Experiment
ein BAsaltstück

In diesem Experiment soll die Arbeit der Schreiber des Steines von Rosette unter ähnlichen Bedingungen nachgeahmt werden, um herauszufinden, welche technischen Probleme bei dieser Arbeit aufgetreten sein können.
Die Vorbereitungen bestanden also darin, einen kleinen Basaltstein zu besorgen. Darüber hinaus Metallmeißel, die den damals verwendeten in der Konstruktion gleich sind oder nahe kommen.
Hammer und Schraubstock sind zwar in modernerer Ausführung, doch kann dieses vernachlässigt werden, wie die altägyptische Trachten oder Essgewohnheiten der Schreiber.
In das Stück Basalt (Bild 2) sollen nun einige Buchstaben eingemeißelt werden, gewählt wurden die ersten vier Majuskeln des griechischen Alphabets, die auf dem Stein von Rosette häufiges Vorkommen finden. Auch die Größe der Lettern sind etwa gleich zu denen in ptolemäischer Zeit geschriebenen.
Die Meißel erwiesen sich bei der Arbeit als für das dichte Gestein als zu weich, diese Erfahrung deckt sich mit den Fachartikeln über altägyptische Steinbearbeitung, worin berichtet wird, dass Metallmeißel erst spät zum Einsatz kamen und schnell abstumpften.
Nachdem ein stabilerer Meißel gefunden wurde, war es tatsächlich möglich, die Buchstabenkombination ABGD in den Stein zu Hämmern
Bei der Analyse des Geschaffenen fällt schon auf den ersten Blick eine erstaunliche Ähnlichkeit mit der Oberfläche des Steines von Rosette auf.

Es ist bei genauerer Betrachtung die Fleckigkeit, welche diese Entsprechung erzeugt. Es existieren eine Menge punktförmiger, aber auch flächiger Stellen, die sich ebenso wie die Buchstaben weiß von der dunklen Gesteinsfarbe absetzen.
Diese Fleckigkeit lässt auch den Stein von Rosette an manchen Stellen so schwer lesbar werden.
Es ist zu schlussfolgern, dass zumindest viele dieser Stellen nicht auf natürliche Verwitterung zurückzuführen sind, sondern bereits bei der Herstellung entstanden. Sie begründen sich durch die Eigenschaften des Gesteins und dem durchaus nicht optimalen Arbeitsgeräten. Wie erwartet ist es in erster Linie die Härte des Basaltes, die der Präzision entgegen steht. Weiterhin zu den Gesteinseigenschaften gehören die Schwingungsübertragung und die Spröde.
Bei der technischen Betrachtung stellt sich die Problematik der Erschütterungen, die sich durch den Stein ausbreiten und auch an nicht bearbeiteten Stellen Schaden anrichten. Sie können für Rissbildungen verantwortlich sein und damit auch für die großen Abspaltungen an den Ecken. Vorrangig jedoch ist dieses Zusammenspiel der Eigenschaften verantwortlich für die weißen Flecken, welche die Buchstaben undeutlich erscheinen lassen.


Bearbeitung des Basaltstückes
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Autor: Jan Romberg