Die Fahrzeuge - Lokomotiven

Das für jede Bahn wohl interessanteste Kapitel stellen die eingesetzten Lokomotiven, Wagen und Triebwagen dar. Leider ist der Nachweis nicht lückenlos und ohne Schwierigkeiten möglich, da im Laufe der Zeit vieles verlorenging oder nur unzureichend registriert wurde.
Wie bereits erwähnt bildete die GEKE nach ihrer Fertigstellung mit der HEE eine Betriebsgemeinschaft, deren Leitung H. Bachstein innehatte. So war der Einsatz von Fahrzeugen auf beiden Strecken möglich und auch sehr wahrscheinlich.

Zur Eröffnung des Verkehrs waren zunächst zwei vierachsige "Verbund-Tenderlokomotiven mit Dampfdrehgestell" vorhanden. Sie trugen die Nummern 82 und 83. Beide wurden auch auf der Strecke Hohenebra - Ebeleben eingesetzt. Dort war eine weitere Lok dieser Bauart die Nr. 85 in Betrieb.

  

Im Jahre 1909 wurde eine weitere Lok im Geschäftsbericht erwähnt, eine dreiachsige Tenderlok, gebaut von Henschel.
Allerdings waren bereits zwei dreiachsige Tenderloks die "Ebeleben" und "Schernberg" seit Betriebseröffnung der HEE im Einsatz. Diese waren ebenfalls von Henschel 1893 geliefert worden. Die Lok "Ebeleben" wurde von Bachstein später als Nr. 75 geführt. Die "Schernberg" behielt ihren Namen - als einzige Lok - und war bis 1914 im Einsatz. Im Geschäftsbericht 1914/15 wird sie nicht mehr nachgewiesen.
Es gibt keine Angaben über Ausmusterung oder Verkauf. Denkbar wäre aber eine Requirierung durch das Militär, denn der 1. Weltkrieg hatte begonnen.

Der Bestand an Lokomotiven war, nachdem 1911 eine vierachsige Dampflok (System Gölsdorff), geliefert von der Hannoverschen Maschinenfabrik AG, hinzugekommen war, bis 1921 konstant.
Somit dürften auf den Strecken der GEKE und HEE im Einsatz gewesen sein:
2 dreiachsige Cnt-Loks Nr. 75, "Schernberg" (Henschel)
3 vierachsige B’Bnvt-Loks; Nr. 82, 83, 85 (Jung)

  Diese Lokomotiven waren seit der Eröffnung vorhanden

2 (?) vierachsige Dnt-Loks Nr. 87, 88 (Hanomag)

  Lok 87 im Lieferzustand


Über die 1911 gelieferte vierachsige Lok gibt es keine Angaben.

1925 wurde eine weitere Dh2t-Lok beschafft und mit der Nr. 91 bezeichnet. Zunächst in Weimar eingesetzt, kam sie am 17.3.45 nach Ebeleben. Später erhielt sie die Nummer 92 6480. Ihr folgte 1937 eine weitere Dh2t-Lok, die SEG 360 (oder 380?), die bis 1966 auch auf der Mühlhausen-Ebelebener Eisenbahn eingesetzt war.

  Die Nr. 91 als 92 6480 in den 60er Jahren.

Noch eine Lok wurde von Bachstein umgesetzt. Die mit der Nr. 94 bezeichnete 920094 der Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn kam 1942 nach Ebeleben.

  Die Nr. 93 kam erst später nach Ebeleben. Sie war aber baugleich mit der Nr.94.

Insgesamt ist festzustellen, daß Umsetzungen von Lokomotiven von einer zur anderen von Bachstein betriebenen Bahn relativ häufig erfolgten.


Nach 1945 wurden von der DR leihweise Maschinen eingesetzt, so u. a. vom Bw Gotha Lokomotiven der Gattungen T16 und T161, die aber wegen ihrer hohen Achsfahrmasse nur bedingt einsatzfähig waren.
Nachdem die Kaliwerke Menteroda in einen SAG-Betrieb umgewandelt worden waren, stationierte man sogar eine Kolonnenlok der BR 3810-40 in Ebeleben. Sie wurde aber nicht eingesetzt.
Als 1949 die Strecken von der DR übernommen wurden, waren auch weiterhin die ehemaligen Loks eingesetzt. Dazu kamen noch Maschinen von anderen Privatbahnen, so zum Beispiel die ehemaligen 385 - 387 der Ilmenau-Großbreitenbacher Eisenbahn, die 920093 und 920095 der Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn, aber auch die 33 und 34 der ehemaligen Mecklenburgischen Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn.
Die Nr. 82, inzwischen in 986051 umbezeichnet, kam nach Arnstadt, wo sie bis in die 60er Jahre im Einsatz war; die ehemalige 94 erhielt die neue Nr. 926582 und kam 1951 zurück nach Weimar.
Bereits 1949 wurden schon Lokomotiven der BR 58, sowohl ehemalige sächs. XIII H, als auch G 12, für den Güterverkehr eingesetzt.

  BR 58

Preußische G 71-Loks, die ebenfalls im Einsatz waren, wurden aber wieder abgezogen. Ihre Leistung im Güterverkehr war zu gering. Ebenso verschwanden die ex. pr. T 11, die zwischen 1954 und 61 verkehrten. Die74240 kam zur Industriebahn Erfurt, wo sie bis Mitte der 70er Jahre im Einsatz war. Sie steht heute als Denkmal vor der Betriebsberufsschule des Bw Erfurt.
Ab 1966 verkehrten, vorwiegend auf der HEE und MEE, Loks der BR 64, die schließlich mit Erscheinen der BR 110 (früher V 100) von dieser abgelöst wurden.
Auch Dieseloks der Baureihe V 36 waren im Einsatz. So wurden Personenzüge Ebeleben - Greußen zu Beginn der 60er Jahre mit diesen Loks bespannt.
Aber auch Lokomotiven der BR 58 beförderten Personenzüge auf der Strecke Greußen - Keula. Meist hatte die 58er zwei Personen- und einen Gepäckwagen am Haken.
Mit dem Rückgang der Beförderungszahlen wurde eine kleinere Garnitur auf den von Ebeleben ausgehenden Strecken eingesetzt; eine V 15, später war es eine 102 mit dem VB 140 604/605. Nach Betriebseinstellung der Strecken wurde lediglich der Teil von Hohenebra nach Ebeleben erneuert und verstärkt, so daß hier nun auch Loks der BR 118.2 bzw. später BR 131, 132 eingesetzt werden. Bis 1981 waren gelegentlich auch Loks der BR 44 des Bw Nordhausen zu sehen.

 

Lokomotiven zur Privatbahnzeit

 

Bezeichnung
Betr. Nr.

Bezeichnung
ab 1949

Gattung

Bauart

Hersteller/Bj.
Fabr. Nr.

Bemerkungen

Ebeleben 75     Cn 2t Hen 1893
1699
nach Übernahme durch Bachstein Nr. 75
Schernberg     Cn 2t Hen 1883
1700
ab Gesch.-ber. 1914/15 kein Nachweis mehr
82 98 6051 L 44.10 B’Bn4vt Jung 1902
472
geliefert für GEKE
83   L 44.10 B’Bn4vt Jung 1902
474
98 6052 - Anf. 60er Jahre bei Arnstadt-Ichtershausen
85 98 6152 L 44.11 B’Bn4vt Jung 1904
765
 
87     D Hanomag 1910(?)
6323
im Gesch.-ber. 1911/12 nachgewiesen
88     D Hanomag 1910(?)
6822
1912/13 beide Maschinen genannt
91 92 6480 Gt 44.14 Dh2t O & K 1925
10 994
geliefert für HHE
94 92 6582 Gt 44.15 Dh2t O & K 1927
11 456
urspr. Weimar-Berka-Blankenhainer EB
1942 nach Ebeleben; 1951 zurück n. Weimar
(ex 92 00 94 der WBBIE)

 

Einsatz anderer Privatbahnlokomotiven durch die DR von1949 bis 1962

 

 Frühere Bezeichnung

Bezeichnung ab 1949

Gattung

Bauart

Hersteller/Bj.
Fabr. Nr.

Bemerkungen

Nr. 2 89 6280 Gt 33.12 Ch2t Hohenz. 1927
4600
von Ruhla-Wuthaer EB
92 0093 92 6580 Gt 44.15 Dh2t Hen. 1922
19036
von Weimar-Berka-Blankenhainer EB
92 0095 92 6583 Gt 44.15 Dh2t O & K 1927
11 457
dto.
SEG 385 92 6584 Gt 44.15 Dh2t Hen. 1927
20 871
von Ilmenau-Großbreitenbacher EB
SEG 386 92 6585 Gt 44.15 Dh2t Hen. 1927
20 974
dto.
SEG 387 92 6586 Gt 44.15 Dh2t Hen. 1927
20 987
dto.
Nr. 33 93 1601 Gt 46.13 1’D1’h26 AEG 1927
3885
von ehemal. Meckl. Friedr.-Wilhelm-EB (+30.11.67)
Nr. 34 93 1602 Gt 46.13 1’D1’h26 AEG 1927
3886
dto. (+18.11.68)

 

Einsatz ehemaliger Länderbahnlokomotiven und anderer Triebfahrzeuge
durch die DR

 

Betr. Nr.

Länder
bezeichnung

Einsatzzeit

Bemerkungen

  pr. G71 Anfang d. 50er Jahre Nr. nicht belegbar
58 419, 433, 448 sä. XIII H 1949 - 69  
58 1075, 1089, 1091, 1143
58 1141, 1478, 1531, 1624
58 1661, 1869, 1902, 2106
pr. G12 1949 - 71 bis Sommerfahrplan 71 eine G12 zu Reservezwecken
74 216, 239, 240, 281, 284 pr. T11 1954 - 61 Abzug wegen ungenügender Leistungen im Güterverkehr
64 111, 146, 208, 399, 406   1966 - 69 nach Übernahme der ersten V100-Loks abgestellt
V 15 2262   1965 - 70  
V 36 016, 052, 067   1946 - 6 erste V 36 bereits 1946 abgestellt wegen fehlender Ersatzzeile
V 100 118, 119, 145   1969 - 74 ab 1970: 110 118-7, 119-5, 145-0
102 101-3, 119-5, 162-5   1971 - 74