Die Greussen Ebeleben Keulaer Eisenbahn

Die von Ebeleben ausgehenden Bahnlinien gehören bereits seit etwa einem Vierteljahrhundert der Vergangenheit an. Um die Jahrhundertwende eröffnet, ist heute von der Bahnlinie fast nichts mehr zu finden. Die Gleise sind abgebaut, Bahndämme wurden Wanderwege und Gebäude werden in anderer Weise genutzt.



So wie diese Bahnlinie trugen allerorten viele Klein- und Nebenbahnen mit ihrer Entstehung dazu bei, die Entwicklung ganzer Landstriche positiv zu beeinflussen. Nicht selten prägte der Rhytmus dieser Bahnen das Leben vieler Menschen. Jede auch noch so kleine Bahn brachte den Anschluß an die "große weite Welt" für viele kleine und abgelegene Ortschaften, brachte Arbeit, war als Beförderungsmittel zur und von der Arbeit notwendig und willkommen oder ermöglichte sogar den Aufbau von Industrie auch in abgelegenen Orten.

  Zwischen Keula und Ebeleben (ca. 1965)

Unter komplizierteren Bedingungen als bei den Staatsbahnen wurden beachtliche Leistungen von Menschen und Betriebsmitteln erbracht. Einfachste Anlagen und Fahrzeuge mußten ausreichen, Unterhaltungsarbeiten und kleinere Reparaturen vom Personal selbst erledigt werden.
Mit größeren Pausen waren Dienstzeiten von bis zu vierzehn Stunden zulässig. Aber nicht nur das Pesonal, auch Fahrzeuge und Anlagen wurden oft bis an die Leistungsgrenze beansprucht.

  In Schlotheim (Anfang der 70er Jahre)

Auch nach der Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn wurde häufig "auf Verschleiß gefahren". Zwar hatten sich die sozialen Bedingungen für die Eisenbahner entscheidend verbessert, jedoch wurden notwendige Instandhaltungsarbeiten nach wie vor vernachlässigt. So waren ab Mitte der sechziger Jahre Zugentgleisungen zwischen Menteroda und Ebeleben recht häufig zu vermelden. Dem sich ständig erhöhendem Verkehr waren weder die Fahrzeuge noch die Anlagen gewachsen. Viele Transportleistungen wurden vom Kraftverkehr übernommen.
Das dies jedoch keine vernünftige Alternative sein konnte, war zu jener Zeit nicht nur bei der Deutschen Reichsbahn völlig indiskutabel. So kam im Zeitraum von 1965 bis 1970 das Ende vieler Nebenbahnen.
Bezeichnend ist jedoch auch, daß es zu Beginn der achziger Jahre Untersuchungen über den Wiederaufbau stillgelegter Nebenbahnen gab, so auch für die Strecke Greußen-West - Ebeleben - Keula.