Renner, J.G.Fr. - Geographie des Köngreichs Hannover. Zweite, Völlig umgearbeitete und vermehrte Auflage. Osterode am Harz
bei Karl August Hirsch - 1826, Seite 137:
6. Das Amt Osterode.
(787 Feuerst. und 4873 5.)
Hier ist zu merken:
Die Freiheit vor Osterode, welche an die Johannesvorstadt grenzt, und 94 Feuer= stellen zählt, wozu noch 45 bewohnte
Gartenhäuser, die um die Stadt liegen, gehören, und zusammen über 800 Seelen enthalten. Die Einwohner auf der Freiheit erwerben sich ihr Nahrung durch Tuch und Leinwandweben, durch Eimer = und Nagelmachen, so wie auch durch Treibung anderer Professionen. Hier wohnen auch viele Fruchthändler, welche den Harz, bis nach
Goslar hin, mit Getreide ersehen. Einige dieser Fruchhändler, insgemein Treiber genannt, haben 1 2-16 Pferde und Maulesel, welche die Frucht in Säcken auf den Harz tragen.
Die Freiheit soll im Jahre 1537 erbaut worden seyn. Am 10 Juhus 1671 legte eine Feuerbrunst davon 50 Häuser in die Asche. Bei
der Freiheit und Johannesvorstadt befinden sich auf einer Anhöhe die Tri~immer einer alten Burg, von deren Entstehen und Zerstören man nichts Zuverlässiges weiß. Nach einigen
Chronisten soll hier zur Zeit des Heidenthums eine Gottheit Ostar oder Ostera und Ostarot verehrt worden seyn. Der Sage nach zerstörte Bonifacius diesen heidnischen Tempel, und
gründete hierauf die St. Egidienkirche zu Osterode.