Solaranlage
für St. Maximilian Kolbe / Altenzentrum rüstet Fahrzeuge um
Hannover/Garbsen (sbr) Konkrete Pläne für die Nutzung von Sonnenenergie liegen in der Pfarrgemeinde St. Martin im Roderbruch schon seit längerer Zeit vor. Weil aber aus unter schiedlichsten Gründen die Realisierung bisher mehrfach verschoben werden musste, hat nun eine andere Gemeinde die Vorreiterrolle übernommen: In den vergangenen Tagen ist auf dem großen Flachdach des ökumenischen Kirchenzentrums auf dem Mühlenberg eine so genannte Photovoltaikanlage installiert worden. Nicht nur über Umweltschutz reden, sondern den Worten auch Taten folgen lassen so begründet die katholische Pfarrei St. Maximilian Kolbe ihre Entscheidung. Insgesamt 50 Solarzellen sind in den vergangenen Tage installiert worden. Wenn sie nach der Abnahme in Betrieb gehen, sollen sie fünf Kilowatt Strom erzeugen. „Nicht viel, aber ausreichend für unseren Bedarf", ist Pfarrer Hans‑Joachim Osseforth überzeugt. Die insgesamt 150 000 Mark, die das Öko‑Projekt gekostet hat, werden auf mehrere Schultern verteilt: Zum einen investiert die Pfarrgemeinde 40 000 Mark. Wenn künftig nicht verbrauchter Strom aus der Photovoltaikanlage in das öffentliche Stromnetz eingespeist und mit einem Vorzugspreis vergütet wird, kann ein Teil dieser Summe wieder in die Kirchenkasse zurückfließen.
Noch einmal rund 40 000 Mark haben
Gemeindemitglieder durch ihren persönlichen Einsatz eingespart: Unter anderem
schaufelten sie in mehrtägigem Einsatz zunächst etliche Tonnen Kies vom Dach,
um Platz für die Solaranlage zu schaffen, dann schleppten sie die großen
Einzelteile in luftige Höhe. Den Rest der Gesamtkosten haben Sponsoren übernommen.
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt
das Caritas‑Altenzentrum Wilhelm‑Maxen‑Haus in Garbsen mit
einem anderen Umweltschutz‑Projekt: Seit einigen Tagen ist ein auf
Gasantrieb umgerüsteter Personenwagen für die Tagespflege auf den Straßen
unterwegs. „Zum einen fährt das Fahrzeug besonders schadstoffarm,
andererseits sparen wir nicht unerheblich an Fahrtkosten", ‑rechnet
Heimleiter Benno Blings vor. Leer Grund: Der Preis für das Gas liegt bei
derzeit etwa einer Mark, für Diesel müssen gut 60 Pfennig mehr veranschlagt
werden. „Bei einer Fahrtstrecke von rund 200 Kilometern täglich kommt da
schnell eine beträchtliche Summe zusammen." Im Frühsommer soll noch ein
weiteres Fahrzeug, ein Bus, auf den günstigen Gasantrieb umgestellt werden.
Gerade
die Kosten für den Fahrzeugeinsatz waren dem Heimleiter schon lange ein Dorn im
Auge; denn sie müssen zum Beginn eines Haushaltsjahres veranschlagt werden. Als
im vergangenen Jahr dann die Kosten für Treibstoff innerhalb weniger Monate in
die Höhe schnellten, waren zumindest für diesen Bereich die Kalkulationen
schnell überholt. Voraussetzung für die Umrüstung war die Eröffnung einer
Gas‑Tankstelle im vergangenen Herbst in unmittelbarer Nähe der
Einrichtung.
Die Gäste der Tagespflege werden,
durch diese Maßnahme übrigens nicht belastet: Bis zu einer Summe von 10 000
Mark je Fahrzeug wird sie vom Bundesumweltministerium finanziell unterstützt.
Ein Tipp von Benno Blings: „Das könnte sich durchaus auch für den
Fahrzeugeinsatz von großen Diaspora Gemeinden rechnen."
Aus:
Kirchenzeitung (KiZ)
01.04.2001