SLE - Systemischer Lupus erythematodes



SLE ist eine Autoimmunerkrankung,
die vorwiegend junge Frauen betrifft.
Dabei kommt es aus ungeklärter Ursache zu Abwehrreaktionen
gegen körpereigene Zellelemente und in der Folge
zu Entzündungen in verschiedenen Organen
(in erster Linie Haut, Blutgefäße, Nieren und Gelenke).

Typisch ist die schmetterlingsförmige Rötung (Erythem) des Gesichtes,
welches durch Sonnenbestrahlung verstärkt wird.
Daneben kommt es zu Gelenksschmerzen,
Durchblutungsstörungen der Finger
und allgemeinen Krankheitssymptomen.
Nierenbeteiligung kann zum chronischen Nierenversagen führen.
Die Diagnose erfolgt durch Bestimmung der Autoantikörper im Blut
und die feingewebliche Untersuchung einer Hautprobe.
Durch Entwicklung neuer Medikamente (Glucocortcoide, Immunsuppressiva)
konnte die Prognose verbessert werden.




Nach 10 Jahren leben immer noch 80% der Patientinnen.




In Mitteleuropa leiden ca. 10-30
von 100 000 Einwohnern an dieser Erkrankung.
Am häufigsten beginnt sie zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr,
wobei etwa 9 von 10 Erkrankten Frauen sind.




Eine weitere Rolle scheint UV-Strahlung,
z.B. durch Sonnenlicht zu spielen,
da durch starke Sonnenbestrahlung Schübe der Erkrankung
ausgelöst werden können.




Der SLE kann sehr viele verschiedene Organe betreffen,
so dass das klinische Bild oft sehr vielfältig ist.
Es gibt aber einige sehr typische Symptome,
bei dessen gemeinsamen Auftreten an einen SLE gedacht werden sollte:


· Haut:

Typisch ist das schmetterlingsförmiges Erythem im Gesicht,
welches durch Sonneneinstrahlung verstärkt wird.
Aber auch Symptome wie ein kreisrunder, meist irreversibler Haarausfall ,
eine Entzündung der kleinen Gefäße der Haut (Vaskulitis)
oder Mundschleimhautentzündungen treten auf.

· Gefäße:

Bei Kältereiz entsteht eine Gefäßlähmung der Fingergefäße,
die die Finger weiß und teilweise bläulich verfärbt (Raynaud-Syndrom ).

· Rippenfell:
Immer wiederkehrende Rippenfellentzündung (Pleuritis)
mit starken atemabhängigen Schmerzen des Brustkorbes

· Gelenke:

Meist morgendliche Schmerzen der großen und kleinen Gelenke (Arthralgien),
teilweise mit Schwellungen (Arthritis)
und Verformungen der Gelenke (Luxationsarthropathie).
Mitbefall der Sehnenscheiden (Tenosynovitis).
Typischerweise lassen sich dabei aber im Röntgen
auch nach jahrelangem Verlauf
keine Veränderungen des angrenzenden Knochens,
wie etwa bei der rheumatoiden Arthritis, nachweisen.



Allgemeinsymptome:

Fast immer fühlen sich die Patienten müde,
krank und abgeschlagen,
manchmal bestehen Fieber oder subfebrile Temperaturen.

Medikamentöse Therapie des SLE erfolgt intravenös,
intramuskulär oder "p.o." (per os = durch den Mund)
und geschieht durch:
Niedrig-dosierte Glukokortikoide (z.B. Decortin, Urbason, u.v.a.),
hoch-dosierte Glukokortikoide (z.B. Solu-Decortin H, Urbason , o.a.)
Cyclophosphamid (Endoxan), Azathioprin (z.B. Imurek, o.a.),
Hydroxychloroquin (Quensyl) oder Chloroquin (Resochin),
Methotrexat (z.B. Lantarel, Metex, o.a.).


Zusätzlich wird in manchen Fällen eine besondere Form der Blutwäsche,
die sogenannte Plasmapherese angewendet.
Hierbei werden, im Anschluss an eine Behandlung mit Cyclophosphamid,
so weit möglich, die Antikörper aus den flüssigen Blutbestandteilen (Plasma ) entfernt.
Diese Behandlung kann in sehr schweren Fällen wirksam sein,
ist aber wegen teilweise aufgetretener, schwerer Infektionen nicht unumstritten.

Zum Glück spricht der SLE meist sehr gut auf Cortisonpräparate
sowie auf das Immunsuppressivum Cyclophosphamid an.
Cyclophosphamid, welches nur bei sehr schweren SLE-Manifestationen gegeben werden sollte,
hat allerdings leider den großen Nachteil, dass es zu einem gewissen Prozentsatz
- und zwar in Abhängigkeit von der eingenommenen Gesamtmenge -
bösartige Erkrankungen, vor allem Blasenkrebs und Leukämien verursachen kann.
Außerdem werden durch die Unterdrückung des Immunsystems
zahlreiche Infektionen begünstigt.
Diese sind daher neben den Erkrankungen der Nieren und der Gefäße
die häufigsten Todesursachen bei Patienten mit SLE.
Patienten mit SLE sollten unbedingt in regelmäßiger Betreuung
von mit der Erkrankung erfahrenen Rheumatologen und ggf. Nierenfachärzten sein.
Durch entsprechende Überwachung und Therapie besteht heutzutage eine
10-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit der Erkrankten von mehr als 80%.
Aber wie bei vielen anderen Erkrankungen auch,
ist die innere Einstellung zu der Erkrankung nicht ohne Bedeutung
für die Lebensqualität der Betroffenen;
daher sollten u.a. die folgenden Verhaltensregeln beachtet werden...

· eine grundsätzlich positive Lebenseinstellung
zu gewinnen suchen

· die Krankheit akzeptieren

· das Lachen nicht verlernen

· die Schmerzen auch ohne Medikamente akzeptieren
und verstehen lernen

· keinen Alkohol trinken

· mäßig Sport treiben

· Sonne, UV-Licht meiden

· besonders im Herbst & Winter
auf einen guten Kälteschutz (Taschenofen) achten









Weitere Informationen:

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Martinistraße 52
20246 Hamburg

Telefon: +49 (40) 4 28 03 - 0
E-Mail: info@uke.uni-hamburg.de






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