Papa Fidel
...denn so eingeschlossen sie sich fühlen in ihrem System, so sehr wissen sie es zu schätzen. „Sozial ist Kuba das beste Land der Welt, aber politisch und ökonomisch nicht“, wiegt Skiudys ab. Und Donato und Toño haben ein Lied über die Revolution gemacht: „Auch wenn viele mich kritisieren oder verfluchen, werde ich kämpfen bis zum Tod, denn (die Revolution) schickte mich in die Schule und gab mir Perspektiven....“ Präsident Castro nennen Donato und Toño „Vater Fidel“. Was wird aus Kuba ohne ihn werden? Donato wird sehr nachdenklich: „Was ist das Besondere hier?“ fragt er und beantwortet gleich seine Frage: „Die Solidarität. Die Sicherheit. Der Zusammenhalt. Das alles wird verschwinden, wenn Fidel nicht mehr da ist.“ Skiudys sagt, er sei „auf alles vorbereitet“. Denn: „Die Kubaner interessieren sich nicht für Politik. Sie sind keine Kommunisten, sondern Fidelisten.“ Und seiner Meinung nach kann es keinen neuen Fidel geben. Mit seinem Kollegen Abel gerät Skiudys in eine Diskussion, denn Abel meint, es gebe sehr wohl einen Nachfolger. Den habe Fidel sich schon herangezüchtet. Er wünscht sich eine „kooperativistischen Staat“ nach Fidel, und für sich selber das, was alle wollen: Ausreisen. Allerdings ohne seine Familie, denn seine Tochter soll in Kuba zur Schule gehen. „Ist nicht leicht“, sagt Toño abschließend. Er blickt über die Mauer des Malecon in die schwarze Nacht. Am Horizont verschmelzen Meer und Himmel in der Dunkelheit. Toño dreht sich um, trinkt noch einen Schluck Rum und setzt zu einer neuen Strophe an.
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