Nach ihrer dritten Veröffentlichung ("Master
Of
Puppets") wurde die steile Karriere der Metaller 1986 von einem
schrecklichen Ereignis überschattet: Während ihrer ersten Europa-Tour
als
Headliner verunglückte der Tourbus. Basser-Legende Cliff Burton greift
seitdem
auf Wolke 666 in die Harfensaiten, seinen Platz in der Mitte von Sänger
James
Hetfield, Lars Ulrich (Drums) und Kirk Hammett (Gitarre) nimmt zunächst
Jason
Newstead ein.
Anfangs besorgten Mundpropaganda und illegal
mitgeschnittene Bootlegs die Werbung für die Band, die im Verlauf ihrer
Karriere den Metal fast im Alleingang gesellschaftsfähig machte. Doch
spätestens seit dem Chartbreaker "Nothing Else Matters" sind
Metallica-Scheiben fester Bestandteil in jeder halbwegs sortierten
Mainstreamsammlung.
Und auch die Nachfolgewerke tragen solch schlagfertige Mottos wie "Bang
That Head That Doesn't Bang" oder "Metal Up Your Ass" noch
direkt ins Kinderzimmer.
In letzter Zeit scheint das Quartett etwas
ruhiger
geworden zu sein. Auf das 98er Coveralbum Garage Inc. folgt am 19.
November
1999 S&M. Das Kürzel steht für Symphony & Metallica, dahinter
versteckt
sich eine Art Live-Best-Of, eingespielt mit dem 108-köpfigen San
Francisco
Symphony Orchestra. Kritiker reagieren allerdings eher mit
Kopfschütteln, als
mit Headbangen.
Schlagzeilen machen die Hardrocker trotzdem.
Mit
ihrem strengen Vorgehen gegen Napster machen sie sich nicht nur
Freunde. Und im
Januar 2001 müssen sie sich mal wieder auf die Suche nach einem neuen
Bassisten
machen: Jason Newsted spürt nach vierzehn Jahren den Zahn der Zeit:
"Wer
14 Jahre lang in so einer Band gespielt hat, trägt irgendwann Schäden
davon." So weit die offizielle Version, die Jason verbreiten lässt.
Dass
diese jedoch nur die halbe Wahrheit beinhaltet, wird später offenbar.
Newsted
beschwert sich, dass er auf das Songwriting keinen Einfluss hat und das
sich
Lars und James wie kleine Diktatoren benehmen, die ihm auch Engagements
außerhalb Metallicas untersagen. Nach seinem Abgang wird Jason kreativ
wie nie
zuvor, produziert das neue Voivod-Album, zupft dabei den Bass, wird
Teil der
Band und spielt in mehreren Projekten.
Währenddessen laufen bei Metallica die
Vorbereitungen zur Produktion des neuen Albums. Nach nur kurzer Zeit
muss James
Hetfield jedoch das Handtuch werfen. Sein mittlerweile immens
gestiegener
Alkoholkonsum macht konzentriertes Arbeiten unmöglich. Metallicas
Zukunft steht
auf wackeligen Beinen. Nach vier Monaten kehrt Hetfield jedoch gesund
in den
Kreis der Band zurück und die Arbeiten am achten regulären Studioalbum
können
fortgesetzt werden. Irgendwann macht das Gerücht die Runde, Metallica
würden
auf dem mit "St. Anger" betitelten Album wieder ordentlich aufs
Schnitzel hauen, erste Hörproben bestätigen dies. Mittlerweile haben
die drei übrig
gebliebenen Mitglieder auch einen neuen Bassisten: Robert Trujillo. Der
1973
geborene, ehemaligeOzzy-Basser ist ein Meister seines Faches und
sicherlich die
richtige Besetzung. Dieser hat jedoch keinerlei Einfluss mehr aufs
Songwriting
gehabt, und auch die Bass-Parts auf "St. Anger" hat ein anderer
eingespielt: Produzent Bob Rock hilft am Viersaiter aus.