"Was , wie, wo? Jena?? Nein, das kann nicht sein. Da geh ich nicht hin! "
Das war wie von vielen meiner Kommilitonen mein erster Satz. Aber irgendwie blieb mir ja doch keine Alternative; so fuhr ich dann am 13. September 1999 mit meiner Freundin Anne (werde Dir dafür ewig dankbar sein!) nach Jena! Meine Gedanken während der Fahrt waren: "oh Gott: Osten, der Dialekt, Plattenbauten etc.. Und dann das: "tatütata.. bitte folgen..! na klasse! ich wurde bei meiner ersten Fahrt nach Jena gleich gefilmt und durfte also fürs zu schnell fahren, telefonieren und rechts überholen noch kräftig abdrücken, und wieder Probezeit!! Na das fängt echt gut an!
Nach dem ersten Schock folgte auch bald der zweite: die Autobahnabfahrt Lobeda!! (viele Kommilitonen werden jetzt sicher grinsen!) Nur Plattenbauten soweit das Auge reicht! "NEIN!!! Hier bleib ich nicht!". Zum Glück hatte ich Anne neben mir die ganz tapfer meinte: "ach was, jetzt lass uns erst mal die wirkliche Stadt anschauen!"
Die Tränen getrocknet fuhren wie also tapfer Richtung Stadt. Und man kann es sich kaum vorstellen, aber es war genial! Marktplatz und Hanfried besucht, das Hauptgebäude der Uni und dann noch meine Fakultät: "wow!"
Ich war echt begeistert.
Nachdem wir dann für 30,-DM übernachtet haben und Frühstück MIT Ei für zwei Personen!! war der nächste Tag gerettet. Doch die Katastrophe konnte nicht weit sein. An einem Tag eine Wohnung bzw. Zimmer finden ist der Horror! So entschied ich mich für die völlig überteuerte Otto-Schott-Straße 37! Für den Anfang ganz ok!
Nachdem das erledigt war, fanden wir auch schon eine meiner heutigen Stammkneipen: das Stilbruch. Zwar stand in der tollen Broschüre dass Jena über eine lange Kneipengasse besteht und wir gerade mal 4 zählen konnten hat das Stilbruch tatsächlich alles wieder wett gemacht. Gleich eine der superleckeren Pfannen gegessen fühlte ich mich pudelwohl.
Mittlerweile sind doch tatsächlich schon zwei Jahre vergangen und ich nehme mein 5. Semester in Angriff. Und im Nachhinein kann ich nur sagen - es war toll nach Jena gekommen zu sein. Ich habe verdammt gute Freunde dort gefunden und zugegebenermaßen auch viel gelernt! Im März soll nun der Abschied kommen - zumindest für ein Jahr.
Und um noch mal zu oben zu kommen: die Ausfahrt Lobeda ist besser als die nach Köln, der Dialekt ist kaum zu hören und wenn hat man was zu Lachen wie die Norddeutschen über die Bayern etc., Osten? Ein Wort worauf manche Wessis neidisch sein könnten: die Städte sind genial, neu und es gibt alles! Allein unsere Uni sollten sich manche mal anschauen!
so long..