10. Übungen

Die Reihenfolge der Übungen spielt hier keine Rolle. Man sucht sich am besten diejenige heraus, zu der man am ehesten Zugang hat. Die Übungen zielen in zwei Richtungen:

1. Selber ein lebendiger Flirtpartner zu werden.

2. Dem Gegenüber zu ermöglichen, ein lebendiger Flirtpartner zu werden.

Das ist jeweils ein Schwerpunkt. Das eine wird immer zwangsläufig auch mit dem anderen erreicht.

1.Übung: Wer bin ich?

1.1 Instruktion: Lehnen Sie sich zurück, schließen Sie die Augen. Entspannen Sie sich.

Sie sollen einem anderen Menschen einen Brief schreiben, in dem Sie sich möglichst ausgiebig beschreiben.: Ihr Aussehen, Ihre Eigenschaften, Ihre Interessen, Ihre Geschichte, Ihre Visionen und Planung für die Zukunft. Was ist Ihnen wichtig, was gefällt Ihnen. Wenn Ihnen dabei Dinge einfallen, die Sie ablehnen bei sich, formulieren Sie es bitte als Wünsche und Hoffnungen. Man kann das schriftlich machen, in einem Dialog mit jemand anders oder für sich alleine in der Vorstellung. Gut ist folgende Variante: Sie fragen sich (ihr Gegenüber) Wer bin ich (Wer bis Du) und antworten nur mit einem kurzen Satz, fragen erneut und antworten wieder mit einem kurzen Satz usw. Das kann man 2Oig mal wiederholen.

Dann lässt man das Ergebnis auf sich wirken und bezieht die Ergebnisse in die folgenden Begegnungen mit Menschen ein.

 

1.2 Ziel der Übung: Wahrnehmung der eigenen Person intensivieren, die Aufmerksamkeit weglenken von „wie sehen mich andere“, selbst wertschätzender werden, eigene Ziele und Motive erhellen, Selbstverbalisierung stärken. Das soll im Kontakt ermöglichen, offen für den anderen zu sein, einen eigenen Platz einzunehmen, Ansprüche und Wünsche zu formulieren, es als selbstverständlich ansehen, wahrnehmbar zu sein, anderen einen Chance zu geben mich zu mögen, zu glauben, wenn ich gemocht werde.

2. Übung: Kontakte bereichern

2.1 Instruktion: Erweitern Sie Kontakte mit Menschen um eine Kleinigkeit, die Sie in der Situation antreffen können. Wenn es in der Bäckerei warm ist, ergänzen zur Brötchenbestellung: „Schön warm ist es hier“, „Es riecht hier sehr gut“, oder was immer Ihnen zur Situation in den Sinn kommt. Das können Gedanken,. Vorstellungen, Wahrnehmungen oder auch Bewegungen sein, z.B. einem anderen Kunden die Tür aufhalten.

2.2 Ziel der Übung: Die ersten Schritte im Umgang mit Spontaneität tun, feststellen, dass man das kann. Die eigenen vorhandenen Möglichkeiten ausprobieren und merken, dass es der Übung bedarf. Feststellen, wie wenig einem (anderen) schon gut tut. Feststellen, dass es nur sehr kleiner Aktionen bedarf, um einen angenehmen Moment herzustellen. Lernen, dass nichts weiter folgen muss!

3.Übung: Erfolge nutzen

3.1 Instruktion:

a. Erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie richtig schön geflirtet haben.

b. Erinnern Sie sich an Menschen, die Ihnen viel bedeuten.

c. Erinnern Sie sich an eine wichtige Liebesbeziehung.

d. Erinnern Sie sich an eine wichtige Freundschaft

Wann genau war das? Wo war das? Führen Sie sich Szenen aus diesen Begegnungen möglichst konkret und lebhaft vor Augen. Wer war beteiligt, wie lief das Ganze ab? Drehen Sie es wie einen Film vor Ihrem inneren Auge ab. Vielleicht fallen Ihnen statt Szenen Worte und Gedanken ein, berichten Sie wie es war. Was haben Sie dort, bei diesen erfolgreichen Szenen anders gemacht, als heute wo es Ihnen oft nicht gelingen will.? Es ist unfruchtbar zu fragen "warum war es anders?", da es dann eine intellektuelle Überlegung wird. Es soll aus dem szenischen Gedächtnis geschöpft werden, nicht aus den Theorien. Diese Übung lebt daher davon, dass die Szenen möglichst konkret vorgestellt werden. Weiter, dass man die Frage "Was war anders?" so lange wiederholt, bis wirklich nichts mehr kommt. " Erst dann kann ich unterscheiden, was von den Unterschieden zu der gewünschten Situation beigetragen hat - und was davon in meiner Verfügung stand. Es folgt, "was kann ich heute entsprechend tun."

3.2 Ziel der Übung: Wegkommen von negativen Gedanken und Problemen hin zu Lösungen und Fähigkeiten, die man schon einmal hatte. Diese können dann JETZT genutzt werden, indem die gleichen Bedingungen wie damals hergestellt werden, oder man sieht, dass heute schon Teile davon möglich sind. Vor allem gilt es, statt theoretischer Überlegungen mehr handlungsorientierte Ideen entwickeln. Aus "Müsste mehr auf Leute zugehen " wird dann "heute Abend Christian" anrufen".

4. Übung: Die eigenen Ziele und Wünsche klären und konkretisieren

4.1 Instruktion: Stellen Sie sich vor, Sie gehen heute Abend ins Bett und schlafen ruhig ein. Über Nacht, geschieht ein Wunder, und Sie lernen das Flirten im Schlaf. Da es aber im Schlaf passiert, merken sie das gar nicht. Am nächsten Morgen wachen Sie auf und fragen Sich: Ist das Wunder passiert oder nicht? Woran würden Sie feststellen, dass es passiert ist. woran merken andere, dass es passiert ist? Was würden Sie anders tun, sagen, unternehmen als bisher?

Wichtig: Beschreiben Sie die Veränderung so konkret wie möglich. Wenn Sie andere Gefühle oder andere Gedanken feststellen, überlegen Sie weiter: Was tue ich dann anders als bisher, wenn meine Gefühle und Gedanken anders geworden sind? Die Übung entsprecht der Übung Nummer 3, nur dass jetzt Phantasien für Gegenwart und Zukunft genutzt werden.

4.2 Ziel der Übung: Sie sollen konkrete Visionen in die Zukunft entwickeln , dabei einzelne und realisierbare Schritte visionieren statt allgemeine große Ziele. So bleiben die Ziele im Bereich des Machbaren. Statt „mutiger werden“ entsteht dann z.B. „Nach dem Mensaessen heute Ralph bitten, noch eine halbe Stunde mit in die Cafeteria zu gehen“.

5. Übung: Klarheit der eigenen Wahrnehmung fördern

5.1 Instruktion In den kommenden Begegnungen halten Sie bitte Ihre Wahrnehmung auf „Empfang“. Sehen was geschieht, registrieren Sie Ihren inneren Bilder und Vorstellungen, nehmen Sie Gedanken und Ideen zur Kenntnis, stellen Sie Ihre Empfindungen und Gefühle fest - und lassen Sie diese geschehen, ohne viel einzugreifen. Verhalten Sie sich wie im Kino, dort können sie das Geschehen auch nicht beeinflussen. Sie können jedoch Ihre Aufmerksamkeit mal auf dem einen, mal auf dem anderen Aspekt ruhen lassen.

5.2 Ziel der Übung Statt verkrampft sich überlegen, was man wie am besten sagt oder eben nicht, sollen Sie erst einmal merken, wie vielfältig Sie reagieren können. Dann zeigt sich auch, dass spontan und intuitiv nicht heißt, auf eine Weise reagieren, sondern dass es viele gibt. Es ist dann eine Übungssache und Erfahrungssache herauszufinden, welchem Aspekt des eigenen Reagierens man sich überlässt und welchem lieber nicht. Spontan heißt also nicht blitzschnell und sofort, und echt und direkt. Ich kann auch spontan zögern oder verstummen. Erst muss die Schere aus dem Kopf heraus.

6. Übung Vorurteile und Wahrnehmungen

6.1. Instruktion: a. Erinnern Sie sich bitte an einen Menschen, der Ihnen etwas bedeutet.

b. Denken Sie an einen Menschen, den Sie kennenlernen möchten.

c. Erinnern Sie sich an einen Menschen den Sie nicht kennenlernen mögen.

Versuchen Sie sich Klarzuwerden, welche Einschätzungen , Urteile, Vermutungen, Annahmen Sie über diesen Menschen hatten, als Sie ihnen das erstemal begegneten. Was hat sich geändert, was ist geblieben. Was hat zum richtigen und was zum falschen Urteil geführt.

d. Man nimmt einen der Gruppe Unbekannten, z.B. Therapeuten, und stellt Ihn in der absolute Minusversion (Triebtäter) oder Wohltäter (Bundesverdienstkreuz) vor. Die eine Hälfte der Gruppe wird über die (scheinbare) Eigenschaft unterrichtet und gebeten zu schweigen. Der anderen wird der Betreffende neutral vorgestellt. Der Täter /Wohltäter tritt nur 5 Minuten auf, erzählt etwas Neutrales. Die Gruppenhälften sollen dann getrennt ihre Eindrücke von ihm zusammenfassen und wiedergeben. Man kann diese Übung selber machen: Man tritt in einer unbekannten Umgebung in einer Rolle auf, die man besonders fürchtet oder gerne hätte, also eine emotional bedeutsame Rolle.

6.2 Ziel der Übung: Urteile sind weitgehend Produkte der eigenen Person und nicht Eigenschaften des anderen. Man kann Kontakte dadurch künstlich herstellen oder dummerweise verzerren und unmöglich machen. Es ist besser, sich auf Erfahrungen und Wahrnehmungen zu verlassen, bzw. diese vorhergehen zu lassen, als die Welt über Vorurteile kennenzulernen. Das soll offener für Kontakte machen und Rationalisierungen wie „der ist eh blöd“ entkräften.

7. Übung: Auf Empfang gehen

7.1Instruktion:Wenn sie das nächste Mal unter Menschen sind, beschränken Sie sich auf Empfang und Reagieren. Nehmen Sie sich also fest vor, nicht selber aktiv zu werden - auch wenn es noch so verlockend wäre. Sehen Sie aber Andere ruhig an, wenden Sie ihnen Ihren Blick zu. Sprechen Sie lediglich innerlich „ Du kannst mich ansehen, Dich interessieren, Dich abwenden - was du willst, ich bin neugierig, was Du tun wirst“. Stellen Sie sich lediglich zur Verfügung. Z.B. stellen sich auf einem Fest dazu oder setzten sich dazu, und lassen es beim Hinsehen. Erlauben Sie sich lediglich, auf jemanden zu reagieren, der sich an Sie wendet. Es darf also etwas passieren - wenn die anderen sich bemühen, aber niemand muss.

7.2 Ziel der Übung: Vom Erwartungsdruck heruntergehen, dass man dauernd etwas tun muss, sich statt dessen offen halten für andere und „vielversprechender “ aussehen. Den anderen Raum und Zeit einräumen und sie so ermutigen . Die anderen können so Phantasien entwickeln - sie werden nicht durch ihre Aktivität oder Erwartungshaltung gebremst. Sie merken, dass es auch dann gut geht, wenn nicht erst bestimmte Erwartungen erfüllt werden. Es geht auch darum, Wünsche und Erwartungen unterscheiden. zu lernen. Wünsche helfen einem Flirt, Erwartungen schaden ihm. Sie schränken alle Beteiligten ein.

8. Übung: Was will ich eigentlich konkret und jetzt?

8.1 Instruktion: die Übung ist in der Gruppe zu machen und als Aufgabe daheim. Die Gruppe bleibt im Kreis sitzen. „Stellen Sie sich vor, Sie würden sich in der Bahn gegenübersitzen oder in der Cafeteria. Stellen Sie sich vor, Sie wollten auf jeden Fall mit diesem einen oder anderen Menschen in ein Gespräch kommen. Schauen/Sehen Sie bitte um sich herum, sehen Sie die Mitglieder der Gruppe an. Was möchten Sie von wem wissen, was wem mitteilen? Gibt es etwas, das sie vielleicht lieber tun als sagen würden? Tun Sie es! Vielleicht fallen Ihnen verschiedene Möglichkeiten ein.

8.2 Ziel der Übung: Runter vom Satz “jemand ansprechen“ hin zum Konkreten und weg von der Formel hin zum echten und unmittelbaren. Wenn man nichts findet, kann man zwar verschiedene Wünsche und Interessen haben, aber keine, die real werden sollen. Dann macht sich auch keinen unnötigen Stress. Man lernt so zwischen realisierbaren (im Moment) und nicht oder noch nicht realisierbaren oder entscheidbaren zu unterscheiden. Während die Wünsche den Körper beleben und sinnlich machen, lassen ihn Erwartungen starr und zudringlich werden.

9. Übung: Was könnte ich wollen

9.1Instruktion: Denken Sie an eine bestimmte Person, die Sie gerne kennenlernen wollen. Legen Sie eine Liste mit allen Möglichkeiten an, die Ihnen einfallen, auch wenn Sie etwas verrückt sind. Bewerten sie nichts, schreiben Sie alles auf. Diese Übung kann gut in der kleinen Gruppe gemacht werden.

9.2 Ziel der Übung: Es geht darum, die eigene Phantasie anzukurbeln, sodass sie in der konkreten Situation ebenfalls mehr Einfälle produziert. Das muss dann keiner aus der ursprünglichen Liste sein. Es geht also nur um flexibler werden und kennenlernen der eigenen Reaktionsmöglichkeiten.

 

10. Übung :Kein Ruf wird nicht ruiniert.

10.1 Instruktion: a. Gehen Sie alleine oder mit Freunden in eine andere Stadt (oder nutzen den Urlaub ), wo die Chance gering ist, jemand zu kennen oder wiederzutreffen. Sprechen Sie den nächsten Menschen an, den Sie kennenlernen wollen, direkt und ohne viele Umstände. Wählen sie eine Form, die praktikabel ist: In einem Cafe bitten, sich dazu setzten zu dürfen. Fragen Sie , was Sie wissen wollen, teilen Sie mit, was Sie mitteilen wollen.

b. Nutzen sie den nächsten Maskenball Da Sie keiner kennt, können Sie sich frei benehmen. Gehen Sie am besten mindestens zu zweit.

10.2 Ziel der Übung: Die Gedanken vor den sozialen Konsequenzen für eine Weile außer Kraft setzen. Auch wenn es ein beschämendes Ereignis ist, niemand wird davon erfahren, bzw. die Chance geht gegen Null, dass dieses passiert. Das erlaubt mehr Risikobereitschaft. Wo kein Ruf ist, kann er auch nicht ruiniert werden

 

11. Übung: Was wäre wenn

11.1Instruktion: Stellen Sie sich eine bestimmte Person vor, die Sie gerne kennenlernen wollen. Überlegen Sie, wie Sie es anfangen wollen. Was für negative Ereignisse befürchten Sie? Was für positive erhoffen Sie. Nehmen Sie sich gründlich Zeit.

Stellen Sie sich vor, sie würden die negativen Folgen riskieren, dem Schicksal zugestehen, dass es so mies ausgeht wie befürchtet. Wenn es erträglich ist, riskieren Sie es und sagen sich jedes Mal: "Das kann, das darf passieren."

11.2 Ziel der Übung: Sich klar werden, welche Erwartungen man hat, sich die Risiken klar machen, mit diesen Risiken in die Situation gehen statt immer zu warten, bis kein Risiko mehr da ist. Dem Feind ins Weiße des Auges zu sehen und zu lernen, dass man das schafft. Nicht erst erwarten, dass einem alles egal sein muss, bevor man handelt.

 

12. Übung: Was brauche ich

12.1 Instruktion: Stellen Sie sich vor, Sie sähen sich selber als Kind, das in einen neuen Kindergarten kommt. Wie alt sind Sie da? Stellen Sie sich vor, Sie sitzen da scheu und alleine in der Ecke. Gehen Sie vorsichtig näher und fragen es behutsam, was es braucht, gerne hätte, wovor es sich fürchtet. Notieren Sie sich, was Sie erfahren. Manchmal kann es helfen, wenn man sich abwechselnd an den Platz des Kindes begibt, und dann wieder an den Platz des fragenden Erwachsenen.

12.2 Ziel der Übung: Die eigenen Wünsche und Sorgen erfahren. Dabei auch die Erwartungen erkennen, die einen lähmen. Aus der erwachsenen Situation kann man dann etwas für seine Wünsche tun - und ist nicht wie ein Kind darauf angewiesen, dass es die anderen machen.

 

 

13. Übung: Korb annehmen

13.1 Instruktion: Stellen Sie eine Liste mit Gründen zusammen, die einen Menschen dazu bewegen können, eine Annäherung von Ihnen in einer bestimmten Situation nicht zu beantworten oder abzulehnen, obwohl dieser Mensch nichts gegen Sie hat oder gar Sympathien für Sie hat.

13.2 Ziel der Übung: Sich klarmachen, dass es zahllose gute Gründe gibt, eine Annäherung nicht zu wollen, und dass dies nicht gegen einen sprechen muss. Das verhindert, dass man automatisch ein "nein" gegen sich gerichtet deutet. Es bewirkt, dass man mehr offenläßt - und vielleicht auch nachfragt.

14. Übung: Das war gemein!

14.1 Instruktion: Stellen Sie zusammen, welche Ablehnungen sie kränken würden, welche

Art von Ablehnungen sie ärgern würde. Erlauben Sie innerlich, in Form eines Satzes, Ihrem Gegenüber so zu reagieren. Suchen Sie nach einer Reaktion bei sich, mit der Sie übereinstimmen. Es ist immer hilfreich, dem anderen nicht rachsüchtig mit gleicher Münze heimzuzahlen, das stünde auch im Widerspruch zur vorigen Avance. Man sollte in jedem Falle sein Bedauern ausdrücken. (Es wird selten notwendig sein, sich gegen wirklich Unverschämtheiten zu wappnen, sie geschehen sehr selten. )

14.2 Ziel der Übung: Sie sollen die Situation bewältigen und es nicht nötig haben, die Reaktionsmöglichkeiten Ihres Gegenübers zu beschränken. Das bringt sie aus der Lage des Abhängigen und des Opfers heraus und lässt Sie aktiv werden.

15. Übung: Sich anpreisen

15.1 Instruktion: Setzen Sie eine Annonce auf, in der Sie einen Menschen zwecks näherer Bekanntschaft - Liebe nicht ausgeschlossen - kennenlernen möchten. Bleiben Sie bei der Wahrheit.

Als Gruppenübung: Die Teilnehmer sollen erraten, welche Anzeige von wem kommt.

15.2 Ziel der Übung Lernen zu sich zu stehen, Verantwortung für die eigenen Qualitäten übernehmen und nicht immer den anderen dazu nötigen aus der Asche meine Qualitäten zu erkennen. Sich damit auch angreifbarer machen und die eigenen Qualitäten notfalls verteidigen lernen.

16. Übung: Wahrnehmen und darüber hinaus

16.1. Instruktion: Bilden Sie bitte Paare. Jeweils einer schaut sein Gegenüber an und sagt: „Ich sehe...(Du lächelst, Du bewegst Dein Gesicht nicht, Du sitzt still...). Dann darauf: "Und ich denke" (Vermute, erinnere mich, stelle mir vor, glaube)

Wie oben, aber: Und ich "fühle", (spüre, das löst bei mir aus, wünsche).

16.2 Ziel der Übung: Unterscheiden lernen zwischen Wahrnehmen und Deuten, eigenen Reaktionen und denen des Gegenübers. Bemerken, dass mein Gegenüber mehr als nur ein Merkmal hat. Je mehr ich sehe - je mehr Reaktionen habe ich auch selber. Hilft auch gegen Vorurteile.

17. Übung: Interesse an der Welt entwickeln .

17.1 Instruktion: Erinnern Sie sich an Situationen in Ihrem Leben, in denen Menschen Sie in irgendeiner Form mitgerissen haben, begeistert haben, interessiert haben für etwas auf dieser Welt. z.B. auf eine Reise in ein anderes Land, das Studium oder ein Hobby. Wie haben diese Menschen das geschafft?. Was haben Sie selber dazu beigetragen?

17.1.2 Instruktion Mit was für Interessen und Themen könnten Sie andere Menschen

mitreißen, sie interessieren und engagieren.

17.1.3 Instruktion Erinnern Sie sich dran, wann andere Menschen einen guten Flirt mit Ihnen

begonnen haben bzw. wann Sie einen guten Flirt begonnen haben. Finden Sie heraus, wie die anderen bzw. Sie das angestellt haben.

17.2 Ziel der Übung: Feststellen, dass andere oder man selber etwas tun kann für andere, Verantwortung übernehmen kann, etwas geben kann und das angenommen wird. Erkennen, wie das abläuft, welchen Teil wer dazu beiträgt. Lernen am Modell des anderen.

 

18. Übung Sowohl als auch

18.1 Instruktion Nehmen Sie ein Oktavheft, und schreiben zeilenweise alles hinein, was für Sie spricht, sei es, dass Sie, sei es dass andere es so sehen und bewerten. Drehen Sie das Heft herum, und schreiben Sie alles zeilenweise hinein, was gegen Sie spricht, sei es, dass Sie es so sehen, sei es, dass andere es so sehen. Lesen Sie es immer mal wieder durch, erst die eine Seite, dann die andere, und lassen es auf sich wirken. Argumentieren Sie nicht, rechnen Sie nicht gegeneinander auf

18.2 Ziel der Übung Sich insgesamter annehmen, sich mehr akzeptieren, beide Seiten zusammen wirken lassen statt sich in einen richtigen guten und einen falschen schlechten teilen.

 

19. Übung: Für den Anderen da sein

19.1 Instruktion:„Bilden Sie bitte jeweils Paare. Suchen sie möglichst jemanden, den Sie noch nicht kennen. Machen Sie sich jeweils miteinander bekannt. Sie haben dafür 5 Minuten Zeit. Abwechselnd soll der eine für den anderen oder umgekehrt „da“ sein. Für diesen: Sagen Sie sich innerlich „ich bin für Dich da“ und sehen zum anderen hin. Versuchen Sie zu erkennen, was den anderen beschäftigt und bewegt, was er benötigt, wünscht, ablehnt. Sie können auch raten oder herumprobieren.

Für den Anderen: Was beschäftigt Sie, was bewegt Sie, was brauchen Sie oder hätten Sie gerne von Ihrem Gegenüber?“

19.2 Ziel der Übung: Verschiedene Rollen beim Flirten einnehmen und getrennt üben. Hier die Fähigkeit sich etwas zu wünschen und die Fähigkeit etwas zu geben.

20.Übung: Flirts finden überall statt.

Anleitung: „Bleiben Sie bitte einige Minuten so sitzen, wie Sie jetzt gerade sitzen. Ich möchte Sie bitten, in einigen Minuten (zwei Gruppen, Tripple, Paare, ) zu bilden. Wie finden Sie heraus, wer mit wem zusammengehen will für die folgenden Übungen? Sprechen Sie dabei nicht, sondern finden Sie für sich heraus, mit wem sie zusammengehen möchten. „

Beobachten Sie in den folgenden Tagen, mit welchen Menschen Sie einen Kontakt nicht aufnehmen, obwohl Sie es gerne täten. Nehmen Sie diesen Menschen gegenüber mal die eine, mal die andere Haltung ein. Beobachten Sie, was sich verändert in der Beziehung und Ihrem Erleben. Anschließend: Wie haben Sie das gemacht, was fiel leicht, was schwer, wie haben Sie sich versichert, ob Ihr Gegenüber will...kommt Ihnen das bekannt vor aus erotischen Flirts, z.B. jemanden ansprechen oder beim Tanzen auffordern?

Ziel: Am Anfang einer Gruppe erlebbar machen, dass Flirten bei jedem Beziehungswunsch stattfindet und dort nicht weniger schwierig ist, als beim erotischen Flirten. Man kann es mit jedem lernen. Es kann genauso aufregend zu sein, einen Kollegen zu finden, einen Nachbarn oder einen Liebsten. Man kann so auch herausfinden, welche Wünsche man ausschließt, und man kann überprüfen, ob das wirklich so sein soll. Je weniger Wünsche man zulässt, umso cooler kann man in der Begegnung sein.

21. Übung: Offenheit und Bereitschaft statt Forderungen und Erwartungen signalisieren.

Frauen flirten anders als Männer im Durchschnitt, es gibt die aktive und passive Rolle, beiden haben ihre Stärken.

Instruktion: Gehen Sie in eine Wirtschaft, ein Cafe, die Mensa, kurz: irgendeinen Ort, an dem Menschen Sie sehen können. Nehmen Sie sich für den Abend vor: Ich werde mich heute Abend den Blicken und dem Interesse anderer zur Verfügung stellen. Wer mich sehen will kann, wer nicht, ebenfalls. Wer mich ansprechen will, darf, wer nicht, darf es lassen. Ich werde mich vor allem dafür interessieren, was mir an anderen Menschen gefällt. Bei einem Blickkkontakt sagen Sie sich innerlich: Du bist willkommen, wenn Du kommst.“. Drauf achten, was sich verändert, vor allem im eigenen Erleben, natürlich auch in der Umgebung.

Ziel: Die Aufnahmebereitschaft erhöhen, dem anderen signalisieren, dass man offen und bereit ist. Dem anderen Mut machen. Durch die Selbstgespräche drückt das Gesicht eher Freundlichkeit aus, als durch selbstkritische oder ängstliche Selbstgespräche. Die Erwartungshaltung senken und damit auch die Frustrationen unerfüllter Erwartungen.

22. Übung: Lieber echt blöd als falsch gut

Instruktion: Versichern Sie sich in einer bestimmten Flirtsituation ihrer unmittelbaren Reaktionen. Teilen Sie Ihrem Gegenüber diejenige mit, in der Sie sich zwar blöd - aber echt fühlen, also geben sie sich keine Mühe. ("Mist, ich würde Dich gerne beeindrucken und mir fällt nichts ein! Was müsste jemand tun, der Dich kennenlernen will obwohl er schüchtern ist. ?)

Ziel: Feststellen, dass man keine Vorbedingungen erfüllen muss für einen Flirt. So blöd kann man nicht sein, dass ein Flirt nicht stattfinden kann, wenn man echt bleibt. Aber alle Kunst nutzt einem nichts, wenn m an eine Fassade aufsetzt und nicht echt ist.

Meine Lieblingsübung!

23 Übung: Interview

Instruktion:

1.Zur Person (was machst Du, interessiert Dich, wo kommst Du her, wieso so und nicht anders.?..) Die goldenen Ws.:

2.zu einem aktuellen Thema (Was hältst Du von, denkst Du über, fällt Dir ein zu, wirst Du tun bei, hast Du gemacht bei?..)

Keine ja-nein Fragen sondern offene Fragen stellen: Was, wie, warum, wo, wodurch, womit, wohin, woher, warum, wer.. Falsch: “Bist Du (nicht) auch der Ansicht, dass die Reaktion von Kinkel auf den iranischen Außenminister empörend war?“ Richtig: „Was hältst du von Kinkels Reaktion auf den iranischen Außenminister?“

Ja-nein Fragen sind jedoch nützlich, wenn man sich des eigenen Verstehens versichert: „Warst Du dann nicht furchtbar wütend?“. Ihnen sollten möglichst wieder offene Fragen folgen: "Was hast Du dann gemacht?"

Was im Interview gut ist, muss es in anderen Bereichen nicht sein, z.B. beim Streiten, sich auseinandersetzen, sich unterhalten, Meinungen austauschen usw.

Das Pingpong Interview. Viele Menschen, die sich kennenlernen wollen, praktizieren das Pingpong Interview. „Ich war kürzlich in den Alpen“ - „Ich war dort letztes Jahr!“. „Diesmal hat's mir gar nicht gefallen, viel zu voll“ „Mir auch nicht, ich gehe schon seit Jahren nur mit Vorbehalt“. Ganz extrem ist dies der Fall, wenn jemand über persönliche Probleme spricht. Dann stellt der andere leicht seine eigenen dagegen.

Das Interview: Noch unergiebiger ist das Interview. Man antwortet auf eine Äußerung oder Antwort auf eine Frage mit langen Ausführungen über das eigene Leben, sodass man man zum Schluss vom anderen nichts erfährt. Das wird Männern oft vorgeworfen.

Deshalb will ich nächstes Jahr nach Korsika. „Ist dort auch nicht besser, da war ich schon“. usw. Der Nachteil an dieser Form ist, dass es schwer ist, sich zu merken, was den anderen interessiert, da man ständig mit sich beschäftigt ist.

Das eigene Erleben wird in diesem Interview kein Thema, sondern lediglich Quelle der Fragen und Statements. Falsch: „Ich würde mich da lieber nicht so aufregen, Das bringt nichts, sich da so aufzuregen usw.“ Richtig: „Wieso regst Du Dich da so auf? Was versprichst du dir davon?“

Wenn man vom eigenen Erleben so stark berührt ist, dass man keinen Platz für sein Gegenüber hat, muss man diesen Platz schaffen. Falsch: „Aber das kann man doch nicht so einfach sagen.... Richtig: „So siehst Du das (erlebst du das, bewertest Du das, machst Du das.) Machen Sie eine Pause und entspannen sich, stellen Sie die eigenen Ideen und Impulse beiseite...“Wie reagieren denn die Menschen deiner Umgebung auf so eine Meinung?“.

23.1 Ziel:

Was interessiert mich an dem anderen, was beunruhigt mich, was fällt mir auf, was erstaunt mich, rührt mich, verwirrt mich, macht mich neugierig, beschäftigt mich, verstehe ich oder verstehe ich nicht? Die Fähigkeit zu flirten beruht auf der Fähigkeit, ein Interesse für andere Menschen zu entwickeln. Das Interview soll dem Anderen die Chance geben, sich darzustellen, etwas von sich mitzuteilen und festzustellen, ob er damit auf Interesse und Verstehen stößt. Umgekehrt können Sie feststellen, ob der andere Interesse bei Ihnen auslöst.

 

24. Übung Von was kann jemand bei Dir träumen (Alpträumen)

Anleitung:

a. Stellen Sie eine vollständige Liste von den Dingen auf, die andere Menschen an Ihnen mögen, die andere dazu veranlassen könnten gerne an Sie zu denken und von Ihnen zu träumen. Je größer Ihre Flirtmacht ist, umso mehr Dinge werden Sie finden.

Ergänzen Sie die Aufgabe um die „Möglichkeiten“, die Sie bei sich sehen, und die noch der Entfaltung harren. Positiv heißt: Themen, Umstände, Dinge, die Sie als Ihrem Leben zugehörig trachten, die Sie akzeptieren, nicht missen wollen. Das können sehr konkrete Dinge sein, wie Ihr Ohrläppchen oder ein Ring, oder sehr allgemeine wie „Zuverlässigkeit“.

In konkreten oder möglichen Flirtsituationen vergegenwärtigen Sie sich diese positiven Dinge. Da der Körper mitdenkt, wird er eine positive Ausstrahlung bekommen und anderen signalisieren: Es lohnt, dort hinzusehen.

Versuchen sie herauszufinden, woran Sie Zuwendung, Anerkennung und Interesse anderer an Ihnen feststellen können. Also fordern Sie keine Beweise, sondern suchen Sie nach Hinweisen Erscheinungsformen der Zuwendung. Achten Sie darauf, wie Sie sich dabei fühlen, achten Sie auf die Reaktionen, die Sie auslösen.

b. Drehen Sie die Übung um und stellen sich, was für ein ausgemachter Esel Sie sind, welch überflüssigen Mangel An Charme Sie besitzen, wie dumm geboren Sie sind und immer noch nichts dazugelernt haben, versehen mit mit einem Stumpfsinn, der seinem Triebleben umgekehrt proportional ist und dessen abstoßende Moral von der wohltuenden Undurchsichtigkeit des knöchernen Schädels verdeckt ist (usw.): Kurz: Machen Sie sich nach allen Ihnen bekannten Regeln fertig und vergessen nicht Ihre unvorteilhaftre Figur. Achten Sie darauf, woran sie merken, wie wenig Interesse Sie auslösen, wie Sie abgelehnt werden und wer Sie nicht mag und waren Sie das merken können.

Entscheiden Sie Am Ende, welche Version Ihnen wann vergnüglicher ist, und ziehen Sie diese dann vor. Es kann durchaus mal die eine, und mal die andere sein.

Ziel: Offener mit den eigenen Ängsten und Wunschvorstellungen umgehen und darüber souveräner werden. Die Wahrnehmung schärfen für Zuneigung und Abneigung, statt diese nur aus einem oder wenigen Zeichen zu erschließen.

25. Übung: Schätze suchen

Anleitung: Finden Sie heraus, wie auch immer (s. Interview), was Sie an einem bestimmten Menschen alles mögen oder mögen könnten. Versuchen Sie dazu herauszufinden, was diesen Menschen interessiert, begeistert, was er ablehnt und hasst. D.h., regen Sie Gespräche an, in denen Sie etwas von der emotionalen Seite eines Menschen mitbekommen.

Fühlen Sie sich dazu in den anderen ein und stellen Ihre eigenen Meinungen und Urteile beiseite, nehmen Teil am Anderen. Seine Reaktionen auf Sie lassen Sie zu, aber gehen Ihnen weder noch gar ziehen Sie Konsequenzen draus. Lassen Sie sich dabei viel Zeit. Es kann Tage dauern, bis die Dinge, die man von einem anderen Menschen erfährt, ihre Wirkung bei einem selber zeigen. Wiederholen Sie innerlich die gehörten und erkannten Eigenschaften des Anderen.

Ziel: Sie können so Ihr Interesse an anderen Menschen als Voraussetzung für einen Flirt entwickeln und fördern.

26. Übung: Mit Dir könnte ich Pferde stehlen

Wenn Sie noch nicht wissen, ob sie mit jemand Pferde stehlen wollen, können Sie das herausfinden:

Anleitung: Machen Sie sich klar, was Sie mit Ihrem Gegenüber gerne unternehmen würden: Ins Kino, ein romantisches Abendessen zu Hause, gemeinsam Skifahren, leidenschaftliche oder zärtliche Stunden oder sich zusammen für die Prüfung vorbereiten. Aber Sie wissen noch nicht, ob Sie es wirklich wollen! Also erzählen Sie Ihrem Gegenüber wie gerne Sie dies oder jenes getan haben oder „irgendwann einmal“ tun würden. Also nicht jetzt sofort! Das wäre zu direkt. Wenn Ihr Gegenüber ähnliche Interessen erkennen lässt, widerspricht das zumindest nicht den Ihren. Sie können auch sagen, dass Sie zu denen gehören die am liebsten aufgefordert werden oder mitgerissen. Sie können betonen, dass Sie da keine hohen Erwartungen haben und es einfach schön finden, wenn "jemand" eine Idee losmacht.. Geben Sie ihrem Gegenüber die Tage oder Wochen, die er braucht, um seinerseits feststellen zu können, ob er diese Option ergreifen will oder nicht.

Vielleicht wollen Sie einen Hinweis, ob Ihr Gegenüber aufgefordert werden will: Teilen Sie ihm mit, dass Sie gerne auffordern, aber schrecklich schüchtern sind und es nicht wagen, wenn sie keinen Hinweis bekommen, dass Sie willkommen sind. Vielleicht setzen Sie hinzu: "Ich würde es z.B. nicht wagen Dich zu fragen, weil ich es bei Dir nie wüsste". Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie dann spätestens Hinweise bekommen .

Es gibt zahlreiche Varianten dieser „indirekten“ Kommunikation: Sie erzählen jemanden, der den/die Betreffende gut kennt, dass Sie gerne mit ihm/ihr eine Radtour unternehmen wollten...vielleicht spricht es sich herum?

27.Übung Nehmen wir an, ich wäre verliebt in dich!

Instruktion: Sie schauen Ihr Gegenüber an und lassen einen schönen Film mit ihm ablaufen, schauen ihm dabei zwangsläufig träumerisch in die Augen, da Sie ja gerade träumen. Vielleicht werden gefragt, vielleicht sagen Sie einfach, dass Sie gerade etwas träumen.

„Ich stelle mir gerade vor wie es wäre wenn...- Du mit einem stolzen Ritter liiert wärest, und ich würde versuchen, dich ihm auszuspannen. Müsste ich den Ritter erschlagen oder Dich klauen wie die Helena.

-Ich käme aus meiner komfortablen Singlesituation heraus, und würde mich in Dich verlieben...

Es spricht einiges dafür, dass Sie gefragt werden, was Sie sich dann als Folge vorstellen...Nun, Sie müssen nicht unbedingt etwas verraten, aber Sie können.

Es ist unmöglich für den anderen herauszufinden, wie ernsthaft diese Vorstellung ist. Wenn Sie aber irgendeine Art von Gegenliebe erzeugt haben oder antreffen, werden Sie das mit Sicherheit merken.

28. Übung: Andere sind viel schöner (toller, besser...)

.Wenn Sie mit Ihrem Schwarm zusammentreffen, suchen Sie dann Menschen heraus, die Sie als unbesiegbare Konkurrenz erleben und heben sorgfältig deren Qualitäten heraus, ihre Bewunderung dafür und wie gerne Sie diese Qualitäten auch hätten. Heben Sie die Chancen hervor, die der/die Betreffende in der Liebe hat Sollte Ihr Schwarm einfach nur stumm sein, fragen Sie ihn nach der Meinung. Kommt da nichts, fragen Sie weiter: Vielleicht ist das Thema für den Betreffenden so irrelevant, wie der Katholizismus für die Kirchenmaus. Wahrscheinlicher ist, daß Sie über die Stellungname herausfinden, ob Sie Chancen haben oder nicht und welche Rolle es spielt, daß Ihre Flirtmacht in diesen Punkten eher mini ist.

Ziel: Diese Übung eignet sich dazu, Neid abzubauen und sich zu dem zu stellen, was Sie sind, erdrückende Tabus abzubauen, Vorurteile zu zerstreuen, mehr Hinweise zu erhalten.

29. Übung: Mein Freund John

29.1 Instruktion: Sie erzählen Ihrem Schwarm eine Geschichte von Ihrem Freund John, der allerdings in diesem Falle Sie sind. Warum sollten Sie nicht Ihr Freund sein? Und Sie erzählen alles Wichtige von sich, als wenn es von Ihrem Freund John wäre. Und Sie erzählen dann genau die Geschichte, über die Sie eine Meinung von Ihrem Schwarm haben wollen: "Ich frage mich , warum John diesem Mädchen nicht einfach seine Zuneigung sagt,was soll denn schon passieren? Wie würdest Du reagieren? Es wäre dann schon fast frech zu sagen "Das hat natürlich nichts mit mir zu tun, das würde ich auch nie zugeben".

Das läßt sich für alle Themen durchführen, von denen Sie eine Reaktion von Ihrem Schwarm haben wollen.

29.2 Ziel: Man kann auf diese indirekte Weise Themen in den Raum stellen, ohne daß der Bezug zu einem selber offen ist, also man gibt wieder Hin- aber keine Beweise. Entsprechend kann er Partner seine Reaktionen ausprobierenb, auch seine sind wieder Hin- aber keine Beweise. Weiter so!

30. Übung . Tanzen

30.1 Instruktion: Wer flirten will, soll Tanzen lernen. Man sollte mit möglichst vielen verschiedenen Menschen tanzen. Das Flirten beim Tanzen funktioniert am besten dann, wenn man in erster Linie Wert auf das Tanzen legt, und dann erst auf das Flirten. Grund: Da Ritual schützt nur, wenn es sorgfältig gehandhabt wird. Das gleiche gilt für körperbetonte Sportarten.

30.2 Ziel: Tanzen erlaubt körperliche Nähe auszuprobieren, und zugleich geschützt zu sein durch das Tanzritual (Aus ähnlichen Gründen ist die Nacktheit in der Sauna oder am Nackstrand ein schützendes Ritual, die Leute lernen sich kennen und brauchen dann keine Angst mehr davor zu haben - entkleidet nicht mehr gemocht zu werden. ).

31. Übung: Wirkung überprüfen

Instruktion:

Sie fragen in der Gruppe (oder bei anderen Menschen reihum): Welche Qualitäten schätzt du an mir?Was magst du an mir, was vermutest Du, welche guten Eigenschaften ich habe, was könntest du dir mit mir vorstellen?Überprüfen Sie, welche positiven Reaktionen Sie bei Ihrem Gegenüber auslösen.

Ziel: Das Ergebnis ist Ausdruck der Wechselwirkung zwischen Ihrer und der Flirtmacht ihres Gegenübers.Es ist wichtig, von diesen Kräften zu erfahren, wenn Sie sie nutzen und genießen wollen.

32. Übung Abstand verringern und Kontakt aufnehmen

Instruktion: Gruppen zu zweit oder maximal zu Dritt und in den Schloßpark gehen.Suchen Sie sich einen Menschen oder eine Gruppe aus, die spontan und direkt Interesse, positive Gefühle, einen guten Eindruck auslösen.Gehen Sie zu den Betreffenden hin und nehmen einen lockeren Blickkontakt auf, d.h., er muß nicht stattfinden, es ist ein Angebot, und sehen Sie auch öfter woanders hin, d.h. bleiben Sie offen und fangen Sie nicht, an wie ein Tiger die Beute zu fixieren. Das engt alle ein.

Gehen Sie dabei so näher, daß die Betreffenden Sie von vorne ankommen sehen, machen Sie notfalls einen Bogen, daß das möglich ist. Keine Sorge, die „Angenäherten "dürfen diesen Bogen bemerken, sie dürfen nicht nur, sie sollen die Annäherung auch merken, um sich einstellen zu können und die eigenen Reaktionen auf Sie merken zu können. (Gegenteil: Überraschungsangriff). Dies Vorgehen nimmt Rücksicht auf das Abstandbedürfnis dessen,. dem Sie sich anähern. Bleiben Sie in einer Entfernung stehen, in der Sie sich noch gut wohlfühlen,

Grüßen Sie die Betreffenden und gehen Sie dabei in die Knie, sodaß Sie nicht so auf die anderen herabsehen und diese nicht hochsehen müssen.Wenn Sie lieber stehen bleiben wollen, überschreiten Sie die „gute Distanz“ besser nicht, wenn Sie sie übersschreiten, gehen Sie in die Knie: Ihr Gegenüber braucht diese Distanz, um sich nicht überfahren zu fühlen.

Als Gruß reicht völlig „Guten Tag“, während ein Hallo meist entweder platt oder zu vertraulich wirkt. Sie „Holloen“ sich eigentlich noch nicht.

Es ist völlig gleichgültig, ob Sie dabei lächeln oder nicht, lassen Sie sich von Ihrem Gesicht überaschen und dem des Gegenübers. Das ist echter, als ein gequältes Lächeln, mit dem sowohl Sie als auch Ihr Gegenüber sich unwohl fühlen werden. Beim Flirten muß man keineswegs immer feixen und witzig sein.

Lassen Sie den anderen wenigstens zwei bis drei Sekunden auf sich wirken, vielleicht, bis ein fragendes Gesicht entsteht oder eine Aumerksamkeit festzustellen ist.

Wenn der Betreffende in irgendetwas versunken war/ist, z.B. ein Buch, vor sich hinträumen,

bitten Sie ihn, das zu unterbrechen. „Darf ich Deine Lektüre für eine Pause unterbrechen? In jedem Falle aber:

Dürfen wir uns für einen Moment zu Dir/Euch setzen

Gehen Sie davon aus, daß es ein völlig berechtigtes und selbstverständliches Interesse ist, einen Menschen kennenlernen zu wollen. Sie sind dafür keine Rechenschaft, Erklärung, Rechtfertigung, Entschuldigung usw. schuldig.

2. Werden Sie sich klar,. ob Sie etwas wissen oder etwas mitteilen wollen.

Wissen: Was treibt Euch hierher? Wer seid Ihr? Bleibt Ihr noch ein Bißchen, oder seid Ihr schon am Gehen? Besser: Wir hoffen, Ihr bleibt noch ein bißchen.

Mittteilen: Ihr habt einen schönen Platz gefunden (falls dem so ist)

Wir haben Euch von Weitem gesehen und uns vorgenommen, Euch anzusprechen

Lassen Sie sich jeweils Zeit. Sie müsen kein Unterhalter sein, es dürfen Pausen eintreten, die umso entspannender sind, je mehr Sie in diesen Pausen entspannt sind. In diesen Pausen widmen Sie sich Ihren Eindrücken und haben die Möglichkeit für die fortsetzung des Kontaktes.

Halten Sie sich jeweils vor Augen, in welchen Bereichen Sie flirten können, d.h., welche „Eventualitäten“ in Ihren Vorstellungen, Gefühlen, Gedanken und Ideen ausgelöst werden.

Es besteht keine Notwendigkeit, sich diesen Dingen zuzuwenden (sie versinken dann ins Träumen). Legen Sie vielmehr den Schwerpunkt Ihrer bewußten Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung der Menschen, mit denen sie zusammentreffen.

Es spricht auch nichts dagegen über „abliegende Themen“ zu sprechen und damit die bewußte Aufmersamkeit von der Situation wegzulenken, das kann entspannen. Man muß nur aufpassen, daß die Situation nicht in platte Konversation und small talk abgleitet, aus dem Sie dann schwer zurückkommen.. Die Situation verliert dann an Lebendigkeit und Spannung.

Suchen Sie sich Themen, mit der Situation zusammenhängen, mehr oder weniger direkt.

Direkt: Soziale Klima in Karlsruhe, jemanden ansprechen, so wie Sie es gerade tun, sich ein feed back geben lassen..

Indirekt: Über einen Film, ein Buch, ein Theaterstück, ein Erlebnis sprechen, das mit Kontakt, Flirt usw. zusammenhängt. Wenn Sie einer Figur begeisterte zustimmung erteilen, Ihr Gegenüber aber totale Ablehnung erfahren Sie auch etwas über die Möglichkeit Ihrer Beziehung in diesem Moment.

Dehnen Sie die Situation nicht zu lange aus, Sie haben sich nur für einen Moment ein geladen. Stellen Sie das fest: Jetzt haben wir uns für einen Moment hinsetzen wollen und sitzen schon..... hier. Warten Sie die Reaktion ab und reagieren Sie darauf!

Versuchen Sie herauszufinden:Was Ihr Gegenüber besonders interessiert, berührt, fasciniert, bewegt, ärgert...Teilen Sie etwas mit, das sie besonders bewegt und interessiert, am besten im Moment.

Erlauben Sie sich und dem anden Pausen und Schweigen Beginnen Sie dann einfach zu träumen, richten Ihre Augen auf den Horizont oder Dinge drum herum. Genießen Sie die Situation der Stille - Ihre Entspannung wird sich mitteilen. Der Vorteil: Sie kommen dann leichter intuitiv auf Themen, die „naheliegen“ und müssen sich nicht gezwungene Themen und small talks flüchten. Bloß, weil Sie hingekommen sind, müssen Sie kein Unterhalter sein.

Beenden Sie die Situation:

So, wir machen uns mal wieder auf den Weg, War schön Dich/Euch kennengelernt zu haben, würde mich freuen, Dich/Euch einmal wiederzusehen.

Sollten Sie weitergehende Ideen haben, spricht nichts dagegen: Ich/wir treffen uns morgen mit Leuten am Baggersee, würde mich freuen, wenn Ihr/Du auch kommt/st... „Wirsind regelmäßig...., wäre schön Dich dort einmal zu sehen.

Ich möchte Dich gerne mal wieder treffen, darf ich Dir meine Telefonnummer geben? Ruf mich doch einmal an..Gibts Du mir Deine Nummer, ich möchte Dich gerne mal anrufen...

Vermeiden Sie verdeckte Fragen und „würde könnte“ Modus. (Vielleicht könntest Du mich mal anrufen?).

Ziel: Kontakte zu bestimmten Menschen herstellen, seine Erfahrungen im Umgangausweiten.

 

33. Übung: Flasche Wein halb voll oder halb leer.

Instruktion: Wer hat heute Freude an seinem eigenen Aussehen und Auftreten, an seinem Leben, an seinem Tag,wer hat Interesse und Achtung für sein Leben, unbesehen, ob er sich freut oder traurig ist,Wer ist bereit, sich seinem Leben heute zuzuwenden?Wer ist heute bereit, sich dem Leben überhaupt zuzuwenden?

Fehlanzeige? Alles mies, resginiert, trostlos? anödend, langweilig. Wenn Sie zur Ansicht gekommen sind, daß Sie heute hinreichend Zeit mit den trostlosen Seiten des Lebens verbracht haben und weiter befinden , daß Sie einer besseren Stimmung nicht abgeneigt wären, können Sie etwas dafür tun:

Sprechen Sie von Menschen, die Sie mögen, erzählen Sie, was Sie heute trotz alledem schon Schönes gesehen haben. Vergegenwärtigen Sie sich alle Ihre Stärken. Vergegenwärtigen Sie sich die positiven Dinge in der Welt, die es den Menschen schon immer erlaubt haben zu überleben. Wenn es wahr ist, daß die Flasche halb leer ist, ist es auch wahr, daß sie halbvoll ist. Warum sollten Sie nicht die Version bevorzugen, die Ihnen besser tut?

Ziel: Vermeiden in unrealistisch trostlose Gedanken zu kommen.

34. Übung Flirthelfer in Anspruch nehmen

Instruktion : Durchzählen. Jeder besitzt eine Zahl, jeder merkt sich denjenigen mit der Zahl unter ihm.Wir gehen gemeinsam zum Schloßpark. Der erste gibt offenkundig den Weg an,

Die Aufgabe des „Hintermannes“ ist es festzustellen, welche Menschen ihrem Vordermann einen Blick zuwerfen. Vielleicht können Sie feststellen, was diese Blicke bei Ihnen auslösen.

In einer „Sitzsituation“ pflegen selten weniger als 2O% einem „Neuzugang“ einen Blick zuzuwerfen, selten mehr als 5O%, außer ein Raum sei recht leer.In einer Hauptstraße sinkt die Quote. Je mehr „flaniert wird“, je mehr Blicke gibt es, je weniger - je weniger. Wer in ein Buch vertieft ist sieht die Welt um sich herum nicht.

Jeder kann sich überlegen, ob er einen Blickfang darstellen will, und was er tun will dafür. Wer hat Ideen?

Niemand kann von sich zuverlässig wissen, wie er auf an der, vor allem Unbekannte wirkt.

Hilfreich kann sein, wenn wir jeweils als Berater wirken und versuchen herauszufinden , wo die „Flirtstärken von jemanden liegen können.

Also jeder ist jetzt einmal Opfer, und wir beraten ihn:

1. Wir stellen fest, was er gar nicht erst ändern muß, wo seine Möglichkeiten liegen...

2. Wir denken uns aus, was er aus dem vorhandenen machen kann.

Aufgabe für Zu Hause. Suchen Sie en Bekannten/Bekannte, die als ästhetischer Berater fungiert. Ziel ist: Wie Sie sich wohl fühlen., nicht, wie Sie glauben, daß sie anderen gefallen.

 

35. Die minimale Berührung

Ziel: Kontaktmöglichkeiten ausprobieren bei sich und beim anderen.

Situation: Sie sitzen, stehen mit jemanden zusammen, mit dem sie flirten wollen..

Nähern Sie im Gespräch oder auch ohne, irgendetwas aus ihrer Sphäre der des anderen an, achten Sie auf die Reaktionen des anderen. :

- rücken Sie ihr Glas oder Ihre Tasse in seine Nähe (wird es geduldet, ist es schon zu nah, ist es willkommen?)

- Schieben Sie ein Buch, Bleistift, Bierdeckel an den ihres Gegenübers (spielt der andere mit?)

-Zupfen Sie ihr Gegenüber minimal am Ärmel oder berühren ihn minimal mit dem Finger

und: (bleibt die Haltung des anderen freundlich, kommt er näher, oder geht er auf Abstand?)

-Rücken Sie die Gegenstände wieder weg, wiederholen Sie es auf unterschiedliche Art.(Verändert das etwas, bleibt es wie es ist oder wird frostiger).

-Stellen Sie ihr Glas auf vier Bierdeckel und stellen es neben das des anderen, dann gehen Sie mit dem Glas zurück und lassen eine Bierdeckelstraße liegen, die sie sogleich wieder einsammeln.

- malen Sie auf den Bierdeckel oder ein Blatt Symbole, die etwas mit dem Flirt zu tun haben:

zwei Kreise, die sich begegnen oder zwei Pfeile, Wellen mit zwei Fischen darin, zwei Vögel,

vielleicht auch drei oder vier, aber zwei hebhen sich heraus.. Schreiben Sie: "Ich liebe Dich" auf chinesisch und sagen, es sei irgendetwas Romantisches...).(geht jemand drauf ein, macht einen Komentar?

-. Beugen Sie sich im Gespräch gelegentlich vor (und wieder zurück), gehen Sie einen kleinen Schritt vor - und wieder zurück.

-Berühren Sie einen Gegenstand zärtlich - aber nicht plump.

Auch sämtliche Ausdrucksweisen wie lächeln, den Kopf vor- oder schräg neigen, häufger ab- und zuwenden gehören dazu.

Ziel: Es geht nicht um Anschleichen und Anbaggern, sondern um minimlae Hinweise, die Ihnen selber ihr Interesse verdeutlichen und dem anderen eine Möglichkeit geben, darauf einzugehen - oder nicht, man verwendet nicht die Sprache sondern Ausdruck und Gestik.

36. Übung: Who ist who?

36.1 Instruktion:Nehmen Sie in einer beliebigen Gruppe, mit der sie zu tun haben den nächsten naheliegenden Menschen und suchen nach charakteristischen Merkmalen. Dazu gehört vor alem sein Name, evt. wichtige andere Dinge wie sein Wohnort, sein Studium

oder ob er einen Hund hat. Jedesmal, wenn Sie ihn ansehen, führen Sie sich die aufgenommenen Informationen noch einmal innerlich vor. Gehen Sie dann zu einem weiteren Menschen über und machen dort dasselbe, dann zum nächsten und so weiter. Wiederholen Sie dabei des öfteren innerlich, indem sie den ein oder anderen ansehen, die zugehörigen Informationen.

Vielleicht fallen Ihnen Fragen und Interssen ein, die Sie in einen bestimmten erneuten Kontakt einbringen können.

36.2 Ziel der Übung Sie können reichhaltier und differenzierter auf einen Menschen reagieren, wenn Sie etwas von ihm erfahren und ihn sich vorstellen können. Das hießt nicht, sich ein Bild oder eine Einschätzung machen, also über ihn urteilen und ihn klassifizieren. Es geht um unverstellte Informationen. Das bewirkt, daß Sie ihm lebendiger gegenübertreten und der Betreffende sich wertgeschätzt und wahrgenommen fühlt - und zwar zu Recht. Da Sie so mehr

von- und miteinander haben, bestehen so auch mehr Flirtchancen in weitere oder andere Richtungen. Dies ist mit eine der einfachsten und wirksamsten Übungen, sein Interesse an Menschen zu entwickeln.

 

37 Übung Gastgeschenke mitbringen

Instruktion: Wenn Sie auf Menschen zugehen, bringen Sie immer etwas Schönes mit. Das kann tatsächlich eine Aufmerksamkeit für den ein oder anderen sein. Manche Menschen machen sich schön, sodaß ihr Anblick den anderen eine Freude ist. Dritte tragen etwaszur Unterhaltung bei oder helfen bei etwas.

Ziel: Im einen wie anderen Falle tun sie etwas für die vorhandene Wünsche bei anderen, oder sie entwickeln auf Ihr Angebot hin neue. Das erzeugt positive Stimmungen und Phatnasien und ist eine gute Voraussetzung für einen weiteren Flirt.

38. Übung Kenner kennen:

Instruktion: Bevor Sie auf Leute zugehen, vergewissern Sie sich derjenigen Dinge bei sich, zu denen Sie selber stehen, die Sie gut heißén, wertschätzen, sich daran freuen - was immer das auch ist und was immer auch andere davon halten mögen. Nehmen Sie immer auch Teile Ihres Äußeren dazu, also nicht nur Abstraktheiten wie "Ich bin zuverlässig". Pathtetisch wird das oft genannt "Lieben Sie sich selber". Gemeint ist etwas handfestes: Wenn Sie jemand gegenüberstehen, ergreifen Sie ihre eigene Partei und betrachten sich wohlwollen, hören sich wohlwollend zu, halten ihre Anweswenheit für eine richtige. Der eitle und selbstgefällige Mensch geht dav on aus, daß die anderen ihn toll finden. Das ist hier nicht gem eint. Es geht lediglich darum, daß es zumindest einige Aspekte gibt, zu denen Sie gut stehen können, auch wenn Sie (noch) der einzige Fan in Ihrem Fanclub sein sollten. Die anderen dürfen im Übrigen denken was sie wollen.

Ziel: Sie wirken damit anziehender und vielversprechender und laden eher ein. Wenn Sie nur mißtrauisch und abweisend schauen, laden sie aus, auch wenn ihr Wunsch ganz gegenteilig ist. Wenn Sie nur ängstlich schauen, wirkt das leicht wie "rühr mich nicht an". Wer sich selber gar keinen Kredit geben kann, hat es schwer, bei anderen wohlwollende Phantasien auszulösen (außer, wie gesagt, bei jemand mit Helfersyndrom).

 

Einfügen:

evt. zu Zitat Ovid, oder ohne

"Wir sind gestern ins Wien gegangen, ohne uns irgendetwas vozunehmen, haben uns in die unmittelbare Nähe von zwei Frauen gestellt und begonnen intensiv miteinander zu sprechen. Wir sind ja das erste Mal zusammen ausgegangen. Eine von den beiden hat uns dann angesprochen, dann auch die andere. Wir haben geantwortet, dann aber weiter miteinander gesprochen-. Kurz und klein: Die beiden haben es mehrfach versucht und schließlich haben wir uns dazu gesetzt und lange miteinander gesprochen, es war unglaublich, wieviel Gemeinsamkeiten wir dabei entdeckten. Sie wollten uns schließlich sogar im Auto ein Stück mitnehmen. So etwas ist uns in 4 Jahre Karlsruhe nicht passiert. Liegt das jetzt am Flirtkurs? Wenig später, in einer anderen Kneipe, wir stehen wieder da und unterhalten uns, fragen uns zwei Fraune, ob sie sich dazu stellen können. Verstehe ich nicht, das ist früher nie passiert."

Der Grund war nicht schwer zu finden: Die beiden haben zum einen keinen Erwartungsdruck auf die Frauen ausgeübt, waren miteinander engagiert und zufrieden - hingen also nicht herum wie hungrige Wölfe auf der Jagd oder eingeschnappte Kleinkinder, die jemand vergessen hat abzuholen, und sind auf die Kontaktbemühungen eingegangen. Eine Portion Glück kommt hinzu. Das Glück ist aber normalerweise mit den Tüchtigen.

 

Einfügen in: echt blöd statt falsch gut, Echtheit vor Fassade und Tricks usw.

Unmitelbar nachfühlbar ist, daß folgende Haltungen einem Flirt eher im Wegen stehen: verkopft, berechnend, undurchschaubar, manipulativ, intrigant, gehemmt, verklemmt, unoffen, Fassade, verstellt" usw. Dem wird Spontaneität und Echtheit gegen übergestellt. Diese Forderung an sich selber ist der Flirtkiller Nummer eins, ich kann mich schwerlich auffordern spontan zu sein - dann bin ichs ja nicht mehr. Unter "spontan" verstehen in diesem Zusammenhang die meisten,. daß man sich offen, frei, ungehemmt und ungezwungen seinen Gefühlen und Impulsen einem anderen Menschen gegenüber überlassen kann, ohne viel herumzurechnen und zu rechten, was der andere wohl darüber denkt. Andere Ausdrücke dafür sind: impulsiv, offen, direkt, gerade heraus, unverstellt, ehrlich,unmittelbar, emotional". Alle diese Ausdrücke klingen positiv, weil sie meist auf positive Gefühle und Bestrebungen angewendet werden. Man muß aber bedenken,. daß Haß, Aggression, Verachtung, Neid, Eifersucht, Gier, Bosheit, Gewalttätigkeit usw. genauso direkt, unmittelbar und "ehrlich-spontan" ausgelebt werden können, in Kriegen wird das massenhaft praktiziert. Wenn bis vor wenigen Jahren die amerikanischen Marines noch das Lied "1,2,3,4 every night we pray for war, 5,6,7,8 rape kill mutilate" gesungen haben, wird da durchaus eine Vorfreude auf die erlaubte Gewalttätigkeit eingübt. In Friedenszeiten künden die Gefängnisse von den Folgen spontaner Gewalt. Das wird nicht besser, wenn jemand zu seiner Gewalt steht.

Spontan wird somit auch gleichgesetzt mit "schnell" reagieren Tatsächlich verhält es sich anders: Ich kann auch spontan (schnell) verstummen, gehemmt sein, gelähmt sein, stottern, blockiert sein, verwirrt sein usw. D.h., spontan hat nichts mit "schnell handeln " zu tun und nichts mit der Art der Gefühle.Wenn gleichwohl "schnell mit spontan gleichgesetzt wird, dann aus folgendem Grund: Man ist leicht geneigt, dem schnell reagierenden Menschen zu glauben, daß er sich keine Hintergedanken gemacht hat, berechnend ist, manipuliert usw..- Das ist aber unberechtigt. Der professionelle Süssholzraspler und Charmeur oder die "Hasch mich ich bin der Frühling " junge Frau sind durchaus schnelle Rechner und manipulativ - sie neigen zum Machtflirt. In einer Comic Sprechblasse würde man ihre sprachlichen Absonderungen mit "Sülz...Laber...Schwall" kennzeichnen. Ich kann daher auch spontan ausweichen, vermeiden, mich bedeckt halten, lügen und täuschen. Hier kommt also noch ein Merkmal hinzu: Jeder reagiert natürlich schn ell, z.B. erschrocken oder begeistert - aber es kann sein, daß er zugleich oder sehr schnell noch andere Reaktionen bei sich wahrnimmt wie: Angst, Unruhe, Unsicherheit. Wenn von spontan die Rede ist, meint man in der Regel, dass das Erlebte auch schnell und direkt mitgeteilt wird.

Tatsächlich hilft uns der Begriff Echtheit natürlich auch nicht besonders weiter. Denn unter echt wird gerne das Eindeutige und Edle gemeint. Umgangssprachlich sind die Menschen weiter, indem sie jemanden als "echt blöd" bezeichnen. Damit ist gemeint, daß der andere nicht nur einen Ausrutscher produiziert hat, sondern das Verhalten zu ihm originär zugehört.

Wenn hier von Echtheit die Rede ist, ist damit gemeint, daß jemand hinter dem steht, was er macht und tut, also kongruent, stimmig ist. Das bin ich natürlich auc h, wenn ich verstumme - weil ich hin und her gerissen bin. Würde ich mich gewaltsam für eine Lösung entscheiden,

würde ich die Zerrissenheit übergehen und eine Eindeutigkeit vorspielen, die ich gar nicht habe. Stehe ich hingegen dazu, bin ich wieder kongruent: :"Kommst Du morgen auf unser Fest?" "Ich weiß nicht recht, ich bin hin und hergerissen....also ich sag jetzt einfach ja und probiers mal."Eine unechte Antwort wäre: "Au ja gerne" oder "Nee, keine Lust".

Also reicht es nicht, spontan, ehrlich und zu sich stehend zu sein, um flirten zu können . die

Grundhaltungen zeigen, was noch dazu gehört. Im Wesentlichen natürlich die Berücksichtigung der Bedürfnisse und der Menschenwürde meines Gegenübers.

 

Flirtkiller:

1.Endlos Fragen stellen, wenn man nicht bekommt, was man möchte und erst dann aufhören, wenn man die gewünschten Antworten bekomt. Fragen als obscöner und penetranter V ersuch, sich durchzusetzen, als Nörgeln, bohren usw. Typisch für Leute, die ihre Interessen verdeckt äußern. Bodenheimer: Obscönität des Fragens. "Ich möchte nur darüber reden...".

2. Flirtkiller: mehr desselben. Häufig gehen Flirts daneben, weil der eine der beiden nicht respektiert, daß der andere aufhört, sich zurüfzieht, eine Pause macht usw. Der Rückzug eines Menschen vom Flirt ist völlig normal, wenn er nämlich gemerkt hat, daß er sich weiter aus dem Fesnster gelehnt hat als er leben kann. Um noch einmal Hegel zu zitieren: (S.545)"Jeder Mensch zwar hat ein Herz für die Liebe und das Recht, dadurch glücklich zu werden; wenn er aber hier, gerade in diesem Falle, unter den und den Umständen, in betreff gerade auf dieses Mädchen, sein Ziel nicht erreicht, so ist damit kein Unrecht geschehen."

Viele Flirter entwickeln ihre eigene Verliebtheit aber weiter und ergänzen sich einfach imagin ativ, illusionär die fehlenden Teile beim anderen. Sie stellen dann penetrante Fragen der Art "Warum warst Du nicht da, willst Du nicht, kannst Du nicht, was ist anders, vorher war es doch auch gut usw.

Damnit verderben sie das vorhandene und das Mögliche.

Besser ist: Sie ziehen sich ebenfalls ein Stück zurück, und zwar soweit, daß der andere seine wohltuende und sichere Distanz, die er sucht, wieder hat. Aus dieser Distanz heraus kann das vorhande und gut gebliebene noch genossen werden. Dann kann der Flirt vorn vorne beginnen - wenn jeweils das Tempo des anderen respektiert wird. D.h., jetzt könnte das Spiel anders ausgehen, auf anderen Wegen, langsamer, wie auch immer.

Leider passiert das Gegenteil oft. Gekränkt, verletzt, beleidigt, wütend, trotzig usw. zieht sich der vergebliche lover zurück und zerstört somit das, was er doch vorher begehrt und gemocht hat. Einfacher wäre es, den Schmerz als die Ergebnis der Ent - Täuschung, also der Aufklärung zu erkennen und anzuerkennen und eine neue Position zu suchen, die ihm erlaubt, sein Gegenüber zu mögen, ohne sich in sinnlosem Begehren zu verzehren.

Dazu müßte er selber Distanz nehmen und sich mehr Dingen widmen, die ihn ausfüllen und beschäftigen, statt sich ausschließlich auf den begehrten Menschen zu kaprizieren.

 

Flirtatmosphäre/Fördernd:

Hegel ( 1955 (1842) S. 545

Flitbereitschaft entsteht also am hesten da, wo noch nichts fest entschieden ist und die Beteiligten offen füreinander sind. Das ist nun am ehesten der Fall, wenn Menschen jung sind oder in Lebensumständen leben, die so eine Offenheit enthalten.

So ist der Studienbeginn, der Aufenthalt in im ausland, der Umzug in eine neue Nachbarschft, eine neue Arbeitsstelle usw. mit solchen Unsicherehiten und Neuheiten verbunden.

Aber auch im kleinen Bereich: Man bereitet ein Essen für Freun de vor, das einfach anrebnnt - und muß nun improvisieren. Der vereinbnarte Bersuch im Kino fällt mangels Karten aus usw.

In jedem Fall sind die Augen, Ohren und Herzen zwangsläufiger offener für die eigenen Gefühle, und , wie Hegel scharfsinnig bemerkt, auch für die des anderen:"Die Jugend nun, wenn die Individuen noch in gemeinsamer Unbestimmtheit ihrer wirklichen Verhältnisse leben, ist die Zeit, in welcher sie sich aneinanderschließen und so eng zu einer Gesin ung, einem Willen und einer Tätigeit verbinden, daß dadurch jedes Unternehmen des einen zugleich zum Unternehmen des anderen wird.

In der Freundschact zwischen er3achsenen Männern sieht er das anders: Jeder geht dort seinen eigenne Weg.

Nun ist das keineswegs ans Alter gebunden, sondern lediglich an die Bereitschaft, sich von eigenen Festlegungen herunterzubegeben und dem Neuen zu öffnen. Wenn die Freunde mit dem alter abnehmen und immer weniger n eueFreundsc hyften gefuinden werden, so hängt das wesentlich daran,. daß die Menschen sich lieber ans sichere feste halten, stqt sich neuen Personen zu öffnen - und auch selber in Frage stellen zu lassen..

Daher kann ein Flirt nur dann lebendig unbd richtig sein, wenn man sich im Moment des Flirtens ausa Berechn ungen und Festlegungen herausbegibt, und den Un sicherhetien und Gefühlen, Gedan ken und Pahtnasien, Impulsen und Hemmungen des Momentes überläßt.

Damit ist nicht ausges

Zur Role der Sexualität:

Der erotische Flirt: Die Beziehung zwischen Mann und Frau ist spezifisx h ausschließlich durch den sexuelen Aspekt, zu dem der Aspekt der Fortpflanzung gehört. Unsinn igerweise werden in Flirts, in denen es durchaus um den Aspekt der Parung geht völlig andere Gesichtspunkte in den V90rdergrund gestellt: Freundschaft, Zärtlichkeit, gegenseitiges Verstehen, übereinstimmende Interessen usw. Natürlich kann eine Liebesbeziehung nicht gutn ausgehen, die diese Bereiche nicht befriedigebnd gestaltet. Sie geht jedoch auc h nicht besonders gut aus, wenn sie den sexuellen Aspekt vernachlässigt, also damit auvch den Triebaspekt. Ohne diesen

könnten sich alle möglichen Menschen zusammentun, wie dies ja auch in WGS z.B. geschieht. Das Gewicht der Beim Flirten heißt das lediglich, daß jemand sich unbefangen und mutig mit seinen sexuellen Gefühlen und Wünschen an eine andere Person berfassen soll. Leugnet er dies, verdrängt es, begatellisiert es usw. wird sein flirt verkrampft, wenn nicht unoffen und unklar.

Entsprechend guibt es unan genehme Flirts: Jemand flirtet mit seinem Geld - meint aber Sexualität, jemand flirtet mit seiner Sexualität - meint aber einen Versorger.

Dieser Text gibt keine Hinweise für homosexuelle und lesbische Beziehungen. Das Thema wäre für diese Menschen aber von großer Bedeutung: Während es für den Het. schon schwierig ist, einen Partner zu finden, ist es für den H. in gedwisser Weise schwieriger, weil niemand auf der Stirn trägt, ob er homo- oder heterosexuell ist. Während der Het. nur einen Korb bekommt, bekommt der H. oft noch Verachtung, nicht selten Schläge dazu, da Männer wesentlich gewalttätiger als Frauen sind und eine sexuelle Annäherung durch einen Mann als Beleidigung erleben.

Als Ob Übung: Tun Sie so als ob sie flirten - obwohl sie tatsächlich flirten. Nichts wird so wenig geglaubt wie die Wahgrheit. Also sagen sie mit floirtender Ironie: "Ah, Klaus (Christine), der Abend ist gerettet" "Zu meinem Glück brauchte ich eigentoich nur, daß Du m ich liebst, ich tus ja sowieso schon." Aber einer gewissen Direktheit glaubt sie keiner mehr - iund ist sich doch n icht sicher, obs n icht doch wahr ist. Also ein Flirt.

Zurück zum Inhalt