Spiritof Sunnydale


James Marsters



Es erscheint seltsam, dass der am 20.August 1969 geborene James Marsters durch seine Rolle als Vampir Berühmtheit erlangt hat, da seine Familie der anderen Seite zugehört. Sein Vater war Prediger, seine Mutter eine Sozialarbeiterin, die sich beinahe ins Kloster zurückgezogen hätte. Geboren wurde James in Greenville/Kalifornien, er wuchs jedoch zusammen mit seinem Brüdern und Schwestern in Modesto auf. Er fing schon in der Schule zu schauspielern an, doch seine wirkliche Berufung spürte er erst in der sechsten Klasse und er wirkte von da an in jeder Theaterproduktion seiner Schule mit. Es waren auch viele Musicals dabei, James besitzt eine lyrische Baritonstimme, die er aber - wie er selbst zugibt - sich durch Zigarettenrauch verdorben hat.

Nachdem er die Davis High School abgeschlossen hatte, schrieb er sich an der weltbekannten Julliard School für Darstellende Künste ein, um seinen Traum wahr werden zu lassen. Aber schon bald nachdem er dort angenommen worden war, sah er sich von der Institutsleitung auch schon wieder auf die Strasse gesetzt, da er mit den Methoden des Schauspieltrainings dort nicht einverstanden war und zuweilen seinen Unwillen auch deutlich zeigte. James erhielt aber schnell an anderen Schulen die Möglichkeit seine Studien fortzusetzen. An dem Pacific Conservatory für Darstellende Künste und dem American Conservatory Theatre.

Nach Beendigung seiner Studien machte er sich auf nach New York und wurde - Barmann. Erst ein weiterer Umzug nach Chicago bracht die Wende, er erhielt Rollen in beinahe zehn Theateraufführungen, bis ein Gespräch mit einem älteren Kollegen ihn von der Notwenigkeit überzeugte sich nach einer Tätigkeit umzusehen, die lukrativer war. Also macht er sich auf den Weg in Richtung Süden, nach Kalifornien. Ein Jugendfreund von ihm leitete dort ein Besetzungsbüro und er verhalf James zu einem Agenten und dieser besorgte ihm einige kleiner Rollen in Fernsehserien.

Und dann war es schließlich soweit, er erhielt einen Anruf aus der Produktionsabteilung einer Serie, die bei Warner Brothers gedreht wurde, ihm bis dahin vollkommen unbekannt, nämlich BUFFY. Natürlich erschien er beim Vorsprechen und er hatte das Glück alle zu überzeugen. Er musste seinen Part erst mit einem Südstaatenakzent, dann mit einem britischen Akzent sprechen und da James in der Lage ist, selbst einen Engländer über seine Herkunft zu täuschen, vielleicht eine Folge seiner tiefen Beschäftigung mit den Dramen von William Shakespeare, war es für ihn ein leichtes, den geforderten Cockneyton perfekt zu imitieren. So kam es, dass die Verantwortlichen bald nach dem Vorsprechtermin James Marsters gratulieren und ihn darüber informieren konnten, dass er die Rolle habe.

Spike, alias William der Blutige, war ausgedacht um Leben in die Serie zu bringen und Buffy vor ein paar wirklich schwerwiegende Probleme zu stellen. Ursprünglich war seine Rolle als Gastauftritt geplant, nach drei bis fünf Episoden sollte dieser Ultra-Schurke rief sein, von seiner Widersacherin Buffy in ein Häufchen Staub verwandelt zu werden. Doch dieser Plan wurde schnell verworfen, massenhaft Fanpost kam ins Studio und so mussten sich die Drehbuchautoren was neues einfallen lassen. Auf die Zeit wäre es sicher unglaubwürdig gewesen, wenn Spike es immer wieder geschafft hätte der Jägerin zu entkommen. Die einzige Möglichkeit war, den Vampir auf die Seite der Guten überlaufen zu lassen. Auch für James ist es durchaus einsehbar und verständlich, dass man das schurkische der Figur etwas dämpfen und zurücknehmen musste, um sie auf lange Sicht in der Serie funktionieren zu lassen.

Wie auch immer sich der Charakter Spike entwickeln wird, James hat jedenfalls große Freude an seiner Arbeit und auf dem Set. Neben den Kollegen ist es der Stil der Figur Spike, der es James angetan hat, sein ledernes Outfit ist, wie er findet, wie für ihn geschaffen.

James Marsters versucht genau wie seine Kollegen in den Drehpausen in anderen Bereichen ein Bein auf den Boden zu bekommen, vorzugsweise in größeren Leinwandproduktionen. Dabei gilt für ihn allerdings die Maxime, dass das Independent-Kino dem großen vorzuziehen ist, und im letzten Jahr hat er es auch geschafft einer der meist beschäftigten Schauspieler der Crew zu werden.

Seine vielen Verpflichtungen halten ihn momentan davon ab, ein bisschen auszuspannen oder seinen anderen Interessen nachzugehen, an deren erster Stelle das Schreiben steht, oder an seinem Auto zu arbeiten - einem 1965er Ford Mustang, schwarz, mit schwarzem Interieur und schwarzem Verdeck.
Ein anderes Projekt hat James bereits verwirklicht, er schrieb einen Comic mit dem Titel "Spike und Dru", natürlich angelehnt an Handlung und Charaktere der BUFFY-Serie.

Angesprochen auf seine weniger angenehmen Erfahrung, gibt er lediglich zu, er habe seine raue Jahre gehabt, er sei jetzt viel ruhiger geworden, aber es habe eine Phase gegeben, in der er viel mehr Zeit in Notaufnahmen von Krankenhäusern oder auf Polizeiwachen verbracht habe als zu Hause.

 

Quelle: Günter Sippert
Auszug aus dem Buch "Die Stars von Buffy" aus dem Action Media Verlag


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