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Selbststudium an der Hochschule

Die Problemstellung:

Die Stundenzahl wir gekürzt, das Selbststudium wird gefördert, e-learning soll dabei sein.

Da die Stundenzahl gekürzt wird, können Lehrer ein Betreuerfunktion im Selbststudium übernehmen. Die Frage ist, was diese Betreuer tun können, damit sie das Selbststudium unterstützen und fördern können.

Das generelle Problem liegt darin, dass Lehrer Vermittler von Stoff sind, die Betreuer aber ein Coaching der Studentenfähigkeiten leisten sollten. Das sind zwei Rollen, die sehr verschieden sind.

Natürlich bleibt das Lehrziel im Prinzip dasselbe, es ist durch den Inhalt der Prüfungen festgelegt. Der Charakter des Lehrzieles verändert sich. Der Student muss eine eigene Formulierung des Zieles finden, die es ihm erlaubt, vom Betreuer daran orientierte Unterstützung zu fordern.

Die Betreuer müssen den Studenten helfen ein Lernziel zu finden, statt eines vorzugeben. Das ist subtil.

Das Lehrerbild ändert sich vom Lehrer zum Lernbegleiter (coaching).

Die Betreuer müssen den Studenten helfen ein Lernziel zu finden, statt eines vorzugeben. Das ist subtil.

Im traditionellen Verfahren liefert der Lehrer Inhalte, in den sich schliesslich ein Struktur zeigt. Es ist nicht wichtig, dass diese Struktur von anfang an sichtbar ist.

Im Selbststudium braucht der Student rasch einen Frame (Gerüst, Landkarte), damit er sehen kann, welche Inhalte er braucht und wie sie angeordnet sind.

Der Student braucht auch rasch soetwas wie eine Methodologie, die über die allgemeine Arbeitstechnik hinausgeht und ihm erlaubt fachspezifische Methoden zu lernen.

Daraus folgt, dass der Lehrstoff neu analysiert und zusammengestellt werden muss, weil nun andere Aspekte früher benötigt werden.

Natürlich können sich die Lehrer als Studierende auffassen und ihr eigenes Selbststudium analysieren. Was machen sie als Weiterbildung und wie organisieren sie sich dabei?

Das neue Lehrerbild des Coachers verlangt ein Umdenken des Lehrers auf Prozessberatung, Supervision, Erahrungsgruppen, usw., statt des Lehrens. Wo und wie erwerben die Lehrer dises Kompetenzen?

Denkbar wäre auch diese Aufgabe nicht den Lehrern zu übergeben, sondern dafür ein eigenständiges Team zu bilden

Auch der Lehrstoff muss untersucht werden. Welche Anteile ergeben sich aus dem Selbststudium (nicht entscheidbare Fragen) und welche Fragen können diskursiv als Fakten behandelt werden.

Es gibt in bestimmten Bereichen sogenannte Lernbegleiterinnen, die mit den Studierenden Fälle eines exemplarischen Lernens erarbeiten. Der Student bringt einen Vorschlag, der Lernbegleiter achtet darauf, dass innerhalb des Vorschlages die wichtigen Konzepte vorkommen und macht entsprechen Korrekturvorschläge.

Was als exemplarischer Fall in Frage kommt ist wieder von einer entsprechenden Analyse des Faches und des Curriculums anbhängig.

Quasi ein weitergehender Ansatz würde aus Berufsbildern Portfolios ableiten und daraus Kategorien, die bei der Entscheidung des Lernstoffes verwendet werden können.

Der Student muss Kriterien entwickeln können dafür, welche Informationen er sich beschaffen muss.

Das e-learning hat ursprünglich das naive Ziel, dass die Studenten zu hause lernen und so Schulräume und Dozenten gespart werden können. Daraus ist nichts geworden, im Gegenteil, e-learnig verlangt zusätzlich Aufwände. Deshalb ist das Ziel weg, aber das e-learning noch da (weil eben das Internet und die Plattformen noch da sind)

Jetzt liegt die Idee nahe, dem e-learning das Ziel des Selbststudium zuzuschreiben. Das erhöht die Komplexität, weil e-learning und Selbststudium unverstandene Gebiete sind.