* Unausweichlich *

* Ewig gegenwärtig und überall *

* Auf dem Weg *

* Leise *

* Zuschauer *

* Etwas *

* Geheimnis *

* Glaube *

* Gemeinsamkeit *


















Unausweichlich...

Dem Unausweichlichen ausweichen,
das Unabwendbare
abzuwenden,
hieße
das abgefallene Blatt
wieder
an den Baum zu nageln...
















Ewig gegenwärtig und überall

Keiner wird gefragt, wann es ihm recht ist, Abschied zu nehmen
- von Menschen, Gewohnheiten, sich selbst.

Irgendwann plötzlich heißt es damit umgehen,
ihn aushalten,
annehmen diesen Abschied,
diesen Schmerz des Sterbens,
dieses Zusammenbrechen,
um neu aufzubrechen...
















Auf dem Weg

Auf dem Weg von vorgestern nach übermorgen
lagere ich unter einem Baum
in seinem Schatten,
für einen Bruchteil meines Lebens
in Gedanken an den Weg, das Ziel,
die zurückgelegte Strecke
an all das, was am Wegesrand blüht
nicht geraubt werden darf
aber bewundert
nicht mißbraucht
aber geliebt
nicht entführt
aber in Erinnerung bleiben wird.

Auf dem Weg von vorgestern nach übermorgen
lagere ich unter meinem Lebensbaum
in seinem Schatten
für einen Bruchteil meiner Zeit...
















Leise

Leise Menschen,
leise Freundschaften,
stille Worte,
stille Zeichen
übertönen
lautstarkes Gerede,
lautstarkes Getue,
überdauern
die Kurzlebigkeit
großer Versprechungen
und leerer Gesten...
















Zuschauer

Zuschauen
im eigenen Leben
im Leben anderer,
tatenloses
Warten,
warten
auf irgend etwas,
das doch nicht passiert
es sei denn -
ich tue es selbst.
















Etwas

Etwas in mir
wehrt sich
gegen dein Fortgehen.

Etwas in mir
hofft noch
auf deine Rückkehr.

Etwas in mir
ist freier
ohne Dich.

Etwas in mir
lebt auf
...ICH.
















Geheimnis

Hinter jedem Menschen
steht ein großes Geheimnis;
seine Geschichte,
sein Weg,
seine Umwege.
Dieses Geheimnis
zu ergründen,
deines,
meines,
das Geheimnis
des Lebens überhaupt
lohnt sich.
















Glaube

Glaube nicht,
die Last auf deinen Schultern wird dir zu schwer,
glaube nicht,
Du wärst zu schwach, die Last anderer noch mitzutragen.
Du wirst dich wundern
ob deiner Kraft,
Du wirst dich wundern,
wie stark Du bist, trotz deiner Schwäche.
















Gemeinsamkeit

Das Leben und die Wellen
haben eines gemeinsam:
Sie treiben etwas an
und spülen etwas anderes weg;
denn wenn die Flut kommt,
spülen die Wellen die Sandburgen weg,
aber sie treiben vielleicht auch ein Stück Holz an
mit dem jemand das Dach seiner Hütte ausbessern kann...






[Margot Bickel]









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