Primitives Leben auf der Erde und seine Bedeutung bei der Suche nach extraterrestrischem Leben

K.O. Stetter

Lehrstuhl für Mikrobiologie, Universität Regensburg, Universitätsstr. 31, D-93053 Regensburg

Vulkangebiete des Festlandes und der Tiefsee beinhalten extrem hitzeliebende (hyperthermophile) Mikroorganismen, die bei über 80 °C erst aktiv werden und die bei bis zu 113 °C wachsen. Entwicklungsgeschichtlich handelt es sich um Vertreter der tiefsten und kürzesten Äste im Stammbaum des Lebens, so daß sie die primitivsten derzeit bekannten Lebewesen darstellen. Aufgrund ihrer einfachen Nahrungsansprüche und ihrer Unabhängigkeit von der Sonne könnten ähnliche Organismen in jedem wasserhaltigen Vulkangebiet, selbst auf anderen Planeten, leben.