Deutschland - Polen - Deutschland 2005

30.07. - 08.08.2005

Unser Urlaub begann mit dem Besuch der motogp Rennveranstaltung am Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal. Rossi und Co. haben mal wieder eine klasse Show abgeliefert.

Anschließend ging es Richtung Polen. Am Sonntagabend haben wir noch mal in Deutschland gecampt, auf dem wohl südöstlichsten Camping-Platz unserer Republik, in Waltersdorf bei Zittau. Nach einem kurzem Abstecher in die Ceska Republika sind wir am Rand des Sudetenlandes sowie des Karkonoski Parkes in Richtung Ruhrpott Polens gefahren. Um die große Entfernung zu schaffen haben wir zwischen Brzeg und Gliwice (Gleiwitz) die neu gebaute Autobahn A4 gewählt. Die Straßenverhältnisse waren, bis auf die großen Stradas, die Spurrinnen von bis zu 10 cm Unterschied hatten, im großen und ganzen ok.

Unser Ziel war Oswiecim (Auschwitz), südlich von Katowice (Kattowitz). Für die Besichtigung der Vernichtungslager Auschwitz I und Auschwitz II (Auschwitz-Birkenau) haben wir einen ganzen Tag benötigt. Eine kurze Stippvisite wäre auch nicht angemessen gewesen. Nahe dem Lager Auschwitz I wird z. Zt. ein Zentrum für Dialog und Gebet gebaut, auf dem neben günstigen Zimmerunterkünften auch Zeltmöglichkeiten vorhanden sind.

Am darauf folgenden Tag (Mittwoch) sind wir dann abseits der großen Stradas nach Wroclaw (Breslau) in den Moloch gefahren. Breslau ist die Hauptstadt Schlesiens. Leider regnete es am Abend dermaßen heftig, so dass wir lediglich einmal den im alten Glanz restaurierten Marktplatz in Augenschein nehmen konnten. Matze war dieses nicht genug, so dass wir uns hier trennten. Ein Glück konnten Maggi und ich (wir) am Donnerstag früh den Moloch einigermaßen trocken verlassen.

Zum Glück hörte der Nieselregen ab Mittag auf, so dass wir auf trockenen, einigermaßen ebenen Straßen (hauptsächlich Strada 15), abseits der viel befahrenen Strada 5, Richtung Poznan (Posen) unterwegs waren. Posen ist Hauptstadt des Landes Wielkopolskie und gehörte auch zwischen den Weltkriegen zu Polen. In Posen haben wir in Nähe der Warschau-Allee (das ist die Straße zwischen Warschau und dem deutschen Ruhrpott, in Polen die S2, in Deutschland die A2) am See Jez. Kierski unser Zelt aufgeschlagen. Der Verkehr rund um Posen ist die Hölle - schlechte, ausgefahrene Straßen und mächtig viel LKW-Verkehr. Wir waren froh, als wir Richtung Usedom wieder auf kleineren Straßen unterwegs sein konnten. Bei Schwedt überquerten wir die Oder und somit Grenze zu Deutschland. Gegen 18 Uhr sind wir auf Usedom, in Peenemünde auf dem Flugplatz eingetroffen.

Auf dem Flugplatz von Peenemünde ist eine permanente Trainingsstrecke für Motorräder eingerichtet worden. Der Beton der Ladebahnen bietet mächtig viel gripp. Die Dehnungsfugen aus Bitumen spielen keine Rolle. Gebucht haben wir die 2-Tagesveranstaltung bei dem Veranstalter motorradrenntraining.de. Im Gegensatz zu den großen Anbietern von Renntrainings ist motorradrenntraining.de eine eher familiäre Veranstaltung, die zudem super günstig ist. Für die Veranstaltung haben wir auf die R1 einen neuen Satz Reifen aufziehen lassen - Conti Sport Attack. Gefahren wurde in zwei Gruppen - geführtes Fahren (mit vielen Instruktoren) und freies Fahren. Am Abend des 1. Tages stand dann eine Vergleichsfahrt (Rennen) auf dem Programm. Während des Tages lag die Zeit von OJ noch bei ca. 1 min 12 sec. Im Rennen konnte die Zeit auf 1 min 8 sec. verbessert werden. Am Ende hieß das 9. Platz mit der 5. schnellsten Runde aller am Rennen der offenen Klasse Teilnehmenden. Auf Grund der nach einem Tag noch mangelnden Streckenkenntnisse (u.a. Suchen der besten Bremspunkte) sind die Zeiten am Anfang des Rennens leider recht unterschiedlich gewesen. Die Ergebnisse können unter dem o.g. Link angeschaut werden. Am Sonntag standen noch einige Trainings-Turn auf dem Programm, in denen die guten Rennzeiten bestätigt werden konnten. Insgesamt war es eine tolle Veranstaltung, mit viel Gemeinschaftssinn.

Am Nachmittag verließen wir Usedom und besuchten das Bikerhotel Gutshaus bei Alt-Tellin (unser Besuch 2004), bevor es am Montag zurück Richtung Lüneburg ging.

Insgesamt waren wir 10 Tage unterwegs. Die R1 zeigt einen gefahrenen Kilometerstand von 2719, von denen ca. 300 km auf der Rennstrecke zurückgelegt wurden. Mit dem Wetter haben wir bis auf einen Abend und einen Vormittag Glück gehabt. Trotz der Straßenverhältnisse in Polen hat das Material keine Schäden genommen. Der nächste Motorradurlaub wird schon geplant ;-)