du mir vielleicht nichts glaubst, dass ich blind bin, aber glaube mir, auch jeder Sehende würde mit geschlossenen Augen erkennen, wo du stehst, denn dich umgibt so eine starke Parfumwolke, dass es mir fast die Geruchsinne raubt.“
Einen Moment lang war es still im Raum, dann platzte aus allen das Lachen heraus. Aus allen, bis auf Melanie, die mit einem arroganten, eingeschnappten Blick die Gruppe streifte. Brian bemerkte den Blick seiner Freundin und versuchte sich zu beruhigen.
„Brian, lass uns gehen ja? Wir haben doch noch soviel aufzuholen, Babe.“ lächelte Mel zweideutig und zog Brian zur Tür hin.
„Wir sehen uns morgen, Guys and Girls…!“ lachte Brian, bevor er ganz aus der Tür raus war.